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Programm ostseebad-ahrenshoop.de Inhalt Grußwort 4 Dr. Angela Merkel (MdB) Künstlerkolonie 6 Ahrenshoop Ausstellungen 12 Kunstpfad Ahrenshoop 27 Lied von Ahrenshoop 28 Theaterstück 30 Die Ahrenshooper Ahrenshooper Wegmarken 32 Veranstaltungen im 33 Jubiläumsjahr Stationen des Kunstpfades Ahrenshoop/ 41 Lageplan Veranstaltungshäuser 45 Impressum 48 Sponsoren 49 Seite 2: Elisabeth von Eicken, nach 1880 3 junge Malschülerrinnen in Bodden. Das im Jahr 2013 Grußwort ihren Bann. Im Laufe der Zeit eröffnete Kunstmuseum strahlt besuchten hunderte namhafter mit seiner stetig wachsenden Künstlerinnen und Künstler Sammlung über die Region Ahrenshoop und schufen hinaus. Zudem präsentieren der Bundestagsabgeordneten Frau Dr. Angela Merkel Werke der unterschiedlichsten private Galerien ganzjährig für das Festjahr 2017 Stilrichtungen. Die beiden zahlreiche Ausstellungen. Die 125 Jahre Künstlerkolonie Ahrenshoop Weltkriege markierten Ein - Bandbreite reicht dabei von schnitte für die Künstler- Malerei und Plastik über Fo- kolonie. Trotzdem kamen Maler tografie bis zur traditionellen auch in diesen schwierigen Handwerkskunst. Dank all der Anna Gerresheim aus Ribnitz Zeiten, fanden Ablenkung und Forschungs-, Ausstellungs- und und der Oldenburger Paul Inspiration für ihre Kunst. Begegnungsstätten wurde hier Müller-Kaempff waren die in Ahrenshoop wahrlich eine ersten Maler, die sich in dem Die DDR-Regierung band den Heimstatt für lebendige Kunst Fischerdorf niederließen. Nach- Ort kulturpolitisch intensiv geschaffen und ich bin mir dem schon vorher andere – wie ein. Prominente aller Couleurs sicher, dass dank der Gründer- Carl Malchin aus Schwerin – hatten hier ihre Ferienquartie- generation der Künstlerkolonie das Fischland und den Darß re. Doch daneben blühte wie und all der nachfolgenden erwandert und gelegentlich eh und je auch die unange- Generationen auch in Zukunft auch Ahrenshoop gemalt passte Künstlergesellschaft in Künstler und Kunstliebha- Das Ostseebad Ahrenshoop hatten, lag die Gründung Ahrenshoop. ber inspiriert und begeistert gehört seit 2002 zu meinem einer Künstlerkolonie regel- werden. Wahlkreis. Ich komme sehr recht in der Luft. Die licht- An der besonderen Faszina- gern hierher. Mich begeistert durchfluteten norddeutschen tion hat Ahrenshoop nichts Ich lade Sie herzlich ein, auf die einzigartige Naturland- Boddenlandschaften rund um verloren. Auch heute ist das den Spuren der zahlreichen schaft zwischen Ostsee und Ahrenshoop waren ein Sehn- Ostseebad für Kunstschaffen- Künstler zu wandeln und sich Bodden genauso wie das suchtsziel für viele Menschen, de und Individualisten aus von der einzigartigen Aus- facettenreiche Kunst- und Kul- für Künstler und auch für ihr Deutschland und weit darüber strahlung des Ortes bei den turleben, das man hier findet. Publikum, das diese Bilder hinaus ein besonderer Anzie- zahlreichen Projekten und Die Verbindung von Tradition liebte und bis heute liebt. hungspunkt. Kunstfreunde Veranstaltungen im Festjahr und Moderne, die Freundlich- So ist es nicht verwunderlich, kommen durch die zahlreichen „125 Jahre Künstlerkolonie keit und auch Gelassenheit der dass zahlreiche Künstler den offenen Ateliers, Galerien