FORSCHUNGEN ZUR KAISER- UND PAPSTGESCHICHTE DES MITTELALTERS BEIHEFTE ZU J. F. BÖHMER, REGESTA IMPERII 29 HERAUSGEGEBEN VON DER ÖSTERREICHISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN – REGESTA IMPERII – UND DER DEUTSCHEN KOMMISSION FÜR DIE BEARBEITUNG DER REGESTA IMPERII BEI DER AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UND DER LITERATUR · MAINZ König, Fürsten und Reich im 15. Jahrhundert herausgegeben von FRANZ FUCHS, PAUL-Joachim HEINIG und Jörg Schwarz 2009 BÖHLAU VERLAG KÖLN · WEIMAR · WIEN Gedruckt mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Bonn, und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. ISBN 978-3-412-20473-0 © 2009 by Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz Alle Rechte einschließlich des Rechts zur Vervielfältigung, zur Einspeisung in elektronische Systeme sowie der Übersetzung vorbehalten. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne ausdrückliche Genehmigung der Akademie und des Verlages unzulässig und strafbar. Gedruckt auf säurefreiem, chlorfrei gebleichtem Papier. Druck: Druck Partner Rübelmann, Hemsbach Printed in Germany Inhalt Vorwort ....................................................................................................... VII König, Hof und Rat unter Friedrich III. und Maximilian I. CLAUDIA MÄRTL Bartolomeo Vitelleschi (†1463). Ein italienischer Rat Friedrichs III. ........ 3 RAINER SCHARF Fiktive Geschenke. Praktiken von erung und Bestechung am Hof Kaiser Friedrichs III. im Spiegel vornehmlich Nürnberger Quellen ...................... 21 HOLGER VOGELMANN Burggraf Michael von Maidburg (†1483), Graf zu Hardegg, am Hof Friedrichs III. – Vorarbeiten zu einer Biographie ....................................... 59 JÖRG SCHWARZ Der Freund Sachsens. Johann Waldner (†1502) und die Wettiner .............. 75 DIETER MERTENS Elsässer als Räte Maximilians I. ................................................................. 101 Königtum, römische Kurie und geistliche Fürsten im 15. Jahrhundert JÜRGEN PETERSOHN … quod sanctitas sua in auxilium brachii secularis maiestati sue firmiter adhereat. Politische Zielvorstellungen Kaiser Friedrichs III. für den Abschluß eines Hilfsbündnisses mit Papst Sixtus IV. Mit einer Quellenbeilage.............................................................................. 123 DANIELA RANDO Böhmischer Adler und böhmische Bischöfe – ‚going between‘ im Trient des 14. und 15. Jahrhunderts ....................................................................... 143 ERNST TREMP Fürstabt Ulrich Rösch von St. Gallen (1463-1491) zwischen Eidgenossen und Reich .................................................................................................... 157 VI Inhalt Königtum und Lehenswesen im späten Mittelalter KURT ANDERMANN Die fränkischen Grafen und das Königtum im späten Mittelalter................ 173 PAUL-JOACHIM HEINIG Reich und Adel in der Epoche Kaiser Friedrichs III. ................................... 193 IVAN HLAVÁČEK Georg von Podiebrad und böhmische Lehen extra curtem .......................... 213 EBERHARD ISENMANN „Pares curiae“ und „väterliche, alte und freie Lehen“. Lehnrechtliche Konsilien deutscher Juristen des 15. Jahrhunderts....................................... 231 König und Fürsten am Oberrhein THOMAS ZOTZ gleicherweis als ob wir geginwortig weren und euch daz mit unserm munde selbir hiezzen. Rahmenbedingungen und Frequenz königlicher Präsenz am Oberrhein im 15. Jahrhundert ...................................................................... 289 FRANZ FUCHS Antikaiserliche Gedichte aus dem Umkreis Kurfürst Friedrichs des Siegreichen ............................................................................................ 307 CHRISTINE REINLE Geheimwissenschaften und Politik. Mantik, Magie und Astrologie an den Höfen Kaiser Friedrichs III. und Pfalzgraf Friedrichs des Siegreichen ....... 319 JEAN-MARIE MOEGLIN Französische Ausdehnungspolitik am Ende des Mittelalters: Mythos oder Wirklichkeit?........................................................................................ 349 Personen- und Ortsregister .......................................................................... 375 (bearb. von Madeleine THERSTAPPEN und Katharina JECKEL) Vorwort Der vorliegende Band enthält die ausgearbeiteten Vorträge des Symposions „König, Fürsten und Reich im 15. Jahrhundert“, welches vom 14.