ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Natur und Mensch - Jahresmitteilungen der naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg e.V. Jahr/Year: 2003 Band/Volume: 2003 Autor(en)/Author(s): Kaiser Bernhard Artikel/Article: Beitrag zur Kenntnis der Moosflora um Velden/Mittelfranken und der angrenzenden Pegnitzalb 25-99 © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at ISSN 0077-6025 Jahresmitteilungen 2003 Seite Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Natur und Mensch Nürnberg 2004 25-99 Marientorgraben 8, 90402 Nürnberg Bernhard Kaiser Beitrag zur Kenntnis der Moosflora um Velden/Mittelfranken und der angrenzenden Pegnitzalb Teil 2: Die Laubmoose * Einleitung Dr. Andreas Hemp (Bayreuth), Dr. Monika Koperski (Bremen), Markus Reimann (Heil­ Wie bereits im 1. Teil der Arbeit angekündigt, bronn), Dr. Gisela Nordhorn-Richter (Moers), sollen an dieser Stelle auch neue Arten- und Gottfried Schwab (Brombachtal), Uwe Schwarz Standortfunde von Leber- und Torfmoosen mit­ (Stuttgart). geteilt werden. Überdies möchte ich zu einzelnen Arten Infor­ mationen zur Kenntnis bringen, die vielleicht Neue Arten (Hepaticae): die Bestimmung erleichtern und zu weiteren Beobachtungen anregen sollen. Geocalyx graveolens (Schrad.) Nees Außerdem versuche ich Angaben zur Häufig­ Säurezeiger. Frischezeiger. Halbschatten­ keit der einzelnen Laubmoose im Gebiet zu pflanze. Selten. machen. Dazu lege ich lediglich meine subjek­ Rote-Liste-Moos Kategorie 2: stark gefährdet. tiven Beobachtungen zugrunde. Fundorte nach 1975: Die aufgeführten Gattungen und Arten sind al­ keine. phabetisch geordnet. Angaben vor 1975: Die mikroskopischen Beobachtungen wurden 6434/4 oberhalb „Ofengraben“ bei Alfalter (leg. größtenteils mit einem Olympus-BHT Mikro­ K. G auckler 29.07.1959, NHG Herbarbeleg Nr. skop durchgeführt. Die mikroskopischen Auf­ 853). nahmen und Encalypta vulgaris habe ich mit einer Nikon Coolpix 990 fotografiert. Die üb­ Preissia quadrata (Scop.) Nees rigen Moosbilder entstammen der CD: „Bilder Rote-Liste-Moos Kategorie 3: gefährdet von Moosen“ von Michael Lüth (2002). außerhalb der Alpen und voralpinem Moorland. Fundorte nach 1975: Übrigens: F erdinand A rnold wurde am 12. 6234/443 östlich „Teufelsbrunnen“ im Mai 1880 zum Ehrenmitglied der NHG ernannt Veldensteiner Forst. - 6235/333 unterhalb (B ey erstedt 2001); (vgl. auch K a iser 2001, S. „Kühkopf ‘ im Veldensteiner Forst. - 6335/133 214). zwischen Höfen und dem „Glaserdenkmal“ Danksagung: Für Bestimmungshilfen und Überlassung von Belegen danke ich Riccardia palmata (Hedw.) Carruth. Säurezeiger. Frischezeiger. Halbschatten­ pflanze. Selten. Teil 1: Die Hom Leber- und Torfmoose, siehe Jubiläumsausgabe „Natur und Mensch“. Festschrift zum 200 jährigen Bestehen Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg e.V. 1801-2001 S. 213-256. 25 © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at Fundorte nach 1975: Angaben vor 1975: 6335/113 Nähe „Pechbrunnen“ im „Buch­ 6534/142 oberhalb Engelthal (A rnold 1877). graben“, Veldensteiner Forst (cum propa- gulifera). Angaben vor 1975: Neue Fundorte (Hepaticae und keine. Sphagnidae): Riccia ciliata Hoffm. Rote-Liste-Moos Kategorie S: extrem selten. Anthoceros agrestis Paton Neutralzeiger. Frischezeiger. Lichtpflanze. 