Kreis Segeberg Fachdienst Die Landrätin Räumliche Planung und Entwicklung Ihr Ansprechpartner: Herr Hartmann Kreis Segeberg . Postfach 13 22 . 23792 Bad Segeberg Zimmer: 612 Haus: B Telefon: 04551/951-518 Innenministerium Telefax: 04551/951-99817 des Landes Schl.-Holst. E-Mail: [email protected] Abteilung Landesplanung, Stadtent- Az.: 61.00 wicklung, Wohnraumförderung, Bau- (bitte stets angeben) und Vermessungswesen IV 232 Datum: 16.11. 2011 Düsternbrooker Weg 92 24105 Kiel Teilfortschreibung des Regionalplans I Schleswig- Holstein 2011 Anhörungs- und Beteiligungsverfahren gem. § 7 Abs. 1 Landesplanungsgesetz Ihr Schreiben vom 01.08.2011 Sehr geehrte Damen und Herren, zu dem o.a. Verfahren nehme ich wie folgt Stellung: I. Stellungnahme des Kreistages In seiner Sitzung am 10.11.2011 hat der Kreistag Segeberg die folgende Stellungnahme zur Teilfortschreibung des Regionalplanes I beschlossen. Der Beschluss erging einstim- mig. Der Kreis Segeberg bittet die Landesregierung, entsprechend der im Grundsatz weiterhin gültigen fachlichen Bewertung im Windkataster des Kreises alle dort als Eignungsflächen (Prioritäten 1 und 2) identifizierten Flächen in den Regionalplan zu übernehmen, und zwar unter Berücksichtigung der heute gültigen Abstandsregelungen und vorbehaltlich einer aktuellen Zustimmung der jeweiligen Standortgemeinden. Zu diesen Eignungsflächen des Windkatasters kommen zwei Flächen (14, 38) hinzu, die heute aufgrund der veränderten Abstandsregelungen die Mindestgröße von 20 ha überschreiten und im Windkataster 2009 noch unberücksichtigt bleiben mussten. Die vom Windkataster des Kreises abweichenden Flächenvorschläge des Landes mit den Kreis Segeberg, Hamburger Straße 30, 23795 Bad Segeberg, Telefon: 04551/951-0 Internet-Adresse: http://www.kreis-segeberg.de Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 08.30 - 12.00 Uhr sowie Dienstag und Donnerstag 14.00 - 16.00 Uhr oder nach Vereinbarung Postbank Hamburg: 173 63-203, BLZ 200 100 20 Sparkasse Südholstein: 612, BLZ 230 510 30 Volksbank Raiffeisenbank eG Neumünster: 522 540 00, BLZ 212 900 16 - 2 - Nr. 183 und 213 werden unterstützt, die Fläche 191 ist aus dem Entwurf zu streichen. Weiterhin unterstützt der Kreis Segeberg im Grundsatz die Flächenvorschläge der Ge- meinden Damsdorf, Schmalensee, Stocksee, Groß Niendorf (teilw.), Todesfelde, Harten- holm und Hasenmoor und fordert die Landesregierung auf, diese Flächen in der in der An- lage dargestellten und fachlich begründeten Abgrenzung in den Regionalplan zu über- nehmen. Es sollen somit die in der Anlage 1 aufgeführten Flächen in den Regionalplan aufgenom- men werden. Dabei wird im Interesse der Rechtssicherheit der Planung erwartet, dass zu den neu aufzunehmenden Eignungsflächen die betroffenen Bürgerinnen und Bürger und die Fachbehörden erneut Gelegenheit zur Stellungnahme erhalten. II. Stellungnahme der Träger öffentlicher Belange Fachdienst Wasser / Boden / Abfall: Keine Bedenken. Fachbereich III: Keine Einwendungen vorzubringen. Untere Bauaufsicht: Keine Anregungen und Bedenken. Fachdienst Unterhaltung und Ausbau von Straßen: Keine Bedenken. Fachdienst Räumliche Planung und Entwicklung: Der Kreis Segeberg hat im Rahmen seines Windkatasters 2009 geeignete