Ahrenshoop“ verzaubern zu Menschen geben dem Ort einen Gründern nachfolgten. Die von und Ausstellungshäuser auf lassen. besonderen Charme. Müller-Kaempff 1894 eröffnete, ihre Kosten. So prägen unter nach dem Schutzpatron der anderem der Kunstkaten, das Ihre Ahrenshoop blickt 2017 auf Maler benannte Malschule, das Künstlerhaus Lukas oder das eine 125-jährige Geschichte „Haus St. Lukas“, tat ihr Neue Kunsthaus diesen kleinen der Künstlerkolonie zurück. Übriges und zog besonders Fischerort zwischen Meer und Dr. Angela Merkel, MdB 4 5 Künstlerkolonie Ahrenshoop „Im Spätsommer 1889 … Wir hatten von seiner Existenz keine Ahnung und blickten … hielt ich mich mit meinem überrascht und entzückt auf Kollegen, dem Tiermaler Oskar dieses Bild des Friedens und Frenzel, in Wustrow auf dem der Einsamkeit. Kein Mensch Fischlande auf, um Studien war zu sehen, die altersgrauen zu malen. Gelegentlich einer Rohrdächer, die grauen Weiden Wanderung am Hohen Ufer lag und grauen Dünen gaben plötzlich, als wir die letz- dem ganzen Bilde einen Zug te Anhöhe erreicht hatten, tiefsten Ernstes und vollkom- zu unseren Füßen ein Dorf: mener Unberührtheit. So sah Paul Müller-Kaempff, Blick auf Ahrenshoop (Ausschnitt), 1890, Privatbesitz und Auszug aus seinem Text „Erinnerungen an Ahrenshoop“ Ahrenshoop. Ahrenshoop damals aus.“ 6 7 Das Haus der Schwestern Bertha und Künstlerkolonie Ahrenshoop Anna Gerresheim in der Dorfstraße 20 Seite 8: Paul Müller-Kaempff mit Malschülerinnen, Ahrenshoop – inspirierend jedes der beiden Ufer an Ahrenshoop damals wie heute eine andere Welt. Die Maler der damaligen Jahrhundert- Die Geschichte des Künst- wende waren fasziniert zu kommen. Sie gestalteten lassen Müller-Kaempff als lerortes Ahrenshoop begann von der wilden Vielfalt des alle ihre Aspekte: das Meer Gründer der Künstlerkolonie am Hohen Ufer auf dem Spärlichen in der Natur um hinter den Dünen, das Hohe gelten. Fischland, wo die Maler Paul Ahrenshoop. Ufer, die Wiesen am Bod- Müller-Kaempff und Oskar den, das Innere der Wälder, Das erste Künstlerhaus am Frenzel 1889 ihr märchen- Die Künstler „kolonisierten“ die Häuser und Scheunen Ort war das der Schwestern haftes „Powerdörp“ zum die Gegend. Ihre Werke der Menschen in allen Jah- Bertha und Anna Gerres- ersten Mal erblickten. Vom aber entstanden in dem reszeiten, die Bewohner der heim in der Dorfstraße 20. Meer zum Bodden braucht Wunsch, dem Freiheitsatem Gegend und die heimischen Zwischen 1892 und 1897 man hier nur wenige der Landschaft auf Fisch- Tiere, die wilden und die entstanden dann in kurzer Schritte. Und doch grenzt land und Darß ganz nahe domestizierten. Folge die meisten ande- ren Künstlerhäuser. Dass Zu „kolonisieren“ hieß der Bauboom dieser Jahre auch, sich anzusiedeln. das Dorf einschneidend Paul Müller-Kaempff baute verwandelte, schien die 1892 in der Dorfstraße 18 Maler wenig zu stören. Sie in Ahrenshoop ein Atelier- bauten in komfortablen und Wohnhaus. Das heu- Abständen zueinander ihre tige Künstlerhaus Lukas, eigenen Reiche: am Grenz- 1894 erbaut, betrieb er weg 8 Friedrich Grebe, am erfolgreich als Pension und Schifferberg 10 Friedrich Malschule. Sein Einfluss auf Wachenhusen, Elisabeth die Infrastruktur des Ortes von Eicken, Hugo Richter- und die zahlreichen Lefensdorf und der Porträt- Malschülerinnen, die er maler Martin Körte in der nach Ahrenshoop holte, Dorfstraße 39, 30 und 23. 