DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit „So elend und so treu…“ Die Konstruktion und Funktion eines Zigeunerstereotyps und dessen Erscheinungsbild in der Wiener Operette (1885-1938) im soziologischen Kontext der Entstehung stereotyper Fremdbilder Verfasser Jan Christoph Jonas Liefhold angestrebter akademischer Grad Magister der Philosophie (Mag.phil.) Wien, April 2014 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 317 Studienrichtung lt. Studienblatt: Diplomstudium Theater-, Film- und Medienwissenschaft Betreuerin: Ass.- Prof. Dr. Isolde Schmid-Reiter Meinen Eltern in dankbarer Verbundenheit gewidmet. Inhalt Vorwort ............................................................................................................ 9 Danksagung ................................................................................................... 12 I. Einleitung – „So elend und so treu ist keiner auf Erden…” ............................... 15 II. „Zigeuner“ sagt man nicht! Zur Begrifflichkeit ............................................ 22 III. Romvölker in Europa – kulturhistorische Einordnung im Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklung .................................................................... 28 III.1 Auftauchen der Romgruppen in Europa und Herkunftslegenden ............... 29 III.2 Die Zigeuner als kriminelle Randgruppe ..................................................... 34 III.3 Angebliche Religions- und Gottlosigkeit unter Zigeunern ........................... 36 III.4 Zwangsintegration der Zigeuner, Tradierung des Stereotyps und Zigeunermode ............................................................................................ 38 III.5 Integrationsversuche unter Maria Theresia und Zigeunerregulative im Spiegel der Aufklärung ............................................................................... 42 III.6 Die frühe Zigeunerforschung und „Zigeunerwissenschaft“ ......................... 45 III.7 Das 19. Jahrhundert und die Romantisierung des Zigeunerstereotyps ...... 49 IV. Exkurs: Stereotype, Vorurteile und Diskriminierung im sozialpsychologischen Kontext ......................................................................... 57 IV.E.1 Vorurteil .................................................................................................. 57 IV.E.2 Stereotyp ................................................................................................ 58 IV.E.3 Diskriminierung ....................................................................................... 59 IV.E.4 Entstehung von Vorurteilen und Stereotypen ......................................... 60 IV.E.6 Der Ultimative Attributionsfehler ............................................................. 61 IV.E.7 Blaming the victim, Scapegoating, Selffullfilling prophecy, die Theorie des realistischen Gruppenkonflikts und die Normative Konformität ........ 62 IV.E.8 Fazit: Moderner Rassismus, Zigeunerstereotyp und Wiener Operette ... 63 V. „Zigeunermusik“ – Zwischen Mythos und Phänomen ................................ 65 V.1 Der Verbunkos und die Ursprünge der Zigeunerkapellen ........................... 68 V.2 Der Csárdás – Pièce de résistance der Wiener Operette ............................ 71 V.3 Die gesellschaftliche Stellung des Zigeunermusikers.................................. 72 V.4 Fazit – Zigeunermusik, Stereotyp und Wiener Operette.............................. 73 VI. Das Zigeunerstereotyp – Betrachtung der wichtigsten Merkmale ............ 76 VI.1 Magie, Wahrsagerei und Zauberkunst ........................................................ 77 VI.2 Die Zigeunerin – Verführerisch, verführend und als „männlich“ konnotiert: Die Marginalisierte im Konflikt der Geschlechter ........................................ 80 VI.3 Wie halten sie’s mit der Religion? – Religiosität, Liebe und Ehe unter Zigeunern ................................................................................................... 86 VI.4 Der Zigeunerprimas – Geigenvirtuose und Popularmusiker ....................... 89 VI.5 „Ja, das Eisen wird gefüge…“ – „Zigeunerberufe“ ...................................... 94 VI.6 Diebe, Gesindel, verbrecherische Nomaden – Zigeuner als die Kriminellen sui generis .................................................................................................. 97 VI.7 Fazit – Das Zigeunerstereotyp und seine Ausformungen im Spiegel der Zeit ..................................................................................................................... 99 VII. Die Zigeunerromantik – Phänomen des Eskapismus .............................. 100 VIII. Die Entstehung der Operette als „Volksgenre“....................................... 105 VIII.1 Die Wiener Operette – Walzerseligkeit, Nationalismus und Nostalgie ... 