Flächen für die Windenergie identifiziert und der Landesplanungsbehörde gemeldet. Auch wenn zwi- schenzeitlich die Abstandskriterien teilweise verändert wurden gelten die Ergebnisse aus dem Windkataster dem Grunde nach weiterhin. Vor diesem Hintergrund ist die Nichtbe- - 3 - rücksichtigung von potentiellen Eignungsflächen im Kreisgebiet nicht nachvollziehbar. Dies gilt umso mehr, als hierfür keine schlüssige Begründung gegeben wurde. Es ist zwar richtig, dass mehrere potentielle Eignungsflächen im Einwirkungsbereich des geplanten Wetterradars in Boostedt liegen, dies muss jedoch nicht zwangsläufig im Wider- spruch stehen. So ist die Berücksichtigung der Fläche 190 in Groß Kummerfeld einerseits und die Nichtberücksichtigung von Flächen im Amt Bad Bramstedt-Land andererseits nicht nachvollziehbar. Die Fläche 191 wurde bereits im Windkataster des Kreises als ungeeignet bewertet, da sie in Kombination mit mehreren, teilweise bereits bestehenden Eignungsflächen in dieser Region zu einer problematischen Umzingelungswirkung für die Ortslagen Stubben und Willendorf (Kreis Stormarn) führen würde. Sie sollte aus diesen Gründen im Regionalplan unberücksichtigt bleiben. Weiterhin ist die konkrete Abgrenzung der berücksichtigten Eignungsflächen nicht immer nachvollziehbar. Sie sollte noch einmal mit dem Kreis abgestimmt werden. Zu weiteren Vorschlagsflächen der Gemeinden wird auf Ziff. III sowie den Beschluss des KT vom 10.11.2011 verwiesen. Die zeichnerische Festsetzung der charakteristischen Landschaftsräume wird begrüßt. Jedoch ist die Abgrenzung im Einzelfall nicht immer schlüssig. Sie sollte sich grundsätzlich anhand nachvollziehbarer topografischer Gegebenheiten und nicht an administrativen Grenzen orientieren. Die verbale Beschreibung im Text ist zu aktualisieren (z.B. A 20 statt B 206, A 21 statt B 404). Auf die Stellungnahme der UNB verweise ich in diesem Zusam- menhang. Zu den Eignungsflächen, die nach diesem Anhörungsverfahren neu in den Entwurf aufge- nommen werden, ist zwingend eine erneute Anhörung mindestens der betroffenen Öffent- lichkeit und der berührten öffentlichen Stellen durchzuführen (§ 10 Abs. 1 Satz 4 ROG). Denkmalschutz: Die vorliegende Planung berührt denkmalrechtliche Belange. Gegen die geplanten Eignungsflächen bestehen Bedenken. - 4 - Sie liegen in der Umgebung von Kulturdenkmalen, die gemäß §§ 5 und 6 des Denkmal- schutzgesetzes unter Denkmalschutz stehen: 1. Bornhöved – Kirche und Pastorat 2. Stocksee – Gutsanlage 3. Muggesfelde – Gutsanlage 4. Seedorf – Torhaus + ehem. Gutsanlage 5. Pettluis – Gutsanlage Es ist abzusehen, dass die WKA- Anlagen die Kulturdenkmale und ihre Umgebungs- schutzbereiche teilweise 1. wesentlich beeinträchtigen werden oder 2. eine wesentliche Beeinträchtigung nicht ausgeschlossen werden kann und befürchtet wird. Für die geplanten Flächen ist eine Untersuchung bzw. Visualisierung erforderlich um einen verlässlichen Nachweis zu erhalten, ob für einige Bereiche eine wesentliche Beeinträchti- gung ausgeschlossen werden kann. Der Stellungnahme zu Grunde liegt eine angenommene Anlagenhöhe von insgesamt ma- ximal 150 m. Sollten Anlagen über diese Höhe hinaus gehen, gelten die aufgeführten Umgebungsbereiche nicht mehr und eine