MACHBARKEITS- STUDIE zur Errichtung eines Naturparks Teufelsmoor in dem Naturraum der Lesum-, Hamme- und Wümmeniederung Beauftragt durch den Förderverein Naturpark Teufelsmoor/ Hamme- und Wümmeniederung e. V. Autor: Arne Börnsen, unter Mitarbeit von Gerd Schmidt, Jürgen Streckfuss, Renate Warren, Christine Börnsen, Johannes und Solveig Börnsen. Osterholz | August 2020 1 Inhaltsverzeichnis ABBILDUNGSVERZEICHNIS 3 TEIL A – EIGNUNG ALS NATURPARK 4 1. AUSGANGSSITUATION 4 1.1. ZIEL DER STUDIE 4 1.2. UMFANG DES GEPLANTEN NATURPARKS 5 2. ABGLEICH NATURPARK VS. BIOSPHÄRENRESERVAT 8 2.1. BIOSPHÄRENRESERVAT 8 2.2 NATURPARK 10 3. WERTIGKEIT DES NATURRAUMS LESUM-, HAMME-UND WÜMMENIEDERUNG ALS NATURPARK TEUFELSMOOR 12 3.1. ÜBERREGIONALE BEDEUTUNG DES NATURRAUMS DER LESUM-, HAMME- UND WÜMMENIEDERUNG 12 3.2. NATURPARK-UNTERSUCHUNG DURCH DIE PLANUNGSGRUPPE LANDSCHAFTSPFLEGE, HANNOVER 1991 13 3.3. § 27 BUNDESNATURSCHUTZGESETZ (BNATSCHG) 14 4. ZIELE DES NATURPARKS TEUFELSMOOR 20 4.1. NATURSCHUTZFACHLICHE BEDEUTUNG 20 4.2. ZIELE INNERHALB DER VIER SÄULEN DES NATURPARKS 20 TEIL B – TECHNISCH-ORGANISATORISCHE KLÄRUNG 23 1. RECHTSFORM 23 1.1. MÖGLICHE RECHTSFORMEN 23 1.2. ZIELE DER TRÄGERSCHAFT 24 1.3. FAZIT 24 2. RÄUMLICHE ABGRENZUNG DES NATURPARKS TEUFELSMOOR 27 2.1. VORGEHENSWEISE 27 2.2. ZWISCHENERGEBNISSE 27 3. FINANZIERUNG 28 3.1. BEDARF 28 3.2 EINNAHMEN 29 BERECHNUNG ZUSCHUSS (VORSCHLAG) 29 ALS JÄHRLICHER ZUSCHUSS ERGEBEN SICH DARAUS € 350.000,-. 29 4. AUFGABENABGRENZUNG 30 4.1. UNTERE NATURSCHUTZBEHÖRDEN 30 4.2. TOURISMUSAGENTUREN 30 5. STANDORT EINER NATURPARKZENTRALE 30 5.3 EMPFEHLUNG 31 6 WEITERES VORGEHEN 31 6.1 DISKUSSION MIT DEN KOMMUNEN 31 6.2 ANTRAG BEI DER LANDESREGIERUNG NIEDERSACHSEN 31 6.3 ÜBERGANGSPHASE BIS ZUR AUFNAHME EINER NATURPARK-ZENTRALE 32 TEIL C – ZUSAMMENFASSUNG DER STUDIE 33 TEIL D – EXKURS 34 1. DARSTELLUNG VON NATUR UND LANDSCHAFT IN DEN LANDSCHAFTSPLÄNEN 34 1.1. LANDKREIS OSTERHOLZ 34 1.2. LANDSCHAFTSPROGRAMM BREMEN 2015 37 1.3. AUSGEWÄHLTE AUSSAGEN DES LANDSCHAFTSRAHMENPLANS ROTENBURG (WÜMME) 2015 42 TEIL E GLOSSAR 45 TEIL F – LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS 46 2 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Übersichtskarte Projektgebiet (Entwurf) .................................................................. 6 Abb. 2: SWOT-Analyse Biosphärenreservat ...................................................................... 10 Abb. 3: SWOT-Analyse Naturpark ..................................................................................... 12 Abb. 4: Teillandschaften des Teufelsmoores im Landkreis Osterholz ............................... 15 Abb. 5: Potenziell als Naturpark geeigneter Teil des Landkreises Osterholz gemäß Naturpark-Konzept 1991 ............................................................................................. 16 Abb. 6: Naturparke in Deutschland .................................................................................... 19 Abb. 13: SWOT Analyse „Kommunaler Zweckverband“ .................................................... 26 Abb. 14: SWOT Analyse „Verein“ ...................................................................................... 26 Abb. 7: Landschaftsrahmenplan Osterholz 2000 ............................................................... 