
32 Kalender Bauwelt 5|2008 Bauwelt 5 | 2008 Rezensionen 33 b beginnt diese Woche e endet diese Woche Finsterlin und dessen Fantasien fand. Dem folgt eine VERANSTALTUNGEN ARCHITEKTURTHEORIE MONOGRAFIE Wende um 180 Grad. Beim Berufungsvortrag 1963 Aachen Rasmus Wærn und Gerd Wingårdh 28.01. Kármán Auditorium, Hörsaal F01, RWTH Aachen Oswald Mathias Ungers | Eine intellektuelle in Berlin gibt sich Ungers als Morphologist, dem es Carlo Scarpa – Layers Aachener Montagabendgespräch 19.45 Uhr x www.rwth-aachen.de Biographie ausschließlich um Körper und Raum geht. „Inzwi- schen gilt sein Interesse nicht mehr den Architekten Wenn es das Genie überhaupt gibt, dann fällt es ganz Berlin b Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße 28.01.–09.02. Kronprinzenpalais, Unter den Linden 3 Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse (Heft 3.08) Mo–Sa 12–19 Uhr Kann eine Biographie spannend sein? Wie ein Aben- und deren Kunst, es gilt den Strukturen der Städte.“ sicher nicht vom Himmel. Obwohl werkimmanente teuerroman! Gibt es über Ungers noch Neues zu er- Sechs Jahre intensive Lehre – wer dabei war, Analysen, die in den 90er Jahren auch in der Archi- Istanbul. In die Stadt – Byzans, Konstantinopel, Istanbul 29.01. Humboldt–Universität zu Berlin, Hauptgebäude Raum 2097 zählen? In diesem Buch auf fast jeder Seite! Wer ist wird sie nicht vergessen – enden im Chaos der Stu- tekturkritik en vogue waren, das Gegenteil vermit- Vortrag in der Reihe: Das Konzept Stadt 19–21 Uhr Unter den Linden 6 x www.antikezentrum.hu-berlin.de der Autor, und was ist eine intellektuelle Biographie? dentenrevolte und in der massiven Kritik am Märki- teln, sind selbst solche Ausnahmephänomene wie Jasper Cepl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am schen Viertel, an dem Ungers beteiligt war. Colin Carlo Scarpa in einem diskursiven historischen Kon- b BerlinKult – Kulturbauten für die Hauptstadt 01.02.–13.03. Lichthof der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Lehrstuhl für Architektur-Theorie der TU Berlin und Rowe holt ihn nach Cornell; es folgen 15 baulose text verankert. Anne-Catrin Schultz unternimmt den Ausstellung Mo–Fr 10–18 Uhr Am Köllnischen Park 3 hat bei Fritz Neumeyer 2006 mit der vorliegenden Jahre. In den Staaten entdeckt Ungers die „drohende Versuch, diesen Kontext sinnvoll aufzuarbeiten, um b Die Stadt im Haus 01.02.–06.03. Aedes am Pfefferberg, Christinenstraße 18–19 Arbeit promoviert. Aber was eine intellektuelle Bio- Bevölkerungsexplosion“ und die damit verbundenen drei herausragende Werke Scarpas näher zu betrach- Baumschlager-Eberle, Lochau. Ausstellung Di–Fr 12–18, Sa/So 13–17 Uhr x www.aedes-arc.de graphie ist, erfährt der Leser auf den 650 Seiten sozialen, politischen und wirtschaftlichen Probleme, ten und ihnen einen adäquaten Platz in der Architek- nicht, es sei denn, er folgt dem Autor: „Ungers’ Denk- die nur der Architekt lösen kann. Erst die Zusammen- turgeschichte des 20. Jahrhunderts zuzuschreiben: Städtebau 1908/1968/2008 07.02. TU Berlin, Gebäude für Bergbau und Hüttenwesen, Ernst-Reuter- weg galt es nachzuzeichnen – vor allem an Hand arbeit mit Rem Koolhaas und später der Kontakt mit das Castelvecchio-Museum in Verona, die Fondazione Impulse aus der TU (TH) Berlin. Symposium 14–20 Uhr Platz 1, Raum 0262 x www.schinkelzentrum.tu-berlin.de der von ihm veröffentlichten Schriften und der Manu- Heinrich Klotz bringen ihn wieder zur Architektur Querini Stampalia in Venedig und die Banca Popo- Braunschweig Klaus Jungk, Schlossmacher & Jungk, Schwinkenrade 29.01. TU Braunschweig, Hörsaal PK 4.7, Pockelstraße 4 skripte, die sich in seinem Archiv befinden.