Das Journal des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen # 3 Juni 2018 WestfalenSport Preis € 2,50 Kulinarisches aus Kaiserau WM-Koch in Watutinki Holzwickeder SC SC Freiburg der Oberliga Westfalen Frauen- und Mädchenfußball Talentschmiede Westfalen Titel Liebe Vereinsvertreterinnen und Vereinsvertreter, die Welt schaut nach Russland und auch ich hoffe sehr, dass sich – wenn Sie diese Zeilen lesen – die deutsche Fußball Nationalmannschaft für die K.o.-Runde qualifiziert hat. Darauf haben wir – mit der eventuellen Ausnahme des exzessiven Daumendrückens – keinen Einfluss. Was sehr bedauerlich ist, denn es geht nicht nur um sportliche Erfolge, Autokorsos und Rudelgucken. Es geht auch um den Brückenschlag zwischen Profis und Amateuren. Die Einnahmen durch die Erfolge der deutschen Mannschaft fließen auch in den Amateurfußball. Die Finanzierung so mancher Angebote für Vereine, zum Beispiel Kurzschulungen, DFB-Mobil, Junior-Coach-Ausbildungen etc., wäre ohne die Erfolge der Nationalmann- schaft nicht oder nicht in dem zur Zeit gewährten Umfang möglich. Und auch der Frauen- und Mädchenfußball profitiert von den Erfolgen der National- mannschaften. Nicht nur von „eingespielten“ finanziellen Mitteln, zum Beispiel für die neue Kampagne „Nicht ohne meine Mädels“, sondern auch von der durch erfolgreiche DFB-Mannschaften ausgelösten Begeisterung für den Fußball: Anmeldungen in den Ver- einen, Jungen und Mädchen die einfach Spaß am Sport haben. Und genau dies ist uns eine Herzensangelegenheit. In unserem aktuellen Titelthema beleuchten wir für Sie den Frauen- und Mädchenfuß- ball in Westfalen. Erfolg und Misserfolg stehen da eng beieinander. So haben die Frauen des FSV Gütersloh die Qualifikation zur eingleisigen zweiten Frauen-Bundesliga geschafft. Herzlichen Glückwunsch auch an dieser Stelle noch einmal. Wie dort jetzt weiter geplant wird und gearbeitet werden soll, erfahren Sie in dieser Ausgabe des WestfalenSports. Dagegen Tränen und große Enttäuschung in Bielefeld. Praktisch in der Nachspielzeit waren die Aufstiegsträume geplatzt als die Frauen der Arminia am letzten Spieltag gegen die zweite Mannschaft des VfL Wolfsburg 1:4 verloren. Wir stellen in diesem WestfalenSport aber auch eine Torte mit zehn Kerzen auf den Tisch … den Tisch des FLVW Mädchenfußballinternats. Zehn wird die Einrichtung, die als ein Meilenstein in der weiblichen Talentförderung in Deutschland gilt und aktuell 13 Talenten Platz bietet. Genau die haben am 22. Juni mit Ehemaligen wie den A-National- spielerinnen Lina Magull oder Carina Schlüter und der Verbandssportlehrerin Kathrin Peter, die das Projekt vor zehn Jahren initiierte, gefeiert. Also – freuen Sie sich auf spannende Einblicke und haben Spaß mit dieser Ausgabe unseres Verbandsjournals. Herzlichst Ihr Gundolf Walaschewski Präsident adidas.de/fussball WestfalenSport #3_2018 3 © 2018 adidas AG +157316_SP_Anzeige_H21316_Football_ENERGY_MODE_X_P0_Product_WFV_FLWV_230x280.indd 1 14.05.18 14:31 Inhalt Inhalt 38 22 30 42 35 25 FLVW 22 FLVW modernisiert Markenauftritt 23 TdjE: Crosswalk und Blindenfußball 44 24 FLVW Fairplay-Sieger des Monats 60 25 Bundesverdienstkreuz für Peter Middel 3 Editorial 26 Dankeschön-Wochenende in Berlin