Erlebnisregionen im Amt „Am Stettiner Haff“ Land, Wasser und unendliche Weiten Flusslandschaft Uecker – Randow 8 Torgelow-Holländerei 10 Eggesin 14 Hoppenwalde 21 Liepgarten 22 Üeckermünde 28 Ueckermünder Heide – Zarow – Haff 30 Lübs 32 Heinrichshof 36 Annenhof 38 Millnitz 39 Meiersberg 40 Grambin 46 Mönkebude 52 Leopoldshagen 58 Haff – Heide – Fenn 64 Altwarp 66 Siedlung Altwarp 73 Warsin 74 Vogelsang 76 Luckow 80 Mönkeberg 82 Rehagen 84 Christiansberg 85 Rieth 86 Ahlbeck 94 Ludwigshof 100 Gegensee 104 Hintersee 108 6 Flusslandschaft Uecker – Randow Torgelow-Holländerei Eggesin Hoppenwalde Liepgarten Ueckermünde Biotope für Tiere und Pflanzen sowie menschliche Ansiedlungen entstanden an den Flüssen oder in Flussnähe. Flüsse sind existentiell für Menschen und Natur. Dies gilt Viele Kahnschiffer, Eigner von vorwiegend kleinen Finow- auch für die Region am Stettiner Haff, die durch die Fluss- Maß-Kähnen, hatten ihre Heimatorte in Torgelow-Holl, landschaft der Flüsse Uecker und Randow geprägt ist. Die Eggesin, Liepgarten oder Ueckermünde. Der Ueckermünder Uecker ist ein Quellfluss und entspringt bei Alt Temmen im Hafen war ein sehr lebendiger Wirtschaftsstandort. Waren- Land Brandenburg. Der Randowfluss hat keine eindeutig umschlag und maritime Industrie dominierten. lokalisierbare Quelle. Er fließt durch ein Urstromtal, dessen Feuchtgebiet; das Randowbruch; durch verschiedene Bäche Die gewerbliche Schifffahrt ist heute noch als Fahrgastschiff- und Gräben mit Wasser gespeist wird. Die Randow war fahrt einträglich. Gleichzeitig erfreut sich der Wassersport lange Zeit Grenzfluss zwischen den preußischen Provinzen als Naturerlebnis zunehmender Beliebtheit. Pommern und Brandenburg. Die Flüsse schlängeln sich vorbei an Wäldern, Heideflächen, Mooren, Sumpfwiesen, Seerosen und Schilf. Nördlich von Eggesin vereinigen sich die beiden Flüsse, Die naturbelassenen Altarme der Uecker, Torfstiche und passieren erst Hoppenwalde, dann Liepgarten und münden Kanäle sind Lebensraum für Pflanzen und Tiere. An einigen in den westlichen Teil des Stettiner Haffs. Die östlichste Stellen wähnt man sich im Urwald. deutsche Hafenstadt, Ueckermünde, ist nach der Flussmün- Fischadler, Rohrdommeln, Wachtelkönige, Eisvögel, Biber, dung benannt. Frösche und Kröten leben ungestört in dieser faszinierenden Landschaft; einem Paradies für Wasserwanderer. Die Randow bis Eggesin und die Uecker bis Torgelow waren flussaufwärts schiffbare Gewässer. Lange Zeit bildeten sie- die wichtigsten Transportadern der Region. 8 „Es gibt zwei Wege, sich zu bilden. Der eine geht im Tale ent- längst den Bächen und Flüssen. Man misst, schreitet vor und zurück, und kommt am Ende wohl zu einem Begriffe dessen, was man durchschritten. Der andre führt grade auf den Berg, von wo herab du das ganze Stromgebiet mit einem Bli- cke überschaust.