
Zuschauer-Informationen zur Sendung am 19. Juli 2011, 22.00 Uhr Mit dem Boot durchs Elsass Wasserwege nach Straßburg Allgemeine Informationen Immer schon haben Flüsse und Bäche für die elsässische Landschaft rund um Straßburg eine große Rolle gespielt. Dem Wasser verdanken Land und Stadt einen Teil ihrer Schönheit. Lange Zeit prägten Pénichen, Binnenschiffe, das Bild der Kanäle, heute haben Freizeitkapitäne die Wasserstraßen erobert. Der Rhein-Marne- Kanal kommt aus der Champagne und führt zunächst durch Lothringen, dann durchs nördliche Elsass bis nach Straßburg. Die Wasserstraßen waren ursprünglich wichtige Lebensadern. Bauern und Winzer brachten ihre Waren aus dem Umland nach Straßburg, um sie hier zu verkaufen oder weiter Richtung Rhein zu verschiffen. Kaufleute brachten Geld in die Stadt, Flüsse und Kanäle zwischen Rhein und Vogesen halfen ihnen, ihre Waren an den Mann zu bringen. Wirtschaft und Wohlstand zogen bereits im Mittelalter Wissenschaftler und Künstler nach Straßburg. Die heutige Europametropole verdankt ihre Pracht und den Reichtum diesen uralten Handelswegen. Bis heute prägen Kanäle und Brücken das Bild der Stadt. Das Flüsschen Ill umschließt das Zentrum, zahlreiche Restaurants liegen direkt am Wasser. So kommt man hin Nach Niderviller: Über die A 4 bis Phalsbourg. Abfahrt 44, dann über die N4 bis Abfahrt Buhl-Lorraine, Richtung Niderviller. Die Marina liegt vor dem Ort rechts am Kanal. Nach Straßburg: von/über Saarbrücken Richtung Saargemünd, dann auf die A 4 bis Straßburg Von Niderviller über die Landstraße nach Straßburg: Niderviller, St. Louis-Arzviller, Lutzelbourg, Saverne, Wilwisheim, Hochfelden, Schwindratzheim/Waltenheim, dann Auffahrt 47 auf die A 4 bis Straßburg Saarländischer Rundfunk, Chefredaktion Kultur u. Wissenschaft, „Fahr mal hin“, Funkhaus Halberg, 66100 Saarbrücken 1 Touristische Informationen Office de Tourisme de Strasbourg 17, Place Cathédrale 67000 Strasbourg Tel.: 0033 3 88 52 28 28 www.otstrasbourg.fr E-Mail: [email protected] Office de Tourisme de Saverne 37, Grand Rue Zone Piétonne 67700 Saverne Tel.: 0033 3 88 91 80 47 Fax: 0033 3 88 71 02 90 www.ot-saverne.fr E-Mail: [email protected] SYNDICAT D'INITIATIVE de Lutzelbourg Mairie 57820 Lutzelbourg Tel.: 0033 3 87 25 30 19 Fax: 0033 3 87 25 33 76 E-Mail: [email protected] Gastronomie La Marne 5, Rue du Griffon 67700 Saverne Tel.: 0033 3 88 91 19 18 Fax: 0033 3 88 91 01 24 Café Brant 11, Place de l’Université 67000 Straßburg Tel.: 0033 3 88 36 89 05 www.Cafe-brant.com Café Atlantico 19, Quai des Pêcheurs 67000 Straßburg Tel.: 0033 3 88 35 77 81 www.cafe-atlantico.net Saarländischer Rundfunk, Chefredaktion Kultur u. Wissenschaft, „Fahr mal hin“, Funkhaus Halberg, 66100 Saarbrücken 2 SARl Pasta Franchi 8, Avenue Europe 67000 Straßburg Tel.: 0033 3 88 36 34 34 Sehens- und Erlebenswertes Rhein-Marne-Kanal Vom Hafen in Niderviller geht die Reise zunächst durch Lothringen. Von Nancy kommend durchbricht der Rhein-Marne-Kanal zwischen Arzviller und Saverne die Nordvogesen, durchquert die elsässische Ebene und erreicht schließlich bei Straßburg den Rhein. Die 67 Kanal-Kilometer und zahlreichen Schleusen können schnellstens in dreieinhalb Tagen bewältigt werden. Bereits nach