Unterrichtsmodul 03 Fritz Bauer Institut Geschichte und Wirkung des Holocaust Wolf Kaiser »Geheime Reichssache«? Was die Deutschen im Reich über den Holocaust wussten Fritz Bauer Institut, An-Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Norbert-Wollheim-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main Unterrichtsmodul: „Geheime Reichssache“? Was die Deutschen im Reich über den Holocaust wussten Wolf Kaiser Fritz Bauer Institut Geschichte und Wirkung des Holocaust Wolf Kaiser „Geheime Reichssache“? Was die Deutschen im Reich über den Holocaust wussten Teil 1: Thema Lehrplanbezug Didaktische Perspektive Sachinformationen Weiterführende Literatur Teil 2: Ablaufpläne sowie Material mit Arbeitsaufträgen zu zwei Modulen Modul 1: Eine Doppelstunde in der Sekundarstufe I Material (Autorentexte, Arbeitsaufträge und Quellen) zu Modul 1 M I-01 Einführung und Arbeitsaufträge für die Gruppenarbeit M I-02 Paulheinz Wantzen am 6.11.1941 und 14.12.1942. Aus: Paulheinz Wantzen: Das Le- ben im Krieg 1939–1946. Ein Tagebuch. Aufgezeichnet in der damaligen Gegenwart. Bad Homburg: Verlag DAS DOKUMENT 2000, S. 610 und S. 1030. M I-03 Paul von Schoenaich am 18.7.1942. Aus: Paul von Schoenaich: Mein Finale. Mit dem geheimen Tagebuch 1933–1945. Flensburg u.a.: Wolff 1947, S. 374 f. M I-04 Ortrun Koerber am 4.9.1941 und 10.12.1942. Aus: Roland Flade: „Ist dies mein eige- nes Land?“ Tagebuch eines Mädchens aus dem „Dritten Reich“. In: Einsichten und Perspektiven. Bayerische Zeitschrift für Politik und Geschichte, H. 1 (2015), S. 38 und 40. Online: https://www.km.bayern.de/epaper/LZ/EuP/2015_1/files/assets/com- mon/downloads/publication.pdf (zuletzt aufgerufen am 3.10.2018). – 1 – Fritz Bauer Institut, An-Institut der Goethe-Universität, Frankfurt am Main, Norbert-Wollheim-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main Unterrichtsmodul: „Geheime Reichssache“? Was die Deutschen im Reich über den Holocaust wussten Wolf Kaiser M I-05 Lilo G. am 31.8.1943. Aus: Sehr selten habe ich geweint. Briefe und Tagebücher aus dem Zweiten Weltkrieg von Menschen aus Berlin. Hrsg. von Ingrid Hammer und Susanne zur Nieden. Zürich: Schweizer Verlags-Haus 1992, S. 279, biographische Informationen zu Lilo G. S. 316. M I-06 Friedrich Kellner: „Vernebelt, verdunkelt sind alle Hirne“. Tagebücher 1939–1945. Hrsg. von Sacha Feuchert; Robert Martin Scott Kellner; Erwin Leibfried; Jörg Riecke und Markus Roth. Göttingen: Wallstein, 2011, 1. Bd., S. 191 f., 211 f. u. S. 314. M I-07 Ruth Andreas-Friedrich am 2.12.1942 und 4.2.1944. Aus: Ruth Andreas-Friedrich. Der Schattenmann. Schauplatz Berlin. Tagebuchaufzeichnungen 1938-1948. Suhr- kamp Verlag Frankfurt am Main 2000. Alle Rechte bei und vorbehalten durch Suhr- kamp Verlag Berlin. M I-08 Anna Haag: Tagebucheinträge 1941–1943. Aus: Edward Timms: Die geheimen Ta- gebücher der Anna Haag. Eine Feministin im Nationalsozialismus. Aus dem Engli- schen von Michael Pfingstl. Bad Vilbel: Scoventa 2019, S.156–169. M I-09 Anklage gegen Luise Mattusch wegen Wehrkraftzersetzung. Bundesarchiv, ZC 11866, Bl. 5. Hier aus: Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz: Die Wannsee-Konferenz und der Völkermord an den europäischen Juden. Katalog der ständigen Ausstellung. Berlin 2006, S. 135. Modul 2: Eine Doppelstunde in der Sekundarstufe II Material (Autorentexte, Arbeitsaufträge und Quellen) zu Modul 2 M II-01 Einführungstext und Aufgaben für Gr. 1: Öffentliche Äußerungen von NS-Führern M II-02 Rede Hitlers am 30.1.1939. Aus: Verfolgung, Vertreibung, Vernichtung. Dokumente des faschistischen Antisemitismus 1933 bis 1942. Hrsg. von Kurt Pätzold. Leipzig: Reclam 1983, S. 215–217 (Auszüge). M II-03 Wochenspruch der NSDAP, 7.