Wehren, Sylvia Erziehung – Körper – Entkörperung. Forschungen zur pädagogischen Theorieentwicklung Bad Heilbrunn : Verlag Julius Klinkhardt 2020, 271 S. - (Historische Bildungsforschung) - (Dissertation, Universität Hamburg, 2018) Empfohlene Zitierung/ Suggested Citation: Wehren, Sylvia: Erziehung – Körper – Entkörperung. Forschungen zur pädagogischen Theorieentwicklung. Bad Heilbrunn : Verlag Julius Klinkhardt 2020, 271 S. - (Historische Bildungsforschung) - (Dissertation, Universität Hamburg, 2018) - URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-202096 - DOI: 10.35468/5824 http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-pedocs-202096 http://dx.doi.org/10.35468/5824 in Kooperation mit / in cooperation with: http://www.klinkhardt.de Nutzungsbedingungen Terms of use Dieses Dokument steht unter folgender Creative Commons-Lizenz: This document is published under following Creative Commons-License: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/deed.de - Sie dürfen das http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/deed.en - You may copy, Werk bzw. den Inhalt unter folgenden Bedingungen vervielfältigen, verbreiten distribute and transmit, adapt or exhibit the work in the public and alter, und öffentlich zugänglich machen sowie Abwandlungen und Bearbeitungen transform or change this work as long as you attribute the work in the manner des Werkes bzw. 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Kontakt / Contact: peDOCS DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation Informationszentrum (IZ) Bildung E-Mail: [email protected] Internet: www.pedocs.de forschung Historische Bildungsforschung Das geschichtliche sowie theoretische Verhältnis von Erziehung und Körper steht im Zentrum dieser diskursanalytisch angelegten Studie. Diese ist an der Schnittstelle von systematischer Erzie- hungswissenschaft und historischer Bildungsforschung angesiedelt und betrachtet sowohl die aktuelle erziehungstheoretische Debatte als auch die pädagogischen Diskussionen am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Ausgangspunkt der Analysen ist ein theoretisches Phänomen, das als Entkörperung bezeichnet wird. Mit diesem Begriff sind unterschiedliche Dynamiken gemeint, die in ihrer Gesamtheit auf die diskursive Ausgrenzung und Marginalisierung von Körperlichkeit in der Rede über Erziehung zielen. Drei Werke aus un- terschiedlichen Strömungen der Pädagogik sind hierfür näher unter- sucht: Die von Campe herausgegebene ‚Allgemeine Revision des ge- sammten Schul- und Erziehungswesens‘ (1785–1792), die ‚Grundsätze der Erziehung und des Unterrichts‘ (1796–1824/5) von Niemeyer und zwei Schriften von Schwarz, die ‚Erziehungslehre‘ (1802–1813) sowie das ‚Lehrbuch der Erziehung und Unterrichtslehre‘ (1805–1835). Neben einer Darstellung des Spektrums der körperpädagogischen Perspekti- ven, einer Rekonstruktion des historischen Diskurses der sogenannten physischen Erziehung und Fallanalysen zu den anthropologischen Kontexten, kann die Untersuchung im Ergebnis zeigen, dass nicht nur im aktuellen Diskurs, sondern bereits an der Wende zum 19. Jahrhun- dert Entkörperungstendenzen nachzuweisen sind. Erziehung – Körper Entkörperung Sylvia Wehren Die Autorin Sylvia Wehren, Dr. phil., Jg. 1978, promo- Erziehung – Körper – vierte an der Universität Hamburg und ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Entkörperung Stiftung Universität Hildesheim tätig. Zu ihren Forschungen zur pädagogischen Theorieentwicklung Forschungsschwerpunkten zählen Körperfor- Sylvia Wehren schung, Erziehungstheorie und -geschichte des 18.–21. Jahrhunderts, Jugend- und Tage- buchforschung sowie Medienbildung. 978-3-7815-2387-6 9 783781 523876 forschung Wehren Erziehung – Körper – Entkörperung Historische Bildungsforschung herausgegeben von Rita Casale, Ingrid Lohmann und Eva Matthes In dieser Reihe sind erschienen Vogt, Michaela: Professionswissen über Unterstufenschüler in der DDR. Untersuchung der Lehrer- zeitschrift „Die Unterstufe“ im Zeitraum 1954 bis 1964. Bad Heilbrunn 2015. Heinemann, Rebecca: Das Kind als Person. William Stern als Wegbereiter der Kinder- und Jugend- forschung 1900 bis 1933. Bad Heilbrunn 2016. Conrad, Anne/Maier, Alexander (Hrsg.): Erziehung als ‚Entfehlerung‘. Weltanschauung, Bildung und Geschlecht in der Neuzeit. Bad Heilbrunn 2017. Müller, Ralf: Die Ordnung der Affekte. Frömmigkeit als Erziehungsideal bei Erasmus von Rotter- dam und Philipp Melanchthon. Bad Heilbrunn 