
städtebau und architektur Aktionsräume Neben den zuvor erläuterten thematischen Handlungsthemen werden im Folgenden räumliche Schwerpunkte gebildet. Diese Aktionsräume sind im Sinne der Stadteingänge Räume von besonderer Bedeutung für das gesamtstädtische Erscheinungsbild. Die besonderen Anforderungen an die Gestaltung sind nur durch einen integrierten, ganzheitlichen Planungsansatz zu erfüllen. Die jeweiligen Aktionsräume werden hinsichtlich ihrer Potenziale und Probleme kurz analysiert. Darauf aufbauend werden Handlungsansätze aufgezeigt, die durch Projektbausteine konkretisiert werden. 33 Übersichtsplan Aktionsräume 01 03 02 12 04 06 11 10 07 05 09 08 13 14 15 16 01 Unter den Eichen Die augewählten Aktionsräume sind das Ergebnis einer Synthese aus der vorher darge- 02 Dürerplatz stellten Analyse sowie einer Abfrage über die persönliche Einschätzung von Handlungs- notwendigkeiten unter den Projektbeteiligten des Stadtplanungsamtes. 03 Klarenthaler Straße Die Numerierung der Aktionsräume stellt keine Gewichtung oder Priorisierung dar. 04 Dotzheimer Straße / Ludwig-Erhard-Straße 05 Autobahn A 643 / Schierstein Ost 06 Schiersteiner Straße 07 Biebrich Nord 08 Amöneburg 09 BHF Wiesbaden Ost / Gleisdreieck 10 Mainzer Straße 11 Berliner Straße 12 Bierstadt B 455 13 Boelckestraße 14 Hochheimer Straße 15 Kastel Rheinufer 16 Kostheim Süd Landeshauptstadt Wiesbaden Gestaltungskonzept für die Stadteingänge BS+ städtebau und architektur www.bsplus.de 34 | 35 städtebau und architektur Legende für die folgenden Detailausschnitte Wasserflächen Waldflächen Freiflächen/Grünflächen Siedlungsflächen mit Bebauung städtebaulicher Orientierungspunkt Bestand städtebaulicher Orientierungspunkt Konzept Orientierungspunkt oder besondere Situation im Freiraum Bestand Orientierungspunkt oder besondere Situation im Freiraum Konzept Standort für künstlerische Intervention übergeordnete Wegeverbindung (Fußgänger und Radfahrer) Baumreihe mit kleinerem Abstand Baumreihe mit größerem Abstand unregelmäßig gestaltete Raumkante (Bäume mit Sträuchern) bauliche Raumkante wichtige Grünverbindung 35 01 Unter den Eichen Typisierung / Charakterisierung Platter Straße klar definierter Stadtrand im Verlauf der Platter Straße Nordfriedhof typischer Stadteingang aus dem Taunus Ränder gestalten Analyse markante Stadteingangsituation im Bereich Mediencampus sichtbar machen »Unter den Eichen« durch klare Zäsur von Wald zu Bebauung sowie öffentlichen Platz ausbilden M 1:10.000 01.01 Umfeld Nordfriedhof Nutzungen (Nordfriedhof, Mediencampus / 500m öffentlichen Raum gestalten/Parkplatzkonzept Fachhochschule, Freizeitgelände) diffuse Freiraumgestaltung, kleiner Platzraum am südlichen Ende des Mediencampus Friedhofes mit geringer Aufenthaltsqualität 01.02 Unter den Eichen (Verkehrsinselcharakter) Kreuzung markiert die »Schwelle« des Stadteingangs Platter Straße mit 2+1 Fahrspuren, Fuß- und 100m Radweg lediglich auf der Ostseite historische Bebauung auf der Südseite 0m wenig prägnant und durch eingeschossige Nebengebäude beeinträchtigt Mediencampus tritt baulich nicht in Erscheinung, kleines Hochhaus im Bereich Thorwaldsenstraße / Unter den Eichen trägt durch Lage in zweiter Reihen und neutrale Architektursprache