
Das Musikbusiness Funktionsweise, Eigenarten und Untergang Eine Zusammenstellung von Fakten, Hintergründen und Möglichkeiten zum Thema Musikproduktion und -publikation von Andy Stamm Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Einleitung Wie man mit Musik Schutz von Musik – Zukunft – Ideen und Was ist Musik? 4 etwas verdient 42 Wer hats geschrieben? 92 Möglichkeiten 148 Weshalb man sich als Künstler Gedanken Ja, aber dann gehen wir doch Vorteile der Lizenzentrennung 150 einfach online! 44 Suisa zum Musikbusiness machen sollte 5 Die Aufteilung der Musiklizenzen, Einleitung 96 Über den Inhalt 7 Kunst oder Kommerz? 46 nur sonen Gedanke 152 YouTube 49 Vorteile der Suisa 98 Das Musikbusiness Nachteile der Suisa 99 Copyright, Lizenzen und Beispielrechnung für eine Band 52 Urheber – Begriffserklärungen Was es ist und wie es funktioniert 8 Konkrete Zahlen 102 im Rechtewirrwarr Bandnamen 54 Tschüss Suisa 104 Die Tonträgerproduktion Was ist kommerzielle Musik? Was ist eine Plattenfirma? Tonträger, von analog über Die Radiolandschaft Schweiz 106 Was ist das Urheberecht? 158 digital bis gestreamt 58 Wie lässt sich Musik schützen? Was ist ein Labelcode? 10 Die knappen Frequenzen Die Geschichte des Tonträgers 60 Was ist eine Lizenz? 159 Was ist ein Plattenvertrag? 11 Die unerreichbaren Konzessionen 107 Was ist ein analoger Tonträger? 62 Urheberrecht: nicht Was ist Promotion? 12 Die einseitige Kulturförderung 108 Was ist ein digitaler Tonträger? 64 unbeschränkt haltbar 160 Wie funktioniert eine Plattenfirma? 14 Die Beamtenbremse 111 Der Durchbruch der CD und damit Die weitere Entwicklung des Externe Stellen 15 des digitalen Tonträgers 70 Das nicht vorhandene Feedback 112 Urheberrechts 163 Die grossen Plattenfirmen 18 Alben, Singles und Strategien Die Radiotauglichkeit 113 Creative Commons – Liste der «Big Three» und ihrer der Majors 71 Berieselung – die Hauptsendezeit 114 Sublabels und Musiker 20 die CC-Lizenzen 166 MP3 & Co. – die komprimierten Die Musikredaktion 115 Musikbusiness international 22 Soundformate 74 Die aktuellen CC-Lizenzen 169 Der Lautheitskrieg 117 Übersicht auf die am meisten Public Domain – Eigenarten der Musikindustrie verbreiteten Audioformate 76 Die Hitparade 121 keine Rechte vorbehalten 173 Globalisierter Grössenwahn Streaming 77 Und was ist denn nun ein guter Song? 125 Vorteile einer CC-Lizenz 175 Positive Folgen dieser Entwicklung 24 Des Tonträgers Tod 78 Die Radiolügen 126 Ein Nachteil von CC 177 Negative Folgen dieser Entwicklung 25 CC oder nicht CC? 180 Musikdownloads – Der Untergang der Gold und andere Edelmetalle 28 legal und illegal 80 Musikindustrie Musikbiz-Fragebogen 182 Erfolg in der Musikindustrie 29 Gründe für den Zerfall Upload ist kein Kavaliersdelikt 82 Schlusswort 186 Die starren Musikpreise der Musikindustrie 130 Pauschalabgaben auf Datenträger 83 Links 187 und ihre Nachteile 33 Zusammenfassung 140 Das ewige Jammern der Industrie 85 Impressum 188 Pop 36 Weshalb es die Musikindustrie Kritik an der Kritik 86 Der Totenkult der Musikindustrie 38 trotzdem (noch) braucht 143 Copyright? 189 Musik gratis downloaden, Das Musikbusiness als moderne Religion 40 wie geht das überhaupt? 87 2 3 Einleitung Einleitung Was ist Musik? Gedanken zum Musikbusiness Einleitung Weshalb man sich als Künstler Gedanken Was ist Musik? zum Musikbusiness machen sollte Musik begleitet jeden von uns durchs ganze Leben. Mal mehr, mal weniger, mal in- Möchte man als Band die eigenen Songs veröffentlichen, gab es lange Zeit nur den Weg tensiver, mal beiläufiger. Jedoch immer mit einer Gemeinsamkeit: Emotionen! Und über Musiklabels mit einem Plattenvertrag. Heute stehen dank des Internets zahlreiche mit Erinnerungen an die Emotionen, wenn wir die Musik später wieder hören. Das neue Möglichkeiten offen, jedenfalls vor allem, was Gratisveröffentlichungen betrifft. Für geht praktisch allen Menschen so; es gibt nahezu niemanden, der sich dem Bann von den Online-Verkauf benötigt man zwar keinen Plattenvertrag mehr, aber auch die gros- Melodien, Rhythmen und Harmonien vollständig entziehen kann. sen Online-Läden sind voll und ganz auf die Musikindustrie abgestimmt. Noch. Es ist absehbar, dass sich der Musikmarkt, so wie man ihn bis jetzt kennt, in den nächsten Die Wissenschaft rätselt noch heute darüber, weshalb wir Menschen eigentlich in so Jahren grundlegend verändern wird. Und zahlreiche neue Möglichkeiten entstehen wer- ausgeprägter Form fähig sind, Klänge in so differenzierter Art und Weise zu erzeugen den, um Musik gewinnbringend zu publizieren; allerdings sind zur Zeit diese Angebote und das dann auch noch als Musik zu erkennen. Entsprechend schwammig ist denn noch weitgehend fehlend oder unbekannt. auch die grundsätzliche Definition von Musik. Klänge und vereinzelte Melodien und Rhythmen gibt es zwar auch in der Tierwelt, aber nirgends