wenigen Kilometern wartet die erste Herausforderung. Die Felsen der Vogesen versperren den Weg. Einziges Durchkommen: zwei schmale Tunnels. Mit dem Bau des Rhein-Marne- Kanals wurden zwischen 1850 und 1853 auch die Tunnels von Niderviller und Arzviller in den Felsen gesprengt. Wer genau hinschaut, erkennt den roten Vogesensandstein, aus dem viele berühmte Bauwerke im Elsass errichtet sind. Nur noch selten begegnen den Hausbooten unterwegs Pénichen. Bis vor 30 Jahren gehörten sie jedoch zum täglichen Bild, transportierten Kohle, Sand, Steine und Glas. Kanal und Schleusen wurden im 19. Jahrhundert exakt für ihre Maße konstruiert. Schiffshebewerk Arzviller Der Schrägaufzug ist die Attraktion von Arzviller. Das Hebewerk gilt als Wunder der Kanal-Technik: eine Riesenbadewanne auf Schienen. Es wurde 1969 in Betrieb genommen, überwindet 45 Höhenmeter und ersetzt eine Schleusentreppe von 17 Schleusen, zu deren Durchfahrt früher ein ganzer Tag notwendig war. Im Sommer bestaunen viele Touristen den einzigartigen Schiffsaufzug. Weltweit gibt es nur zwei ähnliche Konstruktionen. Bei der Talfahrt wird der Trog so lange mit Wasser gefüllt, bis er schwerer ist als das der im Tal liegenden Gegengewichte. Die Kraft von zwei kleinen Motoren reicht aus, um die Massen in Bewegung zu setzen. Dann funktioniert der Aufzug wie eine Hebebühne mit wenig Kraftaufwand und Energie sparend. Touristen können mit einem Ausflugsboot eine Probefahrt machen. Lutzelbourg Bei Hobby-Kapitänen und ihren Crews ist Lutzelburg ein beliebtes Ziel - gibt es doch hier im kleinen Hafen die Möglichkeit, Treibstoff und Proviant aufzufüllen. Als Pénichen noch das Bild des Kanals bestimmten, waren die ansässigen Geschäftsleute bestens auf den Schiffsverkehr eingestellt. Tante-Emma-Läden boten alles an, was ein Schifferhaushalt brauchte. Saarländischer Rundfunk, Chefredaktion Kultur u. Wissenschaft, „Fahr mal hin“, Funkhaus Halberg, 66100 Saarbrücken 3 Hoch über dem Ort thront die Ruine der einst mächtigen Staufer-Residenz Lützelburg. Die Festung der Grafen von Lutzelburg wurde im 11. Jahrhundert aus Vogesensandstein erbaut. Die besondere strategische Lage machte das Château begehrt und so kam es schon nach kurzer Zeit in den Besitz der Bischöfe von Metz. Von hier oben konnten sie mehrere Täler und eine der wichtigsten Vogesenpassagen gleichzeitig überwachen. 1840 sollten die Steine der Burgruine zum Bau der Bahnlinie Metz-Straßburg benutzt werden. Nur dem beherzten Eingreifen eines Notars ist es zu verdanken, dass das Denkmal erhalten blieb. Kristallerien Die Nordvogesen bieten immer noch alles, was man für die Herstellung von Glas und Kristall in großen Mengen braucht: Holz, Sand, Wasser und Farne für die Pottasche. Die Berufe des Glasbläsers und Glasschleifers haben eine lange Tradition in vielen lothringischen und elsässischen Dörfern. Seit dem 18. Jahrhundert gab es zahlreiche Glashütten in der Region und die Karrieren berühmter Glaskünstler vor allem in der Zeit des Jugendstils nahmen ganz in der Nähe ihren Anfang. Saverne Saverne ist ein munteres elsässisches Städtchen, bekannt vor allem für sein prächtiges Schloss aus rotem Vogesensandstein - erbaut vom berühmt-berüchtigten Kardinal Louis de Rohan. Mit einem Diamant-Collier wollte er sich die Gunst von Königin Marie-Antoinette erschleichen. Die so genannte "Halsbandaffäre" soll sogar mit zum Ausbruch der Französischen Revolution geführt haben. Heute ist das Schloss alljährlich im Juni Schauplatz eines Kinderfestes mit dem Motto "Mein Schaf ist ein Löwe". Viele Touristen bestaunen die Ausmaße der Doppelschleuse von Saverne, die Boote und Besatzung endgültig aus den Vogesen in die elsässische Ebene führt. 