spielzeit 2015.2016 –– GESCHÄFTS- BERICHT 2015.2016 2 3 spielzeit 2015.2016 inhalt –– –– ADRESSE KONZERT THEATER BERN EINLEITUNG. S. 4 POSTFACH, 3001 BERN TEL. 031 329 51 11 (ZENTRALE) [email protected] ZUSCHAUERZAHLEN ........................S. 10 WWW.KONZERTTHEATERBERN.CH DER KUBUS ...............................................S. 12 PREMIEREN & KONZERTE ............ S. 18 SPIELSTÄTTEN DANKE ........................................................ S. 40 STADTTHEATER KONSERVATORIUM BERN KORNHAUSPLATZ 20 KRAMGASSE 36 PRESSESTIMMEN ................................ S. 42 3011 BERN 3011 BERN KUBUS WAISENHAUSPLATZ BERNER MÜNSTER JAHRESRECHNUNG .......................... S. 48 1. BILANZ WAISENHAUSPLATZ 1 MÜNSTERPLATZ 1 3011 BERN 3011 BERN 2. ERFOLGSRECHNUNG 3. MITTELFLUSSRECHNUNG KULTUR CASINO BERN THEATER NATIONAL BERN 4. VERÄNDERUNG DES ORGANISATIONSKAPITALS HERRENGASSE 25 HIRSCHENGRABEN 24 5. ANHANG ZUR JAHRESRECHNUNG 3011 BERN 3011 BERN BERICHT DER REVISIONSSTELLE VIDMARHALLEN KÖNIZSTRASSE 161 BESUCHERSTATISTIK ....................... S. 70 3097 LIEBEFELD 4 5 einleitung –– öffnet wurde. Mit dem Kubus, der bis zu 480 Besucherinnen und DIE SAISON 2015.2016 Besuchern Platz bot, ist es gelungen, aus der Not mehr als Tugend EINE SAISON zu machen. Das rekordverdächtige Tempo seiner Entstehung (zwi- UNTER DENKMALSCHUTZ schen der ersten Planung und der Eröffnung lag nur rund ein Jahr) kommt im Rückblick einem kleinen Wunder gleich und ist insbe- Die Sanierung des Stadttheaters hat bereits die beiden vorherigen sondere der Fürsprache des Stadtpräsidenten, der hohen Koopera- Spielzeiten stark geprägt. In der Berichtssaison aber sorgte die im tionsbereitschaft der Anlieger und dem Einsatz der Bauverantwort- Januar 2015 kommunizierte, revidierte Sanierungsplanung für lichen zu verdanken. Der Wagemut und das überdurchschnittliche das Stadttheater für eine zusätzlich grosse Herausforderung im Engagement aller Beteiligten haben sich gelohnt. Vierspartenhaus. Dass wir dennoch positive Bilanz ziehen können, Insgesamt besuchten fast 50’000 Besucherinnen und Besucher zwi- liegt daran, dass diese Herausforderung durch Mut zum Risiko, schen dem 18. März 2016 und dem 09. Oktober 2016 den Kubus (in durch grosses Engagement aller Beteiligten und viel künstlerische der Berichtssaison bis 30. Juni 2016 waren es rund 34’000). 205 Tage Energie zu einer grossen Chance transformiert werden konnte, die wurde im Kubus geprobt und gespielt, 191 öffentliche Veranstaltun- Konzert Theater Bern zu nutzen wusste. In Gestalt einer provisori- gen standen auf dem Programm. Das Konzert- und Theaterangebot schen Ersatzspielstätte auf dem Waisenhaus, dem «Kubus», wurde von Konzert Theater Bern mit seinen 125 Vorstellungen und Kon- aus dieser Chance eine Erfolgsgeschichte. zerten besuchten 32’786 Zuschauerinnen und Zuschauer (2015.2016: Hatte die ursprüngliche Sanierungsplanung noch vorgesehen, das 22’000); rund 17’000 erlebten darüber hinaus das Public Viewing Stadttheater bereits im Oktober 2015 mit saniertem Publikumsbe- zur Fussball-Europameisterschaft und die Sommerbespielung von reich wieder zu eröffnen, so kam es am Ende ganz anders. Um die Marco Morelli und arte cidamu. Die durchschnittliche