Juni ★ ★ ★ ★ 2015 ★ ★ ★ ★ Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Deutschen Bundestages und des Europäischen Parlaments e. V. Editorial Jahreshauptversammlung in Berlin Rita Pawelski Informationen Termine © BMF / Wolfgang Korinth Wolfgang / © BMF Personalien Titelthemen Jahreshauptversamm­ lung in Berlin Besuch im Bundes­ finanzministerium Gespräch mit der „Ehemalige“ im Bundesfinanzministerium Bezirksbürgermeisterin von Neukölln Berichte / Erlebtes Präsidentin Ingrid Matthäus-Maier, Bezirksbürger- Dr. Jürgen Linde, Minister a. D., Ernst Burg bacher, Parl. Staats­­- meisterin Dr. Franziska Giffey, Vizepräsident Hans-Dirk sekretär a. D., Präsidentin Ingrid Matthäus-Maier, Bundes- Generalversammlung Bierling finanzminister Dr. Wolfgang Schäuble der Europäischen Assoziation in Paris Congress­Bundestag © BMF / Wolfgang Korinth Wolfgang / © BMF Seminar © Bezirksamt Neukölln / Stefan Aust © Bezirksamt Neukölln / Mein Leben nach der Politik Erlesenes Aktuelles Die Geschäftsführerin informiert Jubilare Editorial Informationen 2015 ist ein Jahr voll histo­ Termine risch bedeutender Gedenktage. © G+ Germany Es ist wichtig, an bestimmte 16.–18.09.2015 Mitgliederreise nach Bremen/ Ereignisse immer wieder zu Bremerhaven erinnern, damit auch jüngere 17.11.2015 Mitgliederveranstaltung in Bonn, Generationen nicht vergessen. Besuch der UN Vor 70 Jahren, am 8. Mai 1945, war der schreckliche 18.–26.06.2016 Mitgliederreise ins Baltikum Zweite Weltkrieg zu Ende, die Wehrmacht hatte bedingungslos kapituliert. Die Deutschen waren erleichtert, zugleich aber wie betäubt von der Wucht Personalien der Niederlage und der Sorge um die Zukunft. Niemand hat damals, im Mai 1945, erahnt, welche Rolle Deutschland Wechsel im Büro 70 Jahre später in der Welt einmal einnehmen sollte: Laut einer Studie ist Deutschland heute das Land mit dem Irgendwann trifft es jeden Arbeitnehmer: Der Abschied aus besten Image weltweit. Die Bundesrepublik hat die USA auf dem Berufsleben steht bevor. Bei uns im Büro hat Brigitte der Rangliste der beliebtesten Nationen vom ersten Platz Prévot die Altersgrenze erreicht, um in den wohlverdienten Ru­ verdrängt. Die Gründe hierfür lägen auch in der politischen hestand zu gehen. In ihrer fast 16jährigen Tätigkeit hat sie die Führungsrolle in Europa, der international wahrgenom­ Vereinigung maßgeblich mitgestaltet und geprägt. Wir danken menen Verantwortung sowie der starken Wirtschaft, aber Frau Prévot für ihre sehr gute Zuarbeit, ihren unermüdlichen vielleicht auch daran, dass wir weltoffene Bürger sind... Einsatz und ihre immer freundliche, geduldige Art und wün­ und eigentlich ganz nett. schen ihr einen erfüllten Ruhestand. Ein schönes Jubiläum feiern wir am 3. Oktober: 25 Jahre Neu im Büro ist Carmen Pägelow. Sie war zuletzt als Assis­ Deutsche Einheit! Wir können froh und glücklich sein über tentin der Geschäftsführung in einem Beratungsunternehmen die so friedlich verlaufene Wiedervereinigung und über das, für Stifter und Spender tätig. Zuvor arbeitete sie u. a. für eine was wir gemeinsam in den vergangenen Jahren erreicht entwicklungspolitische Stiftung und im Niedersächsischen haben. Die Menschen der ehemaligen DDR hatten zu Recht Landtag. Frau Pägelow studierte Public