Masarykova univerzita Filozofická fakulta Ústav germanistiky, nordistiky a nederlandistiky Magisterská diplomová práce 2014 Mgr. Taťána Kokotková 1 Masaryk Universität Philosophische Fakultät Institut für Germanistik, Nordistik und Nederlandistik Lehramt der deutschen Sprache und Literatur für Mittelschulen Mgr. Taťána Kokotková Yggdrasil Der Weltenbaum der alten Germanen Magisterdiplomarbeit Betreuer der Magisterdiplomarbeit: Mgr. Vlastimil Brom, Ph.D. Brünn 2014 2 Erklärung Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Diplomarbeit selbstständig ausgearbeitet habe, nur mit Benutzung der angegebenen Quellen und Materialien, die im Literaturverzeichnis angeführt sind. Brünn……………………………………… ………………………………………………………………… Mgr. Taťána Kokotková 3 Danksagung Mein Dank gehört dem Betreuer Mgr. Vlastimil Brom, Ph.D., der mich mit der fachkundigen Unterstützung, beraten hat. Und auch meiner Familie, die mich während meines Studiums unterstützte. 4 Das Inhaltsverzeichnis 1. Die Einleitung ................................................................................................................... 6 2. Die historischen Quellen ................................................................................................. 9 2. 1 Die germanische Sprache ......................................................................................... 9 2. 2 Die archäologischen Quellen ................................................................................. 12 2. 3 Die schriftlichen Zeugnisse ................................................................................... 15 2. 3. 1 Die antiken Schriften ...................................................................................... 15 2. 3. 2 Die spätantiken und frühmittelalterlichen Schriften ................................. 18 2. 3. 3 Die althoch- und altniederdeutschen schriftlichen Zeugnisse ................. 20 2. 3. 4 Die skandinavische Dichtung ....................................................................... 24 3. Die germanischen Stämme ........................................................................................... 28 4. Die Verehrung der Naturkräfte ................................................................................... 33 5. Der Weltenbaum Yggdrasil .......................................................................................... 41 5. 1 Die Entstehung und der Aufbau des Weltenbaumes ........................................ 42 5. 2 Neun Welten Yggdrasils ........................................................................................ 56 5. 2. 1 Asaheim ............................................................................................................ 58 5. 2. 2 Vanaheim ......................................................................................................... 71 5. 2. 3 Alfheim ............................................................................................................. 73 5. 2. 4 Midgard / Mannheim .................................................................................... 75 5. 2. 5 Jötunheim ......................................................................................................... 78 5. 2. 6 Nidavellir / Myrkheim .................................................................................. 80 5. 2. 7 Svartalfheim ..................................................................................................... 83 5. 2. 8 Muspelheim ..................................................................................................... 84 5. 2. 9 Niflheim ............................................................................................................ 86 5. 3 Die Zerstörung und Wiedergeburt des Yggdrasils ............................................ 89 6. Die Christianisierung der Germanen .......................................................................... 92 7. Das Schlusswort ............................................................................................................. 95 8. Das Literaturverzeichnis ............................................................................................... 96 8. 1 Die Quellen .............................................................................................................. 96 8. 2 Die Literatur ............................................................................................................. 97 8. 3 Die Vorlesungen .................................................................................................... 101 9. Das Abkürzungsverzeichnis ...................................................................................... 102 10. Das Verzeichnis der Bildbeilage .............................................................................. 