nicht zur Identitätsbildung bei Freizeitgelände »Unter den Eichen« ist von der Platter Straße aus nicht wahrnehmbar Handlungsansätze Ausbildung des Bereiches als hochwertiges, mit landschaftsarchitektonischen Mitteln gestaltetes Foyer aus dem Taunus stärkere Inszenierung des Eichenthemas z.B. mittels einer durchgängigen Verwendung von Eichen (in verschiedenen Sorten) bei der Bepflanzung Sichtbarmachen des Mediencampus an der Platter Straße z.B. durch künstlerische Intervention Sichtbarmachen des Freizeitgeländes »Unter den Eichen« an der Platter Straße durch künstlerische Intervention und/oder landschaftsarchitektonische Gestaltung Neugestaltung der Ränder und Vorzonen des Nordfriedhofes durch Akzentuierung, Rhythmisierung und teilweise Auslichten der Begrünung; bessere Sichtbarmachung der Friedhofsmauer und der Eingangsportale teilweise Neugestaltung der Freiräume, insbesondere entlang der Straße »Unter den Eichen« durch Neuordnung der Parkierungsflächen und landschaftsarchitektonische Aufwertung; ggf. Ausbildung eines Vorplatzes des Mediencampus zur Straße »Unter den Eichen« im Zusammenhang mit einem etwaigen Neubau des Anny-Lang-Hauses sorgfältige Planung der Freiräume (Zufahrt, Parkplätze, etc.) Überprüfung der Verkehrsführung im Kreuzungsbereich Platter Straße / Unter den Eichen, ggf. Umgestaltung zu einem Kreisverkehr Bausteine 01.01 Umfeld Nordfriedhof Freiraumgestaltung: mittlere Bedeutung, mittelfristige Umsetzung 01.02 Unter den Eichen Freiraumgestaltung: mittlere Bedeutung, mittelfristige Umsetzung Landeshauptstadt Wiesbaden Gestaltungskonzept für die Stadteingänge BS+ städtebau und architektur www.bsplus.de 36 | 37 städtebau und architektur 02 Dürerplatz Typisierung / Charakterisierung verkehrlich und räumlich bedeutender Knotenpunkt am Übergang von der gründerzeitlichen Kernstadt zur aufgelockerten Bebauung Analyse 02.01 Dürerplatz weithin bekannter Stadtraum, große Individualität durch Hochhaus 02.02 Hochhaus Dürerplatz M 1:10.000 Charakter eines inneren Foyers, Verteilung 500m der Verkehrsströme aus dem Taunus Aufwertung Bebauung Hochhaus markiert die »Schwelle« des Hochhaus und Vorplatz Stadteingangs neu gestalten Platz neu gestalten, Verkehr: unübersichtliche Verkehrsführung Verkehrsführung prüfen mit Doppelknoten, schwierige Orientierung für Ortsfremde, hohe Fahrzeuggeschwindigkeiten, breiter Straßenquerschnitt mit Trennwirkung insbesondere für schwächere 100m Verkehrsteilnehmer, teils schadhafte 0m Straßenoberflächen Hochhaus: gestalterisch unbefriedigende Hochhausfassade, erheblicher Leerstand Vorplatzgestaltung: fehlende Querungsmöglichkeiten durch Einzäunung, keine Aufenthaltsqualität, mangelhafte Gestaltung Bebauung in Umgebung: im Vergleich zu benachbarten Quartieren teilweise eher minderwertige Architektur, Mangel an attraktiven Nutzungen in den Erdgeschossen Bereich weist eher negatives Image auf Handlungsansätze Änderung der Verkehrsführung und Neugestaltung des öffentlichen Raumes mittels Testentwürfen prüfen, z.B.: Kreisverkehr, Pflanzen von Baumreihen in Aarstraße (Verbindung zum Taunus), Querungshilfe in Aarstraße funktionale und gestalterische Aufwertung des Hochhauses und seiner Freiflächen Aufwertung der Bebauung westlich des