Entschließungsantrag Der Abgeordneten Dr

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Deutscher Bundestag Drucksache 16/1535 16. Wahlperiode 17. 05. 2006 Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Dietmar Bartsch, Roland Claus, Michael Leutert, Dr. Gregor Gysi, Oskar Lafontaine und der Fraktion DIE LINKE. zu der dritten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung – Drucksachen 16/752, 16/1369, 16/1525 – Entwurf eines Haushaltsbegleitgesetzes 2006 (Haushaltsbegleitgesetz 2006 – HBeglG 2006) Der Bundestag wolle beschließen: Der Deutsche Bundestag stellt fest: Zentrales Element des Regierungsentwurfs für ein Haushaltsbegleitgesetz 2006 ist die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent. Diese Erhöhung ist in jeder Hinsicht kontraproduktiv. Sie belastet vor allem Familien und sozial Benachteiligte und würgt die Konjunktur ab. Das ist nicht vertretbar. Statt einer Mehrwertsteuererhöhung fordert die Linkspartei ein faires Steuersystem, das starke Schultern stärker belastet und schwache Schultern steuerlich entlastet. Dazu gehört insbesondere das Schließen von Steuerschlupflöchern, die Wieder- einführung der Vermögensteuer und das Anheben der Erbschaftssteuer auf inter- national übliches Niveau. Der Entwurf für ein Haushaltsbegleitgesetz 2006 sieht vor, dass der Bund künf- tig keinen Zuschuss mehr an die Bundesagentur für Arbeit leistet. Defizite sollen nicht mehr ausgeglichen, sondern nur durch Darlehen bedient werden. In ihrer bisherigen Form wirkt die Arbeitslosenversicherung als automatischer Kon- junkturstabilisator. Diese Funktion ist durch die geplante Abschaffung der Bundeszuschüsse gefährdet. In Zukunft drohen im Konjunkturabschwung Leistungskürzungen, die den Abschwung verstärken. Die pauschalen Zuweisungen des Bundes an die Gesetzliche Krankenversiche- rung sollen 2007 von 4,2 Mrd. Euro auf 1,5 Mrd. Euro abgesenkt und danach völlig auslaufen. Dies verletzt den Grundsatz der Steuerfinanzierung versiche- rungsfremder Leistungen der Sozialversicherungen. Die vorgesehene Kürzung der Regionalisierungsmittel führt dazu, dass der mit diesen Mitteln finanzierte Schienenpersonennahverkehr eingeschränkt werden muss. Dies ist verkehrs- und umweltpolitisch unverantwortlich. Belastet werden vor allem Menschen, die sich kein Auto leisten können oder wollen. Drucksache 16/1535 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode Die vorgesehene Änderung des Bundessonderzahlungsgesetzes und die Kürzung beziehungsweise Abschaffung der Bankzulage bei der Bundesbank sieht keine soziale Staffelung vor. Der Einkommensrückgang trifft untere Besoldungsgrup- pen besonders hart. Berlin, den 17. Mai 2006 Dr. Gesine Lötzsch Dr. Dietmar Bartsch Roland Claus Michael Leutert Dr. Gregor Gysi, Oskar Lafontaine und Fraktion Gesamtherstellung: H. Heenemann GmbH & Co., Buch- und Offsetdruckerei, Bessemerstraße 83–91, 12103 Berlin Vertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Amsterdamer Str. 192, 50735 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Telefax (02 21) 97 66 83 44 ISSN 0722-8333.

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