Begleitprogramm Information und Kontakt Sonntag, 3.11.2019, 11:15 Uhr, Schloss Simmern/ Hunsrück-Museum: Ausstellungseröffnung und Hunsrück-Museum Eröffnungsvortrag: Das Landjudentum, Prof. Dr. Schloßplatz 4 Stephan Laux (Universität Trier) 55469 Simmern (Hunsrück) 06761/7009 November 2019, Jüdische Wochen im Pro- [email protected] Winzkino: Siehe gesondertes Programm Hunsrück-Museum www.hunsrueck-museum.de Samstag, 9.11.2019, 17:00 Uhr, Schlossplatz Sim- mern: Gedenkfeier zur Reichspogromnacht Musikalische Umrahmung: Irith Gabriely Förderkreis Synagoge Lauferswei- (Arbeitskreis Christlicher Kirchen/Stadt Simmern) ler Kirchgasse 6 Anschließend Fortführung der Feier im Schloss 55487 Laufersweiler 06762/5269 Sonntag, 5.1.2020, 17:00 Uhr, Schloss Simmern/ [email protected] Hunsrück-Museum: Vortrag: Jüdisches Leben www.synagoge-laufersweiler.de auf dem Lande - Das Beispiel Gemünden, Dr. Ste- phanie Schlesier (Berlin, BStU) Samstag, 1.2.2020, 19:00 Uhr, Schloss Simmern/ Hunsrück-Museum: Lesung mit Musik. Die Dich- terinnen und Dichter des Lyrikpfades Laufersweiler, Öffnungszeiten Ausstellung mit Maria Finnemann, Inge Kölle, Margit Kuhnle, Maria Jekeli-Halstein (Cello), Karl-Gerhard Haistein Dienstag-Freitag: 10-13 Uhr und 14-17 Uhr (Klavier) Samstag und Sonntag: 14-17 Uhr 22.3. bis 29.3.2020 „Jewish Hunsrück Reunion" Ausstellung im Hunsrück-Museum Eintrittspreise Treffen von Nachkommen Hunsrücker Juden aus Simmern (Schloss Simmern) aller Welt Erwachsene: 2,- €, Kinder: l,- € 3.11.2019 bis 19.4.2020 Dienstag, 24.3.2020, 19:00 Uhr, Pro-Winzkino Gruppe Erwachsene: 1,506 Simmern: Simmerner Stadtgespräch: Was ist An- Gruppe Kinder: 0,50 € tisemitismus? Mit Dr. Meron Mendel (Direktor der Schulklassen für die Sonderausstellung: Eintritt frei Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt) Museumsführung: 30,- € Donnerstag, 26.3.2020, 19:00 Uhr, Schloss Sim- mern/Hunsrück Museum: Vor trag: Die Auswir- kungen des Holocaust auf die Nachkommen der Tä- Abbildungen ter und Opfer, Dr. Marie-Luise Conen (Berlin) Vorderseite: Familie Frank (Kirchberg) bei der Krum- meternte (1932); Belegschaft der Matzenbäckerei Jo- Mittwoch, 1.4.2020, 10:00 Uhr, Schloss Simmern/ seph (Laufersweiler, 1929) Hunsrück Museum: Erstes Treffen zur Gründung einer Koordinationsstelle für jüdisches Leben in Innenseite: Kiddusch-Becher; „Judenstern" einer jüdi- Rheinland-Pfalz schen Familie aus Laufersweiler; Notenbuch des Simon Sonntag, 19.4.2020, 11:15 Uhr, Schloss Simmern/ Baum, Bruschied (1878); Virtuelle Rekonstruktion der Hunsrück Museum: Schlussbetrachtungen Synagoge Simmern (Thomas Schneider) .Erwachet aus dem langen Schlafe..." Jüdisches Leben auf dem Lande -Juden im Hunsrück Gustav Jakob Forst, „x Landwirt und Viehhänd- ler aus Kastellaun, steht am Ende einer langen Periode segensreichen jüdischen Lebens auf dem Lande. Sie dauerte in der Hunsrückregion Gegenseitiges Vertrauen: Paul, Marga, Rolf Mayer, Marcel Baum beim Kühehüten in vom 11. Jh. bis zur Zeit Viehhändler Julius Hirsch auf dem Markt in Kastellaun Laufersweiler des Nationalsozialis- mus. AntiJudaismus, rassischer Antisemitismus und die alles Diese Ausstellung möchte den jüdischen Familien kombinierende menschenverachtende Nazi-Ideologie ein Denkmal setzen, die über Generationen auf dem Fast alle jüdischen Familien im Hunsrück lebten von bereiteten dann dem jüdischen Leben auf dem Lande ab Lande lebten und trotz aller Widrigkeiten aktiv die der Landwirtschaft, meist als Vieh- oder Pferdehändler. 1933 ein schreckliches Ende. Gesellschaft mit gestalteten. Sie ist in drei Bereiche Textil- und Schuhhändler, Wirtsleute, Metzger und Nach der Katastrophe des Nationalsozialismus entstand gegliedert: Bäcker waren weitere bevor- eine Mauer des Verschweigens, Verdrängens und Ver- 1. Juden auf dem Lande: Historische Hintergründe zugte Berufszweige - auch aus gessens, die bisweilen bis heute Bestand hat. 2. Die Ausübung der Religion religiösen Gründen. Vereinzelte Lokalhistoriker und Privatinitiativen be- 3. Das Leben mit einem Trauma schäftigten sich mit den einstigen Nachbarn und Freun- Die Forderung des Lehrers Moses Eppstein aus Um 1800 lebten etwa 90% der den, einige hielten mit Überlebenden Kontakt. Die Sy- Kirchberg aus dem „langen Schlafe zu erwachen" Juden im deutschsprachigen nagogen waren weitgehend zerstört, nur wenige sakrale verdeutlicht nur eine der Konfliktebenen, unter denen Raum auf dem Lande: zwischen und private Gegenstände hatten die Barbarei der Reich- jüdisches Leben stattfand. Die Ausstellung versucht Rhein, Mosel, Nahe und Saar spogromnacht überstanden, Arisierungen und die Aus- den vielen Aspekten jüdischer Existenz auch künstle- gab es Dörfer mit einem über plünderungen jüdischen Eigentums beschäftigten Be- risch gerecht zu werden — als Teil einer lebendigen 20%-igen jüdischen Bevölke- troffene und Gerichte bis weit in die 1960er Jahre hin- Erinnerungs- und Gedenkkultur, vor allem auch zur rungsanteil. Sie versuchten so ein. Gerade auf dem Lande verlängerten sich damit Warnung und Mahnung für Gegenwart und Zukunft. gut es ging, ihre religiösen Tra- Ressentiments und Vorurteile. ditionen aufrecht zu erhalten, aber sich auch vorsichtig Refor- men zu öffnen. Die zahlreichen jüdischen Friedhöfe und einige wenige erhaltene Synagogen oder Mikwen künden heute noch A von der besonderen und wichtigen Lebensweise der Juden unserer Region. Sie waren in die agrarischen Wirtschaftsstrukturen des Hunsrücks integriert, blieben jedoch in einer christlichen Mehrheitsgesellschaft stän- digen Anfeindungen ausgesetzt - bis 1919 waren sie „Bürger zweiter Klasse". ^fjj^^V.
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