REIHE SOZIALES UND JUGEND | 41 Wir bieten Hilfe an. FRANKFURTER SOZIALBERICHT TEIL X: FAMILIEN IN FRANKFURT AM MAIN – LEBENSWIRKLICHKEIT UND UNTERSTÜTZUNGSBEDARFE Ergebnisse einer empirischen Erhebung unter Frankfurter Müttern und Vätern mit minderjährigen Kindern Dezernat für Soziales, Senioren, Jugend und Recht FRANKFURTER SOZIALBERICHT TEIL X: FAMILIEN IN FRANKFURT AM MAIN – LEBENSWIRKLICHKEIT UND UNTERSTÜTZUNGSBEDARFE Verfasser/-innen: Pia Bolz Dr. Herbert Jacobs Nicole Lubinski Wissenschaftliche Begleitung: Prof. Dr. Diether Döring Europäische Akademie der Arbeit in der Universität Frankfurt am Main Reiner Höft-Dzemski Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V., Berlin Mitglieder des Beirats der Sozialberichterstattung: Karl-Heinz Huth Agentur für Arbeit Frankfurt am Main Dr. Jürgen Richter Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband Frankfurt am Main e.V. Petra Becher Bürgerinstitut e.V. Hartmut Fritz Caritasverband Frankfurt e.V. Michael Zimmermann-Freitag Der PARITÄTISCHE Hessen, Regionalgeschäftsstelle Ffm Horst Koch-Panzner DGB, Kreis Frankfurt am Main Pfarrer Dr. Michael Frase Diakonisches Werk Frankfurt am Main Prof. Dr. Gero Lipsmeier Fachhochschule Frankfurt am Main, Fachbereich 4 Rebekka Rammé Frankfurter Jugendring Dr. Ralf Geruschkat Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Iris Behr Institut Wohnen und Umwelt, Darmstadt Dezernat für Soziales, Senioren, Jugend und Recht Frankfurt am Main, 2014 3 VORWORT 4 FRANKFURTER SOZIALBERICHT, TEIL X – FAMILIEN IN FRANKFURT AM MAIN 5 den vorliegenden Bericht eine umfangreiche Befragung unter Frankfurter Familien durchgeführt. Insge- samt 15.000 Familien mit minderjährigen Kindern wurden angeschrieben, von denen sich fast ein Drittel an der Umfrage beteiligte. Schwerpunkte der Umfrage waren u. a. die Themen Wohnsituation, Wohnumfeld, Art und Umfang der Kinderbetreuung, Einfluss der Schule auf das Familienleben, Frei- zeitaktivitäten mit und von Kindern, Erwerbsbeteiligung, Einkommenssituation, Vereinbarkeit von Fa- milie und Beruf sowie Inanspruchnahme von Hilfeleistungen und Unterstützungsangeboten. Dank der großen Beteiligung ist es gelungen, die Lebenssituation Frankfurter Familien detailliert zu er- fassen. Mit dem hier vorliegenden Bericht werden die gewonnenen Erkenntnisse der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das, was die Befragten an Wünschen und Unterstützungsbedarfen geäußert haben, und ihre Vorstellungen davon, was Frankfurt zu einer noch familienfreundlicheren Stadt machen könnte, geben all denen in unserer Stadt, die sich für Familien verantwortlich fühlen, wichtige Hinweise für ihr künftiges Handeln. Eine Politik für Familien kann nur gelingen, wenn man Mütter und Väter zu Wort kommen lässt und Informationen über ihre Situation direkt von ihnen erhält. Genau dies wird durch die Erhebung, die für diesen Bericht durchgeführt wurde, erreicht. Ich möchte mich deshalb ganz besonders bei all den Müttern und Vätern bedanken, die uns durch ihre Teilnahme an der Umfrage differenzierte Einblicke in die Lebenssituation Frankfurter Familien ermöglicht haben. Liebe Leserinnen und Leser, Mein Dank gilt auch all denjenigen, die als Autoren, als Berater oder in einer anderen Funktion zum Zustandekommen dieses Berichts beigetragen haben. im Mittelpunkt des hier vorgelegten zehnten Teils des Frankfurter Sozialberichts stehen die Familien in Ihre unserer Stadt. Frankfurt am Main versteht sich als Familienstadt, d.h., dass Familien in der Stadt will- kommen sind, dass Familien sich in der Stadt wohlfühlen sollen und dass Familien die Angebote und Unterstützung finden, die sie brauchen. Prof. Dr. Daniela Birkenfeld Familien haben für unsere Gesellschaft unverzichtbare Funktionen. Da ist zunächst die Versorgung und Stadträtin Erziehung der Kinder. Die Familie ist der Ort, an dem Kinder lernen, dauerhaft Verantwortung füreinan- Dezernentin für Soziales, Senioren, Jugend und Recht der und für andere außerhalb ihrer Familie zu übernehmen. Familien leisten darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Pflege älterer Angehöriger und helfen so, den Zusammenhalt zwischen den Generationen aufrechtzuerhalten. Es reicht freilich nicht aus, die in und von Familien gelebte Solidari- tät und die Wichtigkeit der von Familien übernommenen Aufgaben und Funktionen bloß anzuerkennen und zu würdigen. Müttern, Vätern und jungen Menschen muss die Unterstützung zukommen, die sie benötigen, um den vielfältigen Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, begegnen zu kön- nen. Hier ist auch die Kommune gefragt. Familien sehen sich mit vielfältigen und im Vergleich zu früher anderen Herausforderungen konfrontiert. Wir erleben zur Zeit einen tiefgreifenden demografischen und sozialen Wandel in unserer Gesell- schaft. Gleichzeitig haben sich die Lebensentwürfe der Menschen und ihre Einstellungen zu