Mandoliny: Die Halslaute Südwestmadagaskars

Mandoliny: Die Halslaute Südwestmadagaskars

DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit Mandoliny: Die Halslaute Südwestmadagaskars Verfasserin Elisabeth Magesacher angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag.phil.) Wien, 2012 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 316 Studienrichtung lt. Studienblatt: Musikwissenschaft Betreuer: Ass.-Prof. Mag. Dr. August Schmidhofer Meinen Eltern Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei allen Personen bedanken, die zur Entstehung dieser Arbeit beigetragen haben. Zunächst danke ich meinem Diplomarbeitsbetreuer Ass.-Prof. Mag. Dr. August Schmidhofer für das zur Verfügung gestellte Material und die Unterstützung bei der Erstellung dieser Arbeit. Ihm und Univ.-Prof. Mag. Dr. Regine Allgayer-Kaufmann gilt Dank für die Organisation und Durchführung der Exkursion nach Madagaskar im Sommersemester 2007, die mich zur weiteren Auseinandersetzung mit der Musik Madagaskars angeregt und zur Themenwahl der vorliegenden Arbeit geführt hat. Für die Recherche meines Themas habe ich gemeinsam mit meinen StudienkollegInnen Cornelia Gruber, Johanna Stöckl und Thomas Hovden eine dreimonatige Feldforschung in Südwestmadagaskar durchgeführt. Ihnen sei gedankt für ihre Zusammenarbeit, für Diskussionen, Anregungen und eine großartige Zeit in Madagaskar. Auch sei hier nochmals August Schmidhofer für seine Unterstützung bei der Planung und Durchführung der Forschungsreise dankend erwähnt. Davonjy, Niri, unserem Übersetzer und Begleiter Clarc sowie den restlichen Familienmitgliedern sei herzlich für die freundliche Aufnahme und Unterstützung während des Forschungsaufenthaltes in Belamoty gedankt. Des Weiteren danke ich allen MusikerInnen und InformantInnen in Madagaskar für ihre freundliche Zusammenarbeit mit uns vazahas – besonderer Dank gilt Soalia für die Herstellung meiner mandoliny. Auch möchte ich mich bei allen meinen Freunden und Freundinnen, besonders bei Conny, Johanna, Denis, Brigitte, Mareike, Lena und Ilse für Korrekturlesearbeiten, offene Ohren und Motivation bedanken. Besonderer Dank gebührt Conny für Diskussionen, Anregungen sowie fachliche und mentale Unterstützung während der Verfassung dieser Arbeit. Der größte Dank jedoch gilt meiner Familie, besonders meinen Eltern, auf deren Rückhalt ich immer zählen kann und die mich durch ihre Unterstützung in meiner Arbeit bestärken. Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung .......................................................................................................................... 1 2 Quellen und Diskussion der Quellenlage .......................................................................... 5 2.1 Mandoliny oder kabôsy? Eine Begriffsklärung. ....................................................... 5 2.2 Verwendete Quellen ................................................................................................. 9 2.2.1 Schriftliche Quellen ......................................................................................... 10 2.2.2 Feldforschung in der Gemeinde Belamoty und Umgebung (Südwestmadagaskar), 2008 ........................................................................................ 11 2.3 Zum Verhältnis zwischen der Beliebtheit des Instruments und seiner Repräsentation in den Quellen ........................................................................................ 12 3 Beschreibung des Forschungsgebietes ............................................................................ 15 3.1 Die Musik des Südens und Westens Madagaskars ................................................ 15 3.2 Belamoty und Umgebung ....................................................................................... 19 3.2.1 Geografische Lage und Infrastruktur .............................................................. 19 3.2.2 Musiklandschaft .............................................................................................. 21 4 Zur Entstehung, Entwicklung und Verbreitung der madagassischen kabôsy- und mandoliny-Tradition ............................................................................................................ 26 4.1 Organologische Einteilung: Die Halslaute in Madagaskar .................................... 26 4.2 Die Einfuhr der Lauten nach Madagaskar .............................................................. 27 4.3 Entstehung der kabôsy-Tradition ............................................................................ 30 4.3.1 Arabische und europäische Einflüsse: arabische kabôsy, Mandoline und Gitarre ................................................................................................................... 30 4.3.2 Aufgriff und Malgaschisierung: Entstehung der kabôsy- und Gitarrentradition .......................................................................................................... 