Auslastung Kosten im Griff zu behalten und den Erfolg des Sanierungsprojek- des Konzert- und Theaterprogramms betrug 70,3 Prozent (Berichts- tes nicht zu gefährden, musste die Bauphase im Sommer 2016 von saison: 74 Prozent). vier auf acht Monate verlängert, eine zusätzliche Sanierungsphase Der programmatische Ansatz, mit speziell auf den Kubus zuge- für 2017 eingeplant und die Sanierung des Publikumsbereichs um schnittenen Formaten sowie Gastspielen und Kooperationen, die ein Jahr in die Bauphase 2016 verschoben werden. Allein die Kasse den Repertoirespielplan ergänzten, ein neues Publikum zu gewin- konnte bereits zum Oktober 2015, wie ursprünglich geplant, in die nen, ist aufgegangen: Jeder fünfte Zuschauer hat im Kubus zum neugestaltete Eingangshalle des Stadttheaters zügeln. Das Grosse ersten Mal eine Theater- oder Konzertveranstaltung von Konzert Haus konnte in der Berichtssaison gerade mal rund vier Monate Theater Bern besucht. Konzert Theater Bern hat zudem die Chance mit nur sechs Neuproduktionen in Oper, Tanz und Schauspiel be- genutzt, sich noch stärker zu vernetzen, und hat während der Ku- spielt werden. In «normalen» Spielzeiten bringt allein die Oper die- bus-Spielzeit mit über 20 Kooperationspartnern zusammengearbei- se Zahl an Neuinszenierungen heraus. Die Gesamtzuschauerzahl tet, darunter die Autorenvereinigung «Bern ist überall», das Festival von knapp 138’000 (gegenüber 150’000 in der Vorjahressaison) ist «AUAWIRLEBEN», die «Too late show», das Berliner Renaissance-The- unter diesen Umständen erfreulich. Insgesamt standen in der Be- ater und «ressort k». Das Musiktheater realisierte hier die vielbe- richtssaison 429 Vorstellungen, Konzerte und Veranstaltungen in achtete Schweizer Erstaufführung der Oper «Hanjo» von Toshio Ho- Bern auf dem Spielplan (2014.2015: 417). Rechnet man die auswär- sokawa sowie eine spielerische Neuinszenierung von Leoncavallos tigen Gastspiele hinzu, beträgt die Gesamtvorstellungsanzahl 471 «Pagliacci», das Schauspiel brachte Dürrenmatts «Das Versprechen» (Vorjahr: 470). auf die Bühne. Der Tanz präsentierte u.a. die Tanzplattform Bern, Massgeblich zum Publikumserfolg beigetragen hat der Kubus auf deren Zuschauerzahl er im Kubus im Vergleich zum Vorjahr um dem Waisenhausplatz, ein in Gerüstbau aufgestelltes Provisorium, mehr als 30 Prozent steigern konnte. Und auch das BSO war trotz das am 19. März 2016 mit der Show «Improvisorium» feierlich er- der schwierigen akustischen Bedingungen mit neuen Formaten 6 7 einleitung –– im Kubus präsent: Der Konzertspielplan im Provisorium wies u.a. in der Oper durch die Ersatz-Produktionen mit 24 Vorstellungen das BSO-Brass-Konzert, eine Milonga, ein Tangokonzert sowie das in den deutlich kleineren Spielstätten Kubus, Hotel National und Familienkonzert «Peter und der Wolf» auf. In Produktionen wie Vidmar 1 erwartungsgemäss nicht auffangen. Insgesamt zählte die der «James-Bond-Night» arbeiteten alle Sparten zusammen. «koop» Oper unter der Leitung von Konzert- und Operndirektor Xavier Zu- setzte die erfolgreiche Reihe der «Berner Reden» fort. Zahlreiche ber 25’573 Zuschauerinnen und Zuschauer (Vorjahr: 40’886). Die Sonderveranstaltungen und Experimente sowohl auf der grossen Auslastungen