Prättigau Aktuell Ausgabe 2 I April 2019

Prättigau Aktuell Ausgabe 2 I April 2019

Wir sind Berge. Prättigau Aktuell Ausgabe 2 I April 2019 Erfolgreicher Start und grosse Pläne für das Bad Serneus Das geschichtsträchtige Bad Serneus Stefan Steiner: In welchem Zustand war hat seit Herbst 2018 neue Besitzer und das Bad bei der Übernahme? Zum Inhalt Investoren: die Familie Bulat aus Zug. Im Vitalij Bulat: Die Liegenschaft und das Bad Eiltempo wurde das Bad auf Beginn der wirkten bei der Übernahme wenig einla- Mit dieser Broschüre wird halbjährlich über Wintersaison 2018/19 sanft renoviert dend und konnten nicht sofort in Betrieb verschiedene Projekte und Themen infor- und erfolgreich wieder eröffnet. Grössere genommen werden. Zugleich gab es aber miert, die im Prätti gau von der Regionalent- Umbauten und Erweiterungen wie eine auch bestehende Verpflichtungen (Buchun- wicklung, den Tourismusverantwortlichen neue Bäderanlage sollen dem Bad Serneus gen), die wir mit übernommen haben. Wir und den Gemeinden angestossen bzw. zu neuer Blüte verhelfen. Im Gespräch mit haben deshalb das Hotel so schnell wie vorangetrieben werden. Dieser zweiten Regionalentwickler Stefan Steiner blickt möglich in einen Zustand gebracht, der Ausgabe entnehmen Sie Hintergrundinfor- Vitalij Bulat zurück auf die ereignisreichen unseren Vorstellungen entsprach. In den mationen zum regionalen Raumkonzept, letzten Monate und in die Zukunft. zwei Monaten nach dem Kauf haben wir in aktuelle Infos zum Projekt «Internationa- der Liegenschaft viel erneuert und aufge- ler Naturpark Rätikon», Neues aus dem Stefan Steiner: Herr Bulat, was war Ihre frischt und auch das Schwefelbad wieder Produktmanagement Bergsport und aus der Motivation, das Bad Serneus zu erwerben? auf Vordermann gebracht. Mit einem Tag Geschäftsstelle von Prättigau Tourismus. Vitalij Bulat: Wir besitzen seit rund fünf der offenen Tür am 22. Dezember 2018 Jahren das Ferienlagerhaus «Riedhuus» haben wir der einheimischen Bevölkerung Impressum zwischen Klosters und Davos. Somit sind das Hotel Bad Serneus vorgestellt und wir schon längere Zeit mit der Region waren überrascht vom grossen Besucher- Verantwortlich für den Inhalt: verbunden, und die Gegend ist uns ans aufkommen – es interessiert die Einwohner, Georg Fromm (Region Prättigau/Davos) Herz gewachsen. Im Angebot der Skiregion was mit diesem geschichtsträchtigen Bau in und Daniela Göpfert (Prättigau Klosters Davos fehlt offensichtlich ein Ther- Zukunft geschieht! Tourismus GmbH) mal- oder Mineralbad, in dem man sich nach dem Sport erholen oder in dem man Stefan Steiner: Wie sind Sie in die Winter- Druck: Druckerei Landquart AG, Schiers auch kuren kann. Bad Serneus ist das ein- saison 2018/2019 gestartet? Auflage: 7500 Exemplare zige Hotel in der Region mit einer eigenen Vitalij Bulat: Sehr erfreulich! Zwischen Verteilung: in alle Haushalte in allen Mineralquelle seit hunderten Jahren. Und Weihnachten und Neujahr war unser Hotel Prättigauer Gemeinden ich selbst bin bereits im Bädergeschäft, ausgebucht, dann sorgten die WEF-Gäste deshalb will ich versuchen, diese Angebots- für eine hohe Auslastung im Monat Januar, Grafik/Bilder: Corinne Gut Klucker (S.1) lücke in der Region zu schliessen und der und im Februar sind