Vorpahl Vorpahl (Hrsg.) / Ulrike Schneider / Helga Völkening / Ulrike Schneider / Helga Völkening / Daniel Vorpahl (Hrsg.) Daniel Vorpahl (Hrsg.) Zwischen Ideal und Ambivalenz Der Sammelband bietet einen interdisziplinären Überblick über die Darstellung von Völkening Geschwisterbeziehungen und die Verwendung geschwisterbezogener Termini innerhalb / abendländischer sowie antiker nahöstlicher Kulturtraditionen. Zum einen erörtern die Zwischen Ideal Autoren spezifische Darstellungsformen, Prämissen und Funktionen exemplarischer Geschwisterpaare in Literatur, Bildender Kunst, Musik, Philosophie und historischer, gesellschaftspolitischer sowie religiöser Tradition. Zum anderen befassen sie sich mit und Ambivalenz den jeweiligen metaphorischen Rezeptionen und Adaptionen geschwisterlicher Termini, Motive und Zuschreibungen. Schneider Geschwisterbeziehungen in ihren Die Herausgeber soziokulturellen Kontexten Ulrike Schneider ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik/ Jüdische Studien und Religionswissenschaft sowie Koordinatorin des Studiengangs Jüdische Studien an der Universität Potsdam. Helga Völkening ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft (Schwerpunkt Christentum) an der Universität Potsdam. Daniel Vorpahl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für Hebräische Bibel und Exegese an der School of Jewish Theology am Abraham Geiger Kolleg an der Universität Potsdam. Zwischen Ideal und Ambivalenz ISBN 978-3-631-65057-8 www.peterlang.com Ulrike Schneider, Helga Völkening and Daniel Vorpahl - 978-3-653-98812-3 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 10:54:37AM via free access 265057_Schneider_AM A5HC PLA stein gewaehlt.indd 1 08.06.15 KW 24 11:25 Vorpahl Vorpahl (Hrsg.) / Ulrike Schneider / Helga Völkening / Ulrike Schneider / Helga Völkening / Daniel Vorpahl (Hrsg.) Daniel Vorpahl (Hrsg.) Zwischen Ideal und Ambivalenz Der Sammelband bietet einen interdisziplinären Überblick über die Darstellung von Völkening Geschwisterbeziehungen und die Verwendung geschwisterbezogener Termini innerhalb / abendländischer sowie antiker nahöstlicher Kulturtraditionen. Zum einen erörtern die Zwischen Ideal Autoren spezifische Darstellungsformen, Prämissen und Funktionen exemplarischer Geschwisterpaare in Literatur, Bildender Kunst, Musik, Philosophie und historischer, gesellschaftspolitischer sowie religiöser Tradition. Zum anderen befassen sie sich mit und Ambivalenz den jeweiligen metaphorischen Rezeptionen und Adaptionen geschwisterlicher Termini, Motive und Zuschreibungen. Schneider Geschwisterbeziehungen in ihren Die Herausgeber soziokulturellen Kontexten Ulrike Schneider ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik/ Jüdische Studien und Religionswissenschaft sowie Koordinatorin des Studiengangs Jüdische Studien an der Universität Potsdam. Helga Völkening ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft (Schwerpunkt Christentum) an der Universität Potsdam. Daniel Vorpahl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für Hebräische Bibel und Exegese an der School of Jewish Theology am Abraham Geiger Kolleg an der Universität Potsdam. Zwischen Ideal und Ambivalenz Ulrike Schneider, Helga Völkening and Daniel Vorpahl - 978-3-653-98812-3www.peterlang.com Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 10:54:37AM via free access 265057_Schneider_AM A5HC PLA stein gewaehlt.indd 1 08.06.15 KW 24 11:25 Zwischen Ideal und Ambivalenz Ulrike Schneider, Helga Völkening and Daniel Vorpahl - 978-3-653-98812-3 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 10:54:37AM via free access Ulrike Schneider, Helga Völkening and Daniel Vorpahl - 978-3-653-98812-3 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 10:54:37AM via free access Ulrike Schneider / Helga Völkening / Daniel Vorpahl (Hrsg.) Zwischen Ideal und Ambivalenz Geschwisterbeziehungen in ihren soziokulturellen Kontexten Ulrike Schneider, Helga Völkening and Daniel Vorpahl - 978-3-653-98812-3 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 10:54:37AM via free access Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Umschlagabbildung: Armin Mueller-Stahl „Die drei Schwestern (Tschechow)“, Acryl auf Leinwand 2007, Format 140 x 100 Copyright Kunsthaus Lübeck This book is an open access book and available on www.oapen.org and www.peterlang.com. This work is licensed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivs 4.0 which means that the text may be used for non-commercial purposes, provided credit is given to the author. For details go to http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/ ISBN 978-3-631-65057-8 (Print) E-ISBN 978-3-653-04175-0 (E-PDF) E-ISBN 