Linksbündig Gedruckt, Alle Oratorio Beato Carlos Leisner2 Im Refugio Von Anderen Rechtsbündig

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Impressum: Herausgeber: Internationaler Karl-Leisner-Kreis e.V. Kleve (IKLK) Redaktion: Hans-Karl Seeger, Klaus Riße Geschäftsstelle: Leitgraben 26, 47533 Kleve-Kellen Telefon 02821/92595; Telefax 02821/980331 Konto-Nr.: 5028378, Sparkasse Kleve (BLZ 324 500 00) Konto-Nr.: 2260431, Postbank Essen (BLZ 360 100 43) Internetadresse: www.Karl-Leisner.de Bildnachweis: Aus dem Tagebuch Karl Leisners: Umschlagbild, S. 22, 23, 29, 30 r., 31, 32, 33, 34, 35, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52; S. 30 l., 43 o.l. Gerhard Brock; 56, 64 Gabriele Latzel; 65 Archiv Seeger; S. 69 Balthasar Blumers; S. 70-80 Klaus Riße; S. 89 o. Helmut Sommer; S. 89 u. Hans Rütten. Satz: Hans-Karl Seeger Druck: Massing GmbH, Emmerich Inhalt Seite Grußwort 2 Vorbereitung auf das Jungscharlager 3 Das Jungscharlager 28 Nachklang 53 Liederbogen 57 Leo Statz 65 „Europa-Stele“ in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Kranenburg 70 Nachrichten aus aller Welt 81 Einladung 85 Veröffentlichungen über Karl Leisner 86 Straßen – benannt zu Ehren Karl Leisners 89 Mitglieder des IKLK 91 Informationsmaterial über Karl Leisner 92 1 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde von Karl Leisner! Der Flandernfahrt 19351 war 1934 ein Lager in den sich um Frauen und Männer, die durch die Natio- Niederlanden vorausgegangen. An diesem Lager in nalsozialisten verfolgt oder hingerichtet wurden. Groesbeek, nur wenige Kilometer von Kleve ent- Wir betrachten Karl Leisner als für diese alle stell- fernt, aber jenseits der deutsch/niederländischen vertretend seliggesprochen. Die meisten Personen Grenze, wird sichtbar, wie sehr die Nationalsoziali- wurden auf Vorschlag von Domkapitular Richard sten die katholische Jugendarbeit in Deutschland Schulte Staade in den Fries aufgenommen; der beeinträchtigten; doch die katholische Jugend ließ Düsseldorfer Leo Statz kam auf Anregung des sich nicht so leicht unterkriegen. Das zu beweisen, Künstlers selbst dazu. Dieser stellte mir Unterlagen war für Karl Leisner sicherlich ein ebenso starkes über dessen Leben zur Verfügung, welches in die- Motiv, das Lager durchzuführen, wie das, den Jun- sem Rundbrief dokumentiert wird. gen ein unvergeßliches Erlebnis zu bereiten. Der letzte Teil des Rundbriefes bringt wie im- Die abgedruckten Fotos stammen zum größten mer Nachrichten und Neuigkeiten. Teil aus dem Tagebuch von Karl Leisner, einige Wir heißen Monseigneur Hippolyte Simon, den auch von Gerhard Brock, der damals mit dabei war. dritten Nachfolgebischof von Karl Leisners Weihe- Den für die Lagerteilnehmer vervielfältigten Lied- bischof Gabriel Piguet, als Mitglied im IKLK herz- zettel hatte Willi Leisner in seinen Unterlagen. lich willkommen. Karl Leisners Schreibweise ist weitgehend bei- Am 22. Juni wurde Bischof Gabriel Piguet im behalten. Interpunktion, Orthographie und die An- Rathaus von Clermont-Ferrand durch den israeli- gaben von Uhrzeit und Datum sind der heutigen schen Botschafter posthum der Ehrentitel eines Zeit angepaßt, Buchstabenkontraktionen – soweit „Gerechten der Völker – zaddiq hã´ammim“ verlie- entzifferbar – aufgelöst. Alle in [ ] eingeschlosse- hen. Ein Bericht über dieses Ereignis folgt im näch- nen Vermerke weisen auf Zusätze des Herausge- sten Rundbrief. bers hin. Von Karl Leisner geschriebene Texte sind Am 12. August, dem Gedenktag des seligen kursiv gedruckt. Daten als Überschriften zu seinen Karl Leisner, findet die offizielle Einweihung des eigenen Texten sind linksbündig gedruckt, alle Oratorio Beato Carlos Leisner2 im Refugio von anderen rechtsbündig. Hospital de Orbigo statt. Nach der Enthüllung des von unserem Mitglied, Im Namen des Präsidiums grüße ich Sie und dem Düsseldorfer Bildhauer Bert Gerresheim, ge- wünsche Ihnen eine gute Zeit schaffenen Portals der Versöhnung an der Basilika in Kevelaer (1997), haben wir im Rundbrief Nr. 38 des IKLK Kurzbiographien der Personen vorge- Ihr Hans-Karl Seeger stellt, die in dem Fries am oberen Rand des Portals dargestellt sind, soweit sie nicht schon früher in den Rundbriefen behandelt worden waren. Es handelt 1 Siehe Rundbrief des IKLK Nr. 43. 2 Siehe Rundbrief des IKLK Nr. 43, S. 125. 2 Meine Adresse: Hans-Karl Seeger, Postfach 1304, 48723 Billerbeck 3 Vorbereitung auf das Jungscharlager Karl Leisner war am 18. März 1934 Bezirksjung- chern4 berichten.5 Bei diesem Treffen sollte auch scharführer1 der Dekanate Kleve und Goch im ein Lager geplant werden. Kreis Kleve geworden.2 Zum Dekanat Kleve gehör- Bei den Vorbereitungen mag ein Werkheft aus ten zu jener Zeit die Orte Bimmen, Donsbrüggen, dem Jugendhaus Düsseldorf geholfen haben: Düffelward, Frasselt, Griethausen, Keeken, Kellen, Die Jungschar; 4. Werkheft der Werkschriftreihe Kleve, Kranenburg, Materborn, Mehr, Niel, Nütter- des Katholischen Jungmännerverbandes: Die Jungschar, herausgegeben durch P. H. Horst- den, Rindern, Warbeyen und Zyfflich, zum Dekanat [6] Goch die Orte Asperden, Bedburg, Goch, Hau, mann S.J. Das Zeltlager der Jungschar; Ein Werkheft von Hommersum, Keppeln, Kessel, Pfalzdorf, Uedem [7] Franz Steber ; Düsseldorf 1933 und Uedemerbruch. Karl Leisner hatte nun für den ganzen Bezirk zu planen. Am 29. Juli 1934 fand in Uedem ein Bezirkstreffen der Jungscharführer statt, Nachrichtenwesen von 1940 bis zu seiner Pensionie- rung am 30.6.1979. Er heiratete am 19.7.1944 in der von dem Karl und Willi3 Leisner in ihren Tagebü- Stiftskirche in Kleve Franziska Sauer; ihre Tochter Ursula, geboren am 2.6.1945, ist Karl Leisners Pa- 1 Jungschar war die Bezeichnung für Jungen zwischen tenkind, er hat sie allerdings nie gesehen. Sie haben 10 und 15 Jahren, deren Gruppen in den Pfarreien die insgesamt fünf Kinder: Ursula, Hildegard, Rita, Karl Vorstufe für den Katholischen Jungmännerverband und Norbert. Heute lebt Willi Leisner mit seiner Frau Deutschlands (KJMVD) bildeten. Die Jungschar trug in Berlin-Lichterfelde. ein blaues Hemd. 4 Willi Leisner hat von seinen am 29.10.1937 durch die 2 Karl Leisner schrieb in sein Tagebuch: Gestapo beschlagnahmten Tagebüchern nach dem Heute – am 18.3.[1934] Jungscharführerlehr- Krieg nur das von 1934 zurückbekommen. gang mit „Abbruch“ um 15.30 Uhr! Um 22.00 5 Siehe S. 11-13. Uhr Pater Horstmann zur Bahn gebracht. „Also, 6 Pater Heinrich Horstmann SJ, geboren am 30.10.1885 Karl, du machst die Sache im Bezirk!