Doppelausgabe

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DER Nr. Freitag, .. .– www.tageswoche.ch Gerbergasse Basel T ­ ­ ­ ­ Doppelausgabe Bernhard Heusler über das Führen von Stars, Freiräume r Junge und seine gesellschaftliche Rolle als FCBChef. Seite STILLE GENIESSER Gesundheitskosten Wundermittel oder bittere Pille? Die Fakten zur Seite Einheitskassen- Initiative. : : : : INSERAT 10. Schuljahr ja, bei uns aber ganz anders! • persönliche Unterstützung bei Berufs- findung und Lehrstellensuche • individuelles Coaching bei Übertritten an weiterführende Schulen • Vorbereitung auf gestalterische Berufe Starte dein individuelles 9./10. Schuljahr bei der ipso Futura in den Ausbildungslinien Beruf, Studium oder Kunst! www.ipso.ch Eulerstrasse 55, CH-4051 Basel Tel. +41 61 560 30 00 INHALTStephan Kurmann: Der Musiker und Mitgründer des Bird’s Eye spricht über das anstehende 20-jährige Seite Jubiläum und warum Neider ihren eigenen Jazzclub gründen sollten. ¤¥ Velomarathon: Claraplatz: - Regisseur Armin Biehler ist von Los Seite Die Randständigen stören keinen – Seite Angeles nach New Mexico geradelt. ¤¦ ausser LDPGrossrat André Auderset. §¨ Google Porträt: Simone Meyer S. ¨ Das US- Bestattungen S. §© Kulturflash S. ¨§ Unternehmen Sie, er, es S. ¨¤ will mit Kuba Kultwerk S. ¨¨ ins Geschäft Wochenendlich S. ¨® Seite Geschichten und Seite Zeitmaschine S. ¨° kommen. ¤° Menschen der Woche ¦¤ Impressum S. ¨¤ TagesWoche –/ EDITORIAL PORTRÄT Die Einheitskasse – ein Wundermittel? Simone Meyer von Olivier Joliat eit der Einhrung des Krankenversiche- Einst fiel die selbsternannte Industrie- rungsgesetzes (KVG) vor bald Jahren romantikerin mit ihrem Hafenprojekt zeigt die Prämienentwicklung beharrlich «Panama» durch – nun kehrt sie als Remo Leupin S Online Projektleiterin des «Cyclope» an den in eine Richtung: nach oben. Versprochen wurde Leiter Print Klybeckquai zurück. etwas anderes: Dass mit der obligatorischen s ist schön, mit dem ‹Cyclope› an Versicherung für alle die Kostenspirale endlich meinen Lieblingsplatz zurück- gebrochen werden könne. Möglich machen soll- zukehren», freut sich Simone te es der Wettbewerb unter den Kassen. Das Gesetz Meyer mit Blick über die «Mari- über die Kranken- Ena» und die Skaterbowl «Port Land». Ei- Diese Honung hat sich nicht erllt. Heute versicherung – gentlich wollte die 40Jährige auf der Kly- im Wortlaut, beckinsel ihr «Panama»-Projekt lancieren, bieten sich rund Anbieter einen harten Ver- bit.ly/ oyzjNk eine soziokulturelle Plattform für das drängungskampf um «gute Risiken», also um Quartier. «Natürlich mit Bar», ergänzt Mey- er. Die perfekt passende Hütte dar hatte junge, gesunde Kunden. KVGKritiker sehen da- sie beim Robi Volta bereits abgebaut. rin einen Pseudowettbewerb, der die Kosten wei- Doch nach über einem Jahr der Ver- handlungen, die zu immer neuen Auflagen ter in die Höhe treibe, statt sie zu verkleinern. hrten, hatte Meyer genug: «Anfang In diese Bresche schlägt auch die Einheits- wurde unser Projekt von einer Jury gewählt. Danach ging leider ein Spiessrutenlauf los: kassen-Initiative, die am . September an die Rheinhafen, Stadt, Stadtgärtnerei, Pro Na- Urne kommt. Sie könnte im Abstimmungskampf tura – immer neue Akteure