Ideenworkshop zur Machbarkeitsstudie für den Radschnellweg Bad Bramstedt-Hamburg (nördlicher Abschnitt) 17. Mai 2019 Feuerwache, Kaltenkirchen Korridore für Machbarkeitsstu- dien METROPOLREGION HAMBURG Dokumentation des Ideenworkshop / Radschnellweg Bad Bramstedt-Hamburg (nördlicher Abschnitt) Ideenworkshop zur Machbarkeitsstudie für den Radschnellweg Bad Bramstedt-Hamburg (nördlicher Abschnitt) 1. Ablauf der Veranstaltung • Begrüßung und Einführung • Vorstellung des Projektes und des Arbeitsstands der Machbarkeitsuntersuchung für den Rad-schnellweg Hamburg-Bad Bramstedt • Gesprächsphase in Gruppen zur Sammlung und Diskussion von Ideen für die Führung der Radschnellweg Hamburg-Bad Bramstedt (Norderstedt-Mitte) • Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick 2. Begrüßung und Einstieg Dr. Susanne Elfferding, Projektkoordinatorin für die Radschnellwege der Metropolregion Hamburg und Vertreterin der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI), begrüßt die etwa 70 Anwesenden zur Ideenwerkstatt für die Machbarkeitsstudie über den Radschnellweg Bad Bramstedt-Hamburg und freut sich auf einen ergiebigen Austausch. Die Trasse Bad Bramstedt-Hamburg ist eine von insgesamt von insgesamt neun geplanten Radschnellwegen auf dem Gebiet der Metropolregion Hamburg. In einer Potenzialanalyse wurden 2017 erstmals mögliche Trassen identifiziert und Kriterien zur Trassenauswahl umrissen. Die darauf basierenden Machbarkeitsstudien werden zu 80% von der Metropolregion Hamburg gefördert. Die Bearbeitung erfolgt in der Verantwortung der beteiligten Kommunen, die Projektkoordination obliegt der Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg. Schematische Darstellung Radschnellwege Dieter Bracke, 1. Stadtrat Kaltenkirchen, begrüßt als Vertreter der gastgebenden Gemeinde im Anschluss alle Anwe- senden und die Vertreterinnen und Vertreter der Umlandgemeinden. Er wünscht allen Beteiligten eine interessante Informationsveranstaltung und hofft auf viele Hinweise zu den vorgeschlagenen Routenverläufen. Heiko Birnbaum, Klimaschutzmanager im Kreis Segeberg, erläutert, dass sowohl der Kreis Segeberg und die Stadt Norderstedt als auch die Stadt Hamburg Auftraggeber für die Machbarkeitsstudie seien. Sie übernehmen federfüh- 2 Dokumentation Ideenworkshop / Radschnellweg Bad Bramstedt-Hamburg (nördlicher Abschnitt) rend mit den beteiligten Städten und Gemeinden die Koordination und die Planung der Radschnellwege zusammen mit dem Fachplanungsteam. Auch er sei gespannt auf den heutigen Input. Beate Hafemann, Büro TOLLERORT entwickeln & beteiligen, begrüßt als Moderatorin und stellt neben dem Ablauf die weiteren Mitwirkenden der Veranstaltung vor: • Kreis Segeberg: Joachim Brunkhorst • Stadt Kaltenkirchen: Kathrin Schwanke, Christoph Toschke sowie Jens Rümenapp als externer Planer des Bü- ros Gertz Gutsche Rümenapp, • Stadt Bad Bramstedt: Bürgermeisterin Verena Jeske, Peter Strübing • Stadt Norderstedt: Christine Haß • Gemeinde Henstedt-Ulzburg: Inna Busch, Volker Duda • Planungsgemeinschaft Verkehr PGV-Alrutz (beauftragt mit der Machbarkeitsstudie): Jonas Göber, Sabrina Perlitius, Elke Willhaus • aus dem für die Moderation und Dokumentation zuständigen Büro TOLLERORT entwickeln & beteiligen: Bea- te Hafemann und Olga König. Beim Einlass wurden die Beteiligten gebeten, sich an Abfragen über den Wohn- bzw. Arbeitsort und das Mobilitätsverhalten zu beteiligen. Frau Hafemann greift die Eingangsabfragen auf, um einen Eindruck von der Zusammensetzung des Teilnehmerkrei- ses zu gewinnen. Es zeigt sich, dass etwa die Hälfte der Anwe- senden interessierte Anwohnerinnen und Anwohner sind. Die andere Hälfte kommt aus Politik, Verwaltung und Verbänden. Die Abfrage des Mobilitätsverhaltens zeigt, dass jeweils gleich viele der Anwesenden im Alltag überwiegend sowohl mit dem Pkw als auch dem Fahrrad unterwegs sind. Viele sind auch re- gelmäßig mit verschiedenen Verkehrsmitteln unterwegs. An- hand ergänzender Abfragen stellt Frau Hafemann fest, dass etwa die Hälfte der Beteiligten bereits Fahrräder mit elektri- scher Unterstützung fahren oder schon einmal gefahren sind, etwa ein Viertel der Anwesenden hat schon einmal ein Lasten- rad getestet und zwei sind probeweise E-Scooter gefahren. Abfrageplakat: Wie sind Sie überwiegend unterwegs? Frau Hafemann betont, dass im Rahmen einer Machbarkeits- studie zunächst geprüft werde, welche Route für den Radschnellweg machbar und geeignet wäre. Die Studie stellt noch keine Detailplanung dar. Ziel der Veranstaltung sei, Hinweise der Beteiligten auf eine möglicherweise geeignete Führung des Radschnellwegs, auf mögliche Probleme und Konflikte sowie Lösungen einzuholen. Mit ihrer Ortskenntnis könnten die Beteiligten helfen, die Planungen zu verbessern. Heute werden noch keine Entscheidungen über den Verlauf der Route getroffen. 3 Dokumentation Ideenworkshop / Radschnellweg Bad Bramstedt-Hamburg (nördlicher Abschnitt) 3. Vorstellung des Auftrags und des Arbeitsstands der Machbarkeitsuntersuchung Elke Willhaus und Jonas Göber, PGV-Alrutz, stellen den Auftrag, die Rahmenbedingungen und Standards sowie die bisher vorliegenden Routenvorschläge für den Radschnellweg vor. Die Machbarkeitsstudie umfasst mehrere Arbeitsschritte, die im Zeitraum von zwei Jahren bearbeitet werden. Die heutige Veranstaltung gehört zur Phase der „groben Trassenfindung“, dem ersten Schritt der Machbarkeitsstudie. Was sind Radschnellwege? Radschnellwege … • sind ein Netzelement in der Radverkehrsplanung in Deutschland für Entfernungsbereiche bis zu etwa 25 km, • für den Alltagsradverkehr, vor allem Berufspendler, • verknüpfen wichtige Quell- und Zielbereiche mit hohen Potenzialen, • sollen ein durchgängig sicheres und attraktives Befahren auch bei höheren Geschwindigkeiten ermöglichen und damit • Reisezeiten deutlich verkürzen. Dabei gilt jedoch, dass jede Fahrradfahrerin und jeder Fahrradfahrer in der eigenen Geschwindigkeit fahren kann. Zügiges Vorankommen soll vor allem durch den Abbau von Barrieren und Möglichkeiten zum Überholen erreicht werden. Radschnellwege sind keine … • klassischen Radwege, • Velorouten oder • „Radautobahnen“. Frau Willhaus erläutert, dass Radschnellwege eine Anpassung an ein verändertes Mobilitätsverhalten darstellen. Im Radverkehr werden weitere Wege zurückgelegt, einen wesentlichen Anteil daran haben Pedelecs, von denen eine immer größere Zahl im Straßenverkehr zu sehen ist. Radschnellwege können Verlagerungen vom Kfz auf das Fahrrad