ja bekanntlich in vielen Conradin Liesch (S.3) Stauffer & Studach Nachfrage nachzukommen. Natürlich sind Schweizer Kantonen Skiferien. Dadurch Raumentwicklung (S.3) ZHAW (S.4) wir aber auch von einem guten Umfeld war unsere Auslastung seit Beginn der Stephan Hugenschmidt (S.5) Prättigau abhängig, benötigen Unterstützung und Wintersaison sehr hoch. Tourismus (S.6) Riccardo Götz (S.6) Erwin müssen die Bewilligungen bekommen, aber Keller (S.7,S.8) Marietta Kobald (S.7). da sind wir optimistisch. Fortsetzung Interview auf Seite 2. Stefan Steiner: Wie sind Ihre Zukunfts­­per- spektiven? Wie möchten Sie das Bad in den kommenden Jahren positionieren? Vitalij Bulat: Ende Februar haben wir unter der Leitung der Regionalentwick- lung einen Strategie-Workshop genau zu diesem Thema durchgeführt. Wir möchten das Bad weiterentwickeln und ausbauen, daher ist es umso wichtiger, sich vorher mit der Frage der Positionierung auseinander- zusetzen. Wir möchten auf jeden Fall mit einem Ausbau das Bäderangebot erweitern und somit auch aufwerten. Weiter ist es unser Ziel, ein Publikum anzusprechen, das sich für Gesundheitsthemen interessiert und sich aktiv mit dem Körper auseinan- dersetzen möchte. Sei dies z.B. im Bereich von Check-ups, gesunder Ernährung oder Wellness, Ruhe und Erholung. Dabei stre- ben wir an, mit verschiedenen Partnern im Gesundheitsbereich im Prättigau Koope- rationen einzugehen und so ein umfassen- des, spannendes Angebot zu unterschied- lichen Gesundheitsthemen zu entwickeln. Kurzfristig werden wir nach Saisonende selbstverständlich weiter vieles reparieren und umbauen, der Sanierungsbedarf ist v.l.n.r: Daniel, Vitalij und Inna Bulat gross. Das letzte Prättigauer Heilbad das Bad Serneus vom Litauer Segitas Godelis Die Familie Bulat will aus dem heutigen gekauft; er investierte viel und führte den Saisonbetrieb einen Ganzjahresbetrieb Von den zahlreichen Heilbädern, die im Betrieb zusammen mit seiner Frau zu neuer machen und die Anlage grosszügig er- Prättigau in den vergangenen Jahrhunderten Blüte. Nach dem Verkauf an die chinesische weitern. betrieben wurden, ist nur das Bad Serneus Gesellschaft Jiang Dongping im 2015 wurde übrig geblieben. Die Schwefelquelle soll An- es dann aber ruhiger um das Bad. Nach Ver- Angedacht sind die Erweiterung der Bäder- fang des 15. Jahrhunderts von einer Nonne mittlung durch die Regionalentwicklung Prät- anlage und der Neubau einer Parkgarage. entdeckt worden sein und wird seit Beginn tigau/Davos konnte 2018 die Familie Bulat als Zudem wird das Hotel mit 41 Zimmern der Neuzeit auch genutzt. In der bewegten neue Besitzerin gewonnen werden. wieder professionell geführt, im Restau- Geschichte gab es zahlreiche Handänder- rant werden regionale Produkte angebo- ungen, Neu-, Um- und Ausbauten, wie nur Das Serneuser Wasser sprudelt konstant mit ten. Nicht zuletzt soll das etwas abseits schon der Blick auf die letzten 40 Jahre zeigt. 9 Grad Celsius aus der Erde; gebadet wird gelegene Bad Serneus wieder ans Kloster- Ab 1977 wurde die Anlage von Grund auf sa- chlorfrei bei 34 Grad im Hallenbad, dazu gibt ser Ortsbusnetz angeschlossen werden niert und erweitert, 1978 wurde das Hallen- es eine Kneippzone, einen Wellnessbereich und so leichter erreichbar sein. bad gebaut. 