
Fahrrad­ und E­Bike­Routen im Glarnerland. Andere sind grösser, doch nur wenige Regionen sind so vielfältig und kontrastreich wie das Glarnerland. Umgeben von der beeindruckenden Bergwelt treffen reizvolle Gegen­ sätze aufeinander: Hier die traditionsreiche Industriekultur, dort die erhabene Bergwelt mit dem UNESCO Welterbe, der Tektonikarena Sardona, welche mit der Glarner Haupt­ überschiebung die Entstehungsgeschichte der alpinen Bergwelt aufzeigt. Das familienfreundliche Braunwald, Elm und das Martinsloch oder der pittoreske Klönta­ lersee: Im Glarnerland gibt es nicht nur viel Faszinierendes, sondern auch Unbekanntes zu entdecken. Und bekannte Namen gibt es noch und noch: Das Elmer Citro liebt jedes Kind, berüchtigt im wahrsten Sinne ist der würzige Schabziger, legendär die Skisport­ ikone Vreni Schneider. Übrigens: Das weltberühmte Bircher­Müesli trat seinen Siegeszug von Braunwald aus an. Trotzdem geht es hier immer noch sehr bodenständig und familiär zu. So kehrt man – auch schon nach einem Tag – völlig entspannt in den Alltag zurück. Nachstehend eine Auswahl der beliebtesten Fahrradtouren im Glarnerland. Talalpsee auf dem Kerenzerberg Routenvorschlag ➀ Näfels – Mühlehorn – Kerenzerberg (Talalpsee) – Näfels Start/Ziel: Näfels das Glärnischmassiv. Vorbei geht es am Signalisation: Bis Mühlehorn führt die Dorfteil Beglingen und dann ins Tal nach Strecke auf der Alpenpanorama Route 4, Mollis. Weiterfahrt zum Ausgangspunkt anschliessend via die untenstehende lintharena sgu. Routen beschreibung. Distanz: 39 km Tipp 1 Höhendifferenz: 858 m / 858 m (inkl. Tipp 1) Abstecher zum malerischen Talalpsee. Fahrzeit: 4 ¾ h Von der Talstation der Sesselbahn führt Karte eine schmale, durchgehend geteerte Berg­ strasse in ca. 5 km zum Talalpsee. Die klei­ Routenbeschreibung ne, direkt am See gelegene Alpwirtschaft Von der lintharena sgu auf dem Linth­ Talalpsee (Tel. 079 691 02 21) lädt zu einer damm Richtung Gäsi vorbei am Kundert­ Rast ein. riet und Chli Gäsitschachen. Der letzte Abschnitt am Escherkanal wurde im Zuge Tipp 2 der Sanierung des Linth­ und Escherkanals Verschnaufpause in Filzbach auf dem Ke­ naturnah zurückgebaut. Der Veloweg führt renzerberg. Beim Sporthotel Kerenzerberg dem Walensee und teilweise der Autobahn befindet sich eine Akkuwechselstation und entlang mit zwei Tunnel für Velo­ und Fuss­ ein Restaurant. Auch das Restaurant Pano­ gängerverkehr. rama Lihn und das Seminarhotel Römer­ In Mühlehorn kurze Erholung vor dem Auf­ Turm bieten eine wunderschöne Aussicht stieg auf der alten, verkehrsarmen Keren­ auf Walensee, Churfirsten und Linthebene. zerbergstrasse bis nach Stalden. Die letz­ Neben dem Restaurant RömerTurm befin­ ten Höhenmeter nach Obstalden werden det sich ein kleiner Aussichtsplatz mit Pa­ auf der Hauptstrasse zurückgelegt. Weiter noramatafel und Fundament eines Turmes bis nach Filzbach (Kerenzerberg). aus der Römerzeit. Gegenüber ist der See­ Vom Kerenzerberg Abfahrt Richtung Mol­ renbachfall zu bestaunen, dessen mittlere lis. Nach ca. 3 km Aussichtshalt auf die Stufe mit 305 Metern Fallhöhe der höchs­ Linthebene. Nach der Weiterfahrt Aussicht te Wasserfall der Schweiz ist. auf die Glarner Berge Rauti, Wiggis und Industrie­Ensemble in