Antonín DVORÁKˇ (1841-1904) Konzert für Klavier und Orchester Frédéric CHopIN (1810-1849) | Pjotr Iljitsch TscHAIKOWSKY (1840-1893) Solowerke für Klavier Boris Bloch Antonín DVORÁKˇ Duisburger Philharmoniker Jonathan Darlington Konzert für Klavier und Orchester Frédéric CHopIN | Pjotr Iljitsch TSCHAIKOWSKY Solowerke für Klavier Boris Bloch Duisburger Philharmoniker Jonathan Darlington © + 2008 ACOUSENCE records www.acousence.de Book.a.ACO.Dvorak.211108x.indd 3 19.12.08 16:16 ÁK ˇ Boris Bloch DVOR Duisburger Philharmoniker Jonathan Darlington Antonín Frédéric Chopin Tschaikowski I. Pjotr CD 1 ˇ Antonín DVORÁK (1841-1904) Die Suche nach „dem“ Soloinstrument des konzert des großen Konzertsaals, während die Konzert für Klavier und Orchester g-Moll op. 33 (1876) 1 I. Allegro agitato 20:05 19. Jahrhunderts führt unweigerlich zum Kla- Solostücke von Chopin und Tschaikowsky ur- 2 II. Andante sostenuto 9:28 vier. Es hat seinen Platz im öffentlichen Konzert- sprünglich im Salon beheimatet waren. 3 III. Finale: Allegro con fuoco 11:20 saal wie im privaten Salon, und nicht wenige - live recording - Komponisten sind auch als erfolgreiche Pianis- Antonín Dvorˇák komponierte Konzerte für ver- CD 2 ten in Erscheinung getreten. Von den Kompo- schiedene Soloinstrumente und Orchester, wo- Frédéric Chopin (1810-1849) nisten dieses Programms gehört allerdings nur bei ein frühes Cellokonzert von 1865 für das 1 Impromptu Nr. 1 As-Dur (1837) op. 29 4:33 Frédéric Chopin dazu, der aber schon bald sei- Repertoire keine Rolle spielt. Am bekanntes- 2 Impromptu Nr. 2 Fis-Dur (1840) op. 36 5:59 nen Wirkungskreis von dem anonymen Kon- ten wurde das 1894/95 während des Amerika- 3 Impromptu Nr. 3 Ges-Dur (1843) op. 51 5:25 zertsaal in den überschaubaren Kreis des Sa- Aufenthaltes entstandene Cellokonzert h-Moll 4 »Fantaisie« Impromptu Nr. 4 cis-Moll (1835) op. 66 5:23 lons verlegte. Dagegen hatte Antonín Dvorˇák op. 104. Bei der Niederschrift zählte Dvorˇák zu Pjotr Iljitsch Tschaikowsky (1840-1893) die Organistenprüfung abgelegt und zu- den angesehensten Komponisten seiner Zeit. 5 »Doumka« c-Moll – Ukrainische Dorfszene (1886) op. 59 9:38 nächst als Orchesterbratscher gewirkt, wäh- Als er anderthalb Jahrzehnte zuvor im Sommer 6 »Nathalie-Walzer« (1882) op. 51 Nr. 4 3:10 rend Peter Tschaikowsky wohl viel zu öffentlich- 1879 das Violinkonzert a-Moll op. 53 geschrie- 7 »Nocturne« aus der Schauspielmusik zu »Das Schneeflöckchen« keitsscheu war, um als Pianist eigene Werke ben hatte, war er immerhin schon eine europä- op. 12 (1873), (Transkription: Alexander Siloti) 4:50 vor Publikum zu interpretieren. Von den aus- ische Berühmtheit, während das Klavierkonzert gewählten Werken Dvorˇáks, Chopins und g-Moll op. 33 noch der Zeit vor dem internatio- Tschaikowskys bedarf nur das Dvorˇák-Klavier- nalen Durchbruch entstammt. Als charakteris- Antonín DVORÁKˇ | Frédéric CHOPIN | Pjotr Iljitsch TSCHAIKOWSKY Antonín DVORÁKˇ | Frédéric CHOPIN | Pjotr Iljitsch TSCHAIKOWSKY 2 3 tische Gemeinsamkeit ist festzuhalten, dass der April 1880 Solist der zweiten Prager Aufführung. gehört zu den längsten Durchführungen Dvorˇáks Das Klavierkonzert g-Moll op. 33 stand immer im Komponist nirgends dem Typ des brillanten Vir- Obwohl sich auch andere