DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit Konstruktion des Nerds am Beispiel der Serie „The Big Bang Theory“ Verfasserin Angelika Paier angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag. phil.) Wien, 2014 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 317 Studienrichtung lt. Studienblatt: Diplomstudium Theater-, Film- und Medienwissenschaft Betreuer: Univ.-Prof. Dr. Christian Schulte Eidesstattliche Erklärung Ich erkläre hiermit an Eides Statt, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Die aus fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind als solche kenntlich gemacht. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Wien, am 2014 (Angelika Paier) Inhaltsverzeichnis Einleitung 5 1 Begriffe 7 1.1 „Nerd“ 7 1.2 Geek und Freak 25 1.2.1 „Geek“ 25 1.2.2 „Freak“ 27 1.3 Begriffsverwendungen 28 1.4 Otakismus 29 2 Mediale Geschichte der „Nerds“ 33 2.1 Die ersten Filme mit „Nerds“ 33 2.1.1 „Weird Science“ (1985) 33 2.1.2 „Revenge of the Nerds“ (1984) 37 2.1.3 Ergebnisse 42 2.2 Nerd Vorbilder 43 2.2.1 Der „Nerd“ hinter dem Helden 43 2.2.2 Der „Nerd“ als Sympathieträger 47 2.2.3 Der „Nerd“ als zerstreuter Wissenschaftler 51 2.2.4 „Nerds“ als Helden 53 2.2.5 „Nerds“ im Drama 54 2.2.6 „Nerds“ in Serien 56 2.3 Darstellung der „Nerds“ 58 3 Popularisierung der Wissenschaft 59 3.1 Darstellung von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen 60 3.1.1 „mad scientist“ 60 3.1.2 Entfernung vom "mad scientist" hin zur "school of Indiana Jones" 63 3.2 Wechselwirkungen zwischen Realität und Fiktion 66 3.2.1 Direkter Einfluss der Realität 66 3.2.2 Indirekter Einfluss der Realität 67 3.3 Die Veränderung in der Gesellschaft durch Stephen Hawking 68 3.4 Siegeszug der Popularisierung der Wissenschaft 70 3.4.1 Dr. House als Wissenschaftler 71 3.4.2 Bones und die Wissenschaftler 72 4 Analyse der Serie „The Big Bang Theory“ 75 4.1 Daten 75 4.2 Handlung und Thema 78 4.3 Darstellung von Wissenschaft und Universität 82 4.4 Figuren 85 4.4.1 Dr. Dr. Sheldon Lee Cooper 85 4.4.2 Dr. Leonard Leaky Hofstadter 98 4.4.3 Penny 105 4.4.4 Howard Joel Wolowitz 107 4.4.5 Rajesh Koothrapali 111 4.5 Beziehungen 114 4.5.1 Nerds untereinander 114 4.5.2 Nerds unter anderen 116 5 Schlussfolgerungen 119 6 Bibliographie 121 6.1 Literatur 121 6.2 Filme und Serien 122 6.3 Abbildungsverzeichnis 123 7 Anhang 124 A Analysebogen für die Serie „The Big Bang Theory“ 124 B Episodenliste von „The Big Bang Theory” 126 Lebenslauf 131 Zusammenfassung 132 Abstract 133 5 Einleitung Die Serie „The Big Bang Theory“ zeigt „Nerds“ und Wissenschaftler sowie Wissenschaftlerinnen zugleich in einer Sit Com. Dabei wird deutlich, dass der „Nerd“ durch die Darstellung zu erkennen ist. Trotzdem ist nicht zu erfassen, wer oder was ein „Nerd“ tatsächlich ist. Die Serie „The Big Bang Theory“ ist ein gutes Beispiel um die Darstellung der "Nerds" zu analysieren, da sie scheinbar alles bisher Gesehene in einem vereint. Die Frage ist, was in der Serie direkt zur Figur des „Nerds“ gehört. Können alle gezeigten Aspekte auf eine Definition des „Nerds“ zurückgeführt werden? Des Weiteren ist die Darstellung der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in "The Big Bang Theory" außergewöhnlich. Die Serie zeigt eine große Wandlung in der Darstellung der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, weg vom „mad scientist“ hinein in eine Sit Com. Dieser Werdegang zeigt eine Popularisierung der Wissenschaft, die es genauer zu betrachten gilt. Zeigt die neue Darstellung von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen innerhalb einer Sit Com eine Veränderung im Bild vom Wissenschaftler? Das Interesse gilt hier der Entwicklung in der Darstellung des Wissenschaftlers und der Wissenschaftlerin und welche Faktoren diese Entwicklung bedingt haben. Das geringe Wissen über die Definition eines „Nerds“ sowie die scheinbar außergewöhnliche Darstellung von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen in der Serie „The Big Bang Theory“, waren der Anstoß zu dieser Arbeit. Von Interesse ist ebenfalls, wie sich der „Nerd“ und der Wissenschaftler bzw. die Wissenschaftlerin verbinden lassen. In welchen Bereichen gibt es Schnittstellen und wie ähnlich ist die Darstellung der beiden Figuren? Über Wissenschaft, Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen im Film gibt es eine Reihe von Literatur. Dagegen ist die Figur des „Nerds“ kaum zu finden. Für die Darstellung der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen soll in dieser Arbeit die Lücke zum „Nerd“ geschlossen werden. Diese Arbeit soll den "Nerd" als Figur abgrenzen und die Darstellungsweise aufzeigen, um ihn in Folge in Filmen und Serien erkennbar zu machen. 