NaturparkNacNachrichrichtenhten Informationsblatt der Naturparkverwaltung und des Fördervereins „Naturpark Mecklenburgisches Elbetal“ e.V. 1/2000 Liebe Leserinnen und Leser, eine zentrale Rolle. Die Ziele des Naturparks Das Jahr nach dem hat sich auch der Förderverein „Naturpark unser Naturpark, ein Kind der Wendezeit, Mecklenburgisches Elbetal“ e.V. seit 1994 auf Jahrtausendwechsel blickt mittlerweile auf eine 10-jährige Ent- die Fahnen geschrieben. Er unterstützt die In- stehungsgeschichte zurück. Bereits 1990 formations- und Umweltbildungsarbeit der Das Jahr mit den drei Nullen ist besonders begannen die ersten Planungen zu einem Naturparkverwaltung und verfolgt Natur- schnell vergangen. Hier ein kleiner Rückblick. großen Schutzgebiet an der Elbe, die 1998 schutz-Projekte. In den Naturpark-Nach- Drei neue Naturwachtmitarbeiter sind von zur rechtlichen Festsetzung des „Naturpark richten erfahren Sie zukünftig mehr von der der Forst zur Naturparkverwaltung abgeord- Mecklenburgisches Elbetal“ führten. Naturparkverwaltung, ihrer Naturwacht und net worden. Nun sind es acht an der Zahl, die Mit den Naturpark-Nachrichten wollen wir dem Förderverein „Naturpark Mecklenburgi- u.a. Naturschutzgebiete betreuen, Monito- Ihnen über wichtige und interessante Ereig- sches Elbetal“ e.V. ring durchführen, Führungen anbieten und nisse aus dem Großschutzgebiet zwischen Wir würden uns freuen, wenn Sie die Na- Besucherleiteinrichtungen bauen. Boizenburg, Lübtheen und Dömitz berichten turpark-Nachrichten als regelmäßige Sa- Im Mai war das 2. Naturparkfest, diesmal – möglichst regelmäßig und mehrmals im chinformation aus erster Hand und für Ihre in Boizenburg, mit über 30 Ständen und Jahr. Natürlich sollen auch Neuigkeiten aus Meinungsäußerung nutzen. Schließlich wol- 3.500 Besuchern, ein voller Erfolg: Fortset- dem länderübergreifenden UNESCO- len wir mit unserem Informationsblatt dazu zung folgt am 20.05.2001! Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe, zu beitragen, den Naturpark Mecklenburgi- Das Jahr 2000 war besonders in Hinsicht dem der Naturpark jetzt seit drei Jahren sches Elbetal noch lebendiger zu gestalten. auf die gestiegenen Veranstaltungs- und Be- gehört, nicht fehlen. sucherzahlen erfreulich. An 49 Führungen Ein Grundgedanke der Großschutzgebie- Ein gutes neues Jahr wünschen Ihnen nahmen über 1.500 Besucher teil. Zu 23 Vor- te, egal ob Naturpark oder Biosphärenreser- trägen kamen 670 Zuhörer. Mit den Ausstel- vat, ist die Förderung des Naturschutzes lungen und Infoständen sind durch die Mitar- durch naturverträgliche Nutzung. Dabei soll beiter der Naturparkverwaltung und des der wirtschaftende Mensch mit eingebunden Fördervereins über 27.000 Besucher betreut werden. Es geht also nicht um Ausgrenzung, worden. Das ist eine Steigerung von 47 % sondern um das Miteinander von Mensch zum Vorjahr und ein Besucherrekord! und Natur zum gegenseitigen Nutzen. Aus Storchensicht war das Jahr ebenfalls Dieses Ziel Schritt für Schritt umzusetzen äußerst positiv: 36 Weißstorchpaare (3 mehr ist nicht immer einfach für die Mitarbeiter der als 1999) zogen 66 Junge auf. Naturparkverwaltung und oft müssen Kom- Bei Vogelzählungen beeindruckten folgen- promisse gefunden werden. Besonders