Familie und Elternschaft verändert. Auch wenn sich die allermeisten jungen Menschen immer noch wünschen, später einmal eine Familie zu haben, gelingt es vielen nicht, diesen Wunsch zu realisieren. Die Grün- de dafür sind vielfältig. Auch wenn die meisten Frauen und Männer irgendwann einmal Kinder und eine Familie haben, nimmt die Zeit des Zusammenlebens mit Kindern einen immer geringeren Anteil in ihrem Lebenslauf ein. Der Anteil kinderloser Haushalte steigt aber auch aufgrund der insgesamt gestiegenen Lebenserwartung deutlich an. Selbst wenn man Kinder hat, ist für die meisten Eltern die Zeit, in der sie nach der Familienphase ohne Kinder leben, länger als die Familienphase selber. Gleichzeitig sind die Erwartungen von Eltern an ein gelingendes Familienleben, an die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und an die Familienfreundlichkeit der Gesellschaft gestiegen. Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der kommunalen Familienpolitik, eine tragfähige Infrastruktur von der Kinderbetreuung über öffentliche Spielflächen bis hin zur Erziehungsberatung und zu anderen Angeboten der Jugendhilfe aufzubauen, die Eltern bei ihren Erziehungsaufgaben unterstützt und Kin- dern ein gedeihliches Aufwachsen ermöglicht. Um die Aktivitäten und Angebote für Familien noch besser an deren Bedürfnissen und Wünschen ausrichten zu können, hat das Jugend- und Sozialamt für 6 FRANKFURTER SOZIALBERICHT, TEIL X – FAMILIEN IN FRANKFURT AM MAIN 7 INHALT 8 FRANKFURTER SOZIALBERICHT, TEIL X – FAMILIEN IN FRANKFURT AM MAIN 9 INHALT Vorwort ..... ............................................................................................................. 5 5 ERWERBSSITUATION DER ELTERN UND FINANZIELLE LAGE DER FAMILIEN ................... 99 Kurzfassung ........................................................................................................... 13 5.1 Erwerbsstatus der Eltern ............................................................................... 100 5.2 Soziale Lage der Eltern ............................................................................... 103 1 EINLEITUNG ..................................................................................................... 23 5.3 Wochenarbeitszeit von Müttern und Vätern ...................................................... 106 5.4 Erwerbsbeteiligung und innerfamiliäre Arbeitsteilung in Paar-Familien .................... 108 2 KONZEPT UND METHODE .................................................................................. 29 5.5 Die Einkommenssituation .............................................................................. 109 2.1 Familienumfrage: 5.6 Armutsgefährdung und Lebensstandard ........................................................... 113 Stichprobe, Methodik der Umfrage und Gewichtung des Datensatzes ..................... 30 5.7 Bildung von finanziellen Rücklagen ................................................................ 115 2.2 Bildung von Untergruppen .............................................................................. 31 5.8 Armutsgefährdung trotz Erwerbstätigkeit .......................................................... 117 2.2.1 Familien mit einem, zwei und mehr Kindern .............................................. 32 2.2.2 Paar-Familien und Alleinerziehenden-Familien ............................................ 32 6 VEREINBARKEIT VON FAMILIE UND BERUF ........................................................... 119 2.2.3 Familien mit und ohne Migrationshintergrund ............................................. 32 6.1 Der Einfluss der regulären Arbeitszeiten und Wegzeiten zur Arbeit 2.2.4 Armutsgefährdete, nicht-armutsgefährdete und wohlhabende Familien ........... 33 auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ..................................................... 121 2.2.5 Stadtteiltypen ..................................................................................... 34 6.2 Vereinbarkeit bei unterschiedlichen Familientypen .............................................. 122 2.3 Interpretation von Unterschieden zwischen Teilgruppen ......................................... 38 6.2.1 Die Perspektive von Müttern und Vätern .................................................. 124 6.2.2 Vereinbarkeit bei armutsgefährdeten und wohlhabenden Familien ................ 125 3 TAGESGESTALTUNG UND LEBENSSITUATION IN FRANKFURTER FAMILIEN .................. 41 6.2.3 Vereinbarkeit und soziale Lage der Auskunftspersonen ............................... 126 3.1 Institutionelle Betreuung von Kindern im Vorschulalter ............................................ 42 6.3 Vereinbarkeit nach Alter, Betreuungsumfang in Kindertageseinrichtungen 3.1.1 Betreuung von Kindern unter drei Jahren ..................................................
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