–13.9.1941. Aus: DHM, Inventarnr. Do 56/1580.1. M II-04 Joseph Goebbels: Die Juden sind schuld. Leitartikel in: Das Reich, 16.11.1941, S. 1. M II-05 Einführungstext und Aufgaben für Gr. 2: Offizielle Sprachregelungen M II-06 Anweisung von Propagandaminister Joseph Goebbels auf der Propagandakonferenz vom 23.10.1941. Mitschrift des Verbindungsmanns zur Partei-Kanzlei, Tießler, Bun- desarchiv Berlin-Lichterfelde, NS 18 alt/622, zitiert aus Peter Longerich: „Davon haben wir nichts gewusst!“ Die Deutschen und die Judenverfolgung 1933–1945. München: Siedler 2006, S. 182 f. – 2 – Unterrichtsmodul: „Geheime Reichssache“? Was die Deutschen im Reich über den Holocaust wussten Wolf Kaiser M II-07 Vertrauliche Information aus der Parteikanzlei vom 9.10.1942. Aus: Peter Longerich (Hrsg): Die Ermordung der europäischen Juden. Eine umfassende Dokumentation des Holocaust 1941–1945. München: Piper 1989, S. 433 f., Dok. 200. M II-08 Martin Bormann, Parteikanzlei: Sprachregelung zur „Behandlung der Judenfrage“, 11.7.1943. https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Bormann_Behandlung_der_Juden- frage.jpg (zuletzt aufgerufen am 3.10.2018). M II-09 Einführungstext und Aufgaben für Gr. 3: Ausländische Medien M II-10 BBC am 27.12.1942. Transkription der Tonaufnahme, die sich auf der CD findet: „Hier ist England“. Historische Aufnahmen des Deutschen Dienstes der BBC. Deut- sches Rundfunkarchiv, Deutsches Historisches Museum. 1998. Einen umfangreiche- ren Ausschnitt enthält die CD: Das Verbrechen hinter den Worten. Tondokumente (1930–1964) zum nationalsozialistischen Völkermord. Hrsg. vom Deutschen Histo- rischen Museum. Berlin 2001 (= Stimmen des 20. Jahrhunderts). M II-11 Flugblatt Anfang 1943. Aus: Klaus Kirchner: Flugblattpropaganda im Zweiten Welt- krieg. Europa. 4, Flugblätter aus England G-1942. Erlangen: Verlag für zeitgeschicht- liche Dokumente und Curiosa 1974, Nr. 68, S. 166 f. M II-12 Einführungstext und Aufgaben für Gr. 4: Briefe von Tätern und Zuschauern M II-13 Aus Briefen des Polizeisekretärs Walter Mattner an seine Frau, 2., 5. und 27.10.1941. Bundesarchiv Dok. Slg. Verschiedenes 301 v (048), Bl. 260 f., 263 ff. Hier aus: Deut- scher Osten 1939–1945. Der Weltanschauungskrieg in Photos und Texten. Hrsg. von Klaus-Michael Mallmann, Volker Rieß und Wolfram Pyta. Darmstadt: Wissenschaft- liche Buchgesellschaft 2003, S. 27 f. (= Veröffentlichungen der Forschungsstelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart, Bd. 1). M II-14 In Auschwitz geschriebener Brief eines Soldaten, 7.12.1942. Aus: Es gibt nur eines für das Judentum: Vernichtung. Das Judenbild in deutschen Soldatenbriefen. Hrsg. von Walter Manoschek. Hamburg: Hamburger Edition 1995, S. 63. M II-15 Brief eines Soldaten aus Dünaburg (Daugavpils), Lettland, vom 27.6.1943. Aus: Das andere