Die Christlich-Demokratische Union in Aachen - Von der Gründung bis zur Konsolidierung - Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn vorgelegt von Claudia Conrads aus Aachen Bonn 2006 Gedruckt mit Genehmigung der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn. Tag der mündlichen Prüfung: 25.09.2006 Zusammensetzung der Prüfungskommission: Priv.-Doz. Dr. Volker Kronenberg (Vorsitzender) Prof. Dr. Michael Schneider (Betreuer und Gutachter) Prof. Dr. Tilman Mayer (Gutachter) Prof. Dr. Gerd Langguth (weiteres prüfungsberechtigtes Mitglied) Diese Dissertation ist auf dem Hochschulschriftenserver der ULB Bonn http://hss.ulb.uni-bonn.de/diss_online/ elektronisch publiziert. Danksagung Ein herzliches Wort des Dankes geht zuerst an Prof. Dr. Michael Schneider, auf dessen Anregung die vorliegende Untersuchung entstanden ist. Als Betreuer und Gutachter meiner Promotion hat er die Untersuchung über Jahre hinweg mit seinem fachlichen Rat gefördert und mir bei der Bewältigung äußerer Hemmnisse gehol- fen. Sein anhaltendes Interesse am Fortgang der Studie war eine wesentliche Hilfe. Des Weiteren gilt mein Dank Prof. Dr. Tilman Mayer, dem Zweit- gutachter der Arbeit. Danken möchte ich zudem dem CDU-Kreisverband Aachen und hier insbesondere dem Kreisvorsitzenden und Minister für Generatio- nen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein- Westfalen Armin Laschet. Ohne die großzügig gewährte Möglich- keit der Akteneinsicht hätte das Projekt wohl nicht durchge- führt werden können. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten wurde ich während meiner Studien von den Mitarbeitern der kommunalen und regionalen Ar- chive in unbürokratischer Weise unterstützt und beraten. Hier gilt ein besonderer Dank den Mitarbeitern des Hauptstaatsar- chivs in Düsseldorf und des Stadtarchivs Aachen, die bereitwil- lig meinen zahlreichen Aktenanforderungen nachkamen und mich auf weitere themenrelevante Quellenbestände hinwiesen. Entge- genkommen und Hilfe bei der Quellenerschließung fand ich ebenso in allen von mir aufgesuchten Bibliotheken. Außerdem möchte ich den Europaabgeordneten Dr. Peter Liese und Dr. Thomas Ulmer für ihr Verständnis und Entgegenkommen danken. Ebenso danke ich den Interviewpartnern und all jenen, die Mate- rial zur Verfügung stellten oder durch schriftliche und mündli- che Auskünfte zur Entstehung dieser Arbeit beigetragen haben. Schließlich bin ich meinen Eltern zu tiefem Dank verpflichtet, die mich in jeder Phase der Promotion von Herzen ermuntert ha- ben. Sie haben erheblich dazu beigetragen, die Arbeit erfolg- reich zum Abschluss zu bringen, indem sie mir zahlreiche all- tägliche Gänge und Belastungen abnahmen. Claudia Conrads Aachen, im Juni 2006 ii Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Einleitung 1 1. Die Ausgangslage: Zwischen der Schlacht um Aachen im Herbst 1944 und der endgültigen Kapitulation des Deutschen Reiches am 8. Mai 1945 10 1.1 Wirtschaftliche und soziale Situation 10 1.1.1 In der Vorkriegszeit 11 1.1.2 Die letzten Tage vor der Aufgabe der Stadt 12 1.1.3 Die Bilanz der kriegsbedingten Zerstörung der Stadt 20 1.1.4 Die Situation unmittelbar nach Kriegsende 21 1.1.5 Ernährungslage 29 1.1.6 