“ Wer und mit dem Auftrag für das Frankfurter Architek tur- lare in Verona. Leider jedoch fällt die Studie relativ Vortrag in der Reihe: Architekturpositionen 19.30 Uhr x www.tu-braunschweig.de/fb5 mehr von Ungers kennt als seine Bauten, weiß um museum nach Deutschland und zum Bauen zurück. Es mager aus, was die Erkenntnisse zu Scarpa, seinem die Fülle und Einzigartigkeit dieses Archivs. Und folgt eine Reihe städtebaulicher Wettbewerbe, aber Selbstverständnis und seinen Entwurfsmethoden Den Haag Hanns Schimansky bis 12.05. Gemeentemuseum, Stadhouderslaan 41 Cepl hat sich nicht nur dort umgetan, sondern nahezu nicht zuletzt das Denkmalschutzjahr 1975 lässt die betrifft: Bevor sie überhaupt auf die Arbeiten des Ausstellung Di–So 11–17 Uhr x www.gemeentemuseum.com alles zur Arbeit herangezogen, was für Ungers von öffentliche Nachfrage nach Ungers’ „Stadtnetzen“ italienischen Architekten zu sprechen kommt, entwi- Dortmund Martina Frommhold-Eisebith: 29.01. TU Dortmund, Campus Süd, Rudolf-Chaudoire-Pavillon Bedeutung war, was sich mit ihm und seinem Werk schwinden. Dafür wächst, auch bei ihm, plötzlich das ckelt die Autorin ein recht ambitioniertes, äußert Von der Technologie- zur Wissensregion – Aachen Vortrag 16–18 Uhr Baroper Straße 297 befasst, woran Zeugen sich erinnern und und und. Interesse am Nutzer und an der Notwendigkeit seiner aufwendiges methodisches Konzept, mit dem sie sich Die Liste der Quellen und der Sekundärliteratur füllt Partizipation – bis Ungers sich mit derselben Lei- letztlich verzettelt. Sie stellt eine umfassende Theo- Gießen Martin Gruber: Die Mitte im Haus 06.02. FH Gießen-Friedberg, Aula im Hugo von Ritgen Haus, Süd- 130 Seiten. Die Fleißarbeit allein ist es aber nicht, denschaft erneut seinen „Metaphern und Analogien“ rie des „Layering“ auf, macht sie zur generellen Vortragsreihe Standtpunkte 18 Uhr anlage 6, Information: FB Bauwesen, Tel. (0641) 309 18 00/01 die Bewunderung verdient, Jasper Cepl versteht es zuwendet. Grundlage von Architektur und Wahrnehmung und auch, den Faden, an dem sich Ungers’ Denkweg ori- Jasper Cepl folgt diesem verschlungenen Pfad erläutert ausführlich verschiedene Formen des „Lay- Halle b Hans Finsler und die Schweizer Fotokultur (1932–1960) bis 20.03. Stiftung Moritzburg, Friedemann-Bach-Platz 5 Ausstellung Di 11–20.30, Mi–So 10–18 Uhr x www.moritzburg-halle.de entiert, anschaulich und sprachlich überzeugend zu anhand zahlloser Quellen – und natürlich auch nach ering“, seine Herkunft und seine historischen Aus- knüpfen. intensiven Gesprächen mit Ungers. An erster Stelle prägungen. „Layering“ – in letzter Zeit wurde der Hannover Ljubljana – Andrej Hrausky 28.01. Uni Hannover, Fakultät für Architektur und Landschaft Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: aber stehen die schriftlichen Indizien. So geht er aus- Begriff