DER TORWÄCHTER Ausgabe 1 • Dezember 2020 HANS TILKOWSKI Vom Boxer zum Vize-Weltmeister WIEN Immer eine (Fub ll-)Reise w ert DAS COMEBACK DES DSC Die Wiedergeburt vor 30 , h ren www.fussball-historiker.de DER TORWÄCHTER Inhalt Seite Impressum DER TORWÄCHTER – Zeitschrift des Editorial Verbands Deutscher Fußball-Historiker (VDFH) DER TORWÄCHTER ist da! .......................................................... 2 Herausgeber: Verband Deutscher Fußball-Historiker (VDFH) Im Porträt c/o Andreas Tschorn Hans Tilkowski: Vom Boxer zum Vize-Weltmeister und Trainer ............. 8 Wiesenstr. 18 John Cameron: Aus dem Leben einer schottischen Legende ............... 12 97517 Rannungen Björn Gulden: Vom Fußballplatz in die Puma-Chefetage ................... 14 Tel. +49 173 3546704 Martin Driller: Ein schriller Paradiesvogel namens „Drillo“.................. 18 www.fussball-historiker.de [email protected] Reportage Vorstand: Wien: Immer eine (Fußball-)Reise wert .......................................... 10 Andreas Tschorn (Sprecher) Hagen Leopold Serie Georg Mooshofer Nomen est omen (Folge 1: Leipzig-Leutzsch) .................................. 16 Verbandssitz: Nürnberg Story Redaktion: Das Comeback des Dresdner SC vor 30 Jahren ............................... 3 Andreas Tschorn (Redaktionsleiter) Björn Kecker Foto Titelseite: Heinz Meyer Hans Tilkowski 1957 gegen die Niederlande (Wikipedia, gemeinfrei) Layout: Stefan Bion, Andreas Tschorn Foto Rückseite: Diego Maradona 1986 gegen England (Wikipedia, gemeinfrei) Erscheinungstermin dieser Ausgabe: 1. Dezember 2020 Manuskripte und Copyright: Bei Zusendungen an die Redaktion wird das Hinweise der Redaktion: dauerhafte Einverständnis zum Abdruck und Ver- öffentlichen vorausgesetzt; ein Anspruch auf Ver- öffentlichung besteht jedoch nicht. Abgedruckte Die Zeitschrift DER TORWÄCHTER ist keine Publikation im Sinne Beiträge können gekürzt oder redaktionell bear- des Presserechts, sondern ein nicht kommerzieller kostenloser In- beitet sein. Namentlich gekennzeichnete Beiträ- formations-Rundbrief von Freunden für Freunde der Fußballge- ge müssen nicht der Meinung des Herausgebers schichte. entsprechen. Die Urheberrechte der veröffentlich- DER TORWÄCHTER erscheint mindestens zweimal jährlich. ten Beiträge verbleiben beim jeweiligen Autor. Editorial DER TORWÄCHTER ist da! Liebe Sportfreundin, lieber Sportfreund, Du liest gerade die Premierenausgabe des TORWÄCHTERS, der neuen Verbandszeitschrift des VDFH. Wobei das Wort „Verbandszeitschrift“ allgemein sicherlich einen öden Ruf hat. Wir versprechen aber, Dich hier nicht mit irgendwelchen Interna unseres Verbands zu langweilen. In diese kannst Du bei Interesse ja auf unserer Homepage www.fussball-historiker.de eintauchen. Ziel unserer Zeitschrift ist es vielmehr, eine weitere Plattform für Beiträge aus der interessanten Welt der Fußball- geschichte zu schaffen. Natürlich in erster Linie für unsere Mitglieder und die, die es noch werden möchten. Gleichwohl bieten wir allen Freundinnen und Freunden der Historie des Fußballsports an, sich am Gelingen des TORWÄCHTERS zu beteiligen. Wir haben absolut nichts dagegen, wenn aus den 20 Seiten der Erstausgabe schnell 40 oder gar 80 Seiten werden. Und nun aber: Viel Spaß beim Lesen wünscht Dir Dein Verband Deutscher Fußball-Historiker! 