Mittelrheintal Lärmsanierung Das Mittelrheintal ist Bestandteil einer der wichtigsten europäischen Verkehrsachsen für den Nord-Süd- Verkehr. Insbesondere die überwiegend nachts verkehrenden Güterzüge erzeugen dabei für die Anwohner:innen einen störenden Lärmpegel. Im Dezember 2012 wurde daher der Beirat „Leiseres Mittelrheintal“ aus Vertretern der Politik, den zuständigen Ministerien von Bund und Ländern, der Deutschen Bahn sowie Vertretern von Bürgerinitiativen gegründet. Gemeinsam wurde eine Machbarkeitsuntersuchung in Auftrag gegeben, auf deren Basis vorgesehen ist, bis 2026 unterschiedliche Arbeiten zur Schallminderung im Mittelrheintal umzusetzen. Ein Güterzug durchquert das Mittelrheintal [Quelle: Deutsche Bahn AG/Wolfgang Klee] Projekt Das Obere Mittelrheintal ist in mehrfacher Hinsicht eine besondere Region: Aufgrund seiner Vielfalt an Kulturstätten zählt es seit 2002 zum UNESCO-Welterbe. Zugleich ist das Mittelrheintal Bestandteil einer der wichtigsten europäischen Verkehrsachsen für den Nord-Süd-Verkehr. Insbesondere die überwiegend nachts verkehrenden Güterzüge erzeugen dabei einen für die Anwohner:innen störenden Lärmpegel. Um die Beeinträchtigungen durch Lärm künftig zu reduzieren, werden in den kommenden Jahren unterschiedliche Arbeiten zur Lärmminderung im Mittelrheintal durchgeführt. Dafür wurde zunächst eine Machbarkeitsuntersuchung durchgeführt, die vom Beirat „Leiseres Mittelrheintal“ beauftragt wurde. Dieser setzt sich aus Vertretern der Politik, den zuständigen Ministerien von Bund und Ländern, der Deutschen Bahn https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/mittelrheintal-laermsanierung PDF erzeugt am 12. August 2021 © Deutsche Bahn AG Seite 1 sowie Vertretern von Bürgerinitiativen zusammen. Bereits in der Vergangenheit hat die Deutsche Bahn gemeinsam mit dem Bund in dieser Region in den Lärmschutz investiert. So konnten im Rahmen des freiwilligen Lärmsanierungsprogramms insgesamt 13 Kilometer Schallschutzwände sowie passive Schallschutzvorkehrungen in rund 8.000 Wohneinheiten umgesetzt werden. Zudem wurden rund 35 Streckenkilometer mit sogenannten Schienenstegdämpfern und - abschirmungen ausgestattet. Darüber hinaus werden im Mittelrheintal bereits spezielle Schienenschleifzüge eingesetzt. Durch das Profilieren des Schienenkopfes ist eine Reduzierung des Lärms bis zu drei Dezibel möglich. Wie wurde entschieden, welche Arbeiten umgesetzt werden? Zunächst wurde ermittelt, an welchen Standorten der nächtliche Lärm-Mittelpegel über 57 Dezibel liegt. Im Weiteren wurde der Nutzen mit den geschätzten Kosten ins Verhältnis gesetzt. Vorkehrungen, bei denen dieser Wert über eins liegt, werden im Rahmen des Lärmprogramms auf ihre Umsetzbarkeit geprüft und im Anschluss umgesetzt. Welche Arbeiten werden umgesetzt? Beruhend auf der Machbarkeitsuntersuchung wurden auf etwa 100 Kilometern sogenannte Schienenstegdämpfer und -absorber eingebaut. Auf 2,3 Kilometern werden Schienenschmiereinrichtungen sowie auf drei Kilometern Geländerausfachungen nachgerüstet. Bei Letzteren werden an bestehenden Geländern Elemente angebracht, um einen lärmmindernden Effekt zu erzielen. Weiterhin werden rund 32 Kilometer konventionelle Schallschutz- und Niedrigschallschutzwände errichtet. Der Einbau der Schienenschmiereinrichtungen und der Schienenstegdämpfer wurde bereits abgeschlossen. Zeitplan Die Vorplanungen für die Schallschutz- und Niedrigschallschutzwände wurden Abschnitt für Abschnitt von Frühjahr 2018 bis Frühjahr 2020 abgeschlossen. Anschließend wurde jeweils mit der Erstellung der Entwurfsplanungen begonnen. Seit Herbst 2018 werden die Antragsunterlagen für die Planfeststellungsverfahren erstellt. Bei diesen gesetzlich vorgeschriebenen Genehmigungsverfahren werden Träger öffentlicher Belange, Bürger und Betroffene beteiligt. Hierzu fanden zunächst mehrere Wochen vor Antragsstellung im 1. Halbjahr 2019 Bürgerinformationsveranstaltungen statt. Weitere Veranstaltungen sind geplant. Bisher wurden 13 von derzeit 19 Anträgen auf Planfeststellung beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) eingereicht. Voraussichtlich 2023 kann mit dem Bau der ersten Schallschutzwände begonnen werden. Weitere Informationen zum Ablauf des Planfeststellungsverfahren im Schema „Ablauf des Planfeststellungsverfahrens“ unter „Downloads“ Der Einbau der Schienenschmiereinrichtungen wurde bereits 2018 abgeschlossen. Ende November 2020 konnte auch der Einbau der Schienenstegdämpfer vollendet werden. https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/mittelrheintal-laermsanierung PDF erzeugt am 12. August 2021 © Deutsche Bahn AG Seite 2 Schallschutzwände Hohe Schallschutzwände sind in der Regel mindestens zwei Meter hoch und reduzieren den Schallpegel hinter der Wand durch Abschirmung von Schall. Niedrige Schallschutzwände sind weniger als einen Meter hoch und stehen sehr nah am Gleis. Durch sie kann eine der Hauptgeräuschquellen (Rad-Schiene-Geräusche) abgeschirmt werden, während gleichzeitig Sichtbeziehungen bestehen bleiben. Leutesdorf 1.190 Meter Schallschutzwände mit zwei Metern Höhe Planrecht: 2022 Baubeginn: 2024 Weißenthurm 1.760 Meter Schallschutzwände mit zwei Metern Höhe Planrecht: 2022 Baubeginn: 2023 Koblenz 4.604 Meter Schallschutzwände mit zwei Metern Höhe Planrecht: 2023 Baubeginn: 2024 Lahnstein 3.352 Meter Schallschutzwände zwei/drei Metern Höhe Planrecht: 2022 Baubeginn: 2024 Rhens 1.839 Meter Schallschutzwände mit zwei Metern Höhe Planrecht: 2025 Baubeginn: 2027 Brey 699 Meter Schallschutzwand mit zwei Metern Höhe Planrecht: 2022 Baubeginn: 2024 Braubach 39 Meter Schallschutzwand mit zwei Metern Höhe Planrecht: 2022 Baubeginn: 2024 Boppard 1.348 Meter Schallschutzwände mit zwei Metern Höhe Planrecht: 2025 Baubeginn: 2026 Filsen 2.335 Meter Schallschutzwände mit zwei Metern Höhe https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/mittelrheintal-laermsanierung PDF erzeugt am 12. August 2021 © Deutsche Bahn AG Seite 3 Planrecht: 2022 Baubeginn: 2024 Kamp-Bornhofen 293 Meter Schallschutzwand mit zwei Metern Höhe Planrecht: 2022 Baubeginn: 2024 Bad Salzig 1.979 Meter Schallschutzwände mit zwei Metern Höhe 381 Meter Niedrigschallschutzwände Planrecht: 2025 Baubeginn: 2027 Kestert 475 Meter Schallschutzwände mit zwei Metern Höhe Planrecht: 2022 Baubeginn: 2024 St. Goarshausen 869 Meter Schallschutzwände mit zwei Metern Höhe Planrecht: 2023 Baubeginn: 2024 Oberwesel 1.099 Meter Schallschutzwand mit zwei Metern Höhe Planrecht: 2025 (Prüfung Anwendung Infrastrukturbeschleunigungsgesetz) Baubeginn: 