Saiten.− Tsmagazin 2016 Chaf Ai ,M Wirts 256 Nr

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Saiten.− tsmagazin 2016 chaf ai ,M Wirts 256 Nr. Ostschweizer Ein Heft zum Grundeinkommen, über Vollgeld und Bargeld und die Zukunft der Arbeit. Ausserdem: Expo27 rockt. Dialekt auch. UndKramer sagt adieu. EDITORIAL Eine irre Zeit,inder wirleben:Frauen dieWeltretten, wenn wiruns nicht schaffen es endlich,die Männer kollektiv maldavor retten können,das Falschezu zu verunsichern, Pensionierte laufen arbeiten?» Marathons, Computer übernehmen viel- In diesem Heft geht es nichtums leicht bald dieWeltherrschaft, das Geld allein,sondern um Werte, auch um Kapitalflüchtet insAusland unddie Men- grosse wieFreiheitoder Gerechtigkeit. schen dorthin, wo mansie noch lässt. So denktRolfBossart über Sinn undUn- Undals Bonussteht auch noch dievierte sinn desBargeldsnach, Reinhold Industrielle Revolution vorder Tür. Harringer erklärtdas Vollgeld,und Ina Am Ende geht es meistensumdassel- Praetorius sprichtüberdie Folgen der be:umGeld. Stutz. Cholä. Chlütter. Roboterisierung, dasGrundeinkommen Habenallemehr, wenn Frauen undMän- unddie Gründe,wieso diesogenannte ner gleich viel verdienen?Wie bestrei- Care Arbeit in dieser Debatteauf keinen ten wir den Lebensunterhalt, wenn unsere Fall fehlen darf. «Care»-Probleme futu- Arbeit vonMaschinen erledigt wird. ristischer Artbehandelt Laurie Pennyin Wo nehmen wirdas Geld fürdie Altersvor- ihrer bösenGeschichte Babysmachen. sorgeher,wennwir immer länger Vier Zeitgenossen sagen,was einGrund- leben? Washaben Kriege mitGeldzutun, einkommen fürsie ändern (odernicht undwieso verurteilenesgewisseKreise, ändern)würde.Die Bilder zumTitelthema dass Menschen ihre Heimat wegen habenNicolas Polliund SimonMager desGeldesverlassen,während sieihrer- gemacht. UndeineSeite im Heft istfast seitsihr Land mitsamtihrem Vermö- leer.Abernicht nichts wert. genhintersichlassen? AusserdemimMai:Plädoyers fürExpo Alldiese Fragen sind global.Sie undKlanghaus,zweimal Mundartrock, betreffen nichtnur eine Region oder ein eine St.GallerFamilien-Saga undein Brief Land,sondern unsalle, diewir auf an 8085Ammerschwil,woSaitenim undmit dieser Welt leben. Eigentlich wis- AprilHaltgemacht hat. senwir es schonlange: Es istander Corinne Riedener Zeit,umzudenken.Radikal. Kreative Ansätzegibteseinige, auch in derSchweiz.Demnächst werden wir über zwei buchstäblich welt-und geldbewe- gendeVorlagenabstimmen:überdas Vollgeld undzuerst, am 5. Juni,überdie Initiative fürein bedingungslosesGrund- einkommen. Angenommen werden die Initiativenvoraussichtlich nicht, aber das istnicht weiter schlimm –solange sie unszwingen,grundsätzlicheFragenzu stellen: Woher kommtdas Geld undwas ist es wert?Was heisstArbeit?Was würden wirmit demLeben anfangen,wenn fürun- serAuskommen gesorgtwäre? Undwie «Katerdemos»,das utopische Politikmaga- zin, aktuellwissenwill:«Wiesollenwir Saiten OstschweizerKulturmagazin Sekretariat: Kristina Hofstetter, Vertrieb: 8daysaweek,Rubel Vetsch 256. Ausgabe, Mai 2016, [email protected] Druck: NiedermannDruck AG,St.Gallen 23.Jahrgang,erscheintmonatlich Kalender: MichaelFelixGrieder, Auflage: 6000 Ex. Herausgeber: Verein Saiten,Verlag, [email protected] Anzeigentarife: siehe Mediadaten2015/16 Schmiedgasse 15,Postfach556, Gestaltung: Samuel Bänziger,Larissa Kasper, Saiten bestellen: Standardbeitrag Fr.85.