2 Ausgabe 1 • Dezember 2020 • DER TORWÄCHTER STORY Das Comeback des DSC Die Wiederauferstehung des Dresdner SC vor 30 Jahren VON ANDREAS TSCHORN, RANNUNGEN 1945 in der sowjetischen Besatzungs- Frühjahr 1950 zur Selbstauflösung ge- zone zunächst an einen Ort oder Stadt- zwungen. Der Versuch einer Neu- achdem die spannende Wende- teil gebundene Sportgruppen. gründung als Dresdner Sport-Centrum Nzeit in der DDR zur Neugrün- Die SG Friedrichstadt wurde bereits Eisenbahn wurde unterbunden. Eigent- dung 1990 führte, feierte der am 24. Juni 1945, nur 47 Tage nach lich sollte sich die SG Friedrichstadt Dresdner SC, Deutschlands erfolg- dem Ende des Zweiten Weltkriegs, als komplett der BSG VVB Tabak Dres- reichster und beliebtester Fußballver- Nachfolgeorganisation der drei im den anschließen, doch die Sportler der ein der 1940er Jahre, am Wochenende Sportpark Ostragehege beheimateten SG Friedrichstadt zogen es vor, sich des 9. und 10. Juni 1990 mit einem Vereine Dresdner SC, ATV Dresden im April und Mai 1950 mehrheitlich zweitägigen großen Gründungsfest im und Post-SG Dresden errichtet. Im der nächstgelegenen Sportgemein- Sportpark Ostragehege in Dresden diesbezüglichen öffentlichen Grün- schaft SG Mickten (gegründet am 30. seine Wiederauferstehung nach 45 dungsaufruf in der von der sowjeti- Januar 1946, Ende April 1946 Über- Jahren. schen Militärverwaltung herausgege- nahme der SG Pieschen, die Ende Mai Doch zunächst ein ausführlicher benen Dresdner Tageszeitung für die 1945 gegründet wurde) anzuschließen, Blick auf die Traditionslinie vom alten deutsche Bevölkerung hieß es: „Alle die sich wiederum am 1. Mai 1950 der zum neuen DSC: Mit der bedingungs- ehemaligen Mitglieder des Arbeiter- BSG Sachsenverlag Dresden (gegrün- losen Kapitulation der deutschen Turn- und Sportbundes – gemeint wa- det am 24. August 1948, am 11. Janu- Wehrmacht am 8. Mai 1945 war sämt- ren die Friedrichstädter Arbeitersport- ar 1951 umbenannt in BSG Rotation lichen deutschen Sportvereinen jegli- ler bis 1933; mit Max Corty wurde ei- Dresden) anschließen musste. Eine che Betätigung verboten, denn als ner von ihnen schließlich Leiter der größere Ausnahme hiervon war jedoch Mitglieder des Nationalsozialistischen SG Friedrichstadt –, Dresdner Sport- die etwa 40 Mitglieder zählende Ab- Reichsbunds für Leibesübungen galten Clubs, Postsportvereins und ATV, teilung Hockey, die bei einer Ver- sie als nationalsozialistische Organisa- welche weiterhin Sport betreiben wol- sammlung im Sportcasino am 7. Mai tion. Am 30. Mai 1945 wurden die len, werden hiermit aufgefordert, sich 1950 den Beitritt zur BSG Reichsbahn Dresdner Sportvereine durch die neue umgehend in die neuen Mitgliederlis- Dresden (ab 17. Juni 1950 BSG Lo- Stadtverwaltung Dresdens enteignet, ten einzutragen, welche in der Zeit von komotive Dresden, seit 26. Oktober am 30. Juni 1945 formal aufgelöst. 9 bis 18 Uhr im Kasino des ehemali- 1990 Eisenbahner-SV Dresden) zum Letzter Schritt war im Oktober 1946 gen DSC, Sportpark Ostragehege, aus- 1. Juni 1950 beschloss. die Löschung aller Dresdner Sportver- liegen. Der nach neuen Grundsätzen Die 1. Fußballmannschaft der SG eine aus dem Vereinsregister. Beim aufgebaute Verein wird zunächst fol- Friedrichstadt hingegen ging, nachdem DSC erfolgte die Löschung am 17. gende Sportarten betreiben: 1. Turnen, drei Freundschaftsspiele zum Saison- Oktober 1946. 