1.) Gebietsumf ang und Ortsverzeichnis der Autonomen Mad.jarisehen Region in Rumänien. Bericht u,Auszug Rumänien_ Verwaltung-Bevölkerung Zum Abschluß der Berichterstattung über die Autonome Madjarische Regi­ on, die durch die neue rumänische Verfassung vom 24«September 1952 geschaf­ fen wurde (Vgl. Wissenschaft1.Dienst Südosteuropa Hr.1,S*9 u.22 und Nr.2, S-1 ff u. S.16) soll im Folgenden eine kurze Beschreibung der Gebietsaus- dehnung und Grenzen dieser Region gegeben werden sowie ein Verzeichnis der Gemeinden, die zu dieser Region gehören. Es ist von besonderem Interesse, zu untersuchen, wie weit sich die Ausdeh­ nung der autonomen madjarischen Region an frühere Verwaltungseinheiten u. Grenzen anschließt und noch mehr, wie weit sie sich bemüht, tatsächlich den Grenzen des geschlossenen Siedlungsgebietes der Szekler zu folgen. Man sollte nun meinen, daß sic} die neugeschaffene Region entweder an die genauen Grenzen des geschlossenen madjarischen Siedlungsgebietes halten, also dem eigentlichen Zweck ihrer Errichtung Rechnung tragen würde, oder sich an frühere Verwaltungsgebiete anlehnen, also historischen Erwägungen folgen würde. Es ist jedoch merkwürdigerweise weder das eine noch das an­ dere der Fall. Die Abgrenzung der Autonomen Madjarischen Region schließt sich an keine ehemaligen Verwaltungsgrenzen an und folgt solchen nur an jenen Stellen, wo sie ganz unverrückbar mit von der Natur vorgezeichneten Linien,-insbesondere dem Karpaterhauptkamrn,zusammenfallen. Sie weicht aber auch an vielen Stellen von den Volkstumsgrenzen auffallend ab. Im einzelnen ergibt sich folgendes Bild: Der südöstlichste Ravon Targu Sa- cuesc (Kezdiväsarhely) umfaßt im wesentlichen das 3ecken von Kezdiväsar- helr mit den umliegenden Rängen. Seine Ostgrenze verläuft am Karpatenkamm. Merkwürdigerweise ist die in der äußersten Karpatenecke gelegene Gemeinde Comandau (Kommando), die stets zu jenem Verwaltungsgebiet gehörte und auch 1940-45 Ungarn ei riverleibt war, ausgegliedert und gehört zum Rayon Cislau der südlich der Karpaten liegenden Region Ploe^ti, obwohl die Gemeinde zwar einen rumänischen Bevölkerungsanteil jedoch madjarische Hehrheit aus- weist. Die im Nordosten des Rayons ebenfalls unmittelbar an seiner Grenze liegende rein rumänische Gemeinde Poiana (Kezdiszentbereszt} ist jedoch innerhalb der Autonomen Madjarischen Region verblieben. Der westlich anschließende Rayon Sfantu Gheorghe (Sepsiszentgyörgy) um­ faßt außer dem Becken von Sepsiszentgyörgy auch das Olt-Tal und die dazwi­ schenliegenden Höhen. Im Südosten ragt er mit der Gemeinde Zagon weit in den äußersten Karpatenbogen hinein. Am Südrand dieses Rayons ergeben siel; wieder einige Merkwürdigkeiten. So sind einige rein rumänische Gemeinden, z.B. Valea Mare (Nagypatak) und Barcani (Barkany) nicht einbezogen, dage­ gen andere ebenfalls an der Grenze gelegene rumänische Gemeinden, die sich leicht hätten ausgliedern lassen, wie Lisnau (Liszn;/6) und Valcele (Elö- patak), einbezogen worden.Am Alt lehnt sich die 'Grenze ohne Rücksicht auf ethnographische Gegebenheiten an die Flußlinie, die auch historisch Ver­ waltungsgrenze war und läßt die madjarischen Mehrheitsgemeinden Apa^a (Ap4cza)und Ormeni$ (’Ürmös) außerhalb des autonomen Gebietes. Der an die beiden Rayons nördlich bzw. nordöstlich anschließende Rayon Ciuc (Csikszereda) bildet das eigentliche Kernstück des Szeklerlandes und reicht im Norden bis an den Gyimes-Paß. Dort ist interessanterweise die am Paß gelegene rumänische Mehrheitsgemcinne Ghime^-Faget (Gyimes Bükk),trotz­ dem sie historisch immer zum Szeklergebiet gehörte, ausgegliedert und der; moldauischen Rayon Moine^ti der Region Bacau zugeteilt. 