Schiedsrichter 4 Inhalt 27 BdVK für Detmolder Klaus Brand 42 Zwei Neue für die Regionalliga 28 Tilkowski und Hupe Ehrenmitglieder des SuS Kaiserau 43 Christian Fischer beendet Laufbahn Titel: Frauen- und Mädchenfußball – Talentschmiede Westfalen 29 „Fußballhelden“ lernen wieder am Strand Leichtathletik 6 Marianne Finke-Holtz: Erstligist kein Gradmesser für Qualität 30 300 goldgas-Trikotgewinner strahlen um die Wette Fußball Juniorinnen/Junioren 56 Aktuelles aus der Leichtathletik 8 „Frauenpower“ ein Gewinn für Verband und Verein 44 U16-Länderpokal: Turnier mit zwei Halbzeiten 58 Lea Kruse startet für Schalke 04 10 Kathrin Peter: „Der FLVW investiert sehr viel“ 32 ImTeam – David Seepe 46 Felix Lang und Stanislav Fehler 59 Elias Schreml trotzt dem Rundentaumel 12 Gütersloh setzt sich nach Zittersaison durch Kulinarisches aus Kaiserau in Watutinki 47 U14 gewinnt Finale „dahoam“ 14 Bielefelds Schockstarre währte nur kurz 48 Bei der U14 platzte im letzten Spiel der Knoten Aus den FLVW-Kreisen 15 Herford: In fünf Jahren zurück in der 2. Liga Fußball-Auslese 50 Maja Przybilla und Olivia Zitzer 60 Jubel beim SV Horst 08 nach Doppelaufstieg 16 Recklinghausen nimmt Anlauf Richtung Regionalliga 34 SC Paderborn verteidigt den „Pott“ 51 Nachwuchs-Spielerinnen und -Torhüterinnen 61 TSC Kamen trauert um Fatih Dündar 17 So geht 3. Liga in Hauenhorst 35 Rödinghausen löst letztes DFB-Pokal-Ticket schnuppern Auswahlluft 62 VfR Sölde: Vom Pleiteverein zum Landesstützpunkt 18 Kein normales Spiel für Vanessa Arlt 36 VfL Billerbeck gewinnt Westfalenpokal der Frauen 63 Olympionike macht Kaan-Marienborn Beine 37 Gesundheitstipps für Aktive 52 Panorama 64 WM 1974: Als „Walli“ die Leoparden aus Zaire zähmte 20 Gastkommentar: 38 Von Bork über Bradford nach Hamm Maren Meinert, DFB-Trainerin der U 20-Frauen- 39 Gievenbeck – ein ganz besonderer Oberligist Freizeit- und Breitensport 65 Westfalenporträt: Peter Neururer Nationalmannschaft über hervorragende Nachwuchsarbeit 40 Holzwickede: Der SC Freiburg der Oberliga 54 Krombacher Westfalen Cup: in Westfalen 41 Kultkicker Jörg Böhme kann Steinhagen nicht retten TuS Jöllenbeck (Ü32) und Lüner SV (Ü40) siegen 66 Vorschau/Impressum 4 WestfalenSport #3_2018 WestfalenSport #3_2018 5 Titel Titel Marianne Finke-Holtz (Foto: WDFV/Nicole Gdawitz) der FSV Gütersloh hat die direkte Qualifikation für die neue ein- gleisige zweite Frauen-Bundesliga geschafft. Herford und Bielefeld müssen in die Regionalliga. Wie kann der westfälische Spitzenfuß- ball auch wieder spitze in der Breite werden? Finke-Holtz: Persönlich hatte ich auch gehofft, dass zumindest zwei „EIN ERSTLIGIST IST Vereine „durchkommen“. Bielefeld stand die gesamte Saison über dem Strich und wurde am letzten Spieltag von Gütersloh und Jena KEIN GRADMESSER abgefangen. Und der direkte Aufstieg in der kommenden Spielzeit wird nicht leicht. Die Regionalliga, deren Staffelleiterin ich bin –, ist FÜR DIE QUALITÄT sehr stark besetzt. Das wird kein Selbstläufer für Arminia. Der Gradmesser für die Qualität des westfälischen Frauen- und Mädchenfußballs ist allerdings nicht allein der Erstligist. Das würde DES WESTFÄLISCHEN zu kurz greifen. Es ist eben auch die sehr gute Arbeit mit und in den Verbandsauswahlen