im Pendlerverkehr bewirken und haben so einen Nutzen für die Umwelt. Außerdem erhöhen Radschnellwege die Verkehrssicherheit für den Radverkehr. Radschnellwege werden demnach vorwiegend für den Pendelverkehr und nicht als Freizeitroute geplant. Dabei wer- den Quell- und Zielorte miteinander verbunden. Dies sind u.a. Wohnorte, Bahnhöfe, Arbeitsplatz- und bedeutende Schulstandorte. Radschnellwege sollen Pendlern eine verkürzte Gesamtreisezeit ermöglichen und damit Menschen dazu anregen das Auto häufiger stehen zu lassen. Sie sind ein integrierter Bestandteil kommunaler Radverkehrsnetze. Grundanforderungen an Radschnellwege sind die sichere Befahrbarkeit (z.B. durch das Vermeiden ungesicherter Que- rungen), geringe Reisezeitverluste durch Anhalten oder Warten (z.B. durch Vorrang an Kreuzungsstellen) sowie eine ausreichende Wegebreite (4 Meter), so dass Radfahrende auch nebeneinander fahren können und auch Lastenräder überholt werden können. Radschnellwege sollten außerdem weitgehend vom Fußverkehr separiert sein, hohe Belagsqualitäten sowie eine umweg- und steigungsarme Linienführung aufweisen. eRadschnellweg in Göttingen (PGV Alrutz). RS 1 im Ruhrgebiet (PGV Alrutz) 4 Dokumentation Ideenworkshop / Radschnellweg Bad Bramstedt-Hamburg (nördlicher Abschnitt) Frau Willhaus erklärt weiter, dass sich ein Radschnellweg situationsangepasst aus verschiedenen Arten der Radver- kehrsführung zusammensetze. Je nach örtlichen Rahmenbedingungen sind möglich • selbstständig geführte Radwege, • fahrbahnbegleitende Radwege oder Radfahrstreifen oder • Fahrradstraßen (mit Vorrang gegenüber kreuzenden Straßen). An Kreuzungen erhalten Radschnellwege wenn möglich Vorrang oder werden an Ampeln mit einer optimierten Grün- phase berücksichtigt. Frau Willhaus erläutert, dass intelligente Ampelschaltungen auch Einfluss auf die Grünphasen für Radfahrende haben können. Auch größere Bauwerke wie Unter- oder Überführungen sind im Rahmen des Rad- schnellweges denkbar. In der verdichteten Stadt, aber auch der freien Natur sind Radschnellwege kaum ohne Eingriffe umzusetzen. Für die Einrichtung von Fahrradstraßen oder die Anlage ausreichend breiter Radwege kann es erforderlich werden, dass Kfz- Parkplätze oder Kfz-Fahrstreifen reduziert werden. Auch ein Eingriff in die Naturlandschaft ist laut den Ausführungen von Frau Willhaus nicht immer zu vermeiden. Im Anschluss stellt Frau Willhaus kurz zwei Beispiele für bestehende Radschnellwege in Deutschland vor: Der eRadschnellweg Göttingen verbindet auf einer Länge von bisher gut 4 km die Universität mit der Innenstadt. Eine Verlängerung in eine Nachbarstadt erfolgt derzeit. Der Radschnellweg Ruhr RS1 soll künftig über 100 km durch das Ruhrgebiet führen und ist heute zwischen Duisburg und Essen schon befahrbar. An diesem Beispiel zeigt Frau Willhaus u.a. auf, dass auch der Fußverkehr berücksichtigt wird. Im Falle querender Fußwege kann z.B. durch die Gestaltung auch die Aufmerksamkeit der Radfahrenden auf die Querungsstelle gelenkt. Herr Göber stellt anschließend die Ergebnisse der Onlinebeteiligung vor, die im Vorfeld der Veranstaltung vom 26. Januar bis 24. Februar 2019 im Internet angeboten wurde. Insgesamt
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