Ennenda Routenvorschlag ➁ Linthal – Rüti – Betschwanden – Diesbach – Hätzingen – Luchsingen – Leuggelbach – Nidfurn/Haslen – Schwanden (Lochsite bei Sool) – Mitlödi – Ennenda – Glarus Start/Ziel: Linthal/Glarus Wirtschaftswunder Variante: Die Route kann auch in Zeugen der vergangenen Industriekultur die Gegenrichtung gefahren werden. sind noch in jedem Ort sichtbar, u.a. Fab­ Signalisation: Alpenpanorama Route 4 rikareale, Wasserkraftanlagen, Arbeits­ Distanz: 21 km siedlungen und Fabrikantenvillen. Das Höhendifferenz: 108 m / 284 m Glarnerland galt wegen seiner Stoffdruck­ Fahrzeit: 1 ¾ h fabriken fast hundert Jahre vor der klas­ Karte sischen Industrieachse Winterthur – Genf als die industrialisierteste Gegend Kon­ Routenbeschreibung tinentaleuropas. Viele der industriege­ Auf der Strecke von Linthal bis Glarus schichtlichen Bauten werden durch die bieten zwei spannende Themen eine Objekttafeln des Glarner Industrieweges inte ressante Begleitung: Geologie und (GIW) erklärt. Wirtschaftswunder. Natürlich bleibt auch Gelegenheit, die eindrückliche Bergwelt Tipp 1 zu geniessen. Die Strecke von Linthal bis Interessante und hilfreiche Broschüren Glarus führt meist der Linth entlang und Geo per Velo und Wirtschaftswunder per ist als leicht einzustufen. Velo, welche hier als PDF heruntergeladen werden können. Geologie Dank urzeitlichen und fortwährenden Na­ Tipp 2 turgewalten ist die Fahrt von Linthal bis Für eine Vertiefung des The­ Glarus (und weiter bis zum Walensee) eher mas Geologie: Besucherzen­ gemütlich. Durch den Vorstoss und späte­ trum des Unesco Welterbes ren Rückzug des Linthgletschers kamen Tektonikarena Sardona im viele geologische Sehenswürdigkeiten zum Bahnhof Glarus. Vorschein. Verschiedene Informationsta­ feln entlang der Route weisen darauf hin Tipp 3 (siehe auch Tipp 1: Geo per Velo). Industriespionage: 10 Glarner Unterneh­ men öffnen ihre Produktionsstätten vom 1. Juli bis 17. August 2013 exklusiv für Be­ sucher. Weitere Informationen Unterwegs auf dem Klausenpass Routenvorschlag ➂ Linthal – Urnerboden – Klausenpass – Urnerboden – Linthal Start/Ziel: Linthal verpflegen. Auf dem Klausenpass befindet Signalisation: Alpenpanorama Route 4 sich auch eine kleine katholische Bergka­ Distanz: 50 km pelle, wo alle 14 Tage ein Gottesdienst für Höhendifferenz: 1406 m / 1406 m die Sennen abgehalten wird. Nach einer Fahrzeit: 6 ¾ h Stärkung geht’s auf dem gleichen Weg Karte kurvenreich hinunter über den Urnerbo­ den nach Linthal. Routenbeschreibung Die Route ab Linthal führt entlang der Tipp 1 Passstrasse auf den Urnerboden. Der Vor oder nach der Anstrengung und dem Pass verbindet die Kantone Glarus und Passerlebnis eine wohlverdiente Rast im Uri. Unterwegs gibt es Ausblicke auf eine Gasthaus Sonne auf dem Urnerboden ein­ Berglandschaft mit traditioneller und land­ legen. Hier kann auch gleich der Akku ge­ wirtschaftlicher Stufenwirtschaft. Der Ur­ wechselt werden. nerboden ist mit 1200 Kühen die grösste Kuhalp der Schweiz. Acht Kilometer lang Tipp 2 und von knapp 3000 Meter hohen Bergen Das legendäre Klausenrennen vom 27. bis umgeben, befindet sich das Hochtal öst­ 29. September 2013. lich des Klausenpasses. Der Urnerboden gehört zum Kanton Uri, obwohl er geo­ Tipp 3 grafisch jenseits der Wasserscheide auf alpinavera Passmarkt auf dem Klausen­ der Glarner Seite liegt. Es gibt verschie­ pass am 11. August 2013, Verschiebe­ dene Restaurants zum Einkehren. Danach datum 18. August 2013. Bäuerliche und geht’s weiter der Passtrasse entlang zum handwerkliche Produzenten aus Glarus, Klausenpass. Dort angelangt kann man Graubünden, Uri und dem Tessin bieten an sich beim kleinen Beizli oder im Hotel Res­ ihren Marktständen ihre ganz besonderen taurant Klausenpasshöhe erfrischen und Alp­ und Bergspezialitäten an. Das Dorf Elm Routenvorschlag ➀ Schwanden – Matt – Elm – Schwanden Start/Ziel: Schwanden (ab Näfels zusätz­ Seite des Sernf und immer leicht bergauf lich 13.7 km / 1 h, ab Linthal 11 km / ¾ h) führt die Route weiter über Schwändi nach Signalisation: Suworow Route 83 Elm. Der Dorfkern wurde 1981 mit dem Distanz: 32 km Wakkerpreis des Schweizer Heimatschut­ Höhendifferenz: 596 m / 598 m zes ausgezeichnet. Hübsche Holzhäuser Fahrzeit: 3 ½ h aber auch die Aussicht auf die Tschingel­ Karte hörner und das Martinsloch laden ein, län­ ger zu bleiben. Routenbeschreibung Für den Rückweg kann die gleiche Strecke Schwanden ist, wie viele andere Glarner genutzt werden. Dörfer, geprägt von der Textilindustrie. Ehemalige Fabrikantenvillen zeugen vom Tipp 1 einstigen Reichtum. Kurz nach Schwan­ Fahrt mit der Luftseilbahn Matt­Weissen­ den führt eine Passerelle direkt zur welt­ berge für ein währschaftes Mittages­ berühmten Lochsite. Auf Augenhöhe ist sen mit Weitblick. An der Talstation der hier die messerscharfe Linie der Glarner Luftseilbahn kann der Akku gewechselt Hauptüberschiebung sichtbar. 250 – 290 werden. Mio. Jahre alter Verrucano liegt auf dem viel jüngeren, ca. 35 Mio. Jahre alten Tipp 2 Flysch. Weiterfahrt nach Engi. Kurz vor Das Besucherzentrum des dem Dorf lädt eine wunderschöne Feuer­ UNESCO­Welterbes Tekto­ stelle zum «Bräteln» ein. nikarena Sardona in Elm: Es Die Route führt weiter unterhalb des Plat­ bietet mit sieben Stationen tenbergs, in dem bis 1961 Schiefer ab­ vertiefende Einblicke in die gebaut wurde. Anschliessend geht es ge­ Entstehung der Glarner Hauptüberschie­ mütlich dem Fluss Sernf entlang bis nach bung. Fachkundige Führungen werden auf Matt. Schon von weitem sichtbar ist der Wunsch durch einen ausgebildeten Geo­ Kirchturm der ältesten erhaltenen Kirche Guide angeboten. Kosten nach Absprache, im Glarnerland. Wechselnd auf die linke buchbar beim Tourismusbüro in Elm. Das pittoreske Klöntal Routenvorschlag ➁ Näfels – Netstal – Glarus – Almeind – Schwammhöhe – Rhodannenberg – Riedern – Netstal – Näfels Start/Ziel: Näfels Anschliessend führt der Weg kurvig und Signalisation: Hinweg via untenstehende steil hinunter zum Staudamm, wo sich die Routenbeschreibung. Auf der Rückfahrt erhabene Bergwelt oft lückenlos im See vom Klöntalersee via Riedern führt spiegelt. Bereits 1890 rühmte Literaturno­ die Strecke über die Suworow Route 83. belpreisträger Carl Spitteler: «Der Klönta­ Distanz: 45 km lersee gehört zu den unglaublichen Natur­ Höhendifferenz: 691 m / 693 m schönheiten, die kein Traum errät». Fahrzeit: 4 ¾ h Vorbei am Hotel­Restaurant Rhodannen­ Karte
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