Kunst- und Kultur- bericht 2016 Kunst- und Kulturbericht 2016 Impressum Medieninhaber, Verleger und Herausgeber: Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur, Concordiaplatz 2, 1010 Wien Redaktion, Lektorat: Herbert Hofreither, Reinhold Hohengartner, Theresia Niedermüller, Catherine Polsterer, Robert Stocker, Charlotte Sucher Gestaltung: BKA Design & Grafik – Florin Buttinger Druck: RemaPrint Die Redaktion dankt allen Beiträgern für die gute Zusammenarbeit. Kunst- und Kulturbericht 2016 Wien, 2017 Vorwort Musik 253 Bundesminister Mag. Thomas Drozda 5 Wiener Hofmusikkapelle 261 Bundestheater 265 Kunst- und Kulturförderung 9 Bundestheater-Holding 267 Rechtliche Grundlagen 11 Burgtheater 273 Kunst- und Kulturausgaben, Gender 19 Wiener Staatsoper 283 Volksoper Wien 293 Institutionen Wiener Staatsballett 301 und Förderungs programme 35 ART for ART Theaterservice 307 Bundesmuseen 37 Darstellende Kunst 3 11 Albertina 45 Bildende Kunst, Architektur, Österreichische Galerie Belvedere 59 Design, Mode, Fotografie 319 Kunsthistorisches Museum Wien 73 Film, Kino, Video- und Medienkunst 329 Österreichisches Theatermuseum 83 Kulturinitiativen 335 Weltmuseum Wien 89 Europäische und internationale MAK – Österreichisches Museum für Kulturpolitik 343 angewandte Kunst/Gegenwartskunst 97 Festspiele, Großveranstaltungen 361 Museum Moderner Kunst Stiftung Soziales 375 Ludwig Wien – mumok 107 Naturhistorisches Museum Wien 117 Ausgaben im Detail 379 Technisches Museum Wien 129 Museen, Archive, Wissenschaft 381 Österreichische Mediathek 139 Baukulturelles Erbe, MuseumsQuartier Wien 145 Denkmalschutz 384 Leopold Museum-Privatstiftung 155 Heimat- und Brauchtumspflege 389 Österreichische Friedrich und Literatur 390 Lillian Kiesler-Privatstiftung 165 Bibliothekswesen 407 Österreichische Ludwig-Stiftung Presse 408 für Kunst und Wissenschaft 171 Musik 410 Museumsförderung 177 Darstellende Kunst 414 Digitalisierung, Kulturdokumentation, Bildende Kunst, Fotografie 417 Kulturstatistik 181 Film, Kino, Video- und Medienkunst 432 Restitution 185 Österreichisches Filminstitut 440 Denkmalschutz, Denkmalpflege, Kulturinitiativen 447 Baukultur 199 Internationaler Kulturaustausch 454 Bundesdenkmalamt 205 Festspiele, Großveranstaltungen 461 Volkskultur 221 Soziales 462 Literatur 225 Österreichische Nationalbibliothek 233 Beiräte und Jurys 465 Öffentliche Büchereien 243 Sektion für Kunst und Kultur, Zeitschriften 249 Beiräte und Jurys 2016 467 Liebe Leserinnen und Leser! Hinter uns liegt ein sehr erfolgreiches Kunst- und Kulturjahr mit zahlreichen Reform- projekten. In zentralen Kultureinrichtungen wurden Personalentscheidungen gefällt und nach Jahren der Stagnation konnte im Kunst- und Kulturbudget wieder ein Plus verbucht werden. Das hat es mir ermöglicht, im Jahr 2016 unsere Stipendienprogramme und ab 2017 den Bereich der freien Kunst- und Kulturszene zu erhöhen. Die kommenden 480 Seiten informieren Sie über die Fülle an künstlerischen und kulturellen Leistungen von Österreichs Kunst- und Kulturschaffenden. Kunst ist vor allem auch in unserem digitalen Zeitalter jenen Orten verbunden, an denen sie entsteht – sie kennt aber seit langem schon keine Grenzen und Genres mehr. Im Gegen- teil: Die Kunst- und Kulturszene lebt vom beständigen Austausch und der wechselseitigen Befruchtung von Kunstschaffenden über alle Grenzen hinweg. Und trotz der heute bereits selbstverständlich gewordenen globalen Vernetzung in der digitalen Welt sind Reisen und Auslandsaufenthalte, sind persönliche Begegnungen und Erfahrungen für Künstlerinnen und Künstler in der realen Welt heute ebenso wichtig wie zu jener Zeit, als Goethe per Postkutsche zu seiner italienischen Reise aufbrach. Unser Auslandsatelierprogramm ist in dieser Hinsicht beispielhaft: Siebzehn Atelierplätze in zwölf Städten, zwischen 160 und 11.000 Kilometer weit von Wien entfernt, werden derzeit vergeben und jedes Jahr bespielen rund 50 Künstlerinnen und Künstler diese Werkräume aufs Neue. Rund 800 heimische Kunstschaffende haben seit den 1970er Jahren in einem unserer Auslandsateliers gearbeitet. Viele klingende Namen sind darun- ter – solche, die Österreich auf der Biennale von Venedig, der Documenta in Kassel oder anderen wichtigen Schauen zeitgenössischer Kunst vertreten haben. AWAY – A Project Around Residencies beleuchtete 2016 erstmalig unser Auslandsatelierprogramm und präsentierte diesen wichtigen Bereich der Kunstförderung in einem Thinktank und der Ausstellung Stories from abroad im ehemaligen k. u. k. Post- und Telegraphenamt in der Wiener Zollergasse einer breiten Öffentlichkeit. Dass die österreichischen Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten und Projekte weit über die Grenzen unseres Landes hinaus vorstellen können, dafür sorgen geeignete Förde- rungsprogramme. Die Buchmessen in Frankfurt, Leipzig und London sind dabei