ISSN 1610-2606 ISSN 1610-2606 newsletter 12/09 DIGITAL EDITION Nr. 254 - Juli 2009 Michael J. Fox Christopher Lloyd LASER HOTLINE - Inh. Dipl.-Ing. (FH) Wolfram Hannemann, MBKS - Talstr. 3 - 70825 K o r n t a l Fon: 0711-832188 - Fax: 0711-8380518 - E-Mail: [email protected] - Web: www.laserhotline.de Newsletter 12/09 (Nr. 254) Juli 2009 editorial Hallo Laserdisc- und DVD-Fans, liebe Filmfreunde! Hoher Besuch aus England: Der neue Newsletter kommt mal wieder et- Kinotechnikspezialist was unpünktlich in Ihren Briefkasten (ob Duncan bei Laser Hotline elektronisch oder in Papierform) geflattert. Und das nicht ohne Grund. Denn just als wir die aktuelle Ausgabe beenden wollten, gab es einen Überraschungsbesuch aus England. Duncan McGregor, seines Zeichens Chefvor- führer des berühmten Pictureville Cinema in Bradford, nutzte seinen Urlaub in Deutsch- land zu einer Stippvisite bei der Laser Hotline in Korntal. Eigentlich logisch, dass es da nicht nur bei einer Stippvisite blieb, wo man sich doch soviel Neues aus der Welt des Films im Speziellen und der Kinotechnik im Besonderen zu erzählen hatte. Und unser Heimkino hatte es ihm ganz offensichtlich angetan. Der Sound gefiel dem Spezialisten so gut, dass er immer mehr sehen und vor allem hören wollte. Dieser Wunsch wurde ihm natürlich nicht verweigert. So kam es, dass der Newsletter etwas auf der Strecke blieb. Der Experte beim Hörtest: unser Heimkino ist jetzt Einer unserer Geheimtipps liefert dieses Mal „Duncan“-approved! das Titelbild für den aktuellen Newsletter. Wer DER KNOCHENMANN im Kino verpasst hat, der darf sich jetzt bereits auf September freuen. Denn dann wird Josef Bierbichler als Inhaber eines österreichischen Landgasthofes weiter sein Unwesen auf DVD treiben. Und Josef Hader als unfreiwilliger Privatdetektiv wird wieder schlaflose Nächte haben, wenn der Wirtsmann zu später Stunde seine Knochenmühle mahlen lässt. Wer schwarzen Humor gepaart mit allerlei ande- rer Absurditäten mag, dem wird der nach einem Kultkrimi von Wolf Haas inszenierte Thriller garantiert gefallen. Aber starke Ner- ven sollten man schon haben. Wetten? All denjenigen, die mal wieder die Tonanlage Ihres Heimkinos so richtig ausfahren wollen, empfehlen wir einen Film aus deutschen Lan- den. Denn BERLIN CALLING, so der Titel, verfügt über eine der besten Tonmischungen seit langer Zeit. Der von Hannes Stöhr in- szenierte Film handelt von einem Techno- Komponisten, der mit einem akuten Drogen- problem zu kämpfen hat. Hauptdarsteller Paul Kalkbrenner, der im wirklichen Leben selbst DJ ist, gibt mit BERLIN CALLING sein Debüt als Schauspieler und komponierte gleichzeitig die Musik für den Film, die Ih- rem Heimkino ab 7. September 2009 richtig Dampf machen wird. Versprochen. Nach langer, schwerer Krankheit....spricht Anna wieder mit Hollywood. Spaß beiseite: bei unserer netten Kolumnistin wurde ein Bänderriss in der linken Hand diagnostiziert. Beyond”-Filmfestival in seinen exotischen Will heissen: die Hand bleibt noch wochen- Bann. Um alle wichtigen Filme des einzigen lang geschient. Damit wird natürlich das indischen Filmfestivals Deutschlands besu- Tippen auf der Tastatur sehr mühsam, doch chen zu können, bleiben unsere Geschäftsräu- mit gerade einmal 24 Lenzen steckt man das me in der Zeit von 15. Juli bis einschließlich offensichtlich ganz locker weg, wie die neue 19. Juli 2009 geschlossen. Ab Montag, den Kolumne auf Seite 3 beweist. 20. Juli 2009, werden wir dann wieder in gewohnter Weise für Sie da sein. Wir danken Abschließend noch ein Hinweis in eigener schon jetzt für Ihr Verständnis. Sache: Vom 15.-19. Juli 2009 schlägt uns wieder das alljährliche “Bollywood and Ihr Laser Hotline Team LASER HOTLINE Seite 2 Newsletter 12/09 (Nr. 254) Juli 2009 You’ve Been Dexterised Es war einmal ein dicker Engländer namens Alfred Hitchcock. Er zung, die sich aus Latinos, Schwarzen, Asiaten und Weißen zusam- machte einen Film nach dem anderen und weil er sie so spannend mensetzt. Die Amerikaner glauben daran, dass der Meltingpot in machte, wurde er “The Master of Suspense” genannt. Er spielte ihrem Land funktioniert hat. Dass dies dem nicht wirklich so ist, mit dem Publikum so virtuos wie ein Yo-Yo Ma auf seinem Cello. wissen mittlerweile alle. Aber in “Dexter” funktioniert er fast. Die In “Psycho” nahm er die Menschen mit ins Haus eines psychopa- Serie spielt im Meltingpot Miami und thematisiert den thischen Mörders, in “Frenzy” ließ er sie sogar am Mord partizi- Meltingpot. Weniger geleckt und glänzend als in “CSI: Miami”, pieren. setzen sich Dexters Kollegen zusammen aus den verschiedensten Ethnien. Sie haben alle ihre Eigenheiten, aber als großes, Verbre- Hitchcock ist leider nicht mehr. Aber im Jahr 2006 wagte sich der chen bekämpfendes Ganzes, funktionieren sie. Außer wenn Dexter Kabelsender Showtime daran, seinen Geist wiederauferstehen zu das Verbrechen begangen hat. “Dexter” gaukelt ein bisschen Ein- lassen. Sie schickten “Dexter” ins Rennen. heit und Frieden vor, nach dem sich vor allem amerikanische Zu- schauer derzeit sehnen. Trotzdem ist die Serie nicht kitschig, die “Dexter” erzählt die Geschichte des Kriminallaborspezialisten Nebenrollen sind alle ausgearbeitet, komplex und sehr menschlich Dexter Morgan (Michael C. Hall), der seit frühester Kindheit den in ihren Sorgen und Freuden. Drang zum Töten verspürt hat. Als sein Adoptivvater Harry, ein durchwachsener Cop, das herausfand, setzte er alles daran, die “If I had a heart, