Genealogien der Bergheimer Jüdischen Familien Unter Einbeziehung der jüdischen Einwohner aus denn ehemaligen Gemeinden Büsdorf, Glessen, Fliesteden, Kenten, Niederaussem, Oberaussem, Paffendorf , Quadrath, Ichendorf und Zieverich. Sefer Sikaron Das Buch der Erinnerung an die ehemaligen Juden der heutigen Bügermeisterei Bergheim, Paffendorf und Hüchelhoven. Ihre Seelen seien eingebunden im Bündel des Lebens Gerd Friedt, München 2013 Alle Rechte vorbehalten. Fotomechanische Wiedergabe auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verfassers. Nachdruck verboten. Copyright Inhaltsverzeichniss Vorwort Einleitung Juden seit 1603 in Bergheim Juden 1799 – 1801 in Bergheim und Nachbarorten Namensannahme der Juden in Paffendorf 1808 Hausvorstände 1810 Juden 1815 im heutigen Stadtgebiet von Bergheim Hausvortsände 1847 Juden in der Bürgermeisterei Paffendorf 1849 Steuerpflichtige Juden 1876 Juden im Adressbuch 1898 Juden in Adressbuch 1911 Juden in Adressbuch 1934 Beschneidungen im Raume Bergheim Beschreibung der Stammtafeln / Description Familie Ajacoby, Bergheim Familie Baum, Heidt, Lucas, Paffendorf u. Niederaussem Familie Blum; Kenten Familie Brünell, Oberaussem Familie Cohen I, Bergheim- Kenten Familie Harff und Fleck Einschub Familie Cohen II, Bergheim-Kenten Familie Cohen III und Schallenberg, Kenten Familie Cohen IV, Bergheim Familie Cohen / Cahn V, Bergheim und Quadrath Familie Dahl, Bergheim Familie Falk, Bergheim Familie Heumann Büsdorf Familie Levy; Bergheim Familie Levi / Gordon, Bergheim Familie Horn in Bergheim und Niederembt Familie Lichtenstein, Paffendorf-Bergheim Familie Emanuel / Manuel, Büsdorf-Niederaussem Familie Manus / Mohl, Bergheim Familie Marell, Glessen Familie Schallenberg, Bergheim Familie Schnitzler, Kenten Familie Schnog, Bergheim Familie Simons, Büsdorf-Fliestden-Glessen Familie Stock, Fliesteden-Glessen Familie Vosen, Quadrath Familie Wolf, Büsdorf Fremde Juden die in Bergheim verstarben. 2 Genealogische Betrachtungen über die jüdischen Familien in und um Bergheim / Erft. Woher sie kamen wohin sie gingen Vorwort Seit über 30 Jahren liegt eine Monographie zur Geschichte der Juden in Bergheim vor. Sie ist inzwischen in Teilen überholt und korrekturbedürftig. Von Interesse und neu dürfte die Tatsache sein, daß bereits 1603 Juden in Bergheim genannt werden. In der Dissertation von Birgit Klein aus Krefeld im Jahre 1998 über Levi von Bonn, wird auf Seite 231 ein Wendel, Judt von Berchem im Jülichen erwähnt. Auch wurde schon 1698 in Bergheim öffentlich Synagoge gehalten. In meiner Monographie über die Juden in Bergheim 1981 wurde der genealogische Aspekt etwas stiefmütterlich behandelt. Zum ersten stellte schon damals der Datenschutz ein fast unüberwindliches Hindernis dar. Zum zweiten waren dem Verfasser die verschiedenen Quellenlagen nicht sehr geläufig und zum dritten, wer sollte sich schon für die jüdischen Familieninterna interessieren. Inzwischen ist sowohl in Europa, USA und auch in Israel ein gesteigertes Interesse an jüdischer Genealogie an der Herkunft dem ”Jichus” zu beobachten. Nach dem Bruch von 1945 war das Interesse an der Herkunft aus Deutschland fast nicht vorhanden. Die Herkunft aus dem Land der Richter und Henker wurde von vielen Juden ausgeblendet und teilweise als Scham empfunden. Erst mit der Zeit und dem Aufwachsen von Enkelkindern wurde die Frage wieder aktuel ”wer bin ich und wo komme ich her”. So steht der Verfasser heute mit vielen Nachkommen von jüdischen Familien aus dem Altkreis Bergheim in Verbindung, welche ein grosses Interesse an ihrer Herkunft bezeugen. Man stellte mit Verwunderung fest, das man mit allen und jedem der jüdisch war, zwischen Köln und Aachen weitläufig verwandt oder verschwägert war. Für diesen Personenkreis, der nicht mehr in Deutschland aufgewachsen ist und der deutschen Sprache nur noch in Fragmenten oder auch gar nicht mehr mächtig ist, stellt die Erforschung der eigenen Vergangenheit ein fast unmögliches Unterfangen dar. Die Sütterlin oder Deutsche Schrift wie vor 1900 gebräuchlich ist für diesen Personenkreis ein Buch mit vielen Siegeln. Nach fast 30 Jahren intensiver regionaler Forschung zum Judentum ist dem Verfasser die Quellenlage für genealogische Nachforschungen natürlich geläufig. Die jüdischen Familien in Bedburg, Kerpen und Elsdorf wurden 3 inzwischen ausführlich bearbeitet. Hier will der Verfasser mit Hilfe seiner Aufzeichnungen eine Lücke schliessen und auch für Bergheim den jüdischen Familienteil ausführlich behandeln. Es sei hier unzähligen Personen und Institutionen gedankt die beim Entstehen dieser Arbeit geholfen haben. Besonders erwähnen möchte ich Hannelore Göttling Jacoby aus Hamburg, Manfred Klaes aus Meerbusch und Esther Eckstein- Schwarz aus USA. Einleitung Seit fast 400 Jahren ist jüdisches Leben und sind jüdische Familien fast