2005 musste das Bad nach dem und weitere Angebote. Bad und Wellnessbe- August-Hochwasser wegen grosser Schäden reich sind nicht nur den Hotelgästen vorbe- Mehr Informationen: geschlossen werden. Ein Jahr später wurde halten, sondern öffentlich zugänglich. www.badserneus.ch Daniela Göpfert verabschiedet sich... Bei Prättigau Tourismus (PT) kommt es zu einem Wechsel an der Spitze: Daniela Göpfert wird die regionale Tourismusorgani- sation nach zwölf Jahren als Geschäftsleiterin auf eigenen Wunsch verlassen. Sie hat PT seit der Gründung im Jahr 2007 aufgebaut, stark geprägt und mit grossem persönlichem Engagement entwickelt. Die PT-Geschäfts- führung (Vorstand) bedauert ihren Entscheid sehr, hat aber dafür nach intensiven Jahren auch Verständnis und ist ihr zu grossem As isch hübsch gsi mit eu, Dank verpflichtet. Eine Würdigung ihrer Tätigkeit ist in der nächsten Ausgabe von aber Ziit für Neus. «Prättigau aktuell» vorgesehen. Und will ma seit, ma gseet si albig zwei Mool im Läba, Daniela Göpferts Nachfolger ist Cyrill Locher, er wird seine neue Aufgabe am freu i mi uf ds nögscht Mool! 1. Mai 2019 übernehmen (siehe Seite 8). 2 Das regionale Raumkonzept: Wo soll die Reise hingehen? Mit einem Raumkonzept müssen sich die tik, Wirtschaft und Gesellschaft werden die sten Gemeinden, Conters und Furna, haben Bündner Regionen bis 2020 Gedanken über von einer Projektgruppe erarbeiteten Grund- je rund 200 Einwohnerinnen und Einwohner. die räumliche Entwicklung in den nächsten lagen diskutiert und festgelegt. Im Sommer Im Prättigau wohnen 15‘128 Personen. 20 bis 30 Jahren machen. Dies ist eine Folge wird eine öffentliche Auflage stattfinden. Für des neuen eidgenössischen Raumplanungsge- die Genehmigung ist im Herbst die Präsiden- Bevölkerungsentwicklung setzes. Auf Gemeindeebene werden parallel tenkonferenz zuständig. Auf Grundlage des Im Vergleich zum Vorjahr ist die Bevölke- kommunale Leitbilder erarbeitet. Themen des Raumkonzepts wird dann in einem nächsten rungszahl der Region leicht zurückgegangen regionalen Raumkonzepts sind übergeordnete Schritt der regionale Richtplan im Bereich (-0,7 %). Die Entwicklung verläuft uneinheit- Raum-, Siedlungs- und Verkehrsinfrastruktu- Siedlung und Verkehr erarbeitet bzw. über- lich: Seit 1997 hat die Bevölkerungszahl in ren, die funktionale Beziehung innerhalb der arbeitet. Davos und Klosters-Serneus abgenommen, Region und nach aussen, die Einrichtungen während das Vorderprättigau mit Grüsch, für die regionale Versorgung und Ausstat- Als Grundlage für das neue regionale Raum- Schiers und Seewis deutlich zulegte. Im Mit- tung (z.B. Spitäler, Mittelschulen) sowie die konzept Prättigau/Davos wurden in den telprättigau blieb die Bevölkerungszahl etwa Arbeitsgebiete für Gewerbe, Industrie und letzten Monaten die wichtigsten Zahlen zu gleich. Dienstleistungen. In allen Bereichen werden Gemeinden und Entwicklungen zusammen Ziele gesetzt und Massnahmen zur Umset- getragen. Einige Fakten: Beschäftigte zung abgeleitet. Die Zahl der Beschäftigten ist seit 2005 um Ständige Wohnbevölkerung etwa 500 auf 16‘000 angestiegen (unein- In der Region Prättigau/Davos wurden die Ende 2017 wohnen 26‘065 Personen in den heitlich

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