34 Abb. 8: Landschaftsräume, Siedlungsräume ..................................................................... 38 Abb. 9: Landschaftsrahmenplan Rotenburg/Wümme 2015: Hammemoore ....................... 42 Abb. 10: Landschaftsrahmenplan Rotenburg/Wümme 2015: Worpsweder Moore ............ 43 Abb. 11: Landschaftsrahmenplan Rotenburg/Wümme 2015: Breddorfer Niederung ......... 44 Abb. 12: Landschaftsrahmenplan Rotenburg/Wümme 2015: Fahrendorfer Moore ............ 44 3 Teil A – Eignung als Naturpark 1. Ausgangssituation 1.1. Ziel der Studie Im November 2018 ist der Förderverein Naturpark Teufelsmoor / Hamme- und Wümmeniederung gegründet und in der Folge als eingetragener gemeinnütziger Verein anerkannt worden. Ziel soll die Vorbereitung der Errichtung eines Naturparks Teufelsmoor sein. Damit will der Verein die Bewahrung und Pflege der einzigartigen Moorlandschaft zwischen Bremen und Bremervörde erreichen. Bereits im Vorfeld der Vereinsgründung fand eine erste intensive Kommunikationsrunde mit den Verantwortlichen auf kommunaler Ebene statt. Diese diente der Information über die Initiative und die Zielsetzung des Vereins. Auf Anregung der Kreisverwaltung Osterholz folgte im Frühjahr 2019 eine zweite Kommunikationsrunde mit dem Ziel der Aussage über die Auswirkungen eines Naturparks auf die hier lebenden und arbeitenden Menschen. Auf der Grundlage von dokumentierten Gesprächen mit ca. 50 Betroffenen und Interessierten wurde im Mai 2019 die Studie vorgelegt. Die Gesprächspartner waren in erster Linie Landwirte aus der Region, zusätzlich Vertreter der Jägerschaft, des Tourismus, der Wassersport- und Anglerverbände, der Wasserwirtschaft, namhafte Vertreter der Kommunalpolitik und interessierte Bürger. Während des Beginns der Gesprächsrunde wurde von der ursprünglichen Absicht vorgefertigter Fragen abgewichen und zu offenen Gesprächen über Möglichkeiten, Chancen und Risiken des Naturparks übergegangen. Die Vorgehensweise ergab eine erstaunlich positive Resonanz der Idee eines Naturparks gegenüber, aber auch einen großen Erkenntnisgewinn für die Vertreter des geplanten Naturparks. Wesentlicher Schwerpunkt war die Überzeugung, nur über einen kooperativen Naturschutz die Gegensätze zwischen Natur und Landwirtschaft überwinden zu können. Weitere Gespräche folgten, u.a. mit dem Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen, Stephan Weil, und dem designierten Bürgermeister des Landes Bremen im Herbst 2019, Andreas Bovenschulte. In der Folge ging der Verein erstmals an die Öffentlichkeit. Aufgrund verschiedener Anregungen, nicht zuletzt aus Bremen, wurde die Abgrenzung des Naturparks überdacht: Im Nordosten um die Findorffsiedlungen in der Stadt Bremervörde und den Bereich der Oste in der Samtgemeinde Selsingen, sowie in Bremen um den Einzugsbereich der Lesum bis zum Werderland und Knoops Park. Letzterer findet seine Fortsetzung im Geestbereich der Bremer Schweiz mit seiner abwechslungsreichen Wald- und Wiesenlandschaft bis nach Garlstedt und weiter nach Freissenbüttel. Aus den Erfahrungen, die in öffentlichen Veranstaltungen und weiteren Gesprächen mit Verantwortlichen gewonnen wurden, ergab sich die Notwendigkeit, in einer Machbarkeitsstudie die noch offenen, auch technische Fragen der Umsetzung der Idee Naturpark zu klären und den kommunalen Gebietskörperschaften und den Ländern Bremen und Niedersachsen zur endgültigen Entscheidung vorzulegen. Diese Studie liegt nun vor und soll die Grundlage für eine Antragstellung zur Errichtung des Naturparks darstellen. 