Pianisten für das Werk überhaupt. Immerhin hatte der Komponist be- Schatten der beiden anderen Dvorˇák-Konzerte. tuosenkonzerts huldigt, sondern das Soloinstru- zu interessieren begannen und der Komponist reits fünf Sinfonien geschaffen und profitierte nun Ihm wurde vorgeworfen, der Solopart sei undank- ment jedes Mal aufs Neue in den sinfonisch aus- sich als Dirigent hierfür einsetzte, ist Dvorˇáks Kla- von den hierbei gewonnenen Erfahrungen. Üb- bar. Obwohl der Pianist sich durchgehend vor ho- gearbeiteten Orchesterpart integriert. Ferner vierkonzert niemals wirklich populär geworden. rigens kennt nur das Klavierkonzert eine Kadenz he Anforderungen gestellt sieht, kann er sich nicht ist bezeichnend, dass alle Solokonzerte für be- Diese Komposition, für die sich anfangs auch kein des Solisten am Ende des ersten Satzes. Nach wirklich brillant in Szene setzen. Bevor man dies stimmte Solistenpersönlichkeiten verfasst wur- Verleger finden wollte, ist immer so etwas wie ein dem schwungvoll-energischen Kopfsatz gleicht bemängelt, muss man jedoch berücksichtigen, den: Das Cellokonzert für den tschechischen Cel- Werk für Kenner geblieben. der langsame Mittelsatz geradezu einer Oase der dass auch die Klavierkonzerte von Brahms und listen Hanusˇ Wihan, das Violinkonzert für den Ruhe. Er gehört zu Dvorˇáks schönsten lyrischen Schumann, der selbst bemerkt hatte „Ich sehe, deutschen Geiger Joseph Joachim und das Kla- Wie auch die übrigen Konzerte für Soloinstru- Eingebungen. Das ruhige Gesangsthema wird zu- dass ich kein Konzert für einen Virtuosen schrei- vierkonzert für Karl von Slavkovsky´. Dieser Pia- ment und Orchester von Antonín Dvorˇák steht nächst vom Horn vorgestellt, der bald darauf ein- ben kann, mir muss etwas anderes einfallen“, sich nist hatte sich in den 1870er Jahren in Prag als das Klavierkonzert in einer Molltonart und hat setzende Klavierpart ist zumeist zart und ganz dem oberflächlichen Virtuosencharakter deut- Klavierlehrer niedergelassen und setzte sich drei Sätze mit der typischen Abfolge schnell-lang- sanft gehalten. Die wenigen energischen Kontras- lich widersetzen. Tatsächlich ist der Solist des Kla- nachdrücklich für die Werke der jungen tsche- sam-schnell. Der Kopfsatz weist ausladende Di- te, etwa des Mittelteils, bleiben Episode und wir- vierkonzerts über auffallend weite Strecken ak- chischen Komponisten ein. 1872 nahm der mensionen auf. In der ausgedehnten Orcheste- ken sich auf die Gesamtstimmung nicht weiter be- tiv am Geschehen beteiligt, doch das lässt ihn Pianist erstmals Werke des noch so gut wie un- reinleitung wird zunächst das Hauptthema al- drohlich aus. Dagegen hat der dritte Satz den lau- keineswegs über das Orchester triumphieren. Es bekannten Musikers in seine Konzerte auf. We- lein vorgestellt, dem der Dvorˇák-Kenner Otakar nigen Charakter eines Capriccios. Erwecken die muss jedoch überraschen, dass sich immer wie- nig später wurde Dvorˇák bereits von Johannes Sˇourek eine „heldenhafte Würde“ zuspricht. Die beiden ersten Thema aber noch den Eindruck von der große Solisten für das Dvorˇák-Klavierkonzert Brahms gefördert, und er rechnete mit weiterer eigentliche Exposition beginnt erst, wenn das Humor und Trotz, so fällt das dritte Thema mit sei- eingesetzt