Kapellenfu?hrer Leutasch OK 1:Kapellenführer Leutasch 29.05.2008 9:48 Uhr Seite 1 Kapellen in Leutasch Ein kleiner Wegweiser zu 20 Kapellen Kapellenfu?hrer Leutasch OK 1:Kapellenführer Leutasch 29.05.2008 9:48 Uhr Seite 2 Inhaltsverzeichnis Vorwort von Monika und Hans Neuner .............. Seite 04 Vorwort von Bürgermeister Thomas Mößmer .... Seite 05 Mooskapelle ........................................................... Seite 06 Obernkapelle ........................................................... Seite 08 Kapelle in den Öfen ............................................... Seite 10 Ferlkapelle Plaik ..................................................... Seite 12 Schneiderliasnkapelle (St. Florian Kapelle Plaik) .... Seite 14 Antoniuskapelle ..................................................... Seite 16 Wegkreuze in Leutasch ......................................... Seite 17 Katznerkapelle (Kapelle Oberweidach) ............... Seite 18 Kreithkapelle .......................................................... Seite 20 Kapelle Obere Gasse .............................................. Seite 22 Lehner Kapelle ....................................................... Seite 24 Kapelle Puitbach .................................................... Seite 26 Kapelle Reindlau .................................................... Seite 28 Kapelle (Ober-)Lochlehn ....................................... Seite 30 Kapelle (Unter-)Lochlehn ..................................... Seite 32 Itzlkapelle ............................................................... Seite 34 Zenznkapelle (bei den Sonnenhöfen) ..................... Seite 35 Klammkapelle oder Höllkapelle ........................... Seite 36 Lehenwald Kapelle ................................................ Seite 38 Bildstöckl in der Scheibe ...................................... Seite 39 Mahder Kapelle ...................................................... Seite 40 Eine Gemeinde und zwei Pfarrkirchen ............... Seite 40 Pläne Ober- und Unterleutasch ........................... Seite 42 - 2 - Kapellenfu?hrer Leutasch OK 1:Kapellenführer Leutasch 29.05.2008 9:48 Uhr Seite 3 Ein Tal und 19 Kapellen … Oder genauer: Ein Tal mit 18 Kapellen, einem Bildstöckl und einer in Bau befindlichen Kapelle – so präsentiert sich das Leutaschtal: Beeindruckende Zahlen, wenn man bedenkt, dass das Tal zu jener Zeit, als die meisten der Kapellen erbaut wurden, keine 1.000 Ein- wohner zählte. Dass es gerade in unserem Tal so viele Kapellen als Zeugen gelebter Volks- frömmigkeit gibt, hat einen Hauptgrund – die Größe bzw. Ausdehnung der Gemeinde über mehr als 20 Kilometer. Erst 1831 wurde in Unterleutasch die Kirche erbaut – bis dahin gab es nur jene in Ober- leutasch: Unterleutasch war nach Mittenwald »eingepfarrt«, da das Gebiet östlich vom »Heachgatter« (Viehgatter unterhalb des Ortsteils Reindlau) zur Diözese Freising gehörte. Beinahe 700 Jahre lang – von 1150 bis 1831 – war der Kirchgang für die Unterleutascher Bevölkerung so mit einem langen, beschwerlichen Fußmarsch verbunden: Nur ein ein - facher Weg, vorbei an gefährlichen Abstürzen zur Klamm, den Elementen ausgesetzt, führte nach Mittenwald. Der Winterweg führte über das »Halsl«, eine Anhöhe in der Nähe der Ederkanzel; Strecken also, die heute nur von gut ausgerüsteten Wanderern bewältigt werden. Aber auch alle Weiler in Oberleutasch lagen und liegen mehr oder weniger weit entfernt von der Pfarrkirche. Nur wenige Häuser gab es damals im Kirchplatzl – und so erbaute fast jeder Weiler eine Kapelle, um sommerliche Abendandachten (Rosenkränze) gemein- sam in der Nähe verrichten zu können. Die Kapellenglocken hatten aber noch viele weitere Funktionen: Starb jemand aus dem Weiler, wurde dies durch das Totenläuten angezeigt. Das Wetter- und Sturmläuten sollte die Bewohner in einer Zeit, in der es noch keine Wettervorhersagen im Fernsehen oder Radio gab, rechtzeitig vor nahenden Unwettern warnen. Wieviel diese Kapellengemeinschaften zu einem friedlichen Zusammenleben in einem Weiler beitrugen, kann nur der ermessen, der diese Zeiten noch erlebt hat. Nach dem sonntäglichen Abendrosenkranz blieben die Nachbarn noch gerne eine Weile bei einem abendlichen Plausch zusammen. In Leutasch gibt es aber noch viele weitere Zeugnisse, wie wichtig der Glaube den Men- schen im Tal war und ist: An die 80 Wegkreuze, zahlreiche Marterln und Almkreuze und ein Kreuzweg in den Öfen, der bereits zweimal (1984 und 2007) von den Leutascher Jung- bauern renoviert wurde, laden zum Innehalten bzw. zu einem stillen Gebet ein. Hans und Monika Neuner (Bantl) haben in vielen Gesprächen, aus alten Urkunden und in den Kapellen selber die Informationen für das Büchlein zusammengetragen. Trotzdem können die Texte natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit erheben, sondern möchten