4 1.2. Umfang des geplanten Naturparks Nachfolgend ist die Karte dargestellt, die den geplanten Umfang des Naturparks aus der ersten Diskussionsphase umfasst. Zwischenzeitlich ist auf Anregung des Landes Bremen eine Erweiterung vorgenommen worden, die u.a. die Lesumniederung betrifft. Aktuell soll der Naturpark Teufelsmoor einen Großteil des Landkreises Osterholz umfassen – lediglich der Teil der Gemeinde Schwanewede, der der Wesermarsch zugeordnet werden kann, ist nicht betroffen. Hinzu kommen der dem Teufelsmoor zuzuordnende nordwestliche Teil des Landkreises Rotenburg/Wümme und ein Teil des Landes Bremen: die Ortsteile Oberneuland, Borgfeld und Blockland, die dem Wümmeeinzugsbereich zuzuordnen sind, und der Einflussbereich der Lesumniederung mit dem Werderland und der Verbindung zur Bremer Schweiz. 5 6 Abb. 1: Übersichtskarte Projektgebiet (Entwurf)1 1 Katasteramt Verden/Osterholz, Grenzen des Naturparks gemäß Projektentwurf, Stand: August 2020. 7 2. Abgleich Naturpark vs. Biosphärenreservat 2.1. Biosphärenreservat 1995 wurde auf der internationalen Biosphärenkonferenz in Sevilla die „Sevilla-Strategie“ präsentiert, ein 90-Punkte-Programm, das bis heute die gültige Grundlage für Biosphärenreservate darstellt. Die Kernaussage ist, dass der Erhalt und der Schutz der biologischen Vielfalt nicht mehr losgelöst von den Bedürfnissen der Menschen betrachtet werden darf. Die Empfehlungen sind völkerrechtlich zwar nicht bindend, die Mitgliedsstaaten der UNESCO verpflichten sich jedoch freiwillig, den Anforderungen und Kriterien bei der Errichtung eines Biosphärenreservats zu entsprechen. Die Strategie umfasst vier Leitziele: 1. Die Nutzung der Biosphärenreservate zur Erhaltung der natürlichen Artenvielfalt und kulturellen Vielfalt. 2. Die Nutzung der Biosphärenreservate als Modelle für die Landbewirtschaftung und für Ansätze der nachhaltigen Entwicklung. 3. Nutzung der Biosphärenreservate zur Forschung, Umweltbeobachtung, Bildung und Ausbildung. 4. Umsetzung des Konzeptes der Biosphärenreservate. Die konkreten Umsetzungspläne sind auf dem 3. Weltkongress der Biosphärenreservate in Madrid (2008) aufgegriffen worden und sollen unter besonderer Berechtigung des Klimaschutzes weiter entwickelt werden. In Deutschland sind Biosphärenreservate in § 25 des Bundesnaturschutzgesetzes aufgegriffen und festgeschrieben. Sie sind somit „einheitlich zu schützende und zu entwickelnde Gebiete“, die - „großräumig und für bestimmte Landschaftstypen charakteristisch“ sind, - „in wesentlichen Teilen ihres Gebietes die Voraussetzungen eines Naturschutzgebietes, im Übrigen überwiegend eines Landschaftsschutzgebietes erfüllen“, - „vornehmlich der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung einer durch hergebrachte vielfältige Nutzung geprägten Landschaft und der darin historisch gewachsenen Arten und Biotopvielfalt, einschließlich
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