haben und nun auch Boris Bloch für Unterstützung, als er 1876 sein einziges Klavier- Klavier dieses Hauptthema schließlich allein auf- nen sehnsuchtsvoll-gesanglichen Zügen völlig aus das Werk eintritt. konzert schrieb. Slavkovsky´ saß tatsächlich am greift. Danach erklingen auch ein sanftes, böh- dem Rahmen. In der Durchführung spielt es keine 24. März 1878 bei der von Anton Cˇech geleitet- misch gefärbtes Seitenthema und das choralar- Rolle, und so kann das Klavierkonzert in fröhlicher Während sich die Klavierstücke Frédéric Cho- en Uraufführung am Klavier, und er war auch im tig beginnende Schlussthema. Die Durchführung Diesseitigkeit ausklingen. pins großer Beliebtheit erfreuen, steht Peter Antonín DVORÁKˇ | Frédéric CHOPIN | Pjotr Iljitsch TSCHAIKOWSKY Antonín DVORÁKˇ | Frédéric CHOPIN | Pjotr Iljitsch TSCHAIKOWSKY 4 5 Tschaikowskys Klaviermusik im Schatten des be- tiger Fassung vor, ist das älteste der vier Stücke geeignet. Schon 1878 hatte Tschaikowsky einen rühmten Klavierkonzerts Nr. 1 b-Moll op. 23. und wird heute am meisten gespielt. Walzer für Natalia Pleskaia geschrieben, doch Doch da die Solostücke Saloncharakter haben, hat er dieses Stück vier Jahre später noch einmal dürfen auch Parallelen vor allem zu den von Cho- Anders als bei Frédéric Chopin treten Peter Tschai- erweitert und mit größeren pianistischen An- pin bekannten Titeln nicht überraschen. Der aus kowskys Klavierkompositionen hinter anderen forderungen versehen. Auf der CD rundet der Polen stammende und später in Paris lebende Werkgattungen zurück. Er schrieb mehrere Kla- „Nathalie-Walzer“ eine Reihe von ursprünglich Frédéric Chopin hat seine vier „Impromptus“ viersonaten und das zwölfteilige Album „Die für den Salon bestimmten Solostücken ab, die nicht als Zyklus verstanden, sondern als Einzel- Jahreszeiten“, doch zu seinen größten und wir- pianistische Herausforderungen enthalten und werke konzipiert. In den Titel klingt das Wort Im- kungsvollsten Einzelstücken gehört die 1886 ge- zur Entfaltung ihrer vollständigen Wirkung einen provisation hinein, und der französische Publizist schriebene „Doumka“ op. 59. Hier ist es Antonín geschmackvollen Vortrag voraussetzen. Um eine Bernard Gavoty gibt folgende Charakterisierung: Dvorˇák, der den Titel bekannt gemacht hat, und echte Rarität handelt es sich bei Peter Tschaikows- „So verbindet sich in den vier Stücken, von denen eine Doumka bedeutet einen ukrainischen Tanz kys Musik zu Alexander Ostrowskys Schauspiel Schilling Stefan Foto: wir hier sprechen, der Duft des Spontanen mit der mit dem charakteristischen Wechsel langsamer „Schneeflöckchen“. Die 1873 entstandene Schau- Boris Bloch Vollkommenheit einer ausgefeilten Niederschrift.“ und schneller Teile. Dies trifft auch auf Tschai- spielmusik geht bekannteren Bühnenstücken wie Formal sind die Stücke ähnlich gehalten, wobei kowskys slawisch geprägtes Klavierstück zu, dem Ballett „Schwanensee“ (1876) und der Oper Der aus Odessa in der Ukraine stammende ein Mittelteil von zwei ähnlich gearteten Teilen das gesangvoll beginnt, dann in einen virtuos- „Eugen Onegin“ (1878) voraus. Tschaikowskys
Details
-
File Typepdf
-
Upload Time-
-
Content LanguagesEnglish
-
Upload UserAnonymous/Not logged-in
-
File Pages13 Page
-
File Size-