Management in Berlin, gerufen: Wir sind ein Volk! Deutschland ist zusammen ge­ sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. wachsen in den letzten 25 Jahren. Und noch ein Ereignis zeigt unsere positive Entwicklung: Vor 50 Jahren nahmen Deutschland und Israel diploma­ tische Beziehungen auf. Wir sind diesem Land bis heute © Annette Kracht besonders verpflichtet. Einen runden Geburtstag feiert dieses Jahr die „Aktuelle Stunde“ im Bundestag: sie wird 50 Jahre alt. Und vor 200 Jahren wurde Reichskanzler Otto von Bismarck geboren. Vom ihm stammt der Satz: „Es gehört zum deut­ schen Bedürfnis, beim Biere von der Regierung schlecht zu reden.“ So alt scheint mir dieser Satz nicht zu sein. Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle Ihre Simone Thurow, Carmen Pägelow, Brigitte Prévot (v. l. n. r.) 2 nachrichten Juni 15 Liebe Kolleginnen und Kollegen, eine erfolgreiche Jahreshauptversammlung liegt hinter uns. Dass der Streik der Lokomotivführer uns wie schon in Würzburg heftig traf (über 30 mussten kurzfristig absagen), war allerdings bedau­ erlich. Die Idee, sich in Berlin die Ministerien anzuschauen, hat sich aber erneut als richtig erwiesen. Der Besuch im Bundesfi­ © Bezirksamt Neukölln / Stefan Aust / © Bezirksamt Neukölln nanzministerium war nämlich ein voller Erfolg. Eindrucksvoll war nicht nur, dass Dr. Wolfgang Schäuble offensichtlich gerne mit uns diskutierte, sondern auch, dass er seinen vom Haus vorgege­ benen Zeitrahmen deutlich überzog und ausführlich und vor allem sehr offen auf die vielfältigen Fragen antwortete. Der anschlie­ ßende Lichtbildvortrag über das BMF erwies sich darüber hinaus als hochinteressanter Schnelldurchgang durch die Geschichte des Hauses seit seinem Bau in den Dreißigerjahren. Begeistert waren wir von Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey, der Nachfolgerin von Heinz Buschkowsky. Engagiert legte sie ihr Programm für die Zukunft des Bezirks Neukölln dar, ohne Dr. Franziska Giffey, Bezirksbürgermeisterin Neukölln und Ingrid Matthäus-Maier, die Probleme der Integration zu beschönigen. Die anschließende Präsidentin Busfahrt durch Neukölln zeigte eindrucksvoll, dass dieser Bezirk nicht nur „Problemviertel“ ist, sondern auch architektonisch, wird Druck ausgeübt, wenn man anders als seine Fraktion landschaftlich und kulturell viele schöne Seiten hat. abstimmen will. Aber jede(r) von uns konnte in seinem parlamen­ Wie immer war die Diskussion mit Bundestagspräsident Norbert tarischen Leben abweichend von der Fraktion nur nach seinem Lammert ein Höhepunkt. Sehr offen und differenziert ging er auf Gewissen abstimmen und hat dieses selbstverständliche Recht alle Fragen ein. Mit ihm hat nicht nur der Bundestag einen her­ wahrscheinlich auch mal wahrgenommen (ich selber mindestens vorragenden Repräsentanten, sondern auch wir als „Ehemalige“ 5­6 Mal: ich habe sogar in meiner Jungfernrede eine andere einen glaubwürdigen Vertreter unserer Interessen. Wie sagt er Position vertreten als meine Fraktion, was diese ohne weiteres immer so treffend: “Abgeordneter ist man auf Zeit – ehemaliger hingenommen hat). Dass man dann in der Fraktion vielleicht Abgeordneter sein Leben lang“. Es blieb nicht die Zeit, alle Prob­ nicht unbedingt „everybody’s