1. Änderung des RROP 2010 für den LK Emsland - Sachlicher Teilabschnitt Energie Einzelfallprüfung von Potenzialflächen für die Windenergienutzung Gebiet 1: Rhede-Brual; Gemeinde: Rhede (Ems) 1. Potenzialflächenbeschreibung1 Karte 1: Lage und Zuschnitt der Potenzialfläche Kurzbeschreibung Lage des Gebietes Die Potenzialfläche befindet sich im äußersten Nordwesten des Landkreises Emsland an der Grenze zu den Niederlanden im Westen und dem benachbarten Landkreis Leer im Norden auf dem Gebiet der Gemeinde Rhede (Ems). Gebietstyp Es handelt sich um eine Neufestlegung. Innerhalb der Potenzialfläche befinden sich bereits 19 in Betrieb befindliche WEA mit Gesamthöhen zwischen 133 und 178 m (Enercon E-66 und Enercon E-82). Verhältnis zu Die Potenzialfläche ist zum überwiegenden Teil deckungsgleich mit einer im Festlegungen der Rahmen der 10. Änderung im Flächennutzungsplan der Gemeinde Rhede Flächennutzungs- und dargestellten Konzentrationsfläche (207 ha) für Windenergieanlagen. Bebauungsplanung Anzahl der 1 Potenzial(teil)flächen Größe in ha 211 ha 1 Die dieser Potenzialflächenbeschreibung zugrunde liegenden Flächen beinhalten die im Rahmen der GIS-Analyse ermittelte Flächenkulisse ergänzt um die bereits bauleitplanerisch gesicherten Flächen, die nicht gegen harte Tabuzonen verstoßen. 1 1. Änderung des RROP 2010 für den LK Emsland - Sachlicher Teilabschnitt Energie Einzelfallprüfung von Potenzialflächen für die Windenergienutzung Gebiet 1: Rhede-Brual; Gemeinde: Rhede (Ems) Erschließung Die Potenzialfläche ist u.a. aufgrund der bereits bestehenden WEA gut durch zahlreiche Wirtschaftswege und nicht klassifizierte Gemeindeverbindungsstraßen erschlossen. 2 1. Änderung des RROP 2010 für den LK Emsland - Sachlicher Teilabschnitt Energie Einzelfallprüfung von Potenzialflächen für die Windenergienutzung Gebiet 1: Rhede-Brual; Gemeinde: Rhede (Ems) 2. Abwägungsrelevante Belange im Rahmen der Einzelfallprüfung Konflikt(potenzial): -- = sehr hoch, - = mäßig, (-) = gering, 0 = nicht vorhanden, (+) = mit Einschränkungen positive Wirkung, + = positive Wirkung, ++ = sehr positive Wirkung UP = Prüfung erfolgt im Zuge der gebietsbezogenen Umweltprüfung in Kapitel 3. 2.1 Belange des Natur- und Artenschutzes Konflikt Die Prüfung folgender Belange erfolgt in Kapitel 3: UP Die Potentialfläche grenzt im Nordosten an ein Vorranggebiet Natur und Landschaft und überlagert ein weiteres Vorranggebiet Natur und Landschaft im Süden. 2.2 Belange des Denkmalschutzes Bei der Prüfung des Potentialgebietes Rhede-Brual hat sich ergeben, dass weder Bau- noch 0 Bodendenkmale ausgewiesen sind. 2.3 Belange des/der Landschaftsbildschutzes/Erholung/Sozialverträglichkeit Die Prüfung folgender Belange erfolgt in Kapitel 3: UP Landschaftsbildschutz Belange der Erholung und der Sozialverträglichkeit sind nicht betroffen. 2.4 Wasserrechtliche und forstwirtschaftliche Belange Wasserrechtliche Belange sind nicht betroffen. 0 Die Prüfung folgenden Belangs erfolgt in Kapitel 3: Unterschreitung des Mindestabstands zu Wald UP 2.5 Sonstige Festlegungen gem. RROP Die Potentialfläche liegt in einem Vorbehaltsgebiet (VB) Landwirtschaft gem. RROP 2010. (-) Die Windenergienutzung ist mit dieser Festlegung vereinbar. Zudem ist ein VB Sportbootkanal ausgewiesen. Eine Beeinträchtigung der Funktionen durch eine mögliche Windenergienutzung ist nur in geringem Maße zu erwarten. 