Dersturzdesdeutschenkaisers ZDF Verfilmt Eine

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… nuklearfirma Seelsorger im Strandkorb will Schadenersatz Kirchen entsenden in den Ferien extra Personal in Urlaubsregionen / Freizeit als Stressfaktor Klage gegen Bürgerinitiative von REIMAR PAUL Braunschweig. Eine Schadensersatzklage der Braunschweiger Nuklearfirma Eckert & Ziegler gegen fünf Umweltaktivisten be- schäftigt derzeit die Justiz. Anlass ist eine Demonstration von Mitgliedern der Braun- schweiger Bürgerinitiative Strahlenschutz (BISS) im Juni 2015 gegen den Bau eines neuen Zauns um das Firmengelände. Aus Sicht von Eckert & Ziegler haben die De- monstranten das Vorhaben verzögert, da- durch sei dem Unternehmen Schaden ent- standen. Der Streitwert in dem Verfahren ist mit 1470 Euro beziffert. Ein erster Verhand- lungstermin vor dem Braunschweiger Amts- gericht endete am Donnerstag ohne Urteil, weil die BISS den vom Gericht vorgeschla- genen Vergleich ablehnte. Eckert & Ziegler stellt radioaktive Produk- te für die Medizin her, etwa Substanzen für radiologische Untersuchungen und Strah- lenquellen für Krebstherapien. Ein zweiter Geschäftszweig ist die Konditionierung von Atommüll, also die Behandlung und Verpa- ckung der Abfälle für eine spätere Zwischen- oder Endlagerung. Das Betriebsgelände im Stadtteil Thune grenzt an ein Wohngebiet, auch eine Schule und ein Kindergarten lie- gen in unmittelbarer Nähe. Der Bau eines neuen Zaunes im vergange- nen Sommer war nach Auffassung der BISS zumindest teilweise illegal. Er sei höher er- richtet worden, als es ohne Baugenehmi- gung zulässig gewesen sei. Eckert & Zieg- ler habe die bereits errichteten Teile des Zau- nes später auch zurückbauen müssen, sagt BISS-Sprecher Peter Meyer. Er verweist zu- dem darauf, dass ein Strafverfahren in der Sache inzwischen eingestellt wurde. In der Schadensersatzklage sehen Meyer und seine Mitstreiter den Versuch, den Pro- test einzuschüchtern. Das Unternehmen kritisiert hingegen das Vorgehen der Bür- Sommer, Sonne, Sonnenschein: Urlauber bevölkern die Nordseeinsel Wangerooge, um ein paar Wochen Freizeit zu genießen. FOTO:ACTION PRESS gerinitiative als „Strategie der Prozesshan- selei“. Man habe zu Standortfragen „frei- von JUSTUS RAnDT Seit zu Kaisers Zeiten die Inseln Norder- geboten. Was nicht mehr zieht, und das wis- Harmonie, Entspannung – und oft ist das zu willige Vereinbarungen“ angeboten, so Fir- ney und Borkum als Urlaubsorte entdeckt sen auch die Kurdirektoren: Für Hermann viel verlangt von Partnern, Kindern, Freun- mensprecher Klaus Kocks. Die BISS wolle Hannover. Endlich Ferien, und alles wird und erobert wurden, folgten andere Re- Löns, die Heide brennt, kommt keiner.“ den. Oder von sich selbst. Der Schritt in die offensichtlich aber den Weg über die Ge- gut? Gerade dann, wenn alle Entspannung gionen: Küste, Harz, Lüneburger Heide, Selbstverständlich geht es nicht allein um heile Ferienwelt kann zum Spagat werden. richte gehen: „Wenn die das unbedingt so erwarten, läuft vieles schief: Plötzlich ist man Weserbergland – überall, wo Urlaubs- und konsumierbare Ferienvortragsangebote. Die Was, wenn die Seele nicht auf Kommando wollen, werden wir dem folgen.