einfach einladen, sich mit den verborgenen Schätzen des Leutaschtals zu beschäftigen. Anregungen, Korrekturen und weitere Informationen sind natürlich er- wünscht! - 3 - Kapellenfu?hrer Leutasch OK 1:Kapellenführer Leutasch 29.05.2008 9:48 Uhr Seite 4 Liebe Leser! Die großen Entfernungen der weitverstreuten Ortsteile zu den zuständigen Kirchen waren vielfach der Grund zum Bau einer eigenen Kapelle. Dies war früher nicht nur der Ort des Gebetes, sondern auch der „Treff“ der Gemeinschaft, auf die man ja angewiesen war. Überstandene Krankheiten und Katastrophen, Heimkehr von Krieg und Gefangenschaft, ja sogar erfülltes Liebesglück und Kindersegen, gab Anlass zum Bau einer Kapelle. So hat jede Kapelle ihre eigene Geschichte sowie ihre eigenen „Heiligen und Patrone“. Meine Frau Monika und ich erhielten im Jahr 2003 vom Tourismusverband der Olympia- region Seefeld den Auftrag, für die Veranstaltungsreihe „ADVENT AUSTRIA“, einen zum Tal passenden Beitrag zu schaffen und zu organisieren. Abendliche Fackelwanderungen an den Adventwochenenden zu den Kapellen wurden nicht nur von den Gästen, sondern auch von den Einheimischen in einem unerwarteten Ausmaß angenommen. Dass dadurch das Interesse an diesen wertvollen Kulturgütern in unserem Tal gehoben und verstärkt wurde, bestätigen die zahlreichen Renovierung und Erhaltungsmaßnahmen in letzter Zeit. Allen sei Dank, die sich so für die Betreuung und Erhaltung dieser wertvollen Schätze ein- setzen. Die Kapellen sind Zeugen nicht nur vergangener Volksfrömmigkeit , sondern auch des lebendigen Glaubens in unserer Gemeinde. Mögen sie allen Bewohnern dieses Tales, Einheimischen und Gästen, ein Ort und Raum der Ruhe und Einkehr sein. Monika und Hans Neuner Kapellenfu?hrer Leutasch OK 1:Kapellenführer Leutasch 29.05.2008 9:48 Uhr Seite 5 Sehr geehrte Leser, ich freue mich, ihnen mit diesem kleinen Büchlein eine beson- dere „Visitenkarte“ unseres schönen Tales überreichen zu dürfen. Bürgermeister Im Rahmen der weihnachtlichen Kapellenwanderungen werden Thomas Mößmer diese wunderschönen Kleinode schon seit mehreren Jahren einem breiten Publikum mit viel Erfolg und großer Zustimmung prä- sentiert, und so hat die Gemeinde sehr gerne die Idee von Monika und Hans Neuner (Bantl) aufgegriffen, einen kleinen Kapelleführer für das Leutaschtal herauszugeben. Diesen beiden, die sich mit ganzem Herzen für die Kultur in Leutasch engagieren, möchte ich auch ein ganz besonderes Dankeschön aussprechen: Ohne ihre Recherche, ihre vielen Gespräche mit Kapellenbesitzern und –freunden und ihren „sanften Druck“ in dieser Sache, würde dieses Büchlein heute nicht in dieser Form vorliegen. Mein besonderer Dank gilt aber auch all jenen, die sich das ganze Jahr über für die Ka- pellen engagieren: In den Weilern kümmern sich die Kapellengemeinschaften liebevoll um „ihre“ Kapellen, und viele Renovierungen wären ohne großes Privatengagement – sei es finanziell, aber auch durch die vielen Stunden, die auf den Baustellen verbracht wurden – nicht möglich gewesen. Auch dieses Buch verdanken wir all jenen, die sich um alte Aufzeichnungen und Geschichten zu den Kapellen kümmern und ihr Wissen weitergeben – auch hierfür ein herzliches Vergelt’s Gott. Die Gemeinde leistet gerne auch weiterhin im Rahmen ihrer Möglichkeiten Unterstüt- zung, wenn Renovierungen oder Ausbesserungen bei den einzelnen Kapellen anstehen – diesen Beitrag der Allgemeinheit für unseren Kapellenschatz möchte ich gerne zusichern. Alle Leser dieses Büchleins möchte ich einladen, die Kapellen auch in ihrer Umgebung kennen zulernen: Nehmen Sie sich Zeit für einen Spaziergang, für einige Minuten des Innehaltens oder lassen Sie sich bei den Leutascher Kapellenwanderungen von jenen Men- schen, die sich um die kleinen Kostbarkeiten kümmern, ein wenig davon erzählen. Bürgermeister Thomas Mößmer Kapellenfu?hrer Leutasch OK 1:Kapellenführer Leutasch 29.05.2008 9:48 Uhr Seite 6 Mooskapelle D ie Kapelle in Moos dürfte sehr alt und Waage. Links unten sieht man den sein. Die Wurzeln der Bauernhöfe des Hl. Josef, rechts Johannes den Täufer. Weilers gehen - zumindest von einem Rechts vom Altarbild findet sich ein wei- Hof – bis zur ersten Besiedlung des Leu- teres, zweiteiliges Bild: Im oberen ist der taschtals zurück. Die eigenartige Form Tod des Gerechten, im unteren der Tod zweier Fensterlöcher und die auf Holzta- des Sünders mit zwei Teufeln dargestellt. feln dargestellten Gemälde mit sehr rea- Links findet man vier weitere Bildtafeln: listischer Darstellung von Fegefeuer und Himmel, Hölle, Sterben eines Gerechten Hölle lassen auch für die Kapelle ein Alter mit Angehörigen um das Sterbebett. Der von mehr als 200 Jahren vermuten. Kreuzweg in der Kapelle ist dem späten Die Kapelle mit Glockenturm und Glocke 18. Jahrhundert zuzurechnen.
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