im Grossen Haus waren hervorragend und betrugen Kubus-Bühne als auch im Foyer – darunter die «Comedian Harmo- 85% für «Lohengrin», «Rusalka» und «Un Ballo in Maschera». Über- nists» und zahlreiche Sitzkissenkonzerte des BSO für die ganz Klei- regional besonders beachtet waren die Schweizer Erstaufführung nen – ergänzten den Spielplan im Provisorium. der zeitgenössischen Oper «Hanjo» im Kubus sowie die Neuinsze- nierung von Wagners «Lohengrin», ursprünglich zur feierlichen Das Wagnis, eine Ersatzspielstätte ohne die eigentlich erforderli- Wiedereröffnung des Stadttheaters disponiert, vom Chefdirigen- chen technischen Möglichkeiten zu beleben, hat sich gelohnt. Alle, ten des Berner Symphonieorchesters, Mario Venzago, dirigiert und die im Kubus gearbeitet haben, vor, hinter und neben der Bühne, vom Intendanten des Hauses, Stephan Märki, in Szene gesetzt: eine haben sich selbst übertroffen – organisatorisch, technisch und Kombination, die den Erfolg der Zusammenführung von BSO und künstlerisch. Vom Kubus wird noch lange die Rede sein. Es ist ge- Stadttheater zu Konzert Theater Bern symbolisiert. Die Basler Zei- lungen, dem Publikum einen Ersatz für das Stadttheater zu bieten tung merkte entsprechend an: «In der Schweizer Bundeshauptstadt und zugleich mit künstlerischen Experimenten und neuen Forma- ticken die musikalischen Uhren anders als in Zürich und Basel. In ten ein neues Publikum zu gewinnen. Bern bilden Theater und Sinfonierochester seit drei Jahren eine Ebenso erfreulich ist: Trotz der sanierungsbedingten Herausforde- Einheit, die Konzert Theater Bern heisst und allem Anschein nach rung konnte der wirtschaftliche Konsolidierungskurs der vergan- funktioniert. Hier ist es nicht wie in Basel eine absolute Ausnahme, genen Spielzeiten fortgeführt werden. Erneut konnte die Erfolgs- dass der Chefdirigent des Orchesters in der Oper dirigiert – es ge- rechnung mit einem leichten Überschuss abgeschlossen werden; hört zum System». dieser beträgt chf 20’271.31. «Die Zahlen der Jahresrechnung bestä- Zugleich wurde die Oper um eine zentrale Personalie verstärkt: Ke- tigen die stabile und gesunde Finanzlage von Konzert Theater Bern. vin John Edusei trat in der Berichtssaison erstmals als Chefdirigent Die Stiftung kann ihren Verpflichtungen jederzeit vollumfänglich Musiktheater bei Verdis «Un Ballo in Maschera» sowie «Hanjo» in nachkommen», heisst es im Revisionsbericht. Aktion – und «setzt damit seine hervorragende Arbeit fort», wie sich Ab dem Geschäftsjahr 2015.2016 wird die Jahresrechnung nach die Berner Zeitung nach der Verdi-Premiere begeistert zeigte. Swiss GAAP FER, insbesondere Swiss GAAP FER 21 (Rechnungsle- Das Berner Symphonieorchester unter seinem Chefdirigenten Ma- gung für gemeinnützige Nonprofit-Organisationen) ausgewiesen. rio Venzago stellte nach der traditionellen Eröffnung der Saison mit Daraus ergeben sich im Sinne einer erhöhten Transparenz wesent- dem Open-Air-Konzert auf dem Bundesplatz seine Vielfältigkeit und liche Veränderungen in der Rechnungslegung. Die Bewertung der Qualität in der Berichtssaison wieder sowohl im Orchestergraben Vermögenswerte erfolgt nach betrieblicher Betrachtungsweise.
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