«Circles» –Anne-May Krüger & neuverBand Mo 28.01.2019 20:00 Der aktuelle Bestand des modernen und zeitgenössischen Repertoires für Mezzosopran ist im Vergleich zu Sopran- oder Altstimme von auffallend bescheidener Grösse. Sein expressives Potential – in einem Register, dessen Tessitura so eng mit dem gesprochenen Wort verwandt ist – wurde nur in einer Handvoll von Werken ausgenutzt. Ein Werk ragt diesbezüglich jedoch heraus: Luciano Berios Meisterwerk «Circles», komponiert 1960 mit Texten von E. E. Cummings, ist eine tiefgründige vokale Tour de Force für Mezzosopran. Mit dem Projekt «Circles» möchten neuverBand und Anne May Krüger einen Beitrag zur Vergrösserung des Schweizer Repertoires für Mezzosopran und Kammerensemble leisten. Sie präsentieren dazu zwei Uraufführungen von prominenten Vertretern zweier Generationen: Mike Svoboda und Nicolas von Ritter-Zahony. Ritter-Zahony bezieht sich auf Berios Werk: Er fügt seiner unkonventionellen Notation Streichquartett und Klavier hinzu, greift einige seiner musikalischen Ideen auf und entwickelt sie weiter. Mike Svoboda hat eine Reihe von Miniaturen komponiert, die die verschiedenen Arten der Interaktion zwischen Stimme und Instrument erforschen. Zur Vervollständigung des Programms präsentiert neuverBand die Schweizer Erstaufführung von Stefano Gervasonis «Due poesie francesi di Rilke», ein Werk, das postmodernistische Pastiche und musikalische Ironie erforscht. Programm Luciano Berio «Circles» (1960) (1925–2003) Mike Svoboda «Piangerò la sorte mia» (2018) (*1960) Uraufführung --- Stefano Gervasoni «Due poesie francesi di Rilke» (1995) (*1962) Schweizer Erstaufführung Nicolas von Ritter «What is a sound?» (2018) (1986) Uraufführung Dauer: ca. 80 Minuten inklusive Pause Mitwirkende Anne-May Krüger Mezzosopran neuverBand Ensemble für Neue Musik Basel Mike Svoboda Dirigent Biographien Anne-May Krüger – Mezzosopran Die Mezzosopranistin Anne-May Krüger wurde in Berlin geboren und studierte an den Musikhochschulen in Leipzig und Karlsruhe, sowie bei Rudolf Piernay. 2010 schloss sie zudem ihr Studium der Musikwissenschaft (M.A.) an der Hochschule für Musik Karlsruhe mit Auszeichnung ab. Gastverträge verbanden sie mit der Staatsoper Stuttgart, dem Oldenburgischen Staatstheater, dem Theater Augsburg und dem Nationaltheater Mannheim. In der Spielzeit 2012/13 gastierte sie am Theater Basel als Volpino in Joseph Haydns «Lo Speziale». 2012, 2013 und 2016 war sie beim Lucerne Festival mit Musiktheatern von Michel Roth, Alfred Zimmerlin, Mike Svoboda und Michael Wertmüller zu Gast. Im Sommer 2018 war sie zusammen mit dem Ensemble SoloVoices beim Lucerne Festival in Karlheinz Stockhausens «Stimmung» sowie im Rahmen des Festival Rümlingen in «Die Sonne hat sich inzwischen weitergedreht» (UA) von Manos Tsangaris zu hören. Engagements führten sie weiterhin zu internationalen Festivals wie Wien Modern, MaerzMusik (Berlin), Contempuls (Prag), NUNC (Evanston/USA), London Ear u.a. Anne-May Krüger ist Mitglied des Ensembles aequatuor und des Infinity Quartetts und arbeitete u.a. mit den Formationen ensemble recherche, Ensemble Phoenix Basel, Ensemble Ascolta, Ensemble Ö!, Ensemble SoloVoices und dem Mike Svoboda Ensemble. Musiktheaterproduktionen führten sie mit Regisseuren wie Georges Delnon, Massimo Rocchi, Johannes Schmid, Hendrik Müller und Joachim Schlömer sowie den Dirigenten Titus Engel, Michael Wendeberg und Bernhard Epstein zusammen. Zahlreiche Werke u.a. von Hans Tutschku, Kurt Schwertsik, Mike Svoboda, Andreas Eduardo Frank und Michel Roth entstanden eigens für sie. In enger Verbindung mit ihrer künstlerischen Arbeit steht auch Anne-May Krügers Tätigkeit als Musikwissenschaftlerin. Seit 2011 betreut sie den Forschungsschwerpunkt «Aufführungspraxis der Neuen Musik» an der Hochschule für Musik in Basel. Ihre Beiträge erschienen u.a. in Dissonance, Neue Zeitschrift für Musik und im Laaber-Verlag. 2019 werden weitere Publikationen beim PFAU-Verlag Saarbrücken und bei Brepols Publishers Turnhout folgen. Sie hält Vorträge und Lecture-Performances europaweit. www.annemaykrueger.de neuverBand – Ensemble für Neue Musik Basel Das Ensemble neuverBand wurde 2012 von Absolventen des Masterstudiengangs Zeitgenössische Musik der Hochschule für Musik Basel gegründet. Die Kammermusikformation widmet sich der Verbreitung und der Vermittlung eines breiteren Verständnisses der Kunstmusik des 20. und 21. Jahrhunderts. Durch häufige Kollaborationen mit aufstrebenden KomponistInnen soll das existierende Repertoire erweitert werden, darüber hinaus liegt ein Schwerpunkt auf der Aufführung unbekannter, selten