6 Meter tief führt das Schleusenbecken hinab. Am Ufer steht eine alte Elektro-Lok, die früher die Pénichen auf dem Kanal gezogen hat. Damals hatten die Schleusenwärter Sommer wie Winter viel zu tun. Heute beschränkt sich der Betrieb der Doppelschleuse vor allem auf die warme Jahreszeit. Wingersheim Die Gegend um Waltenheim und Wingersheim ist berühmt für den Anbau einer Pflanze, die dem Bier seinen typisch bitteren Geschmack verleiht - Hopfen. In Wingersheim führt André Fischer durch die weiten Hopfenfelder und den Hopfenpfad. Die Pflanze gehört zu den Brennnessel-Gewächsen und kann bei guten Bedingungen bis zu 20 Zentimeter am Tag wachsen. Ende Juni hat sie acht bis neun Meter erreicht und normalerweise steht sie am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, in voller Blüte. Hoch über Wingersheim erreicht der Hopfenpfad einen beliebten Aussichtspunkt, hier wird der Blick frei auf Nordvogesen, Schwarzwald und Straßburg. Bei guter Sicht ist sogar die Kathedrale zu sehen - Jahrhunderte lang das höchste Gotteshaus der Welt. Saarländischer Rundfunk, Chefredaktion Kultur u. Wissenschaft, „Fahr mal hin“, Funkhaus Halberg, 66100 Saarbrücken 4 Straßburg Wo der Rhein-Marne-Kanal in Straßburg auf die Ill stößt, liegt der Glaspalast des Europäischen Parlamentes. Der 1999 fertig gestellte Bau eines Pariser Architektenteams umfasst mehr als 1.000 Büroräume und jede Menge Sitzungssäle. Nur zwölf Mal im Jahr füllt sich das labyrinthische Gebäude mit Leben, wenn die Abgeordneten der EU-Staaten zu ihren mehrtägigen Plenarsitzungen zusammen kommen. Besichtigungen sind während und außerhalb der Sitzungswochen möglich. Auf dem früheren Rheinhafen-Gelände ist ein neues Viertel entstanden. Kräne erinnern an die Vergangenheit. Wo einst täglich tonnenweise Frachtgut umgeschlagen wurde, tummeln sich heute vor allem junge Leute. Wie auf einer Insel liegen die ehemaligen Hafengebäude. Ein aufwändig umgestalteter Getreidespeicher beherbergt nun Filme, CDs und mehr als 200.000 wertvolle Bücher. Die Mediathek André Malraux hat in der Gutenberg- und Druckereistadt Straßburg auch eine symbolische Bedeutung. Zudem liegt sie ganz in der Nähe der Universität, Kunststudenten nutzen die neuen Aussichten, um sich in der perspektivischen Malerei zu üben. Mehr als 40.000 Studenten leben in Straßburg. An der Universität, wo Goethe sein Jurastudium abschloss, werden zahlreiche europäische Studiengänge angeboten. Folgt man der Ill vom Zentrum nur wenige Meter flussabwärts, ändert sich das Aussehen der Stadt. Als das Elsass 1871 dem Deutschen Kaiserreich einverleibt wurde, begann in Straßburg eine Bauwut sondergleichen: neue Straßen, neue Brücken, neue Häuser. Gründerzeit! Kosten für das
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