23 4 Weiter nördlich und wieder an den Karpatenkamin angslehnt, folgt der Rayon Gheorgheni (Gyergyoszentmiklos), das gleichnamige Becken am obersten Lauf der Marosch und seine Umrandung umfassend. Auch hier sind die zwei im äußersten Nordosten in den Karpaten liegenden rumänischen Mehrheitsgemein- dän Corbu (Gyergyo-hollo) und Tulghe? (Gyergyo-Tölgyes) ausgegliedert und an moldauische Rayons angeschlossen. Umso erstaunlicher berührt es, daß ganz im Norden der autonomen Region der Rayon Toplita (Marosheviz) einbezogen wurde. Er umfaßt das enge Tal der Ma­ rosch zwischen dem Becken von Gyeigyoszentmiklos und der Südwendung des Flußlaufes oberhalb Sächsisch Regen. Die Nordgrenze des Rayons und damit der autonomen Region verläuft am Kamm des Kelemen-Gebirges. Mit Ausnahme der beiden Gemeinden Remetea (Gyergyoremete) und Borsec (Borszek), die ur­ sprünglich immer zum Szeklergebiet gehörten, sind nämlich alle Orte dieses Rayons rein rumänisch oder mit sehr starker rumänischer Mehrheit bevölkert. Für die Zuweisung dieses Rayons zur autonomen Region sind demnach aus - schließlich verkehrsgeographische bezw. wirtschaftliche Gründe maßgebend gewesen, denn durch das Maroschtal führt die Bahnverbindung in die Becken­ landschaften des inneren Szeklergebietes. Aus den gleichen Gründen der verkehrsgeographischen Geschlossenheit scheint der im NW der Region liegende Rayon Reghin (Sächsisch Regen, Szaszregen) angeschlossen worden zu sein. Auch er zeigt in der Mehrzahl rein oder über­ wiegend rumänische Orte, daneben auch vier Gemeinden des siebenbürgisch- sächsischen Siedlungsgebietes um Sächsisch Regen. Der Rayon reicht ohne sichtbaren Grund verhältnismäßig weit nach Westen und umfaßt sogar einige ehemals zum Jude$ Nasaud gehörige Gemeinden. Südlich an diesen Rayon schließt sich der Rayon Targu Mure» an, in welchem auch die Hauptstadt der autonomen Region, Targu Mure$ (Neumarkt, Maros- Vasarhely) gelegen ist. Obwohl diese Stadt eine starke madjarische Mehr­ heit aufweist und in der Größenordnung unter den Städten des Szeklerlandes an der Spitze steht, liegt sie doch sehr am Rande des Gebietes, eigentlich nicht mehr im Szeklerlande engerer Begriffsbestimmung. Die Eingliederung dieser Stadt und ihrer Umgebung brachte neuerlich die Notwendigkeit mit sich, eine ganze Anzahl rumänischer oder stark gemischter Gemeinden, insbe­ sondere im Nordwesten des Rayons, in die autonome Region aufzunehmen. Den nach Südwesten hin offenen Rand des autonomen Gebietes bilden die bei­ den Rayons Sangiorgiu de Padure (Erdöszentgyörgy ) und Odorhei (Oderhel­ len,^Szekelyudvarhely).In beiden Rayons befinden sich ausschließlich mad­ jarische Gemeinden und die Abgrenzung gegen das siebenbürgisch-sächsische Siedlungsgebiet südwestlich der beiden Rayons ist sehr konsequent