978-3-653-98812-3 (EPUB) E-ISBN 978-3-653-98811-6 (MOBI) DOI 10.3726/978-3-653-04175-0 © Peter Lang GmbH Internationaler Verlag der Wissenschaften Frankfurt am Main 2015 Alle Rechte vorbehalten. PL Academic Research ist ein Imprint der Peter Lang GmbH. Peter Lang – Frankfurt am Main · Bern · Bruxelles · New York · Oxford · Warszawa · Wien Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Diese Publikation wurde begutachtet. www.peterlang.com Ulrike Schneider, Helga Völkening and Daniel Vorpahl - 978-3-653-98812-3 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 10:54:37AM via free access Vorwort Im kulturellen Gedächtnis sind zahlreiche Geschwisterpaare durch mediale Überlieferungen ebenso verankert wie metaphorische Begrifflichkeiten aus dem Bereich der Geschwisterbeziehung. Beide Elemente bilden bis in die Gegenwart hinein einen unerlässlichen Bestandteil nicht allein der europäischen Tradition. Während biblischen Geschwistern, insbesondere im Buch Genesis, eine wichtige Funktion für die Etablierung eines sozial-rechtlichen und ethischen Rahmens zukommt, stellen Geschwister in weiteren antiken Texten ein wesentliches Ele- ment der Dramatisierung dar, über die auch gesellschaftliche Konflikte erörtert werden, die weit über familial begrenzte Prozesse hinausreichen. Erinnert sei nur an Sophoklesތ Tragödie Antigone. Eines der berühmtesten Brüderpaare, neben den in der römischen Mytholo- gie beschriebenen Brüdern Romulus und Remus, ist zweifellos Kain und Abel aus dem Buch Genesis. Der damit verbundene Brudermord, der auch bei Romulus und Remus das wesentliche Motiv darstellt und durch den die Topoi Rivalität, Eifersucht und Schuld verhandelt werden, hat unzählige Adaptionen in der Literatur und der Bildenden Kunst erfahren, beispielsweise in Else Lasker- Schülers Poem Abel (1913) oder in Hermann Hesses Gedicht Das Lied von Abels Tod (1929). Zudem lässt sich für die westdeutsche Literatur eine erweiter- te Verwendung des Kain-und-Abel-Stoffes feststellen, die über Gattungsgrenzen hinweg verläuft und unterschiedliche Standortbestimmungen von Schriftstel- ler_innen nach 1945 aufzeigt. So unternimmt die Lyrikerin und Remigrantin Hilde Domin 1969 über das Brüderpaar eine Befragung des deutsch-jüdischen Verhältnisses der Nachkriegszeit. In ihrem Appell zur Umkehrung des Bruder- mordes, impliziert durch den Imperativ Abel steh auf, der zugleich den Titel des Gedichtes bildet, wird Kain eine Wandlungsfähigkeit zugestanden, die – über- tragen auf die gesellschaftliche Gegenwartssituation – Bruderliebe anstelle von Bruderhass, Verantwortlichkeit und Solidarität anstelle von Gewalt und Verfol- gung setzt. Abel, dessen Name für die Unterdrückten und Verfolgten fungiert, würde nach Domins Deutung einen Schutzraum erhalten, der durch die Verant- wortlichkeit Kains ermöglicht wird. Der Dichter Günter Kunert dagegen greift 1984 anlässlich seiner Rede Kain und Abels Brüderlichkeit zur Woche der Brü- derlichkeit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit auf das Motiv zurück, um die Diffizilität und Problematiken des deutsch-jüdischen Ver- hältnisses zu betonen, welches er – im Unterschied zu Domin – keineswegs als brüderlich versteht, sondern aufgrund des vernichteten jüdischen Gesprächspart- ners als monologisch benennt. Über den Terminus Brüderlichkeit formuliert er Ulrike Schneider, Helga Völkening and Daniel Vorpahl - 978-3-653-98812-3 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 10:54:37AM via free access 6 Vorwort seine Kritik an einer „Formalisierung“1 des Erinnerns, über das eine „Schein- harmonie“2 in der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft hergestellt werde. Bildet der Kain-und-Abel-Stoff eine der prominentesten Vorlagen für künst- lerische Bearbeitungen und gesellschaftspolitische Aktualisierungen, wird bei der intensiveren Beschäftigung mit der Thematik der Geschwisterbeziehungen evident, dass eine facettenreiche Bandbreite und Relevanz von Geschwister- konstellationen innerhalb der einzelnen geistes- bzw. kulturwissenschaftlichen Disziplinen zwar festgestellt werden kann, bis dato aber eine adäquate Erfor- schung vor allem in der Individual- und Sozialpsychologie unternommen wurde. Ausgewiesene induktive und deduktive, exemplarische und diachrone, fach- bezogene sowie interdisziplinäre Forschungen, in denen die Relevanz von Geschwisterdarstellungen eingehend untersucht wird, stellen nach wie vor ein Desiderat dar. Dieser Befund war der Ausgangspunkt für den vorliegenden Sammelband, der aus der im September 2013 an der Universität Potsdam veranstalteten inter- disziplinären Tagung Biographie – Allegorie
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