“ auf sich selbst zurückgeworfen, weil man Erholungsgebiete entstanden, war auch die Urlaubsseelsorger, die für zwei bis vier Wo- baumeln will, das Versteck hinter Bergen alleine weggefahren ist. Oder die Familie Seelsorge gefragt. Bis heute. „Neben dem chen abgeordnet sind, sollen an ihren Ein- von Arbeit nicht mehr da ist? Und dann wird ist den ganzen Tag miteinander beschäf- heilenden Wasser und der ärztlichen Beglei- satzorten für zusätzliches Programm sorgen. es auch noch eng – im Zelt, im Hotelzimmer. tigt. Es gibt keine Berge von Arbeit, hinter tung für den Körper brauchen die Kurgäste „Sie sollen Zeit haben für die Gäste, und die „Das Konfliktpotenzial im Urlaub ist sehr Ferien-verlängerung: denen man sich verschanzen könnte. Da- Anregung und Orientierung für Geist und sollen spüren: Die Kirche hat Zeit für mich“, groß“, sagt Klaus Stemmann. „Ich schätze, Ministerium warnt für freie Sicht auf Probleme, aber oft keine Seele, um in eine gute Zukunft zu gehen“, beschreibt Stemmann die Idealsituation. ebenso viele Paare trennen sich im Urlaub, Ausweichmöglichkeit aus der ungewohn- beschreibt die Landeskirche ihre Aufgabe „Als Gast kann man sich sehr niedrig- wie zusammenkommen.“ Gut, wenn in der Hannover. Wenn Familien wegen eines ten Situation im engen Hotelzimmer oder bei der Begleitung Genesender. schwellig einer Person der Kirche nähern, Fremde Beistand nahe ist. günstigen Urlaubsfluges ihre Kinder einen Zelt. Das sind wichtige Gründe dafür, dass Es gehe während der Haupturlaubsmona- man trifft sie auf einer Bank, in der Knei- Während andernorts zu beklagen sei, dass Tag länger aus der Schule nehmen, droht ih- – auch die evangelisch-lutherische Landes- te in den Ferienregionen und auf den Inseln pe – oder an einer festen Anlaufstelle. In die Kirchen leer sind, seien die Gotteshäu- nen womöglich ein Bußgeld. „In Niedersach- kirche Hannovers – jedes Jahr rund 100 Pas- sogar „weitgehend ganzjährig“ gar nicht in Bensersiel beispielsweise sitzt der Seelsor- ser auf den Inseln beispielsweise zu Urlaubs- sen gilt die Schulpflicht, selbstverständlich toren und Diakone in die Ferien- erster Linie um „Seelsorgeange- ger im Strandkorb mit der Nummer 100, als zeiten „gut besucht bis ausgebucht“. Men- auch in den letzten Tagen vor beziehungs- regionen Niedersachsens entsen- bote, sondern mehr um Angebo- Außenstelle der Ortskirche in Esens und aus- schen werden geselliger im Urlaub, davon weise in den ersten Tagen nach den Ferien“, det, um die örtlichen Geistlichen te rund um die Seele der Gäste“, gestattet mit einem Handy der Kurverwal- ist der Klaus Stemmann überzeugt. Und so sagte die Sprecherin des Kultusministeri- zu unterstützen, indem sie Urlau- sagt Klaus Stemmann. „Dabei ha- tung.“ Ähnlich sei es in Norddeich. Klaus finden sie auch leichter Kontakt zur Kirche ums, Susanne Schrammar. Schüler könnten berseelsorge leisten. ben wir das klassische Format mit Stemmann nennt die Art der ungezwunge- und ihren Vertretern. nur Ausnahmefällen, etwa für eine Beerdi- Diakon Klaus Stemmann ist Filmvorführungen und Diavorträ- nen Kontaktaufnahme „Seelsorge im flanie- Urlauber, die oft an denselben Ort reisen, gung oder ein Familienfest im Ausland, auf Verantwortlicher für den Bereich gen weitgehend hinter uns gelas- renden Kontext“. werden dort nicht selten „emotionale Ge- Antrag beurlaubt werden. Nach den Oster- Kirche im Tourismus des Hauses sen.