durch­ geführt. Nur die fast rein madjarische Gemeinde Jimbor (Zsombor, Sommer­ burg) blieb unerklärlicherweise außerhalb der autonomen Region. Betrachtet man so die Zusammensetzung der Autonomen Madjarischen Region zusammenfassend, dann ergeben sich neben der Berücksichtigung volkstums­ mäßiger Gesichtspunkte auch starke verkehrsgeographische Rücksichten, die zur Einbeziehung erheblicher nichtmadjarischer Bevölkerungsteile in das autonome Gebiet geführt haben. Das nachstehende Gemeindverzeichnis bringt nach dem Stande der Verwaltungs­ einteilung, die durch die neue Verfassung in Kraft gesetzt wurde, die Ge­ meinden rayonsweise, wobei die madjarischen Ortsnamen und, falls existie­ rend, deutsche Ortsnamen beigesetzt wurden. Ebenso wurden erhebliche nicht-madjarische Bevölkerungsanteile einzelner Gemeinden in Anmerkung hervorgehoben. 24 Übersicht s kar t e .der_Ve rwal tungs eint ei lung _ der .Autonomen Mad^arischen^Hegion^ Bistritz r" / J \ (Eoplita r— ) \ S J Piatra Neanrf r-> L, '( aiReghln w «%/*. > .~*V\ _\ \ ^® ys/ ^ W V Gheorgheni 4 ^ V. TAEGU MORES ' #ovata Cs> ‘<r® J \> -- Ar •v/ \ S». ^/.A Sfen Georgl'u Miercurea Ciuol de Padure \ '"VA ^ y ^dorhei s ^ y \ b Schäßburg . e "V/'X 1 Mediasch l V ,_J i r s / Targ^Säcueeg )i < < ‘ ?SfptuS j VQheorgheV Covaanlt\ _ _VA—{"'■*. / lo 2o 3o 4o 5° km X ^'X/'. Krona i^adt vy 1 : 1 ooo ooo Die Rayone sind nach ihren Hauptorten benannt,die auf der Karte unterstrichen sind. 23 Gemeindeverzeichnis der Autonomen Madjarischen Region (Regiunea Autonoma Maghiara) Hauptstadt: Targu Mures Maros Vásárhely(Neumarkt) 1. Rayon Ciuc Stadt: Miercurea Ciuc Csíkszereda Gemeinden: 1. Armáseni Csíkménaság 13. Páuleni Csíkpálfalva 2. Cárta Karczfalva 14. Racu Csíkrákos 3. Ciuc Sángiorgiu Csikszentgyörgy 15. Sáncraieni Csíkszentkirály 4. Cozmeni Kozmás 16. Sandominic Csíkszentdomokos 5. Danesti Csíkdánfalva 17. Sánmartin Csíkszentmárton 6. Frumoasa Szépviz 18. Sansimion Csíkszentsimon / 1/3 Rumänen / 19. Santimbru Csíkszentimre 7. Harghita Hargita 20. Tomesti Csíkszenttamás 8. Leliceni Csíkszentlélek 21. Tusnád Tusnád 9. Lunca de Jos Gyimesközéplok 22. Tusnad Bai Tusnádfürdö 10. Lunca de Sus Gyimesfelsölok 11. Madaras Csíkmadaras 12. Mihaileni Csíkszentmihály 2. Rayon Gheorgheni Stadt: Gheorgheni Gyergyószentmiklós Gemeinden 1. Ciumani Gyergyócsomafalva 5. Lazarea Szárhegy 2. Ditrau Ditró 6. Suseni Gyergyóújfalu 3. Izvorul Murefului Marosfö 7. Valea Strámbá Tekeröpatak /fast rein rumänisch/ 8. Voslobeni Vasláb 4. Joseni Gyergyóalfalu /fast rein rumänisch/ 5. Rayon Odorhei Stadt: Odorhei Székelyudvarhely (Oderhellen) Gemeinden: 1. Bisericani Szentlélek 14. Nicolesti Miklésfalva 2. Brádesti Fenyéd 15. Ocland Oklánd 3. Cápálnita Kápolnásfalu 16. Páuleni Székelypálfalva 4. Corund Korond 17. Porumbeni Galambfalva 5. Darjiu Székelyderzs 18. Sáncraiu Szekelyszentkirály 6. Dealu Oroszhegy 19. Sánpaul Szt. Pál 7. Feliceni Felsöboldogfalva 20. Satu Mare Máréfalva 8. Forteni Farczád 21. Taetura Vágás 9. Lueta Lövéte 22. Ulcani Ülke 10. Lupeni Farkaslaka 23. Varghis Vargyas 11. Meresti Homorédalmás 24. Vársag Székelyvarság 12. Martinis Homorédszentmárton 25. Vláhita Szentegyházasfalu 13. Mugeni
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