ununterbrochen in unserer Heimat ansässig. Dies muss immer wieder klargestellt werden, um der landläufigen Meinung entgegenzutreten, das Juden nur ein Phänomen von 12 Jahren NS Diktatur waren. Sie haben 400 Jahre gemeinsam mit unseren Vorfahren gelebt und gemeinsam ihr Leben in guten wie schlechten Tagen meistern müssen. Im Wirtschaftsleben, als Geschäftsleute, als Arbeitgeber und ergo auch als Steuerzahler sind die Juden nicht weg zu denken. Juden finden sich allerorten im Vereinsleben Sie waren ebenso Soldaten in den Freiheitskriegen nach 1800, in den Kriegen mit Frankreich 1869- 1871 und Teilnehmer am ersten Weltkrieg. Sie, die Juden, waren fest in die jehweiligen Gesellschaften eingebunden, dies im guten wie im schlechten. Sie waren nicht nur Gutmenschen, wie des öfteren in derartigen Arbeiten dargestellt, sondern mit allen Fehlern und Schwächen die Menschen zu eigen sind ausgestattet. Durch ihre Religion und deren Reinheitsgesetze sowie Sabathgeboten nebst Arbeitsverboten waren die Juden in Teilen ihres Lebens von ihrer Umgebung separiert. Darüber hinaus sorgte ein jahrtausend Jahre währender kirchlicher, wirtschaftlicher und Rasse Antisemitismus in verschiedenen Variationen für eine zusätzliche Ausgrenzung des jüdischen Bevölkerungsteiles. Diese ganze Entwicklung bis auf den heutigen Tag aufzuzeichnen überschreitet allerdings den Rahmen dieser kurzen Darstellung. So waren aber auch ausser dem teilweise formellen teilweise guten Verhältnisses zwischen Juden und Nichtjuden, persönliche enge Freundschaften sehr selten. Die folgenden Stammtafeln erzählen uns auch etwas über den familiären, geistigen und örtlichen, nationalen wie internationalen Horizont, in dem der jüdische Bevölkerungsteil im Kreise Bergheim sich bewegte. Man war sich über den gesundheitlichen Schaden der engbegrenzten örtlichen 4 Hochzeiten im klaren und mit der Zeit nahm man Ehepartner von weit entfernten Orten. Hans Schnog drückte das in einem anderen Zusammenhang so aus: „ von kleinen Landjuden warf uns das Schicksal in die weite Welt und machte uns zu multilingualen Weltbürgern“. Es gibt leider fast keine schriftlichen Hinterlassenschaften unserer Landjuden zu dieser ganzen Thematik und auch sonst sind die innerjüdischen Quellen im Kreise Bergheim sehr rar gesäht. Als eines der wenigen originär jüdischen Quellen aus den Anfängen des 19. Jahrhundert unserer Gegend ist das Beschneidungsbuch des Blatzheimer Beschneiders Isaak Kaufmann anzusehen, welches heute im Leo Baeck Institut in New York aufgehoben wird. Die meisten uns bekannten Quellen sind staatliche Akten welche das Gemeindeleben und den Schuluntericht der Juden regeln. Der Verfasser möchte dem Leser einiges zu den Quellen für eine derartige Arbeit mitteilen. Wie stellt sich nun die Lage der orginär jüdischen und ungedruckten, wie gedruckten sonstigen Quellen dar: Zum ersten geben die Inschriften der Grabsteine auf den jüdischen Friedhöfen in Bergheim, Kerpen, Elsdorf, Köln und vielen anderen Orten sind Juden beerdigt, welche in Bergheim geboren wurden, eine Fülle von Informationen. Diese Informationen und dies ist wichtig, geben uns die jüdischen Namen des dort Begrabenen und seines Vaters wieder. Auch Funktionen innerhalb der jüdischen Gemeinde werden sporadisch angeführt. Die Art der Namensweitergabe unter den Juden wurde ziemlich stringent gehandhabt. Die Kinder wurden nicht nach lebenden Grosseltern benannt. Dann wurden die Namen der Urgrosseltern oder Oheime verwendet. Dies ist im Beschneidungsbuch 1826-1847 für den Kreis Bergheim, des Isaac Kaufmann aus Blatzheim ersichtlich, der auch etliche Beschneidungen in und um Bergheim vorgenommen hat. Diese hebräisch geführte Quelle gibt Informationen die weit ins 18. Jahrhundert zurück reichen. Als zweites Beschneidungsbuch ist das des Kölner Rabbiners Benedict Wolff zu erwähnen, der nach 1900 auch in Bergheim beschnitten hat. Auch die seit Napoleon eingeführten Standesregister stellen in Bezug auf die Unterschriften in hebräischer Schrift einen Teilbereich originär jüdischen Quellentums dar. Man findet etliche Unterschriften mit den bei der Beschneidung der Juden gegebenen Namen. Viele der hebräischen Unterschriften geben allerdings bis weit nach 1830 nur den bürgerlichen Namen wieder. Hiermit ist der hebräisch jüdische Quellenteil für Bergheim erschöpft. 5 Bis in die Anfänge des 17. Jahrhunderts liegen uns für Bergheim die Kellnerei sprich Steuerrechnungen pro laufendem Jahr vor. In diesen Rechnungen sind sub ”Juden Tribut” die Juden im gesamten Amt Bergheim aufgelistet. Diese Rechnungen beinhalten auch Eheschliessungen, Geburten und Sterbefälle von Juden ohne jedoch, bis auf wenige Ausnahmen, diese Namen zu nennen. Angemerkt sei, daß dieses Amt sich über Stommeln bis nach Dormagen erstreckte. Geleitbriefe
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