darling“ ist, ist klar. Aber wofür hat leme anzusprechen. Mich persönlich freut aber besonders, dass man Art. 38 des Grundgesetzes im Rücken? Und wenn tatsächlich die Bundesregierung jetzt einen Gesetzentwurf zum Wechsel von vor nicht allzu langer Zeit versucht wurde, zumindest die Redezeit ehemaligen Regierungsmitgliedern in die Privatwirtschaft vorge­ für „Abweichler“ zu streichen, ist das schlimm und dem Parla­ legt hat. Hat doch der Wechsel (übrigens aller Couleur) ohne jede mentarismus abträglich. Karenzzeit immer wieder heftige Kritik hervorgerufen. Über die So bleibt, uns bei allen zu bedanken, die die Jahreshauptver­ Einzelheiten des Entwurfs mag man noch streiten. Die Richtung sammlung so hervorragend vorbereitet haben: Rita Pawelski, ist gut und richtig. Simone Thurow und Brigitte Prévot. Ich will andererseits nicht verhehlen, dass es mich sehr stört, Frau Prévot danken wir besonders. Sie geht in den Ruhestand, wenn im Bundestag formuliert wird, bei dieser oder jener Frage nachdem sie uns fast 16 Jahre lang so gut und liebenswürdig „sei der Fraktionszwang aufgehoben“. Neuestes Beispiel: die begleitet hat. Ihre Nachfolgerin Carmen Pägelow arbeitet seit Mai beabsichtigte Kriminalisierung der Sterbehilfe. Sowohl im Bun­ im Büro. Ihr wünschen wir viel Erfolg. destag als auch bei uns „Ehemaligen“ gehen die Meinungen zu diesem Thema weit auseinander. Alle gemeinsam sollten wir aber Ihre ein Interesse daran haben, mit solch unbedachten Formulierun­ gen nicht den Eindruck zu erwecken, es gebe rechtlich oder auch nur tatsächlich so etwas wie einen Fraktionszwang. Natürlich nachrichten Juni 15 3 Titelthema Jahreshauptversammlung in Berlin © (12) Simone Thurow „Ehemalige“ im großen Protokollsaal im Reichstag, Jahreshauptversammlung 6.5.2015 „Über Dinge reden, die Sie interes­ Schmiele). Hedi Wegener beschäftigte die Uwe Göllner wollte wissen, ob es im Parlament sieren“, das wünschte sich Bun­ Frage, ob es eine „Vision für gleiche Lebens­ eine Bereitschaft zur Verfassungsänderung hin­ destagspräsident Prof. Dr. Norbert verhältnisse in Deutschland“ gäbe. Roland A. sichtlich des Tarifeinheitsgesetzes gäbe. Lammert, als er am 6. Mai 2015 Kohn befürchtete, dass die parlamentarisch Gerhard Drexler ging auf die finanziellen als Gastredner unsere Mitglieder im politische Kontrolle der Nachrichtendienste der Probleme bei der Flüchtlingsbetreuung ein. Die Bundestag begrüßte. Also schlug er Bundesrepublik nicht mehr funktioniere. Dass Asylpolitik und die Frage nach einer möglichen den Teilnehmern vor, auf seine Rede dieses Thema erst jetzt Diskussionsgegenstand Änderung des Einwanderungsgesetzes wurden zu verzichten und sofort ins offene des Bundestages ist, wunderte Dr. Elisabeth auch von Prof. Dr. Christian Schwarz-Schilling Gespräch zu gehen. Die Mitglieder Altmann, denn die Nutzung der Nachrichten des thematisiert. Prof. Dr. Nils Diederich bat Prof. nahmen das Angebot dankbar an: BND wurde bereits thematisiert beim Besuch der Dr. Lammert um seine Einschätzung, ob seine Sie konfrontierten den Präsidenten Vereinigung bei der Datenschutzbeauftragten des damalige kritische Rede über die Berichterstat­ mit den unterschiedlichsten Themen
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