aufgeführter Musik bzw. Musik von KomponistInnen, die ausserhalb ihrer Herkunftsländer kein breiteres Publikum haben. Seit seiner Gründung hat neuverBand etwa 20 Werke von KomponistInnen aus Australien, Frankreich, Südkorea, Slowenien, Schweden, den USA und der Schweiz in Auftrag gegeben, ausserdem Schweizer Erstaufführungen von Werken finnischer, französischer, slowenischer, koreanischer, amerikanischer und australischer Komponisten gespielt. Innerhalb kürzester Zeit hat sich das Ensemble einen festen Platz in der Szene der zeitgenössischen Musik in der Schweiz erarbeitet. www.neuverband.ch Mike Svoboda – Komposition Der Posaunist und Komponist Mike Svoboda wurde 1960 auf der Pazifikinsel Guam geboren, wuchs in Chicago auf und kam 1982 nach Abschluss seiner Studien dank eines Kompositionspreises nach Deutschland. Von entscheidender Bedeutung für seinen künstlerischen Weg war die elf Jahre währende Zusammenarbeit mit Karlheinz Stockhausen in den achtziger und neunziger Jahren. Durch den Austausch mit ihm und anderen Komponisten wie Peter Eötvös, Helmut Lachenmann, Martin Smolka, Benedict Mason, Wolfgang Rihm und Frank Zappa brachte Svoboda in den vergangenen 20 Jahren mehr als 400 Werke zur Uraufführung. Erst nach seiner Zusammenarbeit mit Stockhausen nahm Mike Svoboda das Komponieren selbst wieder auf. Seither erteilten ihm Orchester und Theater – darunter das Staatstheater Hannover, das Nationaltheater Mannheim, das Staatstheater Stuttgart –, aber auch andere Musikveranstalter wie der Südwest-Rundfunk Kompositionsaufträge für meist abendfüllende Werke. 2008 wurde Svoboda mit dem Praetorius-Preis des Landes Niedersachsen in der Kategorie «Musikinnovation» ausgezeichnet. Die Jury würdigte in ihrer Begründung, dass Svoboda sich «durch seine Ideen und Konzepte für die Weiterentwicklung der Musik und ihrer Aufführung international verdient gemacht» habe. Seit September 2007 ist Mike Svoboda Professor für Posaune und zeitgenössische Kammermusik an der Hochschule für Musik Basel. www.mikesvoboda.net Nicolas von Ritter-Zahony – Komposition Der Gitarrist und Komponist Nicolas von Ritter-Zahony wurde 1986 in Lausanne geboren. Zu Beginn Rock- und Metal-Musiker studierte er Jazzgitarre an der Musikhoschule Lausanne bei Francis Coletta und in der Newpark Music School in Dublin bei Tommy Halferty. Dann studierte er Komposition an der Hochschule der Künste Bern bei Xavier Dayer, wo er 2013 seinen Master erhielt. Seine Stücke werden in mehreren Ländern Europas gespielt von Ensembles wie Ensemble Recherche, ASKO|Schoenberg Amsterdam, Divertimento Ensemble, Collegium Novum, proton ensemble bern, Pre-Art Soloist, Too hot to hoot?, Hyper Duo, Ensemble Vortex, Geneva Camerata und von Persönlichkeiten wie Matthias Arter, Gilles Grimaître und Roy Amotz. Wichtige Einflüsse sind für ihn die Komponisten Franck Bedrossian, Stefano Gervasoni und Michael Jarrell. Er war an mehreren pädagogischen Projekten beteiligt, die Improvisation, elektronische Musik, die Dialektik von Geräusch und Ton und Ensemblemusik fördern. Nicolas von Ritter-Zahony ist Professor für Komposition und Analyse an der École Sociale de Musique de Lausanne. www.nicolas-von-ritter.com «Route des voix» Eine vokale Pilgerreise durch die Saison 2018/19 «Circles» ist Teil des Schwerpunkts «Route des voix» des Gare du Nord. Die «Route es voix» beleuchtet die schillernden Facetten der menschlichen Stimme, quer durch die Stilarten des Gesangs und der Voice Performance. 18.–20.10.18 «Kolik» – von Rainald Goetz (Uraufführung) 30.10.18 «Crina» – Mondrian Ensemble & Solenn’ Lavanant Linke 06– 08.11.18 «Im Nebel» (UA) – Knabenkantorei Basel 10./11.11.18 «Idomeneo» – gare des enfants 13./14.11.18 «Pas de cinq» – SoloVoices & Daniele Pintaudi 08.12.18 «La Encarnación y el Sueño» – Domus Artis 28.01.19 «Circles» – Neuverband & Anne-May Krüger 09.04.19 «Um Mitternacht» – Mondrian Ensemble & Solenn’ Lavanant Linke 08.05.19 «A Booke of Songes / Song Books» – thélème Di 21.05.19 «Sowohl als auch ... » – Infinity Quartett 09/18 – 05/19 «Looping Journey» – Eine Reise zwischen Kunst & Musik 14.09.18 «Looping Journey 3» – Improvisationen am frühen Morgen 10.11.18 «Looping Journey 4» – Improvisationen in der Luft 17.12.18 «Looping Journey 5» – Improvisationen zur Friedensbewegung 20.02.19 «Looping Journey 7» – Improvisationen zu Rausch und Delirium 16.–19.05.19 «Looping Journey 8» – Uraufführungen ** Kontakt Phöbe Heydt Gare du Nord Presse- und Öffentlichkeitsarbeit T (+ 41) 061 683 13 13 [email protected] www.garedunord.ch .
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