die Eckhard Steffen Dirk Foitlänger de Tageshöchstzahlen: 12.300 Bläßgänse, Leiter Naturpark Vorsitzender Förderverein Naturwacht, „Schnittstelle“ zwischen Bür- 7.100 Saatgänse, 3.800 Kraniche, 4.100 Kie- gern, Touristen und Verwaltung, spielt dabei bitze und über 2.000 Sing- und Zwerg- schwäne. Nicht zuletzt wurde begonnen, die Rad- und Wanderwege einheitlich auszuschildern – neben Infotafeln, Rastplätzen und Beob- achtungstürmen auch ein Service der Natur- parkverwaltung. „Naturpark erleben“ – jetzt in jedem Monat! Druckfrisch zum Jahrsbeginn erscheint das aktuelle Programm „Naturpark erleben 2001“. In diesem Jahr bieten wir Ihnen min- destens einmal pro Monat eine Veranstaltung an – insgesamt sind es 35. Neu sind in die- sem Jahr eine Autorenlesung, das Apfelblü- ten-Fest, eine Hochwasser-Tour per Bus und Schiff sowie einige neue Touren mit der Na- turwacht. An alle beteiligten Mitglieder, För- derer und Partner einen herzlichen Dank! Der Haubentaucher – Wer ist der Chef auf der Streuobstwiese? Vogel des Jahres „...mein Schnuckenbock oder ich?“ Das fragt Seit Oktober 2000 sind Sie Mitglied im För- sich des öfteren Harald Guderian vom derverein „Naturpark Mecklenburgisches El- Der Haubentaucher (Podiceps cristatus) Schnuckenhof Neu Kaliß, wenn er auf die betal“ e.V. Was war der Anlass? kann als markante Zierde unserer heimi- Streuobstwiese zu seiner Herde kommt. Von Bekannten habe ich den Hinweis be- schen Vogelwelt betrachtet werden. Der kommen, mich mit dem Förderverein in Ver- etwa entengroße Taucher trägt im Brut- Naturpark-Nachrichten: Herr Guderian, wer bindung zu setzen, da dieser z.B. Direktver- auch immer der „Chef“ der Herde sein mag marktung im Naturpark fördert. Naturschutz kleid einen rostroten Kragen und eine be- – wie sieht Ihr Betrieb in Neu Kaliß aus? und Schafzucht haben ja auch einige ge- wegliche Federhaube. Jetzt, zum Winter, Harald Guderian: Der Schnuckenhof ist meinsame Ziele, wenn ich da an die Land- verschwindet der Kopfputz fast gänzlich, noch recht jung. Erst im März 2000 haben wir schaftspflege denke. die Wangen sind dann sehr hell gefärbt. Er richtig mit der Fleischvermarktung begonnen. Im Rahmen des Naturparkplans arbeitet der ist ein ruflustiger Vogel, der verschiedene Vorher war die Herde noch zu klein. Mittler- Förderverein am Projekt „Entwicklung einer knarrende, weithin hörbare Töne von sich weile stehen während des ganzen Jahres – Regionalmarke Elbetal und Unterstützung gibt. Bei uns im Naturpark trifft er meistens auch bei Frost – ca.100 Tiere auf den insge- von regionalen Märkten“. Hätten Sie davon schon im März ein und ist mit nur wenigen samt 6,5 ha Wiese: unser „Chef“, der Heid- für Ihren Betrieb Vorteile? Brutpaaren vertreten. Im Spätherbst ver- schnuckenbock, ein Muffelwidder und drei Auf jeden Fall! Ich denke, es kommt gut an lässt der Haubentaucher unsere Gewäs- Muffelzippen sowie ein schottischer Wild- bei der Kundschaft, wenn sie wissen, woher ser und zieht bis jenseits der Alpen. Aber schafbock Soay mit drei Soayzippen. Die das Fleisch kommt und wie die Tiere gehal- auch in Westeuropa sucht er sich eisfreie übrigen sind Heidschnucken. Wenn ich nicht ten wurden. Auch aus meinen Erfahrungen mit der Pflege der Tiere