GEMEINDEBRIEF EVANGELISCHE CHRISTUSKIRCHENGEMEINDE IM TÄLE DITZENBACHER STR. 70, 73326 DEGGINGEN DEZEMBER 2014 Liebe Gemeindeglieder, eine alte Geschichte aus Nordafrika erzählt von einem Beduinen, der sich immer wieder der Länge nach auf den Boden legt und sein Ohr in den Wüstensand drückt. Stundenlang horcht er in die Erde hinein. Verwundert fragt ihn ein Missionar: „Was machst du da eigentlich auf der Erde?” Der Beduine erhebt sich und antwortet: „Freund, ich horche, wie die Wüste weint, sie möchte so gerne ein Garten sein!” Die Wüste weint, sie möchte so gerne ein Garten sein! Eine Geschichte, die von einer großen Sehnsucht erzählt und der Hoffnung, dass diese Sehnsucht erfüllt wird. Was ist Ihre Sehnsucht am Beginn eines neuen Kirchenjahres? Wo sind unsere Wüsten, die auf Veränderung warten? Die Wüste des Krieges weint, sie möchte so gerne ein Garten des Friedens sein. Die Wüste der Flüchtlinge weint, sie möchte so gerne eine sichere Heimat sein. Die Wüste der Armut weint, sie möchte so gerne ein Garten sein, in dem alle Menschen ihr Auskommen haben. Die Wüste der Einsamkeit weint, sie möchte so gerne ein Garten der Begegnung sein. Die Wüste des Streites weint, sie möchte so gerne ein Garten der Versöhnung sein. Es gibt so viele Wüsten auch in unserem Leben, da müssen wir gar nicht nach Afrika oder in den Nahen und Mittleren Osten reisen. Und wie sehr sehnen wir uns da nach Veränderung, nach Fruchtbarkeit, nach Leben. 2 Vor zwei Jahren war ich mit einer Reisegruppe ganz in der Nähe des Toten Meeres. Dieses Meer ist so salzig, dass es kein Leben darin gibt. Und nun war an diesem Ort seit wenigen Jahren ein kleiner See mit Süßwasser entstanden; darin kleine Fische und um das Wasser herrlich grüne Bäume. Mitten in der Wüste Leben. Mitten in der Wüste ein Garten. An diesen Wüstengarten wurde ich erinnert bei unserem Monatsspruch vom Dezember: „Die Wüste und Einöde wird frohlocken und die Steppe wird jubeln und wird blühen wie die Lilien… denn es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme im dürren Lande.“ (Jeremia 35,1+6) Eine Verheißung vor über 2500 Jahren erfüllt sich. Es gibt sie, diese Wunder des Lebens und wir können sie mitten im Alltag entdecken. Wir sind in der Adventszeit eine Zeit des Wartens und der Hoffnung. An der Freude und der Ungeduld von unseren Kindern können wir dies am besten erleben. Das Ziel des Wartens ist Weihnachten. Nicht die Geschenke unterm Weihnachtsbaum - darüber freuen wir uns natürlich - sondern Grund und Ziel unseres Wartens ist das Kind in der Krippe. Dieses Kind verheißt uns gelingendes Leben und die Hoffnung, dass wir das finden, was wir brauchen: „Ich bin die Tür, wenn jemand durch mich eingeht, wird er glückselig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.