Hilfe zur Selbsthilfe 35 1.1.7 Mangel an Gütern des täglichen Bedarfs 38 1.1.8 Wohnungslage 39 1.1.9 Die Trümmerbeseitigung 43 1.1.10 Brennmaterial 45 1.2 Gesellschaftspolitische Situation 46 1.2.1 Bevölkerungszahlen 46 1.2.2 Flüchtlinge 48 1.2.3 Die Besatzungsmächte 48 1.2.4 Die geistige Haltung der Aachener Bevölkerung 52 1.2.5 Das Verhalten der alliierten Besatzungsmächte gegenüber der Bevölkerung 63 1.2.5.1 Die amerikanischen Truppen und die deutsche Bevölkerung 63 1.2.5.2 Die britischen Truppen und die deutsche Bevölkerung 65 2. Entstehung des politischen Lebens 69 2.1 Die Grundideen der britischen Besatzung 70 2.2 Strategie der britischen Besatzungsmacht für das Nachkriegsdeutschland 74 2.3 Die Aachener Bevölkerung 75 2.4 Umgang mit dem Nationalsozialismus 78 iii Inhaltsverzeichnis 2.5 Erste Versuche, das öffentliche Leben wieder- herzustellen 81 2.6 Die Voraussetzungen für erste politische Aktivitäten 84 2.7 Entstehung der parteipolitischen Landschaft 88 2.7.1 Zentrum – Historie und Wiedergründung 88 2.7.2 Die Christlich-Demokratische Union (CDU) 101 2.7.2.1 Berlin 103 2.7.2.2 Köln 106 2.7.2.3 Aachen 108 2.7.2.4 Die Gründung der Landespartei 108 2.7.2.5 Die unterschiedlichen Namensgebungen 111 2.7.3 Die Wiedergründung der KPD, SPD und RVP 114 2.7.3.1 Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) – Historie und Wiedergründung 114 2.7.3.2 Die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) - Historie und Wiedergründung 121 2.7.3.3 Die Rheinische Volkspartei (RVP) 124 2.8 Das Verhältnis der Parteien zueinander 124 3. Die Parteigründer 126 3.1 Ihre politische Herkunft 126 3.1.1 Widerstand gegen den Nationalsozialismus 127 3.1.2 Die geistigen Grundlagen der Gründer 128 3.2 Die Parteigründer am Beispiel von Dr. Albert Maas und Dr. Helene Weber 134 3.2.1 Der schulische und berufliche Werdegang 135 3.2.2 Politische Aktivitäten während der Weimarer Republik 143 3.2.3 Verhalten während der Machtergreifung und im Dritten Reich 147 3.2.4 Kapitulation und Besetzung im Leben von Maas und Weber 161 3.3 Profile weiterer Parteigründer 170 4. Die Entwicklung zur Christlich-Demokratischen Union 173 iv Inhaltsverzeichnis 4.1 Auf der Suche nach Gleichgesinnten 173 4.2 Die Reaktion der Militärregierung auf die politischen Aktivitäten 179 4.3 Technische und organisatorische Schwierigkeiten auf dem Weg zur Gründung 184 5. Erste Schritte: Von der Gründung am 19. September 1945 bis zur Genehmigung durch die britische Militärregierung im März 1946 187 5.1 Der vorläufige Arbeitsausschuss zur Gründung der Aachener CDP 187 5.2 Erste Programmüberlegungen 190 5.2.1 Kölner Leitsätze 191 5.2.2 Das Programm von Neheim-Hüsten 196 5.2.3 Ahlener Programm 197 5.3 Warten auf die Genehmigung von der Militärregierung 202 5.4 Gründungsveranstaltung am Mittwoch, den 19. September 1945 203 5.5 Die Pressepolitik 205 5.5.1 Entstehung der parteinahen „Aachener Volkszeitung“ 205 5.5.2 Die britische Pressepolitik 209 5.5.3 Die „Aachener Nachrichten“ 210 5.5.4 Der Papiermangel 218 5.5.5 Die „Aachener Volkszeitung“ 221 5.6 Erneutes Warten auf Genehmigung 235 6. Die gesellschaftliche Verankerung der Partei in den Anfangsjahren 248 6.1 Wiedererwachen des kulturellen Lebens