8 9 Edmund Kesting, Selbstbildnis, 1955, Privatsammlung Künstlerkolonie Ahrenshoop Seite 10: Fritz Koch-Gotha, Dora Koch-Stetter mit Enkelin, Althagen Mit den Jahren entwi- neration der Ahrenshooper ckelten die Künstler das Künstler. In der Dorfstraße Bedürfnis, ihre Häuser an 32 baute Alfred Partikel die ortstypische Bauweise 1925 sein Haus. Das Relief Zahlreiche Künstler fast anzunähern. Der 1909 von in der Haustür schnitzte aller wichtigen Strömungen Paul Müller-Kaempff und sein Freund, der frühere moderner deutscher Kunst Theobald Schorn gegründe- Bauhaus-Meister Gerhard nahmen das Flair des Ortes te Kunstkaten – die erste Marcks. Dieser siedelte sich nach Ahrenshoop, bevor sie auf, bereicherten es mit Galerie Ahrenshoops – 1930 in Niehagen an. Die den erfolgreichen Berliner ihrer Anwesenheit und demonstrierte das neue Büdnerei B14 am heutigen Zeichner und Karikaturisten trugen es bis in die Gegen- Verständnis der Künstler für Gerhard-Marcks-Weg bot heiratete. wart weiter. Ahrenshoop ist die Bautradition auf Fisch - dem Bildhauer und seiner heute ein offener Künstler- land und Darß. Familie besonders in den In den turbulenten Zeiten und Begegnungsort, der mit schwierigen Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg einer Vielzahl an Kunst- des Nationalsozialis- setzte sich der Dichter Jo- häusern, Galerien und mus Erholung und hannes R. Becher dafür ein, Ateliers Gestaltungsraum Schutz. aus Ahrenshoop ein „Bad für Kreative aller Sparten der Kulturschaffenden“ wer- bietet. An manchen Stellen Am Rand von den zu lassen. Doch nicht ist das Fischland noch so Althagen, in der nur anerkannten Künstlern zauberhaft, wie die Maler Fulge 3, hatten bot Ahrenshoop Raum, der ersten Generation es Fritz Koch-Gotha sondern auch so manchen erlebt haben müssen. Den und Dora Koch- unangepassten. Edmund Blick und die Liebe dafür Stetter seit 1928 Kesting, im „Dritten Reich“ zu wecken, ist nicht zuletzt ihr Domizil. Wie verfemt, blieb in der DDR auch Sache der Kunst. Sie Mit dem Beginn des Ersten Hugo Jaeckel, César Klein ein künstlerischer Außen- zeigt, was Menschen früher Weltkrieges mussten viele und die berühmte Marian- seiter. In Ahrenshoop fand hier gefunden haben, was Maler ihre Häuser aufgeben. ne Werefkin brachte Dora er einen Rückzugsort für vergangen, aber auch, was Ihnen folgte die zweite Ge- Stetter den Expressionismus sein weiteres Schaffen. geblieben ist. 10 11 Ausstellungen Traditionen bewahren – im Zeitgeist leben Carl Malchin, Zeesenwerft am Saaler Bodden (Ausschnitt), 1910, Sammlung Kunstmuseum Ahrenshoop 12 nen und Künstlern, die seit Begründungen für den Ausstellungen den späten 1880er Jahren Im- und Expressionismus bis zum Ersten Weltkrieg angelegt. Beide Spielarten in Ahrenshoop gelebt und moderner Malerei bringen gearbeitet haben. Die Mehr- ein Weltverhältnis zum zahl dieser Werke stammt Ausdruck, wie es schon die aus den Sammlungen des Freilichtmaler in den Künst- Kunstmuseums, der Gemein- lerkolonien vertraten, wenn de und des Förderkreises sie Wirklichkeit in ihre Ahrenshoop e. V.. Darüber

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