und bei den B-Juniorinnen Bundesligisten. FRAUENFUSSBALLS“ WestfalenSport: Michael Horstkötter, Geschäftsführer des FSV Marianne Finke-Holtz über hervorragende Gütersloh bezeichnet die eingleisige 2. Liga als Fortschritt, sorgt sich aber auch um die Überlebenschance eigenständiger Frauenfußball- Nachwuchsarbeit, Standortnachteile und Vereine. Zurecht? Perspektiven Finke-Holtz: In der Frauen-Bundesliga sind acht Vereine Lizenzver- einen zugehörig, nur vier nicht. Da ist ein deutlicher Trend erkenn- bar, der aber nicht direkt gegen die reinen Frauenfußball-Vereine spricht. Noch wichtiger ist jedoch, dass sich die Vereine fragen, was sie wollen und was sie finanziell leisten können. Sind sie finanziell und sportlich in der Lage, den Sprung in die 1. Frauen-Bundesliga Talentschmiede Westfalen: Lina Magull hat den Sprung geschafft zu schaffen? Das ist inzwischen ein kleiner Quantensprung und die- sen Abstand will der Deutsche Fußball-Bund zumindest sportlich Eine Frau der ersten Stunde des Frauenfußballs und nun erstes weibliches Präsidiumsmitglied des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW): durch die Einführung der eingleisigen 2. Frauen-Bundesliga verrin- WestfalenSport: Und in der eingleisigen 2. Frauen-Bundesliga Marianne Finke-Holtz. Die Steinfurterin kennt den Fußball auf und neben dem Platz hat Ahnung von Abwehr- und Gremienarbeit (in den Landes- und Regional- gern. Im zweiten Schritt geht es um die Finanzierbarkeit. Weitere kämpfen die kleinen Vereine gegen die Zweitvertretungen der verbänden) und eine klare Meinung zum Status quo des Frauen- und Mädchenfußballs in Westfalen: „Vielleicht sollten wir (vorläufig) mit dem Ruf der Talent- Fahrten, Übernachtungen und eine höhere Trainingsintensität – die „Großen“. schmiede zufrieden sein“. Warum, erläutert die 53-jährige Psychologin und Bankkauffrau im Interview mit WestfalenSport-Autorin Carola Adenauer. mit mehr Fahrgeld beispielsweise einhergeht – das muss ich mir Finke-Holtz: Gegen deren U20-Teams. Der DFB hat für den Start auch leisten können. in die eingleisige 2. Frauen-Bundesliga klare Regelungen getroffen, WestfalenSport: Vor zehn Jahren zogen die ersten Mädchen ins Finke-Holtz: Selbst wenn ich einen westfälischen Erstligisten habe, um zum einen die sportliche Qualität der Liga zu erhalten – und Fußballinternat in Kamen•Kaiserau: Viele Talente der ersten Stunde müssen die Top-Talente nicht automatisch für diesen spielen. Die WestfalenSport: Also geht der Trend hin zur Kooperation mit Li- hierzu zählen auch die Zweitvertretungen – und zum anderen haben inzwischen den Weg in die Bundesliga und einige sogar ins Vereine und wir müssen uns die Frage stellen, wie wir diese in der zenzvereinen? Wettbewerbsverzerrungen vorzubeugen. Natürlich gibt es jetzt – Nationalteam geschafft. Aus Sicht des westfälischen Frauenfußballs Region halten können. Es geht eben nicht nur um sportliche Aspekte, Finke-Holtz: Es ginge zu weit, hier von einem Trend zu sprechen. nach dem Start – weiteren Gesprächsbedarf, beispielsweise die läuft alles bestens? sondern auch mehr oder weniger weiche Standortfaktoren. Unistädte In den europäischen Nachbarländern wird diese
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