Hans Dieter Hellige (Hg.) Mensch-Computer-Interface 2008-04-22 09-21-23 --- Projekt: transcript.titeleien / Dokument: FAX ID 030b176807899044|(S. 1 ) T00_01 schmutztitel - 564.p 176807899052 2008-04-22 09-21-23 --- Projekt: transcript.titeleien / Dokument: FAX ID 030b176807899044|(S. 2 ) T00_02 seite 2 - 564.p 176807899060 Hans Dieter Hellige (Hg.) Mensch-Computer-Interface. Zur Geschichte und Zukunft der Computerbedienung 2008-04-22 09-21-23 --- Projekt: transcript.titeleien / Dokument: FAX ID 030b176807899044|(S. 3 ) T00_03 titel - 564.p 176807899068 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © 2008 transcript Verlag, Bielefeld This work is licensed under a Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 3.0 License. Umschlaggestaltung: Kordula Röckenhaus, Bielefeld Umschlagabbildung: Heinz Obein (das ist Michael Sowa), »Dompteur«; © Michael Sowa. Für die Genehmigung zum Wieder- abdruck ist der Autor Michael Sowa und der Edition Inkognito, Ber- lin sehr dankbar. Satz: Dieter Hellige, Bremen Druck: Majuskel Medienproduktion GmbH, Wetzlar ISBN 978-3-89942-564-2 Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier mit chlorfrei gebleichtem Zellstoff. Besuchen Sie uns im Internet: http://www.transcript-verlag.de Bitte fordern Sie unser Gesamtverzeichnis und andere Broschüren an unter: [email protected] 2008-04-22 09-21-23 --- Projekt: transcript.titeleien / Dokument: FAX ID 030b176807899044|(S. 4 ) T00_04 impressum - 564.p 176807899076 INHALT Vorwort HANS DIETER HELLIGE 7 Paradigmenwandel der Computer-Bedienung aus technikhistorischer Perspektive Krisen- und Innovationsphasen in der Mensch-Computer-Interaktion HANS DIETER HELLIGE 11 Interfaces der Mainframe-Ära: Vom Automatischen zum Interaktiven Computing Die ergonomischen Erfindungen der Zuse-Maschinen im internationalen Kontext HORST ZUSE 95 Zeigen, Zeichnen und Zeichen. Der verschwundene Lichtgriffel FRIEDER NAKE 121 Gestaltungsprobleme und Designkonzepte in der Mensch-Computer-Interaktion Benutzergerechte MCI in einer dynamischen Welt – Eine Gestaltungsaufgabe HORST OBERQUELLE 157 Vom Persönlichen Computer zum Sozialen Medium. Paradigmenwechsel der Mensch-Computer-Interaktion MATTHIAS MÜLLER-PROVE 173 Alternativen zum Desktop-Computing: Der Körper und Gegenstände als Interfaces Wege und Irrwege der Mensch-Maschine-Kommunikation beim Wearable Computing INGRID RÜGGE 199 Die Rückkehr des Sensorischen: Tangible Interfaces und Tangible Interaction EVA HORNECKER 235 Die »MCI der Zukunft«: Multisensorik, Everywhere Interfaces und proaktive Umgebungs-Intelligenz? Ubiquitous Computing: Ein neues Konzept der Mensch-Computer-Interaktion und seine Folgen MICHAEL FRIEDEWALD 259 Die Interaktion des Menschen mit seiner intelligenten Umgebung The Human-Environment-Interaction (HEI) JOSÉ L. ENCARNAÇÃO,GINO BRUNETTI,MARION JÄHNE 281 Paradigmenwandel der Computer-Bedienung aus kultur- und geistesgeschichtlicher Perspektive Auf dem Weg zum »Finalen Interface«. Ein medienhistorischer Essay WOLFGANG COY 309 Interaktion im Kontext JÖRG PFLÜGER 323 AutorInnenverzeichnis 391 VORWORT Computer bedürfen wie jedes Kommunikations- und Informations- medium eines »Interface«, über das die Funktionen angewählt, abgewi- ckelt und kontrolliert werden. Die Gestaltfindung für Bedienschnittstel- len und die nutzergerechte Anpassung sind seit jeher besonders schwierig und langwierig. Die Annahme neuer Interfaces durch die Nutzer gelingt vielfach gar nicht oder braucht oft Jahrzehnte, wie es Tastatur, Maus und Datenhandschuh belegen. Denn bei den Mensch-Maschine- und Mensch-Computer-Schnittstellen müssen neben technisch-funktionalen Aspekten eine große Palette ergonomischer und psychologischer Anfor- derungen sowie soziale Kontexte berücksichtigt werden. Als Brücke zwi- schen dem technischen System und den Nutzern sind die Interfaces zu- dem stark von Vorerfahrungen und Vorverständnissen der Entwickler und Nutzer abhängig. In kaum einem Bereich der Informatik spielen da- her hermeneutische Phänomene wie mentale Modelle, Benutzermodelle, Metaphern und Leitbilder sowie Konstruktionsstile und Technikkulturen eine so eminente Rolle wie hier. Obwohl Interfaces vielfach über Erfolg oder Misserfolg entscheiden, gilt die Bedienschnittstelle seit jeher mehr als ein Annex und unscharfer Randbereich der Informatik und Informationstechnik und nicht als eine zentrale Gestaltungsaufgabe. Auch die Technik- und Wissenschaftsge- schichte haben dem Thema Mensch-Computer-Interaktion bisher nur ei- ne relativ geringe Aufmerksamkeit geschenkt. Für die »Fachgruppe Infor- matik- und Computergeschichte« in der »Gesellschaft für Informatik« war diese Forschunglücke Anlass zu einem Workshop auf der GI-Jahrestagung im Herbst 2005 und ein sich