6334/242 bei Bernheck. Fundorte nach 1975: 6335/322 Brachacker, südlich Krottensee (leg. Diplophyllum albicans (L.) Dum. et det. D. R einhardt am 26.03.2002). 6335/141 „Haselbeckenteich“ bei Mosenberg. - 6436/123 „Eiselbachgrund“ bei Bernricht. Ricciocarpos natans (L.) Corda (Riccia n. L.) Diplophyllum obtusifolium (Hook) Dum. Rote-Liste-Moos Kategorie 3: gefährdet. 6234/442 am „Bockshügel“ im Veldensteiner Neutralzeiger. Feuchtezeiger. Lichtpflanze. Forst. Fundorte nach 1975: Lunularia cruciata (L.) Dum. 6335/111 „Nestelgrund“ bei Ranna (vgl. K aiser 6535/323 Alfeld (leg. et det. D. R einhardt ). 2002). Riccia fluitans L. 6335/111 „Nestelgrund“ bei Ranna. - 6434/221 Nähe der Harnbachmühle bei Rupp- rechtstegen. Anmerkung: Herr D. R ein ­ hardt , den ich auf die Fund­ stelle im „Nestelgrund“ hin­ wies, stellte fest, dass es sich um die äußerst selten sporu- lierenden Pflanzen handelt. Er machte mich außerdem auf eine Textstelle bei P aton , J. A. (1999) aufmerksam. Dort wird Abb. 1: Ricciocarpos natans. Foto: Bernhard Kaiser Schuster (1992) zitiert, der die Ansicht vertritt, sporulierende Pflanzen, die bisher fürR. fluitans gehalten Trichocolea tomentella (Ehrh.) Dum. wurden, gehören zu R. stenophylla Spruce. Rote-Liste-Moos. Alpen, Voralpen nicht R. fluitans sei durchwegs (consistently) steril. gefährdet. Übriges Bayern Kategorie 3: ge­ Fertile Pflanzen in England und möglicherweise fährdet. anderswo in Westeuropa sind R. stenophylla , Neutralzeiger. Feuchtezeiger. Halbschatten­ welches vielleicht als Aquarienpflanze ein­ pflanze. Selten. geschleppt wurde. Fundorte nach 1975: Da es sich hier um einen Neufund für Deutsch­ 6436/123 „Eiselbachgrund“ bei Bernricht (leg. land handeln würde, sind noch eingehendere M einunger /S chröder ) . Untersuchungen vorgesehen. 26 © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at Sphagnum warmtorfii Russ. Fundorte nach 1975: 6335/133 zwischen Höfen und dem 6334/231 „Spitzberg“, westlich Eckenreuth. - „Glaserdenkmal“ im Veldensteiner Forst. 6334/442 im „Kipfental“ bei Velden. - 6334/ 444 im „Ankatal“ bei Rupprechtstegen. - 6335/ 134 Gebiet „Roßköpfl“ im Veldensteiner Forst. -6335/413 „Steinerne Stadt“ bei Musci (Laubmoose) Krottensee. - 6335/421 im „Felsenlabyrinth“ bei Forsthaus Sackdilling. - 6335/431 „Weiße Abietinella abietina (Hedw.) Fleisch. Hülle“ östlich Krottensee. - 6434/221 Basenzeiger. Trockenheitszeiger. Lichtpflanze. Bachschlucht bei der Griesmühle Nähe Verbreitet. Rupprechtstegen. - 6534/223 am Deckersberg Fundorte nach 1975: Ost. 6334/242 Bemheck. - 6334/421 „Gänsgraben“ Angaben vor 1975: - 6334/422 „Bockwinkel“, südlicher Westteil. 