ebenso Fixtermine im Kalender heimischer Kunst- und Kulturschaffender wie internationale Filmfestivals, Kunstmessen und Biennalen, etwa die 15. Internationale Architekturbiennale 5 in Venedig, bei der 2016 der österreichische Beitrag mit dem Titel Orte für Menschen von Elke Delugan-Meissl zu sehen war. Direkt in die Modemetropole Chinas, nämlich nach Shanghai, brachte im Jahr 2016 die Ausstellung ReFashioning Austria Österreichs Modeszene. Auf rund 1.200 Quadratmetern gab die Ausstellung in zwei Galerien des Liu Haisu Art Museums mit Werken von 75 Designerinnen und Designern, Künstlerinnen und Künstlern Einblicke in das breite Spektrum der heimischen Modeszene. Parallel zu diesen Aktivitäten läuft ein umfangreiches Programm, bei dem junge Kultur- schaffende aus aller Welt nach Österreich eingeladen werden. Jährlich werden rund 50 Residencies in Wien und Salzburg für die Sparten Komposition, bildende Kunst, Literatur und literarische Übersetzung ausgeschrieben. Darüber hinaus richtet sich das Programm auch an Kunst- und Kulturvermittler und Kuratorinnen und Kuratoren. Die hohe Anzahl von rund 800 Bewerbungen pro Jahr zeigt, wie groß das Interesse an unserem Artist- in-Residence-Programm ist und wie wichtig diese Programme für den internationalen Austausch von Kunstschaffenden und deren Vernetzung sind. Neuigkeiten gibt es auch bei unseren Preisen und Stipendien: Die Dotation aller Stipendien und Preise wurde 2016 erhöht und erstmals wurden zwei Hans-Hollein-Projektstipendien im Bereich Architektur und Design vergeben. Ebenso neu sind der Hans-Hollein-Kunstpreis für Architektur, der Outstanding Artist Award für experimentelles Modedesign, der Österreichische Buchpreis und der Österreichische Buchhandlungspreis. Ich bin davon überzeugt, dass Kunst- und Kulturschaffende in unserer zunehmend hete- rogener werdenden Gesellschaft einen wesentlichen Beitrag zu dringenden gesellschafts- politischen Fragen unserer Zeit liefern können. So fördert etwa der spartenübergreifende Call zusammen:wachsen den Austausch zwischen Menschen verschiedener Herkunft und hat sich eine breite gesellschaftliche Teilhabe am kulturellen Leben in Österreich zum Ziel gesetzt. Mit mehr als 5,2 Millionen Besucherinnen und Besuchern kann man von einem besonders erfolgreichen Jahr für die Österreichischen Bundesmuseen und die Österreichische Nati- onalbibliothek sprechen. Was mich als Kunst- und Kulturminister natürlich besonders freut: Es haben wieder mehr Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre unsere Museen besucht. Fast 20 Jahre nach Beginn der Ausgliederung der Österreichischen Bundesmuseen und der Österreichischen Nationalbibliothek in vollrechtsfähige wissenschaftliche Anstalten und den tiefgreifenden Veränderungen in der Museumslandschaft wurde 2016 ein Weißbuch Österreichische Bundesmuseen und Österreichische Nationalbibliothek erstellt, um eine 6 fundierte Grundlage für die Herausforderungen der Zukunft und eine weitere Optimierung der Struktur dieser wichtigen Kultureinrichtungen zu schaffen. Das Jahr 2016 stand für die Bundesmuseen und die Nationalbibliothek aber auch im Zeichen zahlreicher Vor- und Umbauarbeiten für die Wiedereröffnung des Weltmuseums Wien im Herbst 2017 und die Eröffnung des Hauses der Geschichte Österreich in Räumlichkeiten der Wiener Hofburg im November 2018. Die Bundestheater setzten 2016 den Weg der wirtschaftlichen Konsolidierung erfolgreich fort. Die Mehrjahresplanungen von Burgtheater, Staatsoper, Volksoper und ART for ART sehen ausgeglichene Ergebnisse vor und als strategisches Steuerungsinstrument wurden Ziel- und Leistungsvereinbarungen abgeschlossen. Effizienzsteigernde Maßnahmen wie die Bestellung eines gemeinsamen Wirtschaftsprüfers und die Einrichtung eines Shared Service Centers für Buchhaltung und Personalverrechnung wurden in die Wege geleitet. Bei stabilen Besucherzahlen konnte mit € 53,5 Millionen ein historischer Höchststand bei den Karteneinnahmen erreicht werden. Mit guten Gründen können wir Österreich als Land der Kunst und Kultur verstehen, in dem Künstlerinnen und Künstler mit ihren Werken und Projekten wesentlich zur hohen Lebensqualität, zur Weltoffenheit, zum öffentlichen Diskurs und zur gesellschaftspoliti- schen Debatte beitragen. In der liberal verfassten Demokratie hat die Kunst ein Recht erworben, das vom Staat garantiert wird: das Recht auf Freiheit und Autonomie. Von ihr kann und sollte auch die Politik lernen. Zu fordern hat sie von ihr allerdings nichts: weder gesellschaftliche Relevanz noch L’art pour l’art, weder die Erforschung der Innen- noch der Außenwelt, nicht Realismus und nicht Abstraktion, weder Harmonie noch Dissonanz. Wir haben aber noch vieles von ihr zu erwarten: In vielen Fällen bietet sie nämlich die lebendige Erinnerung unserer Vergangenheit,
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