-16. Juli 2005 an der Universität Mannheim Historikerinnen und Historiker aus fünf europä- ischen Ländern zusammenführte. Unter dem dreigliedrigen Thema wurden zen- trale verfassungsrechtliche Probleme des römisch-deutschen Reiches im späten Mittelalter erörtert. Es gehört zu den interessantesten Ergebnissen der sich seit den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts verstärkt zum Spätmittelalter hin ausrichtenden mediävistischen Forschung Deutschlands, dass das 14. und 15. Jahrhundert geradezu als „verfassungsgeschichtliche Schlüsselepoche“ (Ernst Schubert) herausgearbeitet wurde. Besonders der langen Herrschaftsperiode Kaiser Friedrichs III. (1440-1493) wird dabei mehr und mehr der Charakter einer Scharnierstelle zugeschrieben. Diese vielfältige Thematik wurde aus vier verschiedenen Richtungen in den Blick genommen. Die erste Sektion befasste sich mit dem Rahmenthema „König, Hof und Rat“. Im Zentrum stand hier jene wichtige Personengruppe, die – mit dem Herrscher durch ein festes Anstellungsverhältnis und einen besonderen Diensteid verbunden – den politischen Alltag am Hof in besonderem Maße prägte. In den beiden letzten Jahrzehnten sind zahlreiche Einzeluntersuchungen zur Tätigkeit der „Gelehrten Räte“ oder „Gelehrten Juristen“ an den spätmittel- alterlichen Höfen publiziert worden. Für die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts hat diese Personengruppe zwei gewichtige Zwischenbilanzen erfahren: in der 1997 erschienenen Untersuchung von Paul-Joachim Heinig über „Kaiser Fried- rich III. (1440-1493). Hof, Regierung und Politik“ und der zwei Jahre später (1999) veröffentlichten Studie von Heinz Noflatscher über „Räte und Herrscher“. Beide Autoren weisen bei allen strukturellen Unterschieden in ihren Arbeiten zu- dem auf eine Vielzahl von Forschungsaufgaben auf diesem Felde hin. Die fünf Beiträge dieser Sektion liefern anhand konkreter Einzelfälle neue Bausteine zu dieser Thematik, wobei bewusst solche Räte in den Vordergrund gerückt wurden, die bislang von der Forschung nur wenig beachtet worden sind. Die zweite Sektion „Königtum und Lehenswesen im späten Mittelalter“ erör- terte eine der zentralen Erscheinungen der spätmittelalterlichen Verfassungswirk- lichkeit. Nach den Forschungsergebnissen von Karl-Friedrich Krieger muss dem Lehensrecht auch in diesem Zeitraum eine gestaltende Kraft für die königliche Herrschaftspraxis zugemessen werden. Bei allen Grenzen, die der königlichen Lehnsherrschaft und der Feudalisierung der Reichsverfassung gesetzt waren, kann von einer Erstarrung zu einer „leeren Form“ im 15. Jahrhundert noch keine Rede sein. Die Beiträge dieser Sektion zeigen anhand von Fallstudien die kon- krete Ausübung lehensrechtlich begründeter Herrschaft auf oder handeln über Sonderfälle und zeitgenössische Erörterungen des Problembereichs. Die dritte Sektion widmete sich dem Thema „Königtum, römische Kurie und geistliche Fürsten im 15. Jahrhundert“. Gerade die Gruppe der geistlichen Fürsten VIII Vorwort ist von der bisherigen Forschung etwas stiefmütterlich behandelt worden, obwohl die Existenz geistlicher Herrschaft ein wesentliches Strukturmerkmal des Alten Reiches bildete. Neben einer Untersuchung über das nicht unbelastete Verhältnis Kaiser Friedrichs III. zu Papst Sixtus IV. wurden dabei mit dem Bistum Trient an der Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert und dem Fürstabt Ulrich Rösch von St. Gallen zwei interessante Phänomene dieses Spannungsfeldes vorgestellt. Die vierte Sektion „König und Fürsten am Oberrhein“ huldigte gewissermaßen dem genius loci. Aus mehreren Gründen bietet sich das Oberrheingebiet als kon- kretes Beispiel für den auch in den anderen Sektionen angesprochenen räum- lichen Bezug der Thematik an, zumal die seit 1438 das Königtum tragende Dynastie der Habsburger selbst am Oberrhein verwurzelt war. Die Diskussion um den speziellen Charakter dieser Landschaft wurde nicht zuletzt durch einen 2008 erschienenen Band des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte zum Thema „Historische Landschaft – Kunstlandschaft? Der Oberrhein im späten Mittelalter“ erneut belebt. Die drei Beiträge dieser Sektion befassen sich mit der Bedeutung dieser Landschaft für das Königtum, den politischen und kulturellen Aktivitäten des kurpfälzischen Hofes und dem Mythos der „franzö- sischen Ausdehnungspolitik“, von der diese Region gemäß älteren Meinungen bereits im 15. Jahrhundert erfasst worden sein soll. Die Herausgeber danken vor allem der Fritz Thyssen-Stiftung für Wissen- schaftsförderung, der Philosophischen Fakultät der Universität Mannheim, der Erzdiözese Freiburg und dem Förderverein des Historischen Instituts der Univer- sität Mannheim für finanzielle Unterstützung. Für Hilfeleistung bei der Redaktion des Bandes sei Inken Diederich, Leo Kosma und Eva Maria Verst in Mannheim sowie Benedikt Boyxen, Katharina Jeckel und Madeleine Therstappen in Frei- burg herzlich gedankt. Die Einrichtung für den Druck hat Olaf Meding
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