Newsletter 14/09 DIGITAL EDITION Nr

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ISSN 1610-2606 ISSN 1610-2606 newsletter 14/09 DIGITAL EDITION Nr. 256 - August 2009 Michael J. Fox Christopher Lloyd LASER HOTLINE - Inh. Dipl.-Ing. (FH) Wolfram Hannemann, MBKS - Talstr. 3 - 70825 K o r n t a l Fon: 0711-832188 - Fax: 0711-8380518 - E-Mail: [email protected] - Web: www.laserhotline.de Newsletter 14/09 (Nr. 256) August 2009 editorial Hallo Laserdisc- und DVD-Fans, liebe Filmfreunde! Wenn Sie sich beim Betrachten un- seres Titelbildes fragen, was Willem Dafoe hier genau mit Char- lotte Gainsbourg anstellt, dann hilft Ihnen vorerst nur der Gang ins Kino. Denn Lars von Triers neue- ster Streifen ANTICHRIST, der vor einigen Wochen in Cannes für einen handfesten Skandal sorgte, wird frühestens im kommenden Jahr auf DVD erscheinen. Warum also schmücken wir die neueste Ausgabe unseres Newsletters mit einem Motiv aus einem Film, den es vorerst noch gar nicht für die Sammlung zu erwerben gibt? Nun, wir halten es hier genauso wie der Meister selbst und geben uns ganz der Provokation hin. Sie dürfen es gerne zugeben: das Titelbild hat Sie zum Weiterlesen verführt. Außer- dem ist es doch ein ganz exquisites Stück Schwarz-Weiß-Fotografie. Oder etwa nicht? Wenn wir Sie jetzt neugierig auf ANTICHRIST gemacht haben, dann empfehlen wir Seite 7 dieses Newsletters. Denn dort erzählt Ihnen Wolfram Hannemann in seinem Filmblog, ob ANTICHRIST das hält was Herr von Trier verspricht, nämlich ein Horrorfilm zu sein. Ob Sie es nun glauben oder nicht: unser Titelbild ist nicht die einzige Provokation im neuen Newsletter. und gar nicht. Im September ga- beginnt nach 96 Stunden intensivem Denn auch unsere Kolumnistin stiert wieder einmal das Fantasy Filmkonsum J ) auf ein natürliches Anna übt sich in ihrer neuesten Ko- Filmfest in Stuttgart. Für uns natür- Maß zurückgegangen sein, so dass lumne in der Provokation. Zumin- lich ein Pflichtbesuch. Und da das wir uns dann wieder mit Freude um dest könnten es einige böse Zungen Anschauen von 40+ Filmen inner- die Wünsche unserer Kunden küm- so auslegen. Doch wer Anna kennt, halb von nur sieben Tagen mit Risi- mern können. Also bleiben Sie uns der weiß, dass sie zum dem steht ken und Nebenwirkungen einher- gewogen! worüber sie schreibt. Und das zu geht, gönnen wir uns im Anschluss Lesen lohnt sich. Anna freut sich an das Festival eine kleine Auszeit. Ihr Laser Hotline Team schon jetzt über Ihre Mails! Im Klartext: Unser Betrieb bleibt vom 02. September bis einschließ- Sommerzeit – Urlaubszeit. Kommt lich 20. September 2009 geschlos- jetzt etwa die nächste Provokation, sen. Ab dem 21. September sollte werden Sie sich fragen. Aber ganz dann unsere “Zombifizierung” (die LASER HOTLINE Seite 2 Newsletter 14/09 (Nr. 256) August 2009 I Could Eat a Can of Kodak and Puke a Better Movie Wenn Leute erfahren, dass ich mich beruflich mit Filmen be- mir mehr denn je, ich hätte eine Pistole oder ein Messer, um schäftige, werde ich häufig nach meiner Meinung zum aktu- meinem Leid ein Ende zu setzen. Krampfhaft versuchte ich ellen Kinoprogramm gefragt. So wie Ärzte ständig von Be- mir die schönen Elemente aus dem Film herauszupicken. kannten gebeten werden, dieses Ziehen und jenes Drücken Doch weder das Bataillon leckerer Leinwandgötter (u.a. zu diagnostizieren, Anwälte die rechtlichen Möglichkeiten Clooney, Caviezel, Penn und Brody), noch die Landschafts- erläutern sollen, mit dem