im Architekturdiskurs etwas strapaziert – defi- Vortrag in der Reihe Hannover meets Europe 18 Uhr Raum C 00-050, Herrenhäuser Straße 8 Es geht ihm nicht um das, was geplant und gebaut führlich auf das Buch „Thematisierung der Architek- niert das Prinzip der Schichtung und Kombination wurde, sondern um das Theoriegebäude, das dahin- tur“ ein, das 1983 erschien und als Ungers’ theore- von Elementen unterschiedlicher Provenienz und Ge- Karlsruhe wohnen6 wohnen xxl 28.01. UniKarlsruhe (TH), Egon-Eiermann-Hörsaal, Englerstraße 7 ter steht. Wer glaubt, das sei so geordnet und gerad- tisches Hauptwerk gilt. Der praktisch bauende Ungers schichte, die ohne Hierarchie zu einem neuen Ganzen Vortrag in der Montagsreihe 6 x wohnen 18.15 Uhr x www.fbta.uni-karlsruhe.de linig wie seine Quadrate, der findet sich auf einer indes gerät zu dieser Zeit arg zwischen die Fronten kombiniert sind. Als methodische Grundlage mag Kassel Ole Creutzig, Thomas Fischer, Klaus Sausmikar: 29.01. Uni Kassel, Forum im Gebäude K10, Henschelstraße 2 Achterbahnfahrt wieder. Und da es sich der Theoreti- von angestrebtem Ideal, Bauherren-Wirklichkeit (Ber- dieses Prinzip brauchbar sein: Es erlaubt, Material- Bildung/Hochschule Vortrag in der Reihe: Baukultur in Kassel 18 Uhr x www.uni-kassel.de/fb6 ker Ungers an keinem Abschnitt seines Lebens leicht lin Schillerstraße und Lützowplatz) und Kritik in und Raumkompositionen sowie ganze Wahrnehmungs- gemacht hat, genauer: da er mit seinen Weggefährten den Medien. Cepl: „Auf dem von Ungers eingeschla- szenarien in einzelne Fragmente zu zerlegen und Linz Franz Riepl: Eine andere Moderne bauen 28.01. Architekturforum Oberösterreich, Prunerstraße 12 und Gegnern, vor allem aber mit sich selbst immer genen Weg kann die Architektur für die Einge weihten doch als Einheit zu erkennen. In dieser Studie wird Vortrag in der Reihe: Wegbereiter des neuen Bauens 19 Uhr x www.afo.at bis zum Äußersten gegangen ist, wird dieses „Nach- zwar immer subtiler werden, für alle anderen wird dieser an sich einfache Zusammenhang auf rund Meran b Dietrich/Untertrifaller 25.01.–30.03. Kunst Meran im Haus der Sparkasse, Laubengasse 163 zeichnen“ zum anstrengenden, aber lohnenden Lese- ihre Schönheit immer schwerer zugänglich.“ Oder 80 Seiten erläutert, bevor endlich die konkreten Ausstellung Di–So 10–18 Uhr x www.kunstmeranoarte.com genuss, wie ihn wohl kein zweiter Architekt des 20. wie es Ungers selbst 1987 bei der Entgegen nah me Schichtungen in den drei ausgewählten Bauwerken Jahrhunderts zu bieten hat. Zu bieten hatte, muss des Großen BDA-Preises bekennt: „Ich habe mit mei- betrachtet werden – auf den letzten 40 Seiten. Dass München Kunst und Natur. Die Metaphern der Temperatur 31.01. Haus der Architektur, Waisenhausstraße 4 man sagen, denn Ungers hat das Erscheinen der Dis- ner Architektur nicht das große Publikum gesucht.“ die gängigen Konzepte der Kontex tualisierung und x Diskussion in der Reihe: Kalt und heiß 20 Uhr www.byak.de sertation als Buch nicht mehr erlebt. Die Recherche Es beginnt der Rückzug aus dem Leben und Dekontextualisierung oder der historischen Diskurs- endet mit dem Jahr 2004, also vor der „Lebens“-Aus- gleichzeitig der
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