2. Fußball, 3. Handball, 4. Leichtathle- ende unter dem Namen BSG VVB Die letzte bedeutende Partie der tik, 5. Ringen und Boxen, 6. Radfah- Tabak Dresden absolviert werden Fußballer des alten DSC fand am 31. ren, 7. Wandern, 8. Schach.“ mussten, nahezu geschlossen in das Dezember 1944 statt: Mit einem 6:0 Zur Ergänzung sei noch erwähnt, politische Exil nach West-Berlin. Dort gegen den TV 1846 Meißen wurden dass der heutige DSC 1898 nur noch fand am 7. Juni 1950 das für 40 Jahre die Rothemden Dresdner Bezirksmeis- traditioneller Nachfolger des alten lang letzte Spiel als Dresdner SC statt: ter 1944/1945. Die für das Frühjahr DSC und des ATV Dresden (gegrün- Gegen Hertha BSC wurde vor 5.000 1945 geplante Endrunde der vier Be- det 1843 als Dresdner TV) ist. Denn Zuschauern mit 4:2 gewonnen. Im di- zirksmeister aus Chemnitz (Chemnit- einer der drei Vorgängervereine der rekten Anschluss an dieses Benefiz- zer BC), Dresden, Leipzig (VfB Leip- SG Friedrichstadt, der heutige Post-SV spiel, dessen Einnahmen komplett den zig) und Zwickau (Planitzer SC) um Dresden (gegründet am 7. Dezember als politisch anerkannte Flüchtlinge die sächsische Gaumeisterschaft konn- 1925 als Post-SpVgg Dresden, am 12. geltenden Ex-Spielern der SG Fried- te wegen des Zweiten Weltkriegs nicht April 1935 Umbenennung in Post-SV richstadt zu Gute kamen, erfolgte die mehr ausgetragen werden. Der Sieger Dresden, am 3. Mai 1940 Umbenen- offizielle Gründung der Spielgemein- wäre für die Endrunde um die Deut- nung in Post-SG Dresden), verließ schaft Hertha BSC/DSC, welche zwei sche Meisterschaft qualifiziert gewe- 1949 die SG Friedrichstadt und stellte Tage später auch öffentlich bekannt- sen. Doch die reichsweiten Wettbe- sich als BSG Post Dresden auf dem gegeben wurde. werbe im deutschen Sport wurden be- Sportplatz an der Hebbelstraße in Cot- Zum 1. Juli 1951 wechselte der reits zum 1. August 1944 unterbro- ta neu auf. Großteil der Dresdner Spieler als ei- chen, sodass keine Endrundenspiele Nach den allseits bekannten politi- genständige Abteilung Dresdner SC mehr terminiert waren. schen Machenschaften rund um die zur TSG Heidelberg 1878. Am 30. An die Stelle der Sportvereine traten SG Friedrichstadt wurde diese im April 1952 zum 54. Stiftungsfest des DER TORWÄCHTER • Dezember 2020 • Ausgabe 1 3 STORY DSC machte sich der Dresdner SC in der TSG Heidelberg 1878 schließlich als Dresdner SC Heidelberg selbst- ständig. Der DSC Heidelberg wiede- rum fusionierte am 28. Juni 1968 mit der Freien Turnerschaft Heidelberg zum Heidelberger SC, der noch heute den 30. April 1898 als Gründungsda- tum seiner Abteilung Fußball angibt. Die alten Dresdner im Heidelberger SC schlossen sich nach der Wende symbolisch wieder dem neuen Dresd- ner SC an. In Dresden erlebte die Idee eines großen Sportclubs, wie es bis 1945 die Nachbarvereine Dresdner SC und ATV Dresden waren, eine Renais- sance, als am 21. November 1954 der
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