Hochhauses Bausteine 02.01 Dürerplatz Platzgestaltung: hohe Bedeutung, kurzfristige Umsetzung 02.02 Hochhaus Dürerplatz Umgestaltung Bebauung und private Freiräume: hohe Bedeutung, kurzfristige Umsetzung 37 03 Klarenthaler Straße Typisierung / Charakterisierung Übergang des Wellritztals über das Jugendherbergsgelände zum Elsässer Platz Stadteingang im Wellritztal mit Klarenthaler unbefriedigend, Wellritzbach verschwindet Straße als Stadteinfahrtsstraße unter dem 2. Ring Kreuzungsbereich am 2. Ring mit Potenzial eines Foyers Handlungsansätze Analyse Erhalt des einzigartigen Charakters der Klarenthaler Straße im westlichen Teil; aufgrund der Gärtnereien und der Ausbau zu einer Raumfolge Klarenthal, topographischen Situation sehr Wellritztal, Elsässer Platz, Ringkirche; die charaktervolle und individuelle Stadteinfahrt, Landschaft kann sehr weit in die Stadt sehr starke Identität »hereingeholt« werden grüner, ländlicher, idyllischer Charakter des Ausbildung eine Platzraumes mit Wellritztales; Verbindung von Taunus mit Foyercharakter am 2. Ring (Wellritzplatz) gründerzeitlicher Stadt; große Bedeutung für Naherholung bessere Integration des Wellritzbaches, weitere Renaturierung des Bachlaufes, interessante Bauwerke (Wellritzmühle, Ausbau des Wegenetzes für Fußgänger und Klostermühle, Kloster Klarenthal) Radfahrer, Integration von Parkelementen in rhythmisieren den Raum und bilden das Freiraumsystem identitätsstiftende Orte Bausteine Straßenraum mit einfachem Ausbaustandard, erhebliche bauliche Mängel im Straßenbelag; 03.01 Kloster Klarenthal Baumreihe auf der Nordseite, Hecken auf der Aufwertung des Klosterumfeldes: geringe Südseite Bedeutung, mittelfristige Umsetzung mit Ausnahme der Doppelkurve am 03.0 Klostermühle Klarenthal Ausbauende der vierspurigen Straße Aufwertung des Kreuzungsbereiches an (Verbindung Goerdeler Straße) gute der Klostermühle: geringe Bedeutung, Orientierung mittelfristige Umsetzung baulich undefinierter Stadtraum an der 03.03 Wellritztal Kreuzung mit dem 2. Ring sowie dem Aufwertung Wellritztal: mittlere Bedeutung, westlich anschließenden Bereich mit neuer langfristige Umsetzung und alter Straße 03.04 Klarenthaler Straße Fachhochschule mit introvertierter Sanierung und Umgestaltung Klarenthaler Architektur trägt nicht zur Raumbildung bei Straße: mittlere Bedeutung, kurzfristige und wendet sich vom Kreuzungsbereich ab Umsetzung Bürogebäude der Arbeitsagentur als 03.05 Wellritzplatz städtebaulicher Orientierungspunkt Umgestaltung Stadtraum Klarenthaler Straße grundsätzlich positiv, jedoch eher / 2. Ring / Elsässer Platz: hohe Bedeutung, unscheinbare Architektur kurzfristige Umsetzung, Integration der in diesem Raum vorhandenen Teil- und Fachplanungen 03.01 Kloster Klarenthal 03.02 Klostermühle Klarenthal 03.03 Wellritztal Renaturierung Wellritzbach 03.04 Klarenthaler Straße Erhalt und Ausbau des besonderen Charakters der Klarenthaler Straße Renaturierung Wellritzbach (Landschaftsplan) durchgängige Wegeverbindung (Kirschenpfad) entlang des Wellritzbaches M 1:10.000 Verlängerung Goederler Straße (bestehende Planung) 500m bessere Integration Wellritzbach in den Stadtraum, Grün- und Wegeverbindung
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