nervigen Nachbarn und seiner aufnahmen ließen mich die hirnzermalmende Nicht-Handlung schattenwerfenden Kiefer fertigzuwerden, so werde ich stets aushalten. Unter den Helmen und dem Schmutz sahen die gefragt, ob sich der nächste Kinobesuch lohnt . Wenn man Herren sowieso alle gleich aus. Wer gegen wen kämpfte, war schon an der Kritikerquelle sitzt, will man das nutzen, um schon nach der ersten halben Stunde nicht mehr feststellbar sich eventuell ein paar Fränkli oder Euro zu sparen oder sie und deshalb egal. Und auch die millionste Nahaufnahme von zumindest klüger auszugeben. Nachdem das Kinoprogramm wehendem Gras in der magischen Stunde macht einen abgehakt ist, fragt jeder: “Und was ist dein Lieblingsfilm?” schlechten Film nicht poetischer. Heute habe ich in meiner Nie, aber auch nie, werde ich gefragt: “Was ist der Film, den Handtasche immer ein Schweizer Taschenmesser dabei. Post- Du am meisten hasst?” Heute möchte ich darauf antworten. traumatisches Belastungssyndrom? Hier sind meine drei meistgehassten Filme aller Zeiten. Die Lobeshymnen hebe ich mir für ein anderes Mal auf. 1. “The Thin Red Line”. Terrence Malick hat Talent, so viel steht fest. Und die Angewohnheit, nur etwa alle 10 Jahre einen Film herauszubringen. Wenn das der Fall ist, wieso dann nicht immer einen guten?! Ich erwäge nie, aus einer Kinovorstellung zu gehen. Ich zetere gerne voll informiert. 2. “South Pacific”. Noch ein schlechter Kriegsfilm, diesmal Während “The Thin Red Line” erwog ich ernsthaft, den Saal mit Ukulele und grässlichen Farbfiltern. Die einzige Art, die- zu verlassen. Stunde um Stunde schlich der langweiligste ses singende, schwimmende Desaster von einem Film halb- Kriegsfilm aller Zeiten voran. Mit jeder qualvoll sinn- und wegs zu überleben ist in Begleitung einer Person, mit der inhaltslosen, pathetisch-dramatischen Minute wünschte ich man … na ja, Händchenhalten kann. Ich hatte das große LASER HOTLINE Seite 3 Newsletter 14/09 (Nr. 256) August 2009 Glück, dass dem so war. Sonst wäre ich heute bestimmt nicht hier, um diese Zeilen zu schreiben. “South Pacific” ist das misslungenste Musical der Filmgeschichte, der bisherigen und der zukünftigen. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Kein einziger Song ist ein Ohrwurm (bis auf die eine Zeile “wash him right out of my hair” – die aber melodisch einem filmischen Bandwurm gleicht), die Schauspieler agieren steif wie Bretter, die Farbfilter bei den Songs provozierten meinen Würgereflex bis zum äußersten. Obendrein ist das ganze De- bakel höchst rassistisch. Dieses Musical in 70mm gesehen zu haben, macht es nicht besser: Im schönen Karlsruher Schauburg-Kino sitzt man im Film drin. Ich sitze nicht gerne zusammen mit der nervigen Mitzi Gaynor und dem schleimi- gen Rossano Brazzi. Sicher, auch Rodgers & Hammerstein durften mal ein schlechtes Musical produzieren, aber es wäre wohl das mindeste gewesen, die Zuschauer vorsorglich mit Kotztüten und Joints zu versehen. High wären die vielen Farben wohl gerade noch auszuhalten. Der Höhepunkt der Ironie ist die Tagline des Films: “There is nothing you can name that is anything like South Pacific”. Damit hatten sie atmig scheiternder Versuch zu schauspielern mit genau ei- wahrlich recht. Selbst das Musical “Song of Norway”, mit nem einzigen unsicheren, festgefrorenen Gesichtsausdruck! seinen schlecht angeklebten blonden Perücken und kitschi- Schlimmer kann es doch gar nicht kommen! Das einzig Gute