“ (Johannes 10,9). Ich wünsche Ihnen eine frohe und gesegnete Advents- und Weihnachtszeit und ein gesundes und gutes Neues Jahr Ihr Pfarrer Jörg Schaber 3 Gedanken zur Vakatur Die Zeit zwischen Pfarrerin Martina Rupp und Pfarrer Wolfgang Krimmer Es kam für mich keineswegs unerwartet, aber dann doch irgendwie vehement plötzlich. Bei den wichtigsten Aufgaben für den Kirchengemeinderatsvorsitzenden wurden mir die Anordnungsunterschriften für sämtliche Rechnungen unserer Kirchengemeinde genannt. Im Nachhinein betrachtet ein zeitlich verschwindender Anteil. Mir wurde schnell bewusst, dass so ein Gebilde wie die Christuskirchengemeinde im Täle sehr komplex und vielschichtiger ist, als davor erlebt. Vor allem deshalb, weil sich bei mir der Anspruch herausgebildet hat, möglichst nichts Wichtiges zu versemmeln, das Meiste weiter zu führen, damit auf Gewohntes nicht verzichtet werden muss. Es galt, ungünstige Rahmenbedingungen auszuhalten und zu klären, längere Krankheitsphasen auszugleichen, Mitarbeiterwechsel und ein zeitlich begrenztes Gemeindehausasyl zu begleiten und die verschiedensten Dienste zu organisieren. Ich danke in dieser Rückschau neben meinen Ratskollegen ganz besonders Birgit Enders und Jörg Schaber für ihr engagiertes Mitmachen und für ihren weit über das selbstverständliche Maß hinausgehenden Einsatz. Ebenso haben sich Ingrid Göser und Iris Goebel im Pfarrbüro ein herzliches Dankeschön verdient. Es gab neben den Kirchengemeinderatswahlen noch unzählige weitere, intensive Arbeitsbereiche, die sie hervorragend gemeistert haben. Immer, wenn ich den Eindruck hatte, es wird mir neben meinem beruflichen Einsatz und den Aufgaben in Vereinen alles zu viel, habe ich mich an Gott angelehnt. Da bei ihm immer alles irgendwie weitergeht und es keinen Grund zum Verzweifeln gibt, habe ich dies zum wiederholten Male als positiv und glaubensstärkend für mich erfahren. Am Schluss möchte ich auf das „Schalengedicht“ von Bernhard von Clairvaux hinweisen, auf das ich vor vielen Jahren bei einem Kirchengemeinderats-Wochenende gestoßen bin und das auch für andere in nicht ganz einfachen Lebensphasen hilfreich sein kann: 4 „Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal, der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt, während jene wartet, bis sie erfüllt ist. Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfliest, ohne eigenen Schaden weiter… Lerne auch du, nur aus der Fülle auszugießen und habe nicht den Wunsch freigiebiger zu sein als Gott. Die Schale ahmt die Quelle nach. Erst wenn sie mit Wasser gesättigt ist, strömt sie zum Fluss, wird zur See. Die Schale schämt sich nicht, nicht überströmender zu sein als die Quelle… Ich möchte nicht reich werden, wenn du dabei leer wirst. Wenn du nämlich mit dir selbst schlecht umgehst, wem bist du dann gut? Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle; wenn nicht, schone dich.“ Reinhardt Dierstein Fest-Gottesdienst zur Investitur von Pfarrer Wolfgang Krimmer am 9. November 2014, Christuskirche mitgestaltet vom Singkreis (Leitung: Christine Wilms) 5 IMPRESSUM - WIR SIND GERN FÜR SIE DA ! © 2014 Evangelische Christuskirchengemeinde im Täle Ditzenbacher Straße 70, 73326 Deggingen Redaktionsteam: Wolfgang Krimmer, Jörg Schaber, Reinhardt Dierstein Fotos: aus eigenem Archiv Gestaltung: Willi Wilhelm V.i.S.d.P.: Wolfgang Krimmer Druck: Kormann-Druck Geislingen Gemeindebüro Telefon 07334 4294 Ingrid Göser Dienstag 7.30 - 12.00 Uhr Mittwoch 7.30 - 11.30 Uhr Iris Goebel Donnerstag 8.00 - 11.30 Uhr Fax: 07334 959 658 E-Mail: [email protected] Pfarramt: Pfarrer Wolfgang Krimmer Tel. 07334 4294 E-Mail: [email protected] Homepage: www.deggingen-badditzenbach-evangelisch.de