eLexikon Bewährtes Wissen in aktueller Form Seite 41.415, Cagliatscha - Calanca (Val) Internet: https://peter-hug.ch/41_0415 Main mehr ins Val Colla und 8 km nö. Lugano. Postablage; Postwagen Tesserete-Bidogno. Gemeinde, den Weiler Almatro inbegriffen: 62 Häuser, 291 kathol. Ew.; Dorf: 42 Häuser, 192 Ew. Kirchgemeinde Tesserete. Acker- und Weinbau, Viehzucht. Starke periodische Auswanderung. Die den h. Matteo und Maurizio geweihte Kirche ist eine der ältesten im Thal. Cagliatscha (Kt. Graubünden, Bez. Heinzenberg, Kreis Schams, Gem. Clugin). 1182 m. Burgruine, auf einem Felssporn über dem linken Ufer des Hinterrheins, sw. Clugin und 1 km n. Andeer. Cagnial (Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Albula, Kreis Oberhalbstein). 2970 m. Felsgipfel, in der Gruppe des Piz Platta, sw. vom Piz Forbisch und 6-7 Stunden sw. Mühlen. Zwischen Val Gronda, Val Curtins und Val Starlera. Caillettes (Les) (Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Bex). 528 m. Einzelstehendes Haus, am S.-Rand des Plateaus von Chiètres, über der Felswand Sous Vent; 2,3 km s. Bex und 1,8 km nö. der Station Saint Maurice der Simplonbahn. In dem kleinen von hier zur Rhone hinabführenden Thälchen findet sich in Menge der Seeigel Toxaster complanatus, Leitfossil des Neocom. Caischavedra (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein, Kreis Disentis, Gem. Tavetsch). 1837 m. Alpweide mit 12 Sennhütten, in kleinem rechtsseitigen Nebenthal zum Val Acletta, 4 km nö. Sedrun und 3 km w. Acletta. Cala (Monte) (Kt. Tessin, Bez. Leventina, Gem. Chironico). 1492 m. Alpweide mit 20 im Frühjahr und Herbst bezogenen Hütten und Kapelle, im Val Chironico, 3½ Stunden sw. der Station Lavorgo der Gotthardbahn. Calabri (Kt. Bern, Amtsbez. Pruntrut, Gem. Fontenais). 676 m. Grosser Bauernhof mit ausgedehnten Bergweiden, am N.-Hang des Lomont, 4 km s. Pruntrut. Bedeutende Quellen, die das Dorf Fontenais mit Wasser versorgen. Calærtsch oder Cal?rtsch (Kt. Graubünden Bez. Glenner, Kreis Ilanz, Gem. Versam). 1430 m. Weiler, 2 km s. Versam und 11,2 km sw. der Station Bonaduz der Rätischen Bahn (Chur-Thusis). 10 Häuser, 25 reform. Ew. deutscher Zunge. Wiesen- und Obstbau. Viehzucht. Calame (Bois de la) (Kt. Waadt, Bez. Grandson). 1200-1474 m. Wald von 200 ha Fläche und Hof, am NO.-Hang des Chasseron, 10 km nnw. Yverdon und 2 km w. Mauborget. Calames (Les) (Kt. Neuenburg, Bez. und Gem. Le Locle). 970 m. Weiler, an der Poststrasse Le Locle-La Brévine, 1 km sw. Le Locle und 700 m s. der Station Le Col des Roches der Linie La Chaux de Fonds-Morteau. 9 Häuser, 107 reform. Ew. Uhrenindustrie. Viehzucht. Bis 1821 mit der Bürgergemeinde (mairie) Rochefort verbunden. Calanca. Kreis des Graubündner Bezirkes Moësa; umfasst das Val Calanca und die Gemeinden Arvigo, Augio, Braggio, Busen, Castaneda, Cauco, Landarenca, Rossa, Santa Domenica, Santa Maria in Calanca und Selma. 1448 kathol. Ew. italienischer Zunge. Früher in die beiden Gerichtsbezirke Ausser und Inner Calanca getrennt. Im ganzen Kreis periodische Auswanderung der männlichen Bewohner. Calanca (Val) (Kt. Graubünden, Bez. Moësa). 300 bis 2400 m. Seiten- und Parallelthal des Misox oder der Mesolcina, senkt sich wie dieses von N.-S. Eingeschlossen ist es von zwei hohen und wilden Bergketten, die sich beide von der Adulagruppe abzweigen, die w. am Poncione della Frecione, die ö. am Pizzo di Muccia. Jene, die höhere, partienweise auch vergletscherte, bildet die Grenzwand gegen Tessin, diese, merklich niedriger und vollständig gletscherfrei, die Scheide gegen das Thal der Moësa. Es sind schroffe, in der Höhe zinnenartig gegliederte Mauern mit vielen Türmen und oft davon ausgehenden kurzen Querrippen, vorgebauten Bastionen und Erkern. Die Lücken dazwischen sind nicht tief eingeschnitten und bieten mit wenigen Ausnahmen nur hohe und beschwerliche Seite 1 / 2 eLexikon Bewährtes Wissen in aktueller Form Seite 41.415, Cagliatscha - Calanca (Val) Internet: https://peter-hug.ch/41_0415 Uebergänge. Die bedeutendsten Gipfel der Westwand sind von N. nach S.: der Fil Rosso (3163 m), die Cima dei Congni (3068 m), der Fil di Revio (2838 m), Pizzo di Pianasso (2834 m), Pizzo di Remia (2915 m), Pizzo delle Streghe (2909 m), Pizzo di Termine (2867 m), Torrone d'Orza (2948 m), Piz Mottone (2692 m), Pizzo di Claro (2719 m) u. Pizzo di Molinera (2287 m); diejenigen der Ostwand: Pizzo Rotondo (2829 m), Cima di Bedoletta (2633 m), Cima di Tresculmine (2633 m), Fil di Ciaro (2780 m), Cima di Gangella (2764 m), Fil di Dragiva (2770 m), Fil di Nomnone (2634 m), Pizzo di Groveno (2695 m) und Piz di Rentano (1978 m). Der niedrigste und beste Pass über die W.