34 4.4 Zum gegenwärtigen Stand: „instrument à mille formes et dimensions“ ................ 37 4.4.1 Hochland: Die „moderne kabôsy“ ................................................................... 40 4.4.2 Süden: Das Hirteninstrument kabôsy und die mandoliny ............................... 43 5 Bauweise der mandoliny .................................................................................................. 47 5.1 Zur Herstellung von „home-made-Instrumenten“ in der Gemeinde Belamoty ...... 47 5.2 Die Bauweise der mandoliny am Beispiel zweier Instrumente .............................. 49 5.2.1 Methodische Vorgehensweise ......................................................................... 49 5.2.2 Mandoliny-Bau: Beispiel 1 .............................................................................. 53 5.2.3 Mandoliny-Bau: Beispiel 2 .............................................................................. 67 5.3 Bezeichnungen der Instrumententeile der mandoliny ............................................ 74 5.4 Fazit: Die mandoliny – „a very rudimentary instrument“ ? .................................... 76 5.1 Methodologische Reflexion: Zur Bedeutung der Beobachtung des Herstellungsprozesses der mandoliny .............................................................................. 80 6 Die mandoliny im Kontext ............................................................................................... 86 6.1 Übersicht über die aufgenommenen mandoliny-Gruppen ...................................... 86 6.2 Die mandoliny-Spieler ............................................................................................ 87 6.3 Die Spielweise der mandoliny ................................................................................ 88 6.4 Zusammensetzung der mandoliny-Gruppen ........................................................... 90 6.5 Musikalische Kontexte der mandoliny ................................................................... 91 6.5.1 Zur Einteilung der Kontexte ............................................................................ 91 6.5.2 Die mandoliny im Rahmen zeremonieller Kontexte ....................................... 92 6.5.3 Die mandoliny in nicht-zeremoniellen Kontexten ........................................... 99 6.5.4 Die mandoliny in der medial verbreiteten Musik am Beispiel der Gruppe Hazolahy .................................................................................................................... 101 6.6 Fazit ...................................................................................................................... 102 7 Zusammenfassung ......................................................................................................... 104 8 Conclusio und Ausblick ................................................................................................. 106 Quellenverzeichnis ............................................................................................................ 111 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis ............................................................................... 117 Abstract .............................................................................................................................. 121 Lebenslauf ......................................................................................................................... 122 1 Einleitung Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist ein Instrument Südwestmadagaskars: Die Halslaute mandoliny. Bereits hier sei darauf hingewiesen, dass es sich bei der Bezeichnung mandoliny um eine regionale Benennung handelt, die nur in Südwestmadagakar gebräuchlich ist. Der in Madagaskar selbst sowie in der Literatur weitaus häufiger verwendete Begriff für jenen Halslautentypus, der fast im ganzen Land verbreitet ist, lautet kabôsy1. Beziehung, Verbindung und Abgrenzung dieser beiden Begriffe werden in Kapitel 2.1 noch näher erläutert. Zur Entstehung der Themenwahl Der Impuls für die Themenwahl dieser Arbeit war die Teilnahme an einer dreiwöchigen Exkursion nach Madagaskar unter der Leitung von Ass.-Prof. Mag. Dr. August Schmidhofer und Univ.-Prof. Mag. Dr. Regine Allgayer-Kaufmann vom Institut für Musikwissenschaft im Sommersemester 2007. Die Exkursion führte uns zuerst in die Hauptstadt Antananarivo, später in den Südwesten Madagaskars, in die Provinz Tuléar, wo die mandoliny sehr verbreitet ist. Bereits während dieses ersten Forschungsaufenthaltes in Madagaskar konnte ich feststellen, dass die mandoliny ein in dieser Region sehr häufig anzutreffendes Instrument ist, das in verschiedenen musikalischen Kontexten eingesetzt wird. Diese Exkursion, die mir einen Einblick in die Musik Madagaskars sowie in die ethnomusikologische Feldforschung

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