gen Songs kann dem pazifischen Müll nicht das Salzwasser an dem Film? Nach anderthalbjähriger Tortur in den Fängen reichen. “Song of Norway”, das fast niemand je gesehen Kubricks begann die Ehe von Kidman und Cruise zu kriseln. hat, ist auch ein grottenschlechtes Musical, aber ich wollte Nach der Trennung wurde Nicole Kidmans wahres Talent während der Vorführung nicht jeden für seine Existenz Ver- endlich freigesetzt. Unerklärlicherweise gibt es ”Eyes Wide antwortlichen umbringen. “South Pacific” tue ich mir nie Shut”-Fans. Die sagen mir dann “Wenn man das Buch gele- wieder an. Es sei denn, man schenkt mir im Gegenzug ein sen hat (Arthur Schnitzlers “Traumnovelle”), dann versteht 70mm Kino. Und ein Einhorn. Und eine Lobotomie. man den Film auch.” Wie bitte? Habe ich da was verpasst? Muss man sich jetzt Filme mit Gebrauchsanweisung anguk- 3. “Eyes Wide Shut”. Tom Cruise in einem Stanley-Kubrick- ken? Ich finde, ich darf von Kubrick erwarten, dass eine ad- Film. Wie irgendjemand, Kubrick inklusive, denken konnte, aptierte Novelle einen Film ergibt, der für sich allein stehen dass dabei etwas Brauchbares rauskommen würde, ist mir kann. Es gibt Menschen, die diesen letzten Kubrick lieben. schleierhaft. Jedes Strichmännchen hat mehr Tiefe als Tom Ich kenne sogar einige. Aber es gibt auch Menschen, die Cruise. Nach einer Stunde war mir klar, es würde nicht bes- gerne Waschmittel und Glühbirnen essen. Gesund ist das ser werden. Ich hoffte also inständig, dass wenigstens noch nicht. Dennoch würde ich lieber das Zelluloid essen, auf den ein guter Softporno daraus würde. Selbst diese Hoffnung “Eyes Wide Shut” gebannt ist, als ihn mir freiwillig noch mal wurde bitter enttäuscht. Kubrick war einer der talentierte- anzusehen. Kennen Sie Kim Novak in “The Mirror Crack’d”? sten Regisseure der Filmgeschichte. Doppelt schade des- “I COULD EAT A CAN OF KODAK AND PUKE A BETTER halb, dass sein letztes Werk so unansehnlich, schwerfällig, MOVIE!” verkopft und öde ist. Worin liegt der Reiz dieser Geschichte? Nichts an ihr ist realistisch. Nicht jeder Traum ist es wert, Welche Filme würden Sie, auch unter Folter, nie wieder se- verzeichnet zu werden. Manchmal träumen wir eben hen wollen? Schicken Sie mir eine Email! “Schmarrn”, wie wir in meiner Heimatstadt München sagen. Anna Rudschies Das ist noch lange kein Grund, daraus einen 159 Minuten langen Film zu machen, in dem letztendlich rein gar nichts Anna freut sich über Ihr Feedback: passiert. Rein gar nichts und Tom Cruises erbärmlicher, lang [email protected] LASER HOTLINE Seite 4 Newsletter 14/09 (Nr. 256) August 2009 Wolfram Hannemanns Film-Blog Montag, 27. Juli 2009 Darsteller: Jesse Eisenberg, Ryan Donnerstag, 30. Juli 2009 Vergangenheitsbewältigung und Reynolds, Kristen Stewart Erst von unten nach oben, dann von der Gitarrenklänge Kinostart: 30.07.2009 Wüste auf den Laufsteg Mein Kino-Montag war ganz dem Doku- Ein Tag der Kontraste... mentarfilm gewidmet.... James ist gerade mit dem College fertig und möchte eigentlich auf eine teure Uni gehen. MENACHEM & FRED (1:1.85, DD 5.1) Doch das Geld dazu fehlt. Da er nicht ein- Verleih: Filmlichter mal von seinen Eltern unterstützt wird, Land/Jahr: Israel, Deutschland 2008 nimmt er einen Job beim “Adventureland” Regie: Ofra Tevet, Ronit Kertsner an, dem örtlichen Vergnügungspark. Dort Darsteller: Menachem Mayer, Fred verliebt er sich zum ersten Mal so richtig.

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