Gesicht des Krieges. Deutsche Feldpostbriefe 1939–1945. Hrsg. von Ortwin Buchbender und Reinhold Sterz. München: Beck 1982, Nr. 354, S. 173. M II-16 Einführungstext und Aufgaben für Gr. 5: Dokumentation und Reflexion der Informa- tionen in zeitgenössischen Aufzeichnungen M II-17 Friedrich Kellner: „Vernebelt, verdunkelt sind alle Hirne“. Tagebücher 1939–1945. Hrsg. von Sacha Feuchert; Robert Martin Scott Kellner; Erwin Leibfried; Jörg Riecke und Markus Roth. Göttingen: Wallstein, 2011, 1. Bd., S. 191 f., 211 f. u. S. 314. – 3 – Unterrichtsmodul: „Geheime Reichssache“? Was die Deutschen im Reich über den Holocaust wussten Wolf Kaiser M II-18 Ruth Andreas-Friedrich: Tagebucheinträge vom 2.12.1942 und 4.2.1944. Aus: Ruth Andreas-Friedrich. Der Schattenmann. Schauplatz Berlin. Tagebuchaufzeichnungen 1938-1948. Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2000. Alle Rechte bei und vorbe- halten durch Suhrkamp Verlag Berlin. M II-19 Aus den Tagebüchern der Schriftstellerin Anna Haag, 1941–1943. Aus: Edward Timms: Die geheimen Tagebücher der Anna Haag. Eine Feministin im Nationalso- zialismus. Aus dem Englischen von Michael Pfingstl. Bad Vilbel: Scoventa 2019, S. 156-169. Autor: Wolf Kaiser ist Historiker und war bis zu seiner Pensionierung Leiter der Bildungsab- teilung in der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz. Bis 1991 war er als Lehrer tätig. Seine zahlreichen Veröffentlichungen beschäftigen sich vor allem mit den Themen Nationalsozialismus und Holocaust in der historisch-politischen Bildung. Konzeption und Redaktion: Gottfried Kößler, Sophie Schmidt, Martin Liepach, Nadine Docktor Materialien: Das Fritz Bauer Institut hat alle Nutzungsrechte an den Texten eingeholt. Soll- ten trotz aller Bemühungen die Belange einzelner Rechteinhaber dennoch nicht berücksichtigt – 4 – Fritz Bauer Institut Geschichte und Wirkung des Holocaust Unterrichtsmodul: „Geheime Reichssache“? Was die Deutschen im Reich über den Holocaust wussten Wolf Kaiser Wolf Kaiser „Geheime Reichssache“? Was die Deutschen im Reich über den Holocaust wussten Thema Inwieweit die Deutschen über den Holocaust informiert waren, wird bis heute heftig diskutiert, denn diese Frage betrifft die Mitverantwortung der deutschen Gesellschaft. Sie verlangt nach einem differenzierten Urteil, gerade weil sich aus den Quellen keine eindeutige Antwort ergibt. Zugleich kann sie die Reflexion über unsere Bereitschaft fördern, uns mit heutigem Unrecht auseinanderzusetzen. Lehrplanbezug Klasse 9/10 oder Sekundarstufe II: Nationalsozialismus, Holocaust/Shoah, Propaganda, Resilienz, Schuld und Verantwortung Didaktische Perspektive Studien zu den von Schülerinnen und Schülern in deutschen Schulen geäußerten Auffassun- gen vom Nationalsozialismus wie die von Meik Zülsdorf-Kersting1 deuten darauf hin, dass bei Jugendlichen nach wie vor die Einschätzung vorherrscht, der Mehrheit der deutschen Be- völkerung könne keine Mitverantwortung für die Verbrechen des Nationalsozialismus zuge- schrieben werden. Dagegen geht die historische Forschung überwiegend davon aus, dass sich das NS-Regime bald nach seiner Etablierung und bis über die Kriegswende von 1943 hinaus 1 Sechzig Jahre danach. Jugendliche
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