Verzeichnis Der Pfarrbücher Des Kantons Aargau

Verzeichnis Der Pfarrbücher Des Kantons Aargau

Verzeichnis der Pfarrbücher des Kantons Aargau Autor(en): Oehler, Robert Objekttyp: Article Zeitschrift: Der Schweizer Familienforscher = Le généalogiste suisse Band (Jahr): 39 (1972) Heft 4-6 PDF erstellt am: 26.09.2021 Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-697301 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. 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SEPT. 1972, Nr. 4'6 Verzeichnis der Pfarrbücher des Kantons Aargau Von Robert Oehler Dieses Verzeichnis setzt die Reihe dar in dieser Zeitschrift und an- derswo veröffentlichten Pfarrbücherverzeichnisse fort und will zwei- erlei Angaben vermitteln: Die Namen der politischen Gemeinden mit ihren Zivilstandsämtern und die Pfarreien mit dem Beginn der Eintragungen der Taufen, Trauungen und Sterbefälle. Vorangestellt sind die Namen der politischen Gemeinden, wie sie bei der Einrichtung der Zivilstandsämter 1876 bestanden haben. Ge- sperrt sind die Namen der Gemeinden mit gleichnamigen Pfarreien. Bei den übrigen Gemeinden ohne Kirchen wird auf den Namen der Pfarrei hingewiesen («siehe .»). In eckigen Klammern stehen die Namen der Orte, die heute nicht mehr als selbständige Gemeinden bestehen, da sie in eine größere Nachbargemeinde eingemeindet wur- den, sowie die Orte, die ihren Namen gewechselt haben, zum Beispiel Niederwil im Bezirk Zofingen, das 1889 in Rothrist umbenannt wurde. Hinter jedem Gemeindenamen ist in runden Klammern der Name des Bezirks angegeben. Aus vier Regionen ist im Jahre 1803 der neue Kanton Aargau gebildet worden, aus dem seit 1415/60 unter Bernischer Oberhoheit stehenden «Unteraargau» mit den fünf re- formierten Bezirken: Aarau, Brugg, Kulm, Lenzburg und Zofingen; aus dem oberen und unteren «Freiamt» mit den zwei Bezirken Muri und Bremgarten; aus der «Grafschaft Baden» mit den Bezirken Ba- den und Zurzach, und aus dem vorher zu Vorderösterreich gehören- den «Fricktal» mit den beiden Bezirken Laufenburg und Rhein- felden. Diese sechs Bezirke weisen eine vorwiegend katholische Be- völkerung auf. Bei jedem Pfarrort sind die zur selben Pfarrei gehörenden politi- sehen Gemeinden beigefügt («mit .»). In der zweiten Hälfte der Zei- 33 len folgen die Angabe der Konfession und die Jahreszahlen für den Beginn der noch erhaltenen Eintragungen für Taufen, Ehen und To- desfälle. Dahinter noch die Zahl der erhaltenen Pfarrbücher für die Zeit vor 1816 und, nach dem Schrägstrich, der kantonalen vorge- druckten Register von 1817 bis 1875. Dazu kommen noch Hinweise auf größere Lücken (verlorene Bände) und auf die gedruckten Inventare der Archive der aargaui- sehen Städte. Diese enthalten meist einen Abschnitt über die Kirchen- bûcher mit Nennung der einzelnen Bände. Von den 10 Gemeinden der Christkatholischen Kirche sind 7 kurz vor 1876 gegründet worden: Olsberg (1872), Rheinfelden (1873), Aarau, Laufenburg, Lenzburg, Mägden und Möhlin (1875). In den Gemeinden Endingen und Leng- nau bestehen alte israelitische Kultusgemeinden. Der treffliche Auf- satz von Frau Florence Guggenheim-Grünberg in Jahrgang 1969, S. 23—33, unserer Zeitschrift: Quellen und Probleme jüdischer Fa- milienforschung in der Schweiz», kann als beste Wegleitung dazu die- nen. Schließlich bestehen gedruckte Geschlechterbücher der Städte Aarau, Baden und Zofingen und einzelne ältere ungedruckte Gemein- derödel des 18. Jahrhunderts wie auch «Bevölkerungsverzeichnisse» der Pfarreien Tegerfelden, Würenlos und Zurzach im Staatsarchiv Zürich. Nicht aufgenommen sind alle nach 1875 neu errichteten Pfarreien, da für diese Zeit die Zivilstandsämter mit ihren Einzelregistern (Ge- burt, Ehe und Tod) und den 1929 eingeführten Familienregistern für die Ortsbürger als genealogische Quelle an Stelle der Pfarrbücher treten. Im Herbst 1818 hat der Regierungsrat des Kantons Aargau die Einrichtung von Ortsbürgerregistern für alle Gemeinden angeordnet. Bei der Einrichtung sind alle lebenden in- und außerhalb ihrer Bür- gergemeinde wohnenden Ortsbürger eingeschrieben worden. Die älte- sten Familienväter sind um die Mitte des 18. Jahrhunderts geboren. Die für jede Einzelfamilie angelegten Blätter