erneute Überprüfung der Auswirkungen wird erforderlich. Hinweise: 1. Ergänzend weise ich auf das Urteil des VG SL vom 16.11.2004, Az.198/02 hin. Begründung: Nicht nur das Kulturdenkmal selbst, sondern auch dessen Umgebung ist schutzwürdig, damit der Eindruck des Kulturdenkmals nicht beeinträchtigt wird. Der Umgebungsschutz dient zur Sicherung der Ausstrahlungen, die von einem Bauwerk aus ästhetischen und historischen Gründen ausgehen. Als Umgebung eines Kulturdenkmals ist der Bereich an- zusehen, dessen Gesamteindruck wesentlich durch das Kulturdenkmal bestimmt wird. - 5 - Die Flächen für Windenergieanlagen, stellen aufgrund ihrer Lage und Sichtbeziehung eine Veränderung des Gesamteindruckes der denkmalgeschützten Objekte und ihrer Umge- bung dar. Vorbeugender Brandschutz: Es werden keine Belange des Brandschutzes berührt. Umweltmedizin und Seuchenhygiene: Keine Bedenken. Naturschutz: Artenschutz: Grundlage für die artenschutzrechtliche Beurteilung der ermittelten Eignungsflächen sind die beim LLUR vorhandenen Bestandsdaten zur Avifauna und zu Fledermäusen. Im Grundsatz ist eine Abschichtung in der Intensität der im Umweltbericht geprüften Schutz- güter auf der Ebene der Regionalplanung unstrittig zulässig. Umfang und Detaillierungs- grad einer Umweltprüfung richten sich jedoch nach dem, was für eine sachgerechte Ent- scheidung erforderlich ist. Das Potenzial für eine Abschichtung wird dabei bestimmt von dem Spielraum für eine Konkretisierung auf der nachfolgenden Planungsebene. Auf wel- cher Planungsebene einzelne Festlegungen abschließend bestimmt werden, entscheidet damit über die Frage, wann einzelne Umweltbelange vertieft oder sogar abschließend ge- prüft sein müssen. Der Regionalplan legt die Eignungsgebiete für die Windenergie abschließend fest. An die- se räumliche und inhaltliche Entscheidung der Regionalplanung ist die nachfolgende Bau- leitplanung gebunden. Die Gemeinden besitzen zwar einen gewissen Spielraum hinsicht- lich der konkreten Ausgestaltung einzelner Eignungsflächen, hinsichtlich der grundsätzli- chen Standortfrage jedoch nicht. Vor diesem Hintergrund ist aus hiesiger Sicht die bisherige Prüfung des Artenschutzes zu oberflächlich. In den letzten Monaten sind hier wiederholt Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen (z.B. aus dem Raum Groß Kummerfeld, Neuengörs oder Fuhlen- dorf/Armstedt), die bestätigen, dass es weitere planungsrelevante Artenvorkommen gibt, die bisher nicht bekannt waren und daher in der Planung nicht berücksichtigt wurden. Es erscheint daher erforderlich, für alle ermittelten Eignungsflächen mindestens eine fundierte - 6 - Potenzialanalyse möglichst unter Einbeziehung örtlicher Kenntnisträger durchzuführen. Für jede Fläche, die im Regionalplan als Eignungsfläche für Windenergie dargestellt wird, muss im Vorwege geprüft sein, ob sie unter Berücksichtigung des Artenschutzes auch tat- sächlich geeignet ist. Der in der Planung bisher vorgesehene artenschutzrechtliche Vorbehalt ist zudem nicht konsequent aufbereitet worden. Im Umweltbericht werden für den Kreis Segeberg für die Flächen 183, 184, 185, 186, 187, 189, 190, 191, 193 und 210 artenschutzrechtliche Vor- behalte
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