stellten ständig neue Ansprüche.» von neuen «bad news» über die Prämienentwick- Als dann im März ¯ ihr vorabgeklär- lung profitieren. Diese Woche prognostizierte der tes Baugesuch mit neuen Auflagen zurück- gewiesen wurde, platzte Meyer der Kragen: Branchenverband Santésuisse einen weiteren «Nun waren gehlt alle Steine, die es gibt, Anstieg um rund , Prozent. Und wenige Tage vor in den Weg gelegt – Grund genug, das Pro- jekt an den Nagel zu hängen. Immerhin der Abstimmung sollen die definitiven Prämien habe ich etwas gelernt.» rs nächste Jahr bekannt gegeben werden. Weiterlesen, S. Produktives Chaos Doch ist die Einheitskasse wirklich das Ihr neues Wissen und die Kontakte, die Wundermittel gegen die Kostenexplosion, die vor sie als Verhandlungshrerin des Vereins I_Land (Zusammenschluss aller Klybeck- allem durch die intensivere Nutzung ambulanter Eine für alle, insel–Zwischennutzungen) zu den Projek- Leistungen, die Alterung und Fortschritte in der alle gegen eine, ten und Behörden knüpfen konnte, halfen tageswoche.ch/ ihr nun als Projektleiterin des «Cyclope». Medizin angekurbelt wird? Jeremias Schulthess +lsdbg Mit ihren sieben Jahren Erfahrung als tech- hat die Argumente unter die Lupe genommen. nische Produktionsleiterin von «Karl’s küh- ne Gassenschau» war Meyer sowieso präde- stiniert r diese freakige Artisten- Revue. Eine Woche Pause für die Wochenausgabe «Cyclope»-Produzent Darko Soolfrank fragte die selbstständige Projektleiterin, In den kommenden Sommertagen schalten wir die vor bald zehn Jahren von Olten nach Ba- im Print einen Gang herunter. Diese Ausgabe er- sel zog, bereits ¯ an, ob sie am Projekt mitarbeiten möchte. Damals steckte Meyer scheint als Doppelnummer. Ab dem . Juli er- jedoch noch in Verhandlungen r I_Land halten Sie unsere Zeitung aber wieder im ge- und sagte ab. Als Soolfrank Anfang nochmals anklopfte, um nachzufragen, ob wohnten Wochentakt. Ganz normal weiter geht Meyer jemanden vermitteln könnte, ent- es auf tageswoche.ch – mit täglichen News und schloss sie sich spontan einzusteigen. Dass r dieses Gelände mal der Kanton, Hintergrundberichten aus der Region, dem In- dann wieder Private verantwortlich sind, und Ausland, dem Sport und der Kultur. Wir machte die Planung nicht einfacher, «aber spannender», wie Meyer sagt. «Hier wünschen Ihnen schöne Sommertage! herrscht aus strukturellen Gegebenheiten tageswoche.ch/+kgkd9 × ein Chaos, das uns produktiv werden liess.» TagesWoche –/ Ganz in ihrem Element: Simone Meyer liebt es, Schrott zum Laufen zu bringen. ¢£¤£: ¥¦§¨©ª ¥£«¬¦¬® Erst musste auf der Asphaltwüste Elemen- sammlung von einer ausgedienten Fabrik- nen Geschichten zum langjährigen Bau in tares wie Wasser und Strom organisiert halle mit Kran träumt, in ihrem Element. Paris könnte man stundenlang zuhören, werden. Am besten gefiel Meyer jedoch, Mit der Premiere am . Juli ist ihr Job und zum Schluss meinte er: ‹Tinguely hätte dass sie zur lokal passenden Dekoration für den «Cyclope» getan. Ein Projekt, seine helle Freude an dem Stück hier.