sind laufend nach den Meldungen der Pfarrämter und nach 1875 der Zivilstandsämter er- gänzt und für die neuen Familien fortgeführt worden. Leider fehlte in der Instruktion die Weisung, daß zu jedem Datum (Geburt, Trauung und Tod) der Ort beigeschrieben werden soll. So muß der heutige Benüt^er jedes Datum an Hand der Pfarrbücher und Zivil- 34 Standsregister nachsehlagen und den richtigen Geburts-, Trau- und Sterbeort der eingetragenen Personen ergänzen. Insofern sind die Bürgerregister eine Quelle zweiten Ranges, auch wenn sie für die Ermittlung der Familien und der Zusammenhänge sehr nützlich sind. Die Eintragungen in den reformierten alten Pfarrbüchern beginnen für zwei Drittel der Pfarreien schon im 16. Jahrhundert. Die ältesten sind in Schinznach-Dorf, wo Band I die Taufen und Ehen von 1528 bis 1543 verzeichnet. Die Fortsetzung erfolgte 1587 nach einem Un- terbruch von über 40 Jahren. Neben Schinznach-Dorf sind im ganzen Kanton Bern nur die Bücher von Hilterfingen am Thunersee und Lauperswil im Emmental vom Reformationsjahr 1528 an erhalten. Sieben weitere Pfarreien haben Büoher aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts: Aarau 1534, Brugg 1536, Kölliken 1542, Reitnau und Rued 1549 und Lenzburg 1550. 26 Pfarreien setzen mit den Taufen in der zweiten Jahrhunderthälfte ein, zehn im 17. und zwei im 18. Jahrhundert. Die katholischen Pfarrer haben rund 50 Jahre später mit Eintra- gungen ihrer kirchlichen Handlungen (Taufen, Trauungen, Beerdi- gungen) begonnen. 11 Pfarrbücher fangen im 16.Jahrhundert an, darunter Baden 1573, Rheinfelden 1579, Bremgarten 1580, Dietwil 1581. 30 fallen ins 17. und 25 ins 18. Jahrhundert. Aufbewahrt werden die Originalpfarrbücher, die zur Sicherheit alle verfilmt worden sind, in den Archiven der Gemeinden und ihrer Zivilstandsämter. Einige wenige, die in Pfarrarchiven liegen, sind im Verzeichnis bezeichnet. Die Zivilstandsbeamten können amtliche «Familienscheine» ausferti- gen für Familien, welche im Bürgerregister und Familienregister ein- getragen sind. Für die vorher lebenden Personen nur Scheine und Abschriften der einzelnen Tauf-, Ehe- und Sterbeeinträge. Die Filiationen bleiben meist unsichtbar und unbezeugt, weil die Eheeinträge vor 1800, besonders in reformierten Büchern, meistens nur die Namen der Brautleute nennen, nicht aber deren Väter oder Eltern. Die Taufeinträge nennen nur die Eltern und Paten der ge- tauften Kinder, und die reformierten Sterberegister, die erst 200 Jahre nach der Reformation vorgeschrieben wurden, sind anfänglich sehr knapp gehalten. Die Zusammenhänge müssen durch Beobach- tungen und Vergleichungen der Namen der Paten, der Wahl der 35 Vornamen der Kinder und durch Beiziehung anderer, nicht direkt genealogischer Quellen, wie Notariatsprotokolle, Grundbücher, Ur- barien u. a. ermittelt werden. Auch ein geschulter und erfahrener Forscher kann nicht immer alle Schwierigkeiten überwinden und alle Rätsel aufklären. Neuere Bearbeitungen, zuverlässige moderne Namenregister oder Verkartungen von Pfarrbüchern sind sehr selten. Das im Stadtar- chiv Aarau befindliche «Geschlechterbuch der Stadt Aarau» von Wilhelm Hemmeier stellt eine um 1880 / 1900 entstandene Verkar- tung der Aarauer Pfarrbücher vor 1800 dar. Dieses Verzeichnis ist nach den im Staatsarchiv Aarau vorhandenen Quellen angefertigt worden: Ein 1900 erstelltes Inventar, durch das 1942 von Dr. Willy Pfister erstellte ausführliche Inventar der reformierten Pfarrarchive des Aargau vielfach ergänzt. Die vom Staatsarchiv gemachten Aufzeichnungen über einen Teil der katholischen Pfarr- und Gemeindearchive der katholischen Ge- meinden. Einige direkte Auskünfte von Zivilstandsbeamten und Pfarrern. Pfarrei mit ihren Gemeinden (Bezirk) Pfarrbücher Gemeinde mit Zivilstandsamt (Bezirk) Beginn der Eintragungen [frühere Gemeinde] nunmehr eingemeindet Konf. Taufe Ehe Tod Anzahl Aarau (Aarau) Kantonshauptstadt ref. 1534 1616 1673 13/16 kath. 1803 1803 1803 2/4 Bände vor 1817 im Stadtarchiv ; Aarauer Wappen- und Gesclilechterbuch von Dr. W. Merz 1917 (gedruckt) ; gedrucktes Inventar 1914 Aarburg (Zofingen) ref. 1556 1573 1576 5/6 gedrucktes Inventar 1917

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