103 11. Die Bildbeilage ............................................................................................................ 104 5 1. Die Einleitung „Die Esche Yggdrasils ist der Bäume erster, […]“ 1 Grîmnismâl 44 Yggdrasil… ein mythischer Weltenbaum der altgermanischen Völker. Die germanisch sprechenden Stämme glaubten an die riesige Macht der Natur, an die Naturgottheiten und Naturwesen, bis zu ihrer Bekehrung hin zum Christentum. Ihre heidnische Religion2 sah hinter den Naturerscheinungen den Einfluss der höheren, übersinnlichen Kräfte. In germanischen Gemütern war Yggdrasil ein riesiger Baum, der als Träger der neuen fabelhaften Welten gilt. Schon die antiken Autoren3 erwähnten die Liebe und die Demut der Germanen zur Natur, zu den Bäumen, Quellen und Hainen, beiläufig. Für den Zweck unserer Arbeit gibt es die historische Hauptquelle, die Edda (bzw. die Eddas – die ältere Lieder-Edda und die jüngere Prosa-Edda von Snorri Sturluson).4 Weitere Quellen stellen archäologische Materialien und schriftliche Zeugnisse beispielsweise Sagas, Geschichten, Erzählungen und Skaldengedichte dar. Von dem Weltenbaum Yggdrasil berichten namentlich die mittelalterlichen Gedichte Völuspâ, Grîmnismâl, Alvîssmâl, Fiölsvinnsmâl, Vaþrûðnismâl oder Snorris Gylfaginnîng. Ein mittelalterlicher Autor, Adam von Bremen, schrieb von einem gigantischen Baum im Zentrum des schwedischen Uppsala in seiner Schrift Hamburgische Kirchengeschichte. Zur Ausarbeitung des Werkes haben wir aber mehrere Quellen benützt. 1 SIMROCK, Karl Joseph: Die ältere und jüngere Edda nebst mythischen Erzählungen der Skalda. Stuttgart: Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, 1876. [online]. [zit. am 6. Dezember 2013]. Grîmnismâl 44. Verfügbar über: <http://de.wikisource.org/wiki/Edda>. 2 Über die „heidnische Religion“ der germanischen Stämme reden wir im Zeitabschnitt, der in der Bronzezeit beginnt (1 500 bis 500 v. Chr.) und mit der systematischen Christianisierung der Germanen (zuerst die Goten im 3. und 4. Jahrhundert, am spätesten die skandinavischen Stämme erst im 11./13 Jahrhundert) endet. 3 Vor allem Gaius Iulius Caesar (100 v. Chr. bis 44 n. Chr.) und Publius Cornelius Tacitus (um 55 n. Chr. bis um 115 n. Chr.). 4 Für die Zitate aus den Liedern Eddas in unserer Diplomarbeit haben wir uns für die Übersetzung von Karl Joseph Simrock „Die Edda“ (erschienen 1876, bzw. 1926 unter im Verlag Deutsch- Gemeinschaft) entschieden. – SIMROCK, Karl Joseph: Die ältere und jüngere Edda nebst mythischen Erzählungen der Skalda. Stuttgart: Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, 1876. [online]. [zit. am 6. Dezember 2013]. Verfügbar über: <http://de.wikisource.org/wiki/Edda>. 6 Man stellt sich die Frage, ob die Kenntnisse von Yggdrasil gemeingermanisch oder ausschließlich nordisch sind. Wir wissen, dass alle Germanen bis zu der Ankunft des Christentums polytheistisch waren – bekannt als Vielgötterei. Es gibt gemein-germanische Götter,5 aber manche von den Gottheiten sind nur örtlich.6 Nicht alle Germanen kannten das gleiche kosmologische System und andere Mythen. Die kulturellen, zeitlichen, räumlichen und sozialen Unterschiede zwischen einzelnen germanischen Völkern sind zu groß, als dass man von einer einzigen Religion der Germanen reden könnte. Es gibt einige Differenzen zwischen der Götterverehrung der einzelnen germanischen Stämme, aber das betrifft vor allem die Götternamen und selten ihre Rolle und Funktion.7 Die ganze Sagenwelt ist voll von männlichen und weiblichen Gottheiten, sowie Wesen der niederen Mythologie, die aus zahlreichen Gruppen der Zwerge, Riesen und Alfen8 besteht.9 Die vorliegende Diplomarbeit will nicht die ganzen religiösen Vorstellungen der alten Germanen zeichnen, sondern ihre Meinungen über die mythologische Kosmographie.10 Es wird eine systematische Beschreibung des germanischen 5 Z. B die Götter Wodan/Odin, Ziu/Tiwaz/Tyr, Donar/Thor oder die Göttin Frîja/Frigg. 6 Beispielsweise Tacitus sprach in seiner Germania von den Göttinen Nerthus, Isis-Nehalennia und Tamfana/Fanfana; zu den weiteren Lokalgöttinnen erwähnen wir Uliruna, Baduhenna, Alaisiagae, Hlodyn, Hludana, Harisa, Harimella, Vihansa, Sunuscal/Sunuxsa oder Vagdavercustis/Vagavercustis. 7 Z. B. als Hauptgott der Südgermanen wurde Wodan verehrt. Im Norden verwendet man für diesen Gott den Ausdruck Odin, ebenso war es bei den Namen Donar/Thor, Tiwaz/Ziu/Tyr oder Frigg/Frîja. 8 Altnordisch âlfr, altenglisch ælf, althochdeutsch alp. Bestimmte Färbung des Wortes hatte schon das althochdeutsche und mittelhochdeutsche Wort „alb“ mit der Bedeutung eines Nachtgeistes fort, daneben hatten die Schriftsteller des 19. Jahrhunderts die dem Deutschen lautlich ungerechte englische Form „elf“ eingeführt. Schon im vorletzten Jahrhundert war die Bennenung „Elb“ sehr verbreitet. Diese
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