“ Urlauber sollen die Kirchenvertreter er- meindeglieder, weil man es dort entspannt ferien beginnt in Niedersachsen am Montag kirchlicher Dienste bei der evan- In anderen Regionen sind ande- kennen, sie finden. „Dabei ist die markt- angeht, oder weil sie ihren Heimatpastor ein- wieder die Schule. Es gelten strenge Regeln gelisch-lutherischen Landeskir- re Landeskirchen zuständig, auf offene Situation am Strand nicht immer ideal fach nicht mögen.“ Andererseits sieht man für die Zeit unmittelbar vor und nach den che Hannover. Zu seinen Aufga- Wangerooge als einziger Aus- für ein Gespräch, aber für den ersten Kon- den Urlaubsseelsorger nie wieder, wenn man Ferien: Dann darf eine Beurlaubung „nur ben zählt er es, Kontakt zu Tou- nahme unter den Ostfriesischen takt schon“, ist der Diakon überzeugt. „Ge- nicht will. ausnahmsweise in den Fällen erteilt wer- rismusunternehmen aufzubauen. Inseln beispielsweise, kümmert spräche beginnen nun mal in der Regel nicht Die Urlaubsseelsorger schrieben zwar Be- den, in denen die Versagung eine persön- „Die wollen, dass es den Men- Klaus Stemmann sich die evangelische Landeskir- mit den Worten, ich habe da ein Riesenpro- richte für ihre Landeskirche, „damit wir die liche Härte bedeuten würde“. DPA schen am Urlaubsort gut geht. Wir FOTO:JENS SCHULZE che Oldenburg um Urlauber, das blem.“ Einsätze steuern können“, Auswertungen sagen es gerne so: Der Mensch Bistum Osnabrück bietet unter Dabei ist es alles andere als unwahrschein- der Kontakte gebe es aber nicht. „Ich ärgere möge heil an Leib und Seele werden. Da- anderem in Norden „Seelsorge am Meer“ lich, dass es im Urlaub zu Problemen kommt. mich immer, wenn es heißt, gut sei nur, wenn mit sind wir auch interessant für die Wert- an. „Das Angebot muss schon prickelnd Klaus Stemmann vergleicht die Holidays mit die Leute zu Hause in den Gottesdienst ge- REDAKTION NIEDERSACHSEN schöpfung der Unternehmen“, glaubt Stem- sein“, sagt Stemmann. „Ethische, lebensna- den Holy Days: Mit der lang ersehnten Aus- hen. Das ist Quatsch“, ist Stemmann über- Telefon 0421 / 36 71 35 00 mann, der im früheren Beruf Kaufmann ge- he Themen sind relevant, Grenzerfahrungen zeit ist es ein bisschen wie mit Weihnachten: zeugt. „Den Zugang zu Gott, zum eigenen Fax 0421 / 36 71 35 01 wesen ist. menschlichen Lebens, das greift bei den An- Alle freuen sich darauf, alle erwarten Glück, Glauben wiederzufinden, das ist es doch.“ Mail: [email protected] Lesermeinung Weser-Kurier | 2. April 2016 | Seite 15 TAGESZEITUNG FÜR BREMEN UND NIEDERSACHSEN DONNERSTAG, 28. APRIL 2016 | 72. JAHRGANG | NR. 99 | EINZELPREIS 1,40 ANZEIGE ANZEIGE bis Samstag 25% auf ALLES Atom-Pakt kostet Geld 23 Milliarden Euro oder Liebe Berlin. Durchbruch im Milliardenpoker um die Kosten des Atomausstiegs: Die vier Stromkonzerne Eon, RWE, Vattenfall und EnBW sollen bis zum Jahr 2022 rund 23,34 Moritz Döbler Milliarden Euro in einen staatlichen Fonds über Elektroautos überweisen, der die Zwischen- und Endla- gerung von Atommüll managen würde. Im Gegenzug für die Zahlung eines darin ent- haltenen Milliardenaufschlags

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