110 VIII.2 Zur Problematik der Begrifflichkeit: „Goldene“ und „Silberne“ Operettenära .................................................................................................... 115 VIII.3 Operette im 20. Jahrhundert, „die ernstgemeinte Sinnlosigkeit“ ............. 118 IX. Der Werkkanon – Operetten der (Zigeuner-)Stereotype ........................... 125 IX.1 Johann Strauß Sohn/Ignatz Schnitzer – Der Zigeunerbaron (UA: 1885, Theater an der Wien) .............................................................. 126 IX.2 Franz Lehár/Alfred Maria Willner und Robert Bodanzky: Zigeunerliebe (UA: 1910, Carl-Theater Wien) ................................................................. 128 IX.3 Emmerich Kálmán/Julius Wilhelm und Fritz Grünbaum – Der Zigeunerprimas (UA: 1912, Johann-Strauß-Theater Wien)....................... 129 IX.4 Emmerich Kálmán/Leo Stein und Béla Jenbach: Die Csárdásfürstin (UA:1915, Johann-Strauß Theater) ........................................................... 130 IX.5 Franz Lehár/Alfred Maria Willner und Heinz Reichert: Frasquita (UA: 1922, Theater an der Wien) .............................................................. 133 IX.6 Emmerich Kálmán/Julius Brammer und Alfred Grünwald: Gräfin Mariza (UA: 1924, Theater an der Wien) .............................................................. 135 IX.7 Emmerich Kálmán/Julius Brammer und Alfred Grünwald: Die Herzogin von Chicago (UA: 1928, Theater an der Wien) ................................................ 136 X. Konstruktion des Zigeunerstereotyps in der Wiener Operette ................. 138 X.1. Der Zigeunerbaron (Johann Strauß/Ignatz Schnitzer) .............................. 138 X.1.1 Entstehungsgeschichte und Hintergrund ............................................ 138 X.1.2 Konstruktion des Zigeunerstereotyps in Der Zigeunerbaron – Analyse des Librettos ...................................................................... 142 X.1.3 Konstruktion des Zigeunerstereotyps in Der Zigeunerbaron – Analyse der Musik ........................................................................... 164 X.1.4 Fazit: Der Zigeunerstereotypbaron ..................................................... 169 X.2. Zigeunerliebe (Franz Lehár/Alfred Maria Willner und Robert Bodanzky) . 170 X.2.1 Entstehung und Hintergrund ............................................................... 170 X.2.2 Konstruktion des Zigeunerstereotyps in Zigeunerliebe – Analyse des Librettos ...................................................................... 172 X.2.3 Konstruktion des Zigeunerstereotyps in Zigeunerliebe – Analyse der Musik ........................................................................... 187 X.2.4 Fazit: Zigeunerliebe – Lug und Trug ................................................... 191 X.3 Gräfin Mariza (Emmerich Kálmán/Julius Brammer und Alfred Grünwald) . 193 X.3.1 Entstehung und Hintergrund ............................................................... 193 X.3.2 Konstruktion des Zigeunerstereotyps in Gräfin Mariza – Analyse des Librettos ...................................................................... 195 X.3.3 Konstruktion des Zigeunerstereotyps in Gräfin Mariza – Analyse der Musik ........................................................................... 203 X.3.4 Fazit: Spiel dazu, Zigeuner! ................................................................ 207 XI. Die Funktion des Zigeunerstereotyps in der Wiener Operette ................ 210 XII. Conclusio – Das Konstrukt „Zigeuner“ im Kausalzusammenhang mit der Wiener Operette .......................................................................................... 220 XIII. Schlusswort – Der Operette zum Geleit .................................................. 231 Bibliographie ..................................................................................................... 233 Anhang .............................................................................................................. 243 Bildmaterial: Materialien der Archivrecherche; Landesarchiv Niederösterreich ..................................................................... 243 Abstract ........................................................................................................ 257 Abstract (engl.) ............................................................................................. 260 Curriculum Vitae ............................................................................................... 261 Vorwort Für die Theater- und Musikwissenschaftliche Forschung war die Operette lange Zeit kein Themengebiet von wissenschaftlichem Interesse. Als „leichte Muse“ und „seichte Unterhaltung“ wurde das Genre fast gänzlich im Schatten der Forschungsgebiete anderer performativer Disziplinen aus Sprech-, Musik- und Tanztheater
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