–, 9004St.Gallen, Tel. 071222 30 66 RosarioFlorio, SammyBanzinger Unterstützungsbeitrag Fr.125.–, Gönner- Redaktion: Corinne Riedener,PeterSurber, [email protected] beitragFr. 350.–, Patenschaft Fr.1000.– Urs-PeterZwingli,[email protected] Korrektur: FlorianVetsch, Samuel Werinos Tel. 071222 30 66,[email protected] Verlag/Anzeigen: MarcJenny,PhilipStuber, Vereinsvorstand: Zora Debrunner, Internet: www.saiten.ch [email protected] HeidiEisenhut, ChristineEnz,PeterOlibet, Christoph Schäpper,Hanspeter Spörri (Präsident), RubelVetsch POSITIONEN TITEL 8Reaktionen 9Blickwinkel 18 «Dass ohne Anreiz alle faul werden, VONTAMARA JANES ist ein Gerücht» 10 Redeplatz Die Autorin und Theologin Ina Praetorius im MIT ROYFANKHAUSER Gespräch überdas bedingungslose Grundeinkommen. 11 Einspruch INTERVIEW: CORINNE RIEDENER VONSMASH LITTLE WEF 13 Stadtpunkt 22 Was wäre wenn? VONDANIFELS Stimmen zum Grundeinkommen 13 Positionen I–III: Schluss! 26 Plädoyer für das Bargeld Die Abschaffung des Bargelds wäre kein Problem. Aber soll man es auch tun? VON ROLF BOSSART 29 Grundfragen stellen DasSozial- und Umweltforum findet zum 12. Malstatt. VON CHRISTOF SCHILLING 30 Echtes Geld für alle Eine Einführung in die Vollgeld-Initiative. VON REINHOLD HARRINGER 34 Goethe und das Neue Testament gegen Wachstum Hans Christoph Binswangers unerwartete Essays. VONRICHARD BUTZ 36 Leer –aber nicht nichts wert 37 Babysmachen Eine Kurzgeschichte der Londoner Autorin und Feministin Laurie Penny Die Bilder zum Titelthema stammen vonNicolas Polli und Simon Mager. BeidestudierenimMasterFotografie und Art Direction an der ECAL in Lausanne. 6 INHALTSVERZEICHNIS SAITEN05/2016 An dieserAusgabehaben mitgearbeitet: Stefan Keller,Tim Kramer,Simon Mager, ©2016: Verein Saiten,St.Gallen.Alle Rechte BarbaraAuer,LadinaBischof,Wendelin DavidNägeli, LauriePenny,Charles vorbehalten. Nachdruck,auch auszugs- Brühwiler,RolfBossart, RichardButz, Pfahlbauer jr., Nicolas Polli,Paul weise, nur mitGenehmigung. DieUrheber- KarinK.Bühler,Philipp Bürkler, Rechsteiner,ChristofSchilling, Kristin rechte der Beiträgeund Anzeigenentwürfe Pascal Büsser, Céline, Zora Debrunner, Schmidt,SamuelTanner,Michael Zwicker bleiben beim Verlag.Keine Gewähr für Dani Fels,Yonas Gebrehiwet,Reinhold unverlangt eingesandte Manuskripte,Fotos Harringer,TamaraJanes,Marco Kamber, undIllustrationen. PERSPEKTIVEN KULTUR KALENDER 40 Flaschenpost 50 Warum die Ostschweiz ein 65 Mai-Kalender Ja zur Expo 2027 braucht. VONMARCO KAMBER AUSAMSTERDAM 84 Kiosk VONPAULRECHSTEINER 43 Winterthur 55 DasKlanghaus und Peter Roths 44 Toggenburg Klang-Vision ABGESANG 44 Rapperswil VONPETER SURBER 87 Kellers Geschichten 45 Rheintal 56 Punkrock auf St.Gallerdeutsch 89 Charles Pfahlbauer jr. 45 Stimmrecht macht Spass. 