an diese erste Bestandsaufnahme anschlie- ßendes längerfristiges Buchprojekt. Als Ergebnis legen Informatiker und Informatikhistoriker mit diesem Band eine erste Langzeitbilanz der Mensch-Computer-Interaktion vor. Sie bieten sowohl Gesamtüberblicke der Entwicklung aus technik- und geis- tesgeschichtlicher Sicht als auch spezielle Studien zur Bedienproblematik einzelner Epochen und Interfacetechniken. Dadurch entsteht eine große Linie von den Bedienschnittstellen der frühen Mainframe-Welt über die interaktiven PC-Interfaces bis zu den neuesten Entwicklungen des Wea- rable, und Tangible Computing sowie zur proaktiven Ambient Intelli- 7 MENSCH-COMPUTER-INTERFACE gence. Die Einzelanalysen münden jeweils in theoretische Betrachtungen und kritische Rückblicke auf die MCI-Forschung sowie Ausblicke auf die Zukunft. Dabei ist es das Ziel des Bandes, einen Bogen zu spannen von histori- schen Krisenphasen und Innovationssprüngen der Mensch-Computer- Interaktion zur aktuellen Problematik. Diese ist geprägt von einer immer stärker expandierenden multimedialen bzw. multimodalen Funktionalität bei immer kleineren Bedienschnittstellen. Die Autoren diskutieren die ver- schieden Lösungswege für die derzeitige Interface-Krise, insbesondere die Ansätze für »Natural Interfaces«, Avatare und natürlichen Dialog mit dem Rechner sowie die Konzepte für eine Ablösung von geräteartigen Medien durch unsichtbare »intelligente Umgebungen«. Der historisch-genetische Zugang zur Mensch-Computer-Interaktion kann zwar aktuelle Kontro- versen über den ›richtigen‹ Weg zur Überwindung der Krise nicht ent- scheiden. Doch in der Langzeitperspektive treten durchgängige Probleme und typische Fehler- und Engpass-Situationen an der Mensch-Compu- ter-Schnittstelle viel deutlicher in Erscheinung als in der gewohnten relativ kurzfristigen Problemlösungsperspektive der Entwickler. Bremen, April 2008 Hans Dieter Hellige 8 PARADIGMENWANDEL DER COMPUTER-BEDIENUNG AUS TECHNIKHISTORISCHER PERSPEKTIVE KRISEN- UND INNOVATIONSPHASEN IN DER MENSCH-COMPUTER-INTERAKTION HANS DIETER HELLIGE Das Thema Mensch-Maschine-Kommunikation (MMK) bzw. Mensch- Computer-Interaktion (MCI) hat bisher in der Computer- und Informa- tikgeschichte eine relativ geringe Aufmerksamkeit gefunden. Es gibt nur wenige Spezialmonographien und auch in den »Annals of the History of Computing« muss man lange suchen, bis man auf Beiträge oder Ausfüh- rungen zu dieser Thematik stößt. Die Geschichtsschreibung spiegelt dabei aber nur den Sachverhalt wider, dass die Bedienschnittstelle seit jeher mehr als ein Annex und unscharfer Randbereich der Informatik angese- hen wird und nicht als eine zentrale Gestaltungsaufgabe, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden kann. Nur sehr langsam setzt sich die Einsicht durch: »The interface between the user and the computer may be the last frontier in computer design.« (Foley 1987, S. 83) Welchen Beitrag die In- formatikgeschichte zur Theoriedebatte in der MCI leisten kann, soll zu- nächst am Beispiel der Begriffsgeschichte, der Disziplin-Genese und der kontroversen Entwicklungsmodelle erörtert werden. Vor diesem Hinter- grund wird dann im Hauptteil ein Überblick über die Langzeitentwick- lung der MCI gegeben. 1DieMCIalsGegenstand historischer Langzeitbetrachtung Die traditionell randständige Positionierung der MCI kommt bereits in gängigen Bezeichnungen der Fachterminologie zum Ausdruck: Langezeit betrachtete man die Mensch-Maschine-Interfaces als Bestandteil der Com- puter-Peripherie und reduzierte sie damit auf bloße Hardware-Anhängsel. Diese Sichtweise entstand bereits 1945 mit der Übernahme des Begriffes »input-output« aus der Elektrotechnik, Elektronik und Automatisierungs- 11 PARADIGMENWANDEL AUS TECHNIKHISTORISCHER PERSPEKTIVE technik in die frühe Computer Science durch John von Neumann.1 Im Unterschied zu den frühen Computerpionieren Stibitz, Atanasoff, Eckert, Mauchly, Aiken, die noch keinen eigenständigen Begriff für das Bedien- system kannten, verstand v. Neumann die von ihm »input-output- organs« genannten Bedienschnittstellen als einen abgesonderten Bereich der Computer-›Architektur‹. Doch gegenüber den »active organs« mit lo- gischen Funktionen sah er im »Input-Output« lediglich untergeordnete »organs serving ›memory‹ functions«. Die verschiedenen Bedienprozesse reduziertensichfürihnaufdiebloßeZu-undAbfuhrvonDaten-und Programmträgern bzw. die Abwicklung der Aufgabenpakete, und er setzte sie mit dem dem Gehirn dienenden neuronalen Sensorik- und Motorik- apparat gleich (Neumann 1945, S. 35; 1958, S. 29). Auch für Alan Turing waren »Input/Output« »external organs«, die er auf der Ebene mechanischer Arbeiten der »servants« und der
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