“ (Carl Leberecht Immermann) 9 Eggesin Eine Kleinstadt am Zusammenfluss von Uecker und Randow Zwei blaue Balken – in der Spitze vereinigt, das ist der symbolträchtige Teil des Eggesiner Stadtwappens und zugleich ein Hinweis auf die ge- schichtliche Wurzel Eggesins, die weit in An- fänge der Besiedlung zurückreicht. Die Entstehung des Namens ist auf das wendische Wort „Gizyn“; „Zusam- menfluss“; zurückzuführen. Da slawi- sche Namen oft auf Eigentümlichkei- ten des früheren Landschaftsbildes verweisen, ist mit „Zusammenfluss“ die Einmündung der Randow in die Uecker gemeint. Eggesin wurde im Jahr 1216 erstmals urkundliche er- wähnt. Herzog Bogislav schenkte Eg- gesin dem Kloster Grobe auf Usedom. In fast 800 Jahren entwickelte sich aus dem kleinen Dorf am Fluss eine Klein- stadt. Besiedelten anfangs Bauern und Teerschweler das Dorf, brachten später Kahnschiffer Wohlstand in den Ort. Mit dem Bahnanschluss 1884 nach Ueckermünde und Jatznik gewann die Ziegel- und Holzindustrie an Gewicht. Als Zeichen des allgemeinen Wohl- stands konnte die Gemeinde 1911 eine neugotische Kirche mit reichem Zier- rat an Backsteinornamentik und einem 48 Meter hohen Turm bauen lassen. Sie prägt noch heute den Stadtkern von Eggesin. 14 Seit 1949 wurde Eggesin mit Eröff- stätten. Anlässlich der 750-Jahrfeier nung einer Volkspolizeischule und der erhielt Eggesin 1966 das Stadtrecht. stationierten Einheiten der Kasernier- Heute ist in der Kleinstadt die Bundes- ten Volkspolizei, später der Nationalen wehr stationiert, aber die militärische Volksarmee zu einem Miltärstandort. Prägung früherer Jahre ist Vergangen- Als Folge der Militäransiedlung entwi- heit. ckelte sich eine industrielle Infrastruk- tur und handwerkliche Produktions- 15 Direkt hinter dem Pfarrgarten begin- Viele Wege führen nach Eggesin. nen die Randowwiesen. Die 1731 erbaute Gemütlich geht es per Kanu über die Fachwerkkirche besaß lange Zeit auch Randow, wesentlich schneller ist die einen Glockenturm. Dieser musste je- Zugverbindung, die über Gumnitz doch wegen Baufälligkeit abgerissen und Torgelow bis nach Jatznik führt. werden. 17 Die Landschaft um Eggesin ist durch die flache und waldreiche Ueckermün- der Heide geprägt. Nördlich der Stadt befindet sich ein kleiner See, der Bä- renkamp. Das unweit der Ortseinfahrt gelegene Gewässer ist eine ehemalige Tongrube. Die für die Region typischen Fischarten wie Barsch, Hecht, Karau- sche, Plötz und Schlei können hier mit etwas Glück geangelt werden. 18 Liepgarten Beeindruckende Blicke auf die Hafflandschaft Unterhalb einer Anhöhe entstand die alte slawische Siedlung „Lipa gor“, Lindenberg. Während der weiteren Entwicklung des Ortes entstand die Bezeichnung „Lipagardt“, woraus sich der heutige Ortsname Liepgarten ent- wickelte. Von der Anhöhe, als Apothekerberg bekannt und in der Neuzeit mit einem Aussichtsturm besetzt, ist ein beein- druckender Blick auf die Haffland- schaft möglich. Im Norden ist das Stettiner Haff zu erkennen, nach Osten und Süden folgt der Blick den mit Kanälen und Gräben durchzoge- nen weitläufigen Ueckerwiesen. In südwestlicher Richtung findet man dichtere Waldbestände. Hier gibt es auf dem Naturlehrpfad „August Bar- telt“ viel zu entdecken, zum Beispiel das weiße Moor, durch die Moorpflan- ze Weißes Wollgras so benannt, zwi- schen Jädkemühl und Starkenloch. Jädkemühl ist ein Ortsteil von Liepgar- ten, beliebt vor allem durch seine Ruhe abseits der Hektik des Alltags. Die ehe- malige Holländerei bietet einen interes- santen baulichen Eindruck ländlicher Kultur vergangener Zeiten, da die An- wohner um die Erhaltung ihres traditi- onsreichen Besitzes bemüht sind. 22 In den Seitenarmen der Uecker holt sich die Natur zurück, was ihr einst ge- hörte. Außer Dienst gestellte Holz- kähne dienen inzwischen Pionierpflan- zen als Wohnstätte und Wasservögeln als willkommener Brut- und Rastplatz. Seerosen sind Blickfang und Farbtupfer in der warmen Jahreszeit. 