2017. Zimmer, Eva: Wandbilder für die Schulpraxis. Eine historisch-kritische Analyse der Wandbild- produktion des Verlags Schulmann 1925–1987. Bad Heilbrunn 2017. Horn, Elija: Indien als Erzieher. Orientalismus in der deutschen Reformpädagogik und Jugend- bewegung 1918-1933. Bad Heilbrunn 2018. Haupt, Selma: Das Beharren der Rektoren auf die „Deutsche Universität“. Bad Heilbrunn 2018. weitere Bände in Vorbereitung Sylvia Wehren Erziehung – Körper – Entkörperung Forschungen zur pädagogischen Theorieentwicklung Verlag Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn • 2020 Die vorliegende Arbeit wurde von der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg unter dem Titel „Erziehung – Körper – Entkörperung (1785–1835). Forschungen zur pädagogischen Theorieentwicklung an der Schnittstelle von systematischer Erziehungswissenschaft und historischer Bildungsforschung“ im Jahr 2018 angenommen. Gutachter: Prof. Dr. Christine Mayer, Prof. Dr. Hans-Christoph Koller, Prof. Dr. Ingrid Lohmann. Tag der Disputation: 15. März 2018 Dieser Titel wurde in das Programm des Verlages mittels eines Peer-Review-Verfahrens aufgenommen. Für weitere Informationen siehe www.klinkhardt.de. Bibliografi sche Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet abrufbar über http://dnb.d-nb.de. 2020.kg © by Julius Klinkhardt. Satz: Kay Fretwurst, Spreeau. Titelbild: BBF | Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF. Süsse heilige Natur! leite uns auf deiner Spur. <Titelvignette> / Abraham Wolfgang Küfner [Illustr.]. Abraham Wolfgang Küfner [Stecher]. A. W. Küffner del & sc. [Sign.]. Kupferstich; schwarze Druckfarbe ; 65 x 73 mm. - Original. In: Versuch über die physische Erziehung der Kinder / Wurzer, Ferdinand. - Köln, 1803. - Titelseite Online einzusehen unter: http://opac.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t_direct=x&fullsize=yes&f_IDN=b0090352berl Signatur Scanvorlage: AD 4175,02 ; CD 590 ; RF 25. Druck und Bindung: AZ Druck und Datentechnik, Kempten. Printed in Germany 2020. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem alterungsbeständigem Papier. Die Publikation (mit Ausnahme aller Fotos, Grafi ken und Abbildungen) ist veröffentlicht unter der Creative Commons-Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0 International https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/ ISBN 978-3-7815-5824-3 Digital doi.org/10.35468/5824 ISBN 978-3-7815-2387-6 Print Zusammenfassung Erziehung – Körper – Entkörperung. Forschungen zur pädagogischen Theorieentwicklung Der Erziehungsbegriff ist in der vorliegenden Dissertationsarbeit in den Mittelpunkt einer his- torisch-systematischen Analyse gestellt. Diese geht dem theoretischen Verhältnis von Erziehung und Körper nach – sowohl im aktuellen erziehungstheoretischen Diskurs als auch im Rahmen der pädagogischen Debatten am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Ausgangs- punkt der Betrachtungen ist ein theoretisches Phänomen des aktuellen erziehungstheoretischen Diskurses, das als Entkörperung bezeichnet wird. Mit diesem Begriff sind sehr unterschiedliche Dynamiken in der Diskussion um Erziehung gemeint, die jedoch in ihrer Gesamtheit auf die diskursive Ausgrenzung und Marginalisierung von Körperlichkeit im Sprechen über Erziehung zielen. So versteht man in der aktuellen erziehungswissenschaftlichen Diskussion Erziehung üblicherweise als einen Versuch der Beeinflussung psychischer oder moralischer Dispositionen, womit die Debatte auf die geistig-kognitiven Verfasstheiten von Individuen ausgerichtet wird und die physischen Dispositionen als Ziel von Erziehung ausgegrenzt sind. Der Körper wird in diesen Kontexten zumeist nur als das Medium von Erziehung verstanden. Im Kontrast dazu steht das spätaufklärerische Erziehungsverständnis zu Beginn der prädiszipli- nären Phase der Pädagogik, in der sich das moderne Erziehungsverständnis in seiner aktuellen Fassung erst langsam herausbildete. Der Körper galt zu dieser Zeit nicht nur als Medium, son- dern gleichsam als Ausgangspunkt und Ziel von Erziehung. Körper und Körperlichkeit wurden damit, wie die Arbeit zeigen kann, als ein integraler Bestandteil des Denkens über Erziehung betrachtet. Mit der untersuchungsleitenden Frage, wie sich nun der Zusammenhang von Erziehung und Körper an der Wende zum 19. Jahrhundert konkret ausgestaltet und ob bereits damalig Ent- körperungstendenzen zu erkennen sind, wurden drei zeitgenössische Werke
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