2025 Kaub 259 Meter Niedrigschallschutzwand Planrecht: 2022 Baubeginn: 2023 Trechtingshausen 179 Meter Schallschutzwand mit zwei Metern Höhe 292 Meter Niedrigschallschutzwand Planrecht: 2022 Baubeginn: 2024 Rüdesheim 632 Meter Schallschutzwand mit zwei Metern Höhe Planrecht: 2021 Baubeginn: 2023 Oestrich-Winkel 336 Meter Schallschutzwände mit zwei Metern Höhe Planrecht: 2021 Baubeginn: 2023 1.867 Meter Schallschutzwände mit 2,5 Metern Höhe 544 Meter Niedrigschallschutzwand https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/mittelrheintal-laermsanierung PDF erzeugt am 12. August 2021 © Deutsche Bahn AG Seite 4 Planrecht: 2024 Baubeginn: 2025 Eltville am Rhein 1.974 Meter Schallschutzwände mit zwei Metern Höhe Planrecht: Prüfung Anwendung Infrastrukturbeschleunigungsgesetz Baubeginn: 2025 Erbach 172 Meter Schallschutzwand mit zwei Metern Höhe Anwendung Infrastrukturbeschleunigungsgesetz: 2022 Baubeginn: 2024 Hattenheim 725 Meter Schallschutzwände mit zwei Metern Höhe Anwendung Infrastrukturbeschleunigungsgesetz: 2022 Baubeginn: 2024 Geländerausfachung Als Geländerausfachung wird die Anbringung von Schallschutzelementen aus einer faserverstärkten Gummimischung an vorhandenen oder erneuerten Geländern bezeichnet. Durch die Abschirmung wird der Schallpegel hinter dem Geländer reduziert. Leutesdorf Baubeginn: 2024 Lahnstein Baubeginn: 2024 Rhens Baubeginn: 2027 Braubach Baubeginn: 2024 Boppard Baubeginn: 2027 Filsen Baubeginn: 2026 Kamp-Bornhofen Baubeginn: 2024 Oberwesel Baubeginn: 2025 Trechtingshausen Baubeginn: 2024 https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/mittelrheintal-laermsanierung PDF erzeugt am 12. August 2021 © Deutsche Bahn AG Seite 5 Schienenstegdämpfer Schienenstegdämpfer sind Kunststoffplatten, die an dem sogenannten Schienensteg montiert werden. Dadurch wird die Schwingung der Schiene reduziert und somit die Schallabstrahlung durch den Schienensteg verringert. Die Schienenstegdämpfer wurden in allen vorgesehenen Bereichen bis November 2020 fertiggestellt. Anwohnerinfo Investitionsbeschleunigungsgesetz und Beteiligung der Öffentlichkeit Am 9. Dezember 2020 ist das Investitionsbeschleunigungsgesetz in Kraft getreten. Damit ein Anschub für die Verkehrswende gelingt, ist es wichtig, dass notwendige Infrastrukturprojekte umgehend umgesetzt werden. Es ist vorgesehen, dass Projekte künftig am derzeitigen Bedarf, statt an jahrelangen Planungen, ausgerichtet werden. Die weiterhin hohen Standards sind eine Voraussetzung für die geplante Beschleunigung der Verfahren. Das Investitionsbeschleunigungsgesetz ist auch für das Mittelrheintal vorgesehen. Wichtige Infrastrukturprojekte, wie in diesem Fall die Errichtung von Lärmschutzwänden, dauern erfahrungsgemäß mehrere Jahre. Mit dem neuen Gesetz kann die Genehmigung durch die zuständige Behörde, in Verbindung mit dem hergestellten Einvernehmen von direkt Betroffenen, sofort angestoßen werden. So können Anwohner:innen sehr viel schneller von den Vorteilen modernen Lärmschutzes profitieren. Zur Umsetzung des Gesetzes ist es allerdings notwendig, die Einigung bei Inanspruchnahme von Grundeigentum herzustellen, weitere Betroffene über die Arbeiten zu informieren und
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