26 Ueckermünde Eine kleine Hafenstadt mit Sportboothäfen, einer gemütlichen Altstadt und weißem Strand Eingebettet zwischen Heide und Haff Hier mündet der Fluss am Uecker- ist die Stadt Ueckermünde, die noröst- kopf in das Stettiner Haff – mit einer lichste Hafenstadt Deutschlands. Ausdehnung von 903 Quadratkilome- Segel- und Fischerboote, Motoryachten tern – das zweitgrößte Haff an der und Passagierschiffe und verbreiten Ostsee. maritimes Flair. 28 Kurz vor Ueckermünde verjüngt sich reiche größere Schiffe und Fähren fest- die Uecker und wird zu einer befestig- machen. Die liebenswerte Altstadt lädt ten Wasserstraße, die mitten durch die zum Verweilen ein und der weitläufige Stadt führt. Liebevoll restaurierte ehe- Sandstrand direkt neben der Uecker- malige Handelshäuser säumen die mündung ermöglicht Badegästen Kaimauern, an denen im Sommer zahl- einen weiträumigen Blick auf das Haff. 29 Ueckermünder Heide – Zarow – Haff Lübs Meiersberg Heinrichshof Grambin Annenhof Mönkebude Millnitz Leopoldshagen Die Zarow ist das größte Fließgewässer im westlichen Teil der Ueckermünder Heide, sie mündet bei Grambin in das Haff. Entlang der Küste reihen sich ehemalige Fischer- und Bauerndörfer aneinander wie Leopoldshagen, Mönkebude und Grambin. Die weißen Sandstrände und reetbewachsenen Uferstreifen dieser Orte sind Rückzugs- und Brutgebiete vieler Tierarten. Die Ueckermünder Heide gilt als eines der größten zusam- Rehe, Füchse und Hasen auf die Wiesen. Mufflons und menhängenden Waldgebiete Deutschlands, das im Norden Dachse durchstreifen das Revier. Blaubeeren, Brom- und direkt an das Stettiner Haff grenzt und Lebensraum für un- Himbeeren sowie die süßen Walderdbeeren und Schlehen zählige Tiere und Pflanzen ist, die andernorts kaum noch zu bieten vielen Tieren aber auch Menschen eine Nahrungs- sehen sind. Zahlreiche Bäche und Wasserläufe durchqueren grundlage. Adler, Habichte und Mäusebussarde kreisen auf den Wald und die Wiesen. Die Zarow ist das größte Fließge- der Suche nach Nahrung über den Baumwipfeln. wässer im westlichen Teil der Ueckermünder Heide und mündet bei Grambin in das Haff. Per Rad, zu Fuß, auf dem Rücken der Pferde oder im Kanu lässt sich diese wundervolle Wald- und Heidelandschaft Südwestlich bilden die Niederungen der Großen Friedländer auf über 1.000 Kilometer Wegenetz von erkunden. Die Wiese die Grenze. Hier liegen umgeben von Wiesen und Fel- ursprüngliche, abwechslungsreiche Landschaft lässt den dern, jedoch in unmittelbarer Nähe zum Wald die Gemein- Menschen durchatmen und die Seele zur Ruhe kommen. den Lübs und Meiersberg. Störche und Reiher finden ihr Futter auf umliegenden Wiesen. Im Frühjahr und im Herbst rasten hier Kraniche und Gänse, um sich für ihren Weiterflug zu stärken, ein beeindruckendes Naturschauspiel. Die Ueckermünder Heide ist das Reich der Tiere. Hirsche und Wildschweine
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