in der Stadt 248 6.2 Gründung des Lesekreises „Corona Legentium Aquensis“ 257 6.3 Gründung des Internationalen Karlspreises zu Aachen 260 6.4 Verbindungen ins Ausland 265 6.4.1 Beziehungen zu den Niederlanden 265 6.4.2 Beziehungen zu Belgien 273 6.5 Verbindungen zum erwachenden Vereinsleben 277 6.5.1. Alemannia Aachen 278 v Inhaltsverzeichnis 6.5.2. Aachen-Laurensberger Rennverein (ALRV) 280 6.5.3. Aachener Karnevalsverein (AKV) 283 7. Auf dem Weg zur Konsolidierung: Die Entwicklung der CDU nach ihrer Genehmigung durch die Militärregierung im März 1946 bis zu den ersten Wahlen in der britischen Zone 286 7.1 Organisatorische und personelle Fragen 286 7.2 Erste Aktivitäten und Probleme nach der Genehmigung der Partei 289 7.3 Gründung der Parteiorganisationen 299 7.3.1 Die Gründung der CDU im Landkreis Aachen am Beispiel von Brand 300 7.3.2 Die Gründung der Christlich-Demokratischen Arbeiterschaft (CDA) 306 7.3.2.1 Die Gründung der Gewerkschaften in Aachen 306 7.3.2.2 Die Gründung der „Sozialausschüsse“ 312 7.3.3 Die Gründung der Frauen Union 317 7.3.4 Die Gründung der Jungen Union (JU) 320 7.3.5 Die Wiederaufnahme des Hochschulbetriebs und die Gründung des RCDS 324 7.4 Der erste Wahlkampf und die Adenauerkundgebung 331 7.5 Die erste Wahl in Aachen und der britischen Zone am 13. Oktober 1946 337 Schlussbetrachtung 339 Abkürzungsverzeichnis 352 Quellen- und Literaturverzeichnis 355 I. Ungedruckte Quellen 355 II. Zeitungen 359 III. Schriftliche Auskünfte 359 IV. Mündliche Auskünfte 359 V. Gedruckte Quellen und Darstellungen 360 VI. Quellen aus dem Internet 385 Curriculum Vitae 386 vi Einleitung Einleitung „Die wenigsten [Menschen] sind in der Lage, abzuschätzen, was es bedeutet, wenn ein Staat vollkommen zusammenbricht und auch die Idee, die ihn getragen hat, nichts mehr bedeutet. Ja mehr noch, wenn die Idee, die ihn getragen hat, einen Haß gegen al- les Staatliche und alle Politik zurückgelassen hat.“1 Diese von Dr. Albert Maas (*1888 †1970), dem Mitbegründer der Aachener CDU und späteren Oberbürgermeister der Stadt stammen- de Aussage bildet die Grundlage für diese Arbeit über die Si- tuation der Christlich-Demokratischen Union in Aachen. Die in dieser Arbeit behandelte Phase der Geschichte der Aachener CDU umfasst den Zeitraum, mit den für das Verständnis notwendigen Rückgriffen, von der Gründung der Partei bis zur Konsolidie- rung. In dieser Untersuchung wird der Begriff Konsolidierung für die Festigung der Partei durch ihre Genehmigung durch die britische Militärregierung, eine gewisse Anzahl an Mitglie- dern, einen festen Mitgliederbeitrag sowie durch die Einstel- lung eines hauptamtlichen Mitarbeiters und eine Verankerung der Partei im Gesellschaftsleben sowie durch entsprechende Wahlergebnisse verwendet. Die Quellenlage ist aufgrund der lückenhaften bzw. fehlenden Dokumentation nicht unproblematisch. Die Arbeit basiert vor allem auf den Quellen des Kreisverbandes der Christlich- Demokratischen Union Deutschlands in der Stadt Aachen. Hierbei handelt es sich vor allem um Gründungsaufrufe, Sitzungsproto- kolle, Mitgliederlisten und den in Stadt und Landkreis Aachen geführten Schriftverkehr
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