›» der Meter hohen Skulptur original Basler das Meyer ans Herz gewachsen ist. «Das Wenn die Artisten zu Musik die Meter Schrott suchen musste. Hafenareal in der Heimat von Jean Tingu- hohe Skulptur bespielen, macht sich Meyer «Das Schauspiel wurde ja in Biel uraufge- ely, der Inspiration r die Show, ist der bereits an ihr nächstes Projekt: die Muse- hrt, bevor es über Winterthur nach Basel beste Schauplatz r dieses Spektakel. Ich umsnacht , die am . Januar stattfin- kam. Der Platz hier ist einiges grösser, wes- hoe, die Basler verpassen diese einmali- det. Doch erstmal gibt es Ferien. «Im Ab- halb wir zusätzliches Dekor brauchen.» So ge Gelegenheit im dichten Sommerange- schlussstress der letzten Wochen hat mein organisierte sie einen ausgedienten Tram- bot nicht.» Sozialleben gelitten. Ich freue mich, mit ein waggon. Auch bei umliegenden Reedereien paar Freunden ein entspanntes Bier zu und Speditionsfirmen suchte sie nach pas- Tinguely hätte seine helle Freude trinken.» Natürlich im unteren Teil der sendem Schrott. «Mittlerweile melden sich Der in Basel lebende langjährige Assis- Klybeckinsel, Meyers liebster Ort in Basel. schon Firmen, die uns als Recycling-Hof tent von Tinguely, Sepp Imhof, der mit dem tageswoche.ch/+fwe6k × entdeckt haben», lacht Meyer. Künstler in Paris den originalen Zyklopen Beim Wühlen im Schrott ist die selbster- gebaut hat, sei schon vorbeigekommen. Das Open-Air-Spektakel «Le Cyclope» nannte «Industrieromantikerin», die am «Imhof freut sich über die neue Form des gastiert vom 10. Juli bis im September an liebsten Stapler hrt und r ihre Schrott- hier erbauten Zyklopen», so Meyer. «Sei- der Uferstrasse beim Klybeckquai. TagesWoche –/ Einheitskasse Die Volksinitiative «r eine öentliche Krankenkasse» wird von allen Seiten bekämpft und als «sozialistisch» gebrandmarkt. Was will die Vorlage überhaupt? EINE FÜR ALLE, ALLE GEGEN EINE Von Jeremias Schulthess eim Stichwort «Einheitskasse» Auch in Infobroschüren richten sich die Grundversicherung eine öentliche Aufga- wird die Kundenberaterin hell- Krankenkassen an ihre Kunden. Die CSS be, sie handeln in diesem Aufgabenfeld hörig. «Also, da bin ich ganz und etwa erklärt im aktuellen Kundenmagazin also wie eine Behörde und müssen sich gar nicht dar», sagt sie wie aus auf zwölf Seiten, warum die Kunden besser deshalb politisch neutral verhalten. Bder Kanone geschossen. Die Frage war: Nein stimmen sollten. Die Argumente der Es ist ein ungleicher Abstimmungs- Was würde sich bei der Umstellung auf eine Berworter sind auf wenige Zeilen zusam- kampf. Den Initianten stehen laut eigenen öentliche Krankenkasse ändern? «Die mengestaucht. So erhalten rund Angaben Franken zur Vergung. Preise gehen hoch, sie haben keine Wahl- CSSVersicherte ein Gegenargumentarium Das Nein-Komitee, das aus einer Allianz freiheit», schiebt sie nach. r die Abstimmung vom . September. von Krankenkassen, Ärzten und Gesund- Politische Kundenberatung nennt sich heitsverbänden besteht, investiert dagegen das wohl, wenn die Versicherungen ihren Ungleicher Abstimmungskampf fünf Millionen Franken. Die Initianten Kunden nebenbei eine Abstimmungsemp- Für das Initiativkomitee geht das einen meinen, das Gegner-Budget liege noch viel fehlung mitgeben. Einige Krankenkassen Schritt zu weit. Es wirft den Versicherern höher. liessen ihre Mitarbeiter extra schulen, da- illegale Propaganda vor und droht mit «Wir

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