scheint sie so ausgeprägt Und selbst wenn man sich entscheidet, den einen oder anderen kommerziellen Weg zu und vielfältig zu sein wie bei unserer Spezies. Es ist eine Art Universalsprache, die gehen: Musik bleibt, wie viele andere Kunstformen auch, meistens ein eher brotloses unabhängig von der sozialen, sprachlichen, geografischen oder kulturellen Herkunft Geschäft für den Künstler selbst. Es ist zwar möglich, davon zu leben. Aber der Traum überall auf der Welt verstanden werden kann. Einfach fantastisch! vom Reichwerden geht nur für ganz Wenige in Erfüllung, und dies auch meistens nur mit Abstrichen bei der Kreativität und beim persönlichen Spielraum. Musiker, also die Erzeuger dieses Phänomens, bilden dabei eine spezielle Untergat- tung. Sie liefern sich auf Gedeih und Verderb diesem Trieb aus, erfinden Instrumente, So oder so ist es aber empfehlenswert, sich ein Bild zu verschaffen und sich Gedanken kaufen sich welche von ihrem meist letzten Geld, spielen darauf stundenlang und zu machen, ob man beim klassischen Musikzirkus mitmachen möchte. Denn heutzu- bilden erst noch Spielgemeinschaften mit anderen Freaks, die mindestens so durch- tage liegt für die Künstler nicht mehr viel drin: weder viel Geld und Ruhm, noch viel gedreht sind wie sie selbst. Freiheit. Natürlich war der Weg auf die Bühnen der Welt auch schon früher nicht nur geteert. Doch es gab lange Zeit eine gute Dynamik und einen belebten Wettbewerb im Es versteht sich von selbst, dass bei einer Sprache von solch universellem Wert auch Musikbusiness; noch nicht alles war fix vordefiniert. Dies ermöglichte es den Künstlern ein bedeutender Handel mit dieser Sprache, also der Musik, entsteht: das Musik- und den Labels gleichermassen, ihre Ideen einzubringen. Dies ist seit der Jahrtausend- business. Die nachfolgenden Themen beschreiben dessen Funktionieren und Eigen- wende so ziemlich vorbei. Ideen gibt es immer noch, aber sie zeigen sich meistens bei heiten, die ganzen Zusammenhänge, die verschiedene Möglichkeiten für Künstler, den Independent-Labels, nicht im Mainstream. Der Graben zwischen den grossen und und einige Gedanken und Infos zum Thema Musikpublikation im Allgemeinen. den kleinen Labels ist stetig gewachsen. Und die Major-Labels wird es in naher Zukunft in der heutigen Form nicht mehr ge- ben. Wenn einem die Publikation der eigenen Songs am Herzen liegt, sollte man sich also vorher überlegen, ob man seine wertvolle Fracht auf ein sinkendes Schiff verladen möchte. Insbesondere, da man diese Entscheidung unter gewissen Umständen nur ein- mal fällen kann. 4 5 Einleitung Über den Inhalt Über den Inhalt Die Informationen in diesem Büchlein, namentlich die Zahlen, stammen grösstenteils aus dem Internet. Zusammengesammelt aus vielen Wikipediaseiten, Online-Presseartikeln, Publikations-PDFs, Studien und Foren. Diese Musikbiz-Info hat keinen wissenschaftli- chen Anspruch und verzichtet daher bewusst auf Quellenangaben – für komplette Re- cherchen und Auswertung aller Themen und die vollständige Überprüfung sämtlicher Quellen würde man Jahre benötigen, dies wäre mindestens eine Doktorarbeit. Dennoch kann man davon ausgehen, dass alle Angaben und Zusammenhänge stim- men. In der heutigen Zeit sind Online-Informationen mindestens so zuverlässig wie auf bedrucktem Papier, denn Texte und Grafiken sollte man so oder so richtig zu lesen wissen. Natürlich sind nicht alle Angaben unanfechtbar. Wo zum Beispiel Zahlen un- terschiedlich oder zu unterschiedlichen Zeiträumen publiziert waren, wurde jeweils ein Durchschnitt genommen und der Rest ausgerechnet. Es geht ja auch nicht um Komma- stellen, sondern um das Aufzeigen der Grössenordnungen, der Verhältnismässigkeiten, der Zusammenhänge und der Funktionsweise dieses Systems insgesamt. Zusätzlich zu den Informationen aus dem Internet sind etliche persönliche Erfahrungen und einiges Wissen, Gehörtes und Kombiniertes dazugekommen. Die Texte wurden als mündlicher Vortrag konzipiert und geschrieben, auch der Ver- ständlichkeit wegen. Teilweise vorkommende flapsige Passagen und Helvetismen sind also bewusst gesetzt. Weshalb diese Info? Weil es eine solch umfassende und erklärende Zusammenstel- lung zum Musikbusiness nicht gibt, zumindest nicht online. Und schon gar nicht auf die Schweiz bezogen. Die hier aufgeführten Fakten, Interpretationen und Ideen sind jedoch nicht in Stein gemeisselt und natürlich auch ohne Gewähr. Sie sollen nur dazu beitragen, sich selbst eine Meinung bilden zu können. Und nun wünsche ich viel Spass beim Lesen! Hauptwil, Juli 2013 6 7 Musikbusiness Musikbusiness Funktionsweise Funktionsweise Das Musikbusiness Der lange Weg eines Songs Eine einfache schematische Darstellung, über welche Stellen ein Song vom Künstler bis zum Ohr des Hörers gelangt. Was es ist und
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