-Kette ist der Passo di Giumella (2120 m), der von den Dörfern Augio und Rossa, der ungefähren Mitte des Calancathales, nach dem Val Pontirone und damit in den untersten Teil des Val Blenio führt. In der O.-Kette sind die Pässe zahlreicher und begangener. Die besten sind zunächst der Passo Tre Uomini (2653 m) und der Passetti (2075 m), die beide aus dem obersten Calanca nach San Bernardino (1626 m) führen. Dazu kommen der Passo di Tresculmine (2153 m), von Valbella, dem obersten Dörfchen (1335 m), nach Mesocco (792 m) und der Passo di Buffalora (2265 m) von Santa Domenica (circa 1000 m) nach Soazza (630 m). Der beste von allen ist der Passetti. Zwischen diesen hohen Gebirgsketten ist das Thal tief und eng, fast schluchtartig eingeschnitten. Von Grono, seinem Mündungsort an der Moësa, bis zum Fuss seines Hintergehänges, der Alp di Stabbio, über welcher das Zapporthorn (3149 m) und der Poncione della Frecione mit ihren Gletschern thronen, hat es eine Länge von 16 km und steigt um 1640 m = 10%. Im untersten Thalabschnitt, in der Mündungsschlucht von Grono bis Arvigo (7 km) beträgt die Steigung 6-7%, im obersten Abschnitt von der Alp Alogna bis zur Alp di Stabbio (4 km) 14 bis 15%. Die Steigungen sind also nirgends sehr gross. Gleichwohl ist das Thal sehr eng, die Thalsohle nur sehr schmal und auf langen Strecken blos in der Form der Flussrinne vorhanden. Eine Thalebene ist eigentlich nur im mittleren Teil von Selma bis Rossa in einer Länge von etwa 6 km vorhanden und auch hier ist sie nur 1/3-½ km breit mit einer Steigung von 2½-3%. Von dem Dutzend kleiner Dörfer, die das Thal aufweist, sind denn auch 6 hier gelegen (Rossa, Augio, Santa Domenica, Cauco, Bodio und Selma). Zwei liegen noch sonst im Thalgrund: Valbella weiter oben, ein Teil von Arvigo weiter unten. Die übrigen sind malerisch auf den höher liegenden Terrassen, besonders der von der Morgensonne beschienenen W.-Seite, zerstreut. Auf der O.-Seite liegen nur das in eine lange Reihe von kleinen Häusergruppen auseinander gezogene Braggio, sowie eine ähnliche, aber kleinere Reihe über Selma und Cauco. Bei der Morgen-, resp. Abendsonne gewähren all' diese zerstreuten und kleinen Dörfchen und Gruppen von Hütten und Ställen einen äusserst malerischen und freundlichen Anblick. Das grösste von ihnen, Busen, zugleich das unterste und tiefstgelegene, hat mit seinen Nachbarschaften, wozu das 500 m höher gelegene St. Carlo (1200 m) gehört, wenig über 200 Ew., die nächstgrössten, Rossa und Castaneda, zählen wenig über 150, und die kleinsten, Selma, Landarenca und Santa Domenica unter 100 Ew. Im ganzen sind es 11 politische Gemeinden, die zusammen 1448 Ew. haben und einen Kreis des Bezirkes Moësa bilden, wozu aber auch die zwei, schon ausserhalb dem eigentlichen Calancathal, auf hohen Terrassen über Grono gelegenen Gemeinden Castaneda u. Santa Maria mit zusammen etwa 340 Ew. gehören. Für das eigentliche Calancathal bleiben also nur etwa 1100 Ew. in 9 Gemeinden. Die Calancaner, natürlich von italienischer Zunge und katholischer Konfession, sind nach der Natur ihres Landes fast ganz auf Viehzucht und Alpwirtschaft angewiesen. Der Landbau ist sehr gering. Die steilen Hänge sind weit hinauf, meist bis über 1900 m, stellenweise bis 2000 m hoch, bewaldet, haben aber mancherorts durch unwirtschaftliche Ausbeutung grossen Schaden erlitten, dem man erst seit einiger Zeit und unter Beihülfe des Staates (Bund und Kanton) durch Verbauungen und Aufforstungen entgegen zu treten sucht. Vorherrschende Waldbäume sind Fichten und Lärchen, im untersten Teil bis Busen-Molina auch Kastanienbäume, die dann weiter draussen im untern Misox zahlreicher werden, woran auch der Name der Gemeinde Castaneda erinnert. Da aber der Verdienst im eigenen Thal doch gering ist, wandern viele Calancaner, die als einfache, arbeitssame und nüchterne Leute bekannt sind, periodisch oder auf die Dauer aus. Der Zuzug an Fremden ist gering. Von einem Quelle: Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902; Autorenkollektiv, Verlag von Gebrüder Attinger, Neuenburg, 1902-1910;1. Band, Seite 402 [Suche = 41.415] im Internet seit 2005; Text geprüft am 29.3.2017; publiziert von Peter Hug; Abruf am 25.9.2021 mit URL: Weiter: https://peter-hug.ch/41_0416?Typ=PDF Ende eLexikon. Seite 2 / 2.
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