6 In dieser Arbeit wird eine Literaturrecherche eingesetzt, um die Definition eines „Nerds“ und die Abgrenzung zu ähnlichen Begriffen zu geben. Um die Darstellungsweisen besser einschätzen zu können, wird anhand einiger Beispiele eine Analyse durchgeführt. Die Analyse soll zeigen, wie die Definition des „Nerds“ umgesetzt wird. Außerdem wird davon ausgegangen, dass die Figur des „Nerds“ mit dem Beginn der Serie „The Big Bang Theory“ bekannt ist. Deshalb wird versucht in verschiedenen Genres „Nerds“ in Filmen zu finden. Auch bisherige Darstellungen in Serien sind dabei relevant. Des Weiteren soll eine Literaturrecherche zeigen, wie sich die Darstellung von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen entwickelt hat. Es soll der Weg hin zum Wissenschaftler und zur Wissenschaftlerin in einer Sit Com erkenntlich werden. Was hat sich geändert und welche Bedingungen haben zu dieser Veränderung geführt? Zum Abschluss soll eine Analyse der Serie „The Big Bang Theory“ zeigen, wie die „Nerds“ über die Definition und vorangegangenen Darstellungen konstruiert wurden und welchen Anteil der Wissenschaftler und die Wissenschaftlerin in der Konstruktion des Bildes haben. 7 1 Begriffe Um den Begriff „Nerd“ erfassen zu können, müssen folgende Punkte geklärt werden. Zuerst werden die Herkunft des Begriffes und seine ursprüngliche Bedeutung näher untersucht. Neben „Nerd“ gibt es weitere Begriffe, die sich in ihrer Bedeutung stark an den „Nerd“ anlehnen. Was ist ein „Geek“ und wer ein „Freak“? Entscheidend ist dabei, ob diese Begriffe voneinander abgegrenzt werden können und in welchen Aspekten sie Überschneidungen aufweisen. Außerdem stellt sich die Frage, ob ein synonymer Begriff für „Nerd“ in nicht-westlichen Kulturen existiert. Dazu wird der Begriff „Otaku“ untersucht. Es handelt sich um ein Netzwerk an Begriffen, die im alltäglichen Sprachgebrauch schwer zu unterscheiden sind. 1.1 „Nerd“ Der Begriff „nerd“ ist ein amerikanischer Slangausdruck, der in der Alltags- und Umgangssprache verwendet wird. Das Oxford Dictionary of Modern Slang nennt keine direkte Herkunft des Begriffs, spricht aber von einer Abwandlung des Wortes „turd“1. „Turd“ ist wiederum ein Slangausdruck für „a piece of excrement“2, meint aber umgangssprachlich auch „A contemptible person“3, eine verachtenswerte Person. Es wird von einer Umwandlung von „turd“ auf „nurd“ und anschließend auf das heutige „nerd“ ausgegangen.4 Die Bezeichnung „nerd“ besitzt nach dieser Herleitung eine starke Abwertung. Daher überrascht die erste Erklärung für „nerd“ in diesem Wörterbuch nicht: „A foolish, feeble, or uninteresting person“5. Wie sich zeigen wird, ist diese Definition eines „nerds“ überholt. Deshalb hat auch das Oxford Dictionary bereits eine zweite Erklärung für den Begriff verzeichnet, der eine veränderte Bedeutung nahelegt. „Nerd“ wird verwendet um folgendes auszusagen: „a studious but socially inept person“6. Nerd bezeichnet demzufolge eine Person, die intelligent ist, jedoch keine soziale Kompetenz aufweist. Intelligenz wird in diesem Fall darauf bezogen, dass ein „nerd“ wissbegierig ist 1 Ayto/Simpson. The Oxford Dictionary of Modern Slang. S 149. 2 ebd., S 271. 3 ebd. 4 vgl. ebd., S 149. 5 ebd. 6 ebd. 8 und nicht von sich aus intelligent. Das bedeutet weiter, dass der „nerd“ sich mit einer Sache oder einem Gegenstand intensiv beschäftigt. Begriffe wie „lernbegierig“ und „fleißig“ zeigt eine Verbindung mit der Schule. Was den „nerd“ hervorhebt ist ,dass er sich außerhalb der Schule weiterbildet und nicht nur für die Schule lernt. Das Ansammeln von Wissen hat Vorrang gegenüber sozialen Beziehungen. Im Weiteren bedeutet das, dass sich ein „nerd“ zuhause mit Lernen beschäftigt, anstatt sich mit Freunden zu treffen. Das Erlangen von Wissen und Bildung hat für ihn eine höhere Wertigkeit, als das Aufbauen von sozialen Beziehungen. Daraus folgt eine enge Verbindung von Intelligenz und sozialer Inkompetenz mit der Bezeichnung „nerd“. Der „nerd“-Begriff entstammt dem amerikanischen Sprachraum. Vorallem durch Filme (Hollywood) und Serien werden Begriffe aus dem amerikanischen Sprachgebrauch in Europa bekannt. Durch diese Serien und Filme bekommen Europäer einen Einblick in die amerikanische Kultur. „Eindeutschen“ von Wörtern aus dem Englischen basiert auf der Annahme, dass für viele Begriffe keine eindeutigen Übersetzungen möglich sind. Warum „nerd“ verwenden und kein entsprechendes deutsches Wort? Die Übersetzung für den Begriff „nerd“ ist problematisch. Im Pons Wörterbuch befinden sich diverse Begriffe als Übersetzung für „nerd“: „Depp“, „Streber“7. Während „Streber“ in Verbindung mit der oben genannten Definition zutreffend erscheint, gibt es jedoch im Englischen entsprechende Begriffe dafür. Die Übersetzung „Idiot“ leitet sich von der ersten Bedeutung des Wortes her. Bei der Bezeichnung als „Streber“ fehlt der Aspekt der beschränkten sozialen
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