2.6 Technische Belange Die Potentialfläche weist in Teilbereichen eine Tiefe von weniger als 82 m (-) (Rotordurchmesser einer gängigen WEA, s. Begründung) auf. Nach jüngerer Rechtsprechung müssen sich auch die beweglichen Anlagenteile innerhalb des VR Windenergienutzung befinden (VG Hannover 4. Kammer, Urteil vom 22.09.2011, 4A 1052/10). Da diese Voraussetzung hier nicht gegeben ist, entfallen diese Bereiche (insg. 2,2 ha) der Potentialfläche. 2.7 Sonstige Belange Die Potentialfläche ist bereits in einem Flächennutzungsplan der Gemeinde Rhede (Ems) ++ bauleitplanerisch gesichert. Damit einhergehende kommunale und private Belange werden im Rahmen der Gesamtabwägung in Kapitel 4 besonders gewürdigt. 3 1. Änderung des RROP 2010 für den LK Emsland - Sachlicher Teilabschnitt Energie Einzelfallprüfung von Potenzialflächen für die Windenergienutzung Gebiet 1: Rhede-Brual; Gemeinde: Rhede (Ems) 2.8 Sonstige Beurteilungsgrundlagen Die Mindestgröße wird auch nach Reduzierung der Fläche (s. Kapitel 2.6) eingehalten. (+) Aufgrund der Übernahme von bauleitplanerischen Flächen im Zuge des Gegenstromprinzips weicht die Potentialfläche teilweise vom Planungskonzept (weiche Tabuzone) ab: Die Potentialfläche unterschreitet die Mindestabstände zu Siedlungsflächen, die zum Schutz der Wohnbevölkerung vor schädlichen oder störenden Emissionen im RROP-Konzept zugrunde gelegt werden. Die Einhaltung der im Einzelfall jeweils erforderlichen Grenz- und (-) Richtwerte konnte hier jedoch für den bereits bebauten Standort nachgewiesen werden. Eine weitere Betrachtung zu möglichen Wirkungen größerer Windenergieanlagen erfolgt UP zusätzlich in Kapitel 3. Die Möglichkeit des Abweichens von folgenden weichen Tabukriterien wird in Kapitel 3 geprüft: Unterschreitung des Mindestabstands zu Wald UP kleinräumige Überlagerung mit VR Natur und Landschaft 2.9 Zusammenfassende Bewertung der Potenzialfläche bzw. des aus der Bewer- 2 Potenzialfläche identifizierten Gebietes für die mögliche Festlegung als tung Vorrang- oder Eignungsgebiet Windenergienutzung Vorbehaltlich der Ergebnisse der Umweltprüfung ist die Potentialfläche vor dem Hintergrund + der zuvor geprüften Belange grundsätzlich als Vorranggebiet Windenergienutzung geeignet. Karte 2: Potenzialfläche nach vorläufiger Abwägung relevanter Belange 2 -- = Sehr negativ, - = negativ, (-) = mit Einschränkungen negativ, 0 = indifferent, (+) = mit Einschränkungen positiv, + = positiv, ++ = sehr positiv, ! = Prüfung erfolgt in Kapitel 3. 4 1. Änderung des RROP 2010 für den LK Emsland - Sachlicher Teilabschnitt Energie Einzelfallprüfung von Potenzialflächen für die Windenergienutzung Gebiet 1: Rhede-Brual; Gemeinde: Rhede (Ems) 3. Umweltprüfung 3.1 Umweltmerkmale / Umweltzustand und Vorbelastungen Das zu prüfende VR Rhede-Brual entspricht überwiegend den Grenzen eines bestehenden (aber nicht mehr rechtskräftigen) Vorranggebiets für die Windenergienutzung mit 19 vorhandenen WEA. Es umfasst nach der regionalplanerischen Abwägung (Kapitel 2) eine Fläche von ca. 205 ha. Die nachfolgende Prüfung fokussiert daher auf die