91 Boulevard VONYONAS GEBREHIWET VONURS-PETER ZWINGLI 57 Die neue EP vonDachs pendelt #SAITENFÄHRTEIN: zwischen Kitsch und Kloster. AMRISWIL VONDAVID NÄGELI 47 Teil vier unserer Besuche in der 58 Ein Theaterstück und zwei neue Agglo rund um Gross-St.Gallen. Bücher über die Fahrenden. RICHARD BUTZ Bild:AnneBürgisser 59 Theodor Ittens zorniges Buch über den Grössenwahn. VONPETER SURBER 60 Reale und virtuelle Welten an der Kulturlandsgemeinde. VONKRISTIN SCHMIDT 61 Über 30 Kurzfilme in einer Nacht. VONURS-PETER ZWINGLI 62 Eine Saga über die St.Galler Musikerfamilie Fuchs. VONPETER SURBER 63 Weissaufschwarz SAITEN05/2016 INHALTSVERZEICHNIS 7 REAKTIONEN Viel geklickt Neben unserer Arbeit am Heftthema haben wirimApril auch Online gearbeitet –vorerst noch füreinen ganz herkömmlichen (Kollektiv-)Lohn. Dabei haben wirauf saiten.ch eine Neuheit lanciert: Ab sofort tickern die Fussballkenner vomSenf-Kollektivjeweils vonden Heimspielen desFCSG ausder AFG Arena füruns. Undwas wardas fürein Auftakt! DerFCBasel putzte St.Gallengleich mit 0:7 runter.Übel fürdie Fans, gut fürden Tickerer,dem es an dramatischem Material nicht mangelte –und auch nicht an Wortwitz: Als Angha beim zweiten Gegentor inder FCSG-Verteidigung schlief, kommentierten die Senf-Tickerer: «Don’t look back inAngha…»Wirwerfenschon mal 50 Rappen ins Wortspiel- kässeli und freuen uns auf die kommenden Heimspiel-Ticker. Neben König Fussball gabenimApril die#PanamaPapers zu reden. Die Schockwellen derEnthüllung erreichten auch St.Gallen: UnserVideokolum- nist Markus Schäfer musste sich in Es hagelt Vorwürfe gegenmediale Angriffe verteidigen. Die Saiten-Redaktion hält an Schäfer fest und«stärkt ihm den Rü- cken» –wie es laut «Tagblatt» übrigens auch FCSG-Präsident Dölf Früh bei seinem Trainer JoeZinnbauertut. Ansonsten konnten wir imApril Online einenTitel setzen, derschon jetztseinenPlatz in den saiteninternen TopTen hat: In Schlafmützenwettbewerb an der HSG besprach Kalenderchef und Saiten-Autor Michael Felix Grieder die Saiten Nr. 255,April 2016 Ankunft vonLukas Bärfuss, des «wichtigsten Intellektuellen der föderalen Re- publik», als Gastdozent an der HSG. Bärfuss lasse in seinen Werken die «exis- Dadas Ankunft tenziellen Widersprüche desAlltags»aufeinanderprallen. Solche prallen auchinder St.Galler Kulturszene aufeinander. Regel- In seinem Beitrag zur geplanten Aufführung von Saties mässiger Widerspruch: Es fehlt an Räumen. Demwirdnun vorübergehend ab- Vexations schreibt Michael FelixGrieder: Schliesslich geholfen, wie derText Kulturraum:Die nächste Episode zeigt: In einemGebäude seiesganz normal, dass gewisse Revolutionen 100Jah- an derHaggenstrasse entsteht das temporäre«Werkhaus 45» –mit viel Raum re brauchen, um in St.Güllen anzukommen. Wirwollen fürKunstschaffende zum Arbeiten, Ausstellen undPerformen. daskorrigiert haben. Exakt genommen, dauerte das nicht123 Jahre, sondern 95 Jahre. Die erste integrale Aufführung der Vexations fand am 17.12.1988 im Rahmen desvon Alfons Karl Zwicker und Daniel Fuchs begrün- In eigener Sache detenContrapunkt inden Räumen der Musikschule an derRorschacher Strasse 25statt. Bei Saiten stehen personelle Veränderungen an. Urs-Peter Zwingli verlässt per Auch das propagierte Wiederauftauchen vonAr- Ende Aprildie Saiten-Redaktion nach eineinhalb Jahren. Er wirdabEnde Juli thur Cravan inSt.Gallen, anlässlich einerLesung von fürachtMonate ineinem friedensfördernden Projekt der Schweizer Armee in seiner Texte imPalaceist inkorrekt. Cravan ist vor Bosnien-Herzegowinaarbeiten. Der31-jährigeZwingli wird alsBeobachter sechs Jahren erstmals inder Stadtwieder angekom-

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