6335/1 „Puchgraben“ („Buchgraben“) im - 6334/423 „Geißloch“ bei Velden. - 6334/424 Veldensteiner Forst M olendo (1875). - „Kupfertal“, „Zant“ - 6334/442 „Nußbaum“ Auf Kalk- und Dolomitsteinen um Krottensee bei Velden. - 6334/442 „Kipfental“ bei Velden. (Arnold 1877). - 6334/444 „Kipfental“ süd, „Ankatal“. - 6335/ 121 Seeweihergebiet. - 6335/124 Unterer Anmerkung: Das feine, zierliche, nur mit der Kammerweiher. - 6335/142 Rauhenstein. - Lupe erkennbare Moos wächst an trockenen, 6335/313 „Heilertsberg“ - 6335/314 beschatteten Dolomitfelsen. „Schwalbenstein“, „Katzenloch“ - 6335/331 Amblystegiella ist das Diminutiv von „Galgenberg“ bei Velden. - 6335/333 Amblystegium. Die Gattung ist auch unter den Güntherstal. - 6335/334 „Petershöhle“. - 6335/ Gattungsnamen Amblystegium , Serpoleskea 343 „Weißenstein“ bei Engenthal. - 6434/221 oder Platydictya zu finden. Dadurch kann es Griesmühle bei Rupprechtstegen. - 6435/134 natürlich leicht zu Verwechslungen und im „Reichental“ bei Hirschbach. - 6534/223 Missverständnissen kommen. Obersee bei Happurg. Der Unterschied der Gattung Amblystegiella zu Angaben vor 1975: Amblystegium besteht im Wesentlichen in der 6434/24 Vorra (leg. H irschmann 1911, fehlenden Blattrippe und der Zierlichkeit der Herbarbeleg Nr. 5862). - Von K aulfuss ( 1894) Pflanzen. vom Keuper bis zum Dolomit als verbreitet angegeben, aber nur steril. War schon W alther Amblystegiella jungermannoides (Brid.) Giac. & M olendo (1868) und Arnold (1877) von (Amblystegiella sprucei (Bruch) Loeske; gleichen Örtlichkeiten bekannt. Platydicta jungermannioides (Brid.) H. A. Crume) Aloina rigida (Hedw.) Limpr. Basenzeiger. Frischezeiger. Schattenpflanze. Basen-Neutralzeiger. Trockenheits-Frische­ Selten. zeiger. Lichtpflanze. Sehr selten. Rote-Liste-Moos Kategorie 3: gefährdet. Fundorte nach 1975: Fundorte nach 1975: 6335/334 südlich der „Petershöhle“ bei keine. Hartenstein. Angaben vor 1975: W alther & M olendo (1868) und K aulfuss Amblystegiella confervoides (Brid.) Loeske (1894) geben dieses Moos von Müggendorf und (.Platydicta c. (Brid.) Crum) dem Püttlachtal bei Pottenstein an. Basenzeiger. Frischezeiger. Halbschatten­ pflanze. Zerstreut. © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at Amblystegiella subtilis (Hedw.) Loeske Sporogonen gefunden. Meines Erachtens sind (A. subtilis (Hedw.) Loeske; Amblystegium jedoch die vegetativen Merkmale einem subtile (Hedw.) Schimp.; Platydictya subtilis Amblystegium am ähnlichsten. (Hedw.) H. A. Crume) A. compactum findet sich gerne im hinteren Neutralzeiger. Frischezeiger. Lichtpflanze. Bereich von Dolomitgrotten und -höhlen, Selten. genügend Lichteinfall vorausgesetzt. Das Moos Rote-Liste-Moos Kategorie 3: gefährdet. ist anscheinend sehr robust und auch noch in Fundorte nach 1975: solchen Höhlen zu finden, in denen gelegentlich 6335/142 zwischen Rauhenstein und Fischstein. Feuer gebrannt werden. Angaben vor 1975: 6533/2 am Moritzberg bei Lauf (K aulfuss Amblystegium juratzkanum Schimp. 1897). Juratzka’s Pfeifenkopfmoos (Amblystegium serpens var. juratzkanum Amblystegium compactum (C. Müller) Aust. (Schimp.) Rau & Herv.; Amblystegium radicale (Hypnum densum Milde, Brachythecium auct.) densum (Milde) Jur., Conardia compacta Neutralzeiger. Frischezeiger. Halbschatten­ (Drummond) Robinson, Rhynchostegiella com­ pflanze. Verbreitet. pacta (C. Müller) Loeske) Fundorte nach 1975: Basenzeiger. Frischezeiger. Schattenpflanze. 6235/123 zwischen Lehm und „Haidmühle“ bei Selten. Pegnitz. - 6235/343 am „Hubertussteig“ im Rote-Liste-MoosKategorie 3: gefährdet. Veldensteiner Forst.
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