Vereinbarkeit der bestehenden Gebietsabgrenzung mit den Vorgaben des gesamträumlichen Planungskonzepts und pot. zusätzliche negative Auswirkuungen in Verbindung mit im Rahmen eines möglichen Repoweringgs deutlich zunehmenden Anlagengrößen. Die Potenzialfläche befindet sich in der naturrräumlichen Haupteinheit „Bourtangerr Moor“ im Norddeutschen Tiefland. Sie zählt zur Weener Geest, einer ackergeprägten Kultuurlandschaft geringer naturschutzfachlicher Bedeutung, die nach Osten durch das Emstal begrenzt wird. Die Weener Geest erstreckt sich als Streifen zwischen dem Mittleren Emstal und der Niederländischen Grenze über 54 km in Nord-Süd-Richtung. Am Rande des Bourtanger Moors liegt das Land bei etwa 20 m ü. NN und senkt sich nacch Norden auf unter NN hin ab. Neben Hauptkanälen durchzieht ein dichtes Netz von Entwässerungsgräben die Landschaft. Infolge der starken Entwässerung des Lanndes ist weitläufig Ackerbau möglich. Nur noch in grundwassernahen Bereichen befinden sich heute ehemals überall verbreitete Grünländer. Auf den Dünensanden stehen vereinzelt naturferne Kieferrnforste. Geologisch ist der Bereich von Hochmoortorfen und Talsanden und Gleyen aus Talsanden über Talsandniederungen und Urstromtäler geprägt, auf denen sich Erdhochmoore enttwickelt haben. Die Böden der Potenzialfläche unterliegen trotz geringer Eignung einer intensiv ackerrbaulichen Nutzung. Die Potenzialfläche selbst ist gehölzarm und weitgehend ausgeräumt. Relevante landschaftliche Vorbelastungen gehen von der östlich verlaufenden A 31, dem bestehenden Windpark mit 19 WEA sowie der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung aus. 3.2 Voraussichtliche abwägungsrelevante Umweltauswirkungen auf die Bewer- Schutzgüter tung 3.2.1 Bevölkerung, Gesundheit des Menschen Im südöstlichen Bereich der Potenzialfläche sind visuelle Beeinträchtigungen auf lediglich gut 400 m entfernte Wohngebäude im Außenberreich bei tiefstehender Sonne zu erwarten. Der im Planungskonzept festgelegte Mindestabstand zu Wohnnutzungen im Außenbereich von 800 m wird deutlich unterschritten. Aufgrund der östlichen Lage der Wohngebäudde zum VR- Gebiet würden beim Bau moderner Anlagen mit bis zu 200 m Gesamthöhe Reflexionen und Schattenwurf in den Abendstunden auftreten. Durch diie Lage einzelner Wohngebäude stromabwärts der Hauptwindrichtung können sich auch zusätzliche Beeinträchtigungen durch verstärkte Schallemission ergeben. Da moderne Anlagen jedoch (in Abhängigkeit der Leistung bis zu 106 dBA) nur geringfügig höhere Schallleiistungspegel aufweisen als die Bestandsanlagen (103 dBA) und im Zuge des Repowerings ferner mit einer Verringerung deer Anlagenzahl zu rechnen ist, sodass die summative Wirkung der Schallemissionen im Regelfall kaum verändert wird (vgl. LLANUV NRW 2011), ist das Ausmaß der Zusatzbelastung durch Lärm gering. Ferner geht von der Potenzialfläche VR Rhede-Brual eine umzingelnde Wirkung auf zahlreiche Wohngebäude des Außenbereichs entlang der K142 und angrenzenden Straßen aus. Diese sind in einem Winkel von bis zu 180° bereits mit WEA umstellt. Zu berücksiichtigen ist jedoch die Vorbelastung durch die 19 bestehenden Anlagen, die in einer Entfernung
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