beschäftigt bin, fah- auf den Hamburger Märkten weiß ich, dass Gewässer zur Überwinterung. Er ernährt re ich zur Schlachtung, die in der Regel ein Produkte aus dem Elbetal gut ankommen. sich vorwiegend von kleinen Fischchen, bis zweimal pro Woche stattfindet. An den Eine Regionalmarke kann das nur unterstüt- Fröschen und Wasserinsekten. restlichen vier Tagen stehe ich mit meinem zen. Außerdem würde ich es begrüßen, wenn Verkaufsstand und der frischen Ware auf den es in der Naturparkregion weitere regionale Märkten. Märkte gäbe. Regelmäßig bin ich hier bisher Bei „Schnuckenhof“ denkt man sofort an nur in Boizenburg, Hohenwoos und Dannen- einen Hofladen. Gibt es den? berg. Hamburg-Harburg ist zwar lohnens- Eigentlich nicht – noch nicht. Das ist die wert, aber auch weit zu fahren. nächste größere Planung, wenn das Ge- Was erhoffen Sie sich vom Jahr 2001? schäft gut läuft, also wenn der „Chef“ und der Neben weiteren neuen Stammkunden auf Muffelwidder gute Arbeit geleistet haben. Wir den Märkten, viele Besucher auf dem Apfel- öffnen aber schon jetzt jeden Freitag Nach- blütenfest in Neu Kaliß am 1. Mai und auf dem mittag den Verkaufsstand am „Alten Postweg Naturparkfest in Boizenburg am 20. Mai. Dort 30“ in Neu Kaliß. Auf Anfrage liefern wir aber biete ich u.a. „Schnucke am Spieß“ an. auch ganz frisch und küchenfertig abgepackt nach Haus (Tel.: 038758-26555). Für Ostern können schon mal die Lämmer bestellt wer- den... Welche Spezialitäten können Sie noch emp- Der Haubentaucher liebt ruhige fischreiche Gewäs- fehlen? ser, die einen breiten Schilfsaum und eine üppige Eigentlich alles, denn Heidschnucke ist im- Pflanzenwelt aufweisen. Im Naturpark Mecklenbur- mer eine Spezialität. Ich mag die luftgetrock- gisches Elbetal ist er deshalb nur auf Seitengewäs- sern von Elbe und Sude oder auf kleineren Seen zu nete Salami und den Heidschnuckenkno- beobachten. chenschinken sehr gern. Als Kochtipp: zarte Schinkenkeule in Rotwein mit Wachholder- Harald Guderian zählt auch den Landwirtschaftsminister beeren und Lorbeeren. Till Backhaus zu seinem Kundenstamm Länderübergreifende Zusammenarbeit der Elbschiffer „Den naturfreundlichen Tourismus im zwischen Lauenburg und Dömitz fördern!“. betreut. Darüber hinaus können Touren je- Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe Das war Thema des Arbeitstreffens, zu dem derzeit von Reisegruppen gebucht werden. der Förderverein „Naturpark Mecklenburgi- Infos beim Förderverein, Telefon und Fax: sches Elbetal“ e.V. im Oktober eingeladen 03 88 47-5 47 55, oder bei NORDTUR, Tele- hatte. Zusammen mit der Boizenburger Fahr- fon: 03 87 58-2 20 06. gastschifffahrt, der Elbtal-Schifffahrt aus Dö- Während der Saison sei außerdem eine mitz, der Fahrgastschifffahrt Haak aus monatliche Schiffsverbindung wünschens- Bleckede sowie dem Reiseservice NORD- wert, z.B. zwischen Boizenburg und TUR aus Neu Kaliß wurden drei verschiedene Bleckede. Damit sollten auch Städteführun- Schiffstouren, zum Teil in Kombination mit ei- gen, Museumsbesuche oder besondere ner Busfahrt, erarbeitet. Die öffentlichen Tou- gastronomische Aktivitäten verbunden sein. Jörg Westendorf (Förderverein), Hans-Jürgen Haak, Klaus Janetzki,
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