“ in Ochtrup, Priesterweihe am 9.6.1909 im Dom zu 3 Willi Leisner, geboren am 9.5.1916 in Goch, weilte Münster, gestorben am 31.3.1972. Seit dem 1.2.1922 vom 26.8.1929 bis 28.3.1931 in der Provinzial-Kin- war er Mitarbeiter des Generalpräses Carl Mosterts derheilanstalt Süchteln, um die „Englische Krank- im Jugendhaus Düsseldorf. Seit 1924 hatte er die Re- heit“ (Rückgratverkrümmung mit Buckel durch Un- daktion der „Jungwacht“ und seit 1926 auch die der terernährung im „Steckrübenwinter 1916/17“) ortho- Jugendzeitschrift „Am Scheideweg“. Er war Heraus- pädisch einzudämmen. geber der „Jungschar-Werkhefte“ und des „Jugend- Er machte ein Ingenieurstudium (vier Semester) in präses“ und Reichspräses des katholischen Schach- Bingen (wohnte dort Burggäßchen 1, bei Familie bundes und Reichskaplan der Jungschar. Da er 1936 Frommholt) und mußte kriegsbedingt ab Oktober als Jesuit für Düsseldorf eine Belastung war, schied 1939 sein Abschlußsemester an der Ingenieurschule er am 1.10.1936 aus seinen Ämtern aus und ging in in Bad Frankenhausen (geleitet von der Deutschen die Priesterseelsorge. Arbeitsfront) absolvieren. Mit dem Zeugnis bekam er 7 Franz Steber, geboren 1904 in München, gestorben die „Dienstverpflichtung“ in der Rüstungsindustrie 1983 in Münster-Nienberge, war 1926 Reichswan- bei Telefunken in Berlin. Hier arbeitete er für das derwart des Katholischen Jungmännerverbandes 3 In diesem Werkheft sind alle Themen angespro- ließ (Wendling schuf hernach auch das Marien- chen, die für ein Zeltlager von Bedeutung sind. Ein banner, das DJK-Banner, das Werkjugend- und 10 Lager gruppiert sich um drei Symbole: Lagerkreuz, das Kolpingbanner). Lagerbanner und Lagerfeuer. Neben Gottesdienst, Ihren endgültigen Durchbruch erlangte die Katholi- Geländespiel und Fahrten sind auch die Komman- sche Jugendbewegung mit Beginn der dreißiger dos ein wichtiges Thema. Jahre. Zum Thema Banner und Fahnen stellte Walter Er ging einher mit neuen Ausdrucksformen: Klampfen und Fiedeln wurden durch Trommeln Berger fest: und Fanfaren ersetzt, Fahnen durch symboltra- Eine Linie der Erneuerung ging auch durch die gende Banner, statt der Wandervogelbluse trug äußeren Zeichen des Verbandes und seiner man nun eine einheitliche Kluft, an Stelle ro- Vereine: die alten, schweren, oft unschönen Kir- mantischer Burgtreffen traten straff organisierte chenfahnen wurden abgelöst vom Christusban- [8] [9] Zeltlager, das Marschieren in Kolonnen löste ner, das Wolker von Prof. Wendling schaffen 11 das jugendbewegte Wandern ab. (KJMV) und von 1929 bis 1935 Reichssturmschar- führer der Sturmschar. Er machte die Sturmschar zur Deutschen Sportbundes und Mitglied des Nationalen Kerngemeinschaft innerhalb des KJMV. Mit seinem Olympischen Komitees. Namen verbunden sind das Reichstreffen des KJMV 9 Anton Wendling, geboren am 26.9.1891 in Mönchen- 1931 in Trier, das Lager der Sturmschar 1932 in Ko- gladbach, gestorben am 13.1.1965 in Münsterlingen blenz und die Romfahrt 1935. 1937 wurde er zu fünf bei Kreuzlingen, war Maler, Graphiker und Ent- Jahren Zuchthaus verurteilt und ist in der Haft halb wurfszeichner für Glasmalerei und Mosaik. Er bekam erblindet. Nach 1945 war er Mitbegründer der CSU, 1926 den ersten Staatsauftrag für die Kirche in Mari- und von 1955 bis 1964 Sozialreferent für die gesamte enthal

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