Kirchenpflege: Rolf Gairing, Tel. 07334 3558 Hausmeister Gemeindehaus Deggingen-Bad Ditzenbach: Rainer Neglein, Tel. 07335 184050 Mesnerin Christuskirche Deggingen-Bad Ditzenbach: Christine Kemmerer, Tel. 07334 924798 Hausmeisterin Gemeindezentrum Auendorf: Christa Rösch, Tel. 07334 5248 Mesnerin Stephanuskirche Auendorf: Rosemarie Kauber, Tel. 07334 3274 Bankverbindung: VoBa Deggingen IBAN: DE87 610912000001660004 BIC: GENODES 1DGG 6 GOTTESDIENSTE IN DER WEIHNACHTSZEIT UND ZWISCHEN DEN JAHREN 14.12. 3. Advent Kein Gottesdienst in Deggingen. 17.00 Uhr Rossbühl in Auendorf, Waldweihnacht mit Posaunenchor 21.12. 4. Advent 9.00 Uhr Stephanuskirche Auendorf mit Abendmahl 10.00 Uhr Christuskirche Deggingen 16.00 Uhr Zwergen-Gottesdienst, Deggingen Christuskirche 24.12. Heiligabend 16.30 Uhr Christuskirche Deggingen, Familiengottesdienst 18.00 Uhr Stephanuskirche Auendorf, Christmette 19.30 Uhr Christuskirche Deggingen, Christmette 25.12. Christfest Kein Gottesdienst in Auendorf 10.00 Uhr Christuskirche Deggingen, mit Singkreis 26.12. 2. Weihnachtstag Kein Gottesdienst in Deggingen und Auendorf. 17.00 Uhr Überkinger Autal, Gottesdienst im Fackelschein 28.12. 1. Sonntag nach dem Christfest 10.00 Uhr Stephanuskirche Auendorf Kein Gottesdienst in Deggingen. 31.12.2014 Altjahrabend / Silvester 17.00 Uhr Christuskirche Deggingen, mit Abendmahl 19.00 Uhr Stephanuskirche Auendorf, mit Abendmahl 01.01.2015 Januar Neujahr Kein Gottesdienst in Auendorf. 17.00 Christuskirche Deggingen 04.01. 2. Sonntag nach dem Christfest 17.00 Uhr Ave Maria, Deggingen Kein Gottesdienst in Deggingen und Auendorf. Ökumenisches Weihnachtsliedersingen 06.01. Epiphanias / Erscheinungsfest 9.00 Uhr Christuskirche Deggingen Kein Gottesdienst in Auendorf. 7 Es ist ein Gesetz im Leben: Wann immer sich hinter einem eine Tür schließt, öffnet sich dafür eine andere. Die Tragik besteht darin, dass man nur die geschlossene sieht und die geöffnete nicht beachtet. André Gide Liebe Mitglieder unserer Christuskirchengemeinde im Täle! Ich möchte mich Ihnen mit diesen Zeilen vorstellen. Seit nunmehr 6 Wochen bin ich „Ihr neuer Pfarrer“ (wenn Sie so wollen). Um es gleich vorweg zu sagen: André Gide hat nicht ganz recht, denn Viele von Ihnen haben mir viele Türen geöffnet und machen mir das Ankommen im Täle leicht! Ich seh viele offene Türen vor mir. Zwar fällt's noch schwer, mich mit den vielen neuen Schlüsseln zurechtzufinden (geschätzt zumindest zwei Dutzend): Christuskirche, Gemeindehaus, in Auendorf die Schlüssel für Stephanuskirche und Gemeindezentrum, Verbundschule in Deggingen und die des Pfarrhauses! Zwar hat mein Schlüssel-Etui einen noch ungewohnten Klang, wenn ich die Schlüssel „ausschüttle“. Zwar kommt es immer wieder vor, dass ich nach dem richtigen Schlüssel suchen muss. Doch das wird in ein paar Wochen vorbei sein: dann weiß ich, welche Tür mit welchem Schlüssel zu öffnen ist. Ich freu mich und bin dankbar, dass ich einen guten Anfang hatte: der festliche Investitur-Gottesdienst am 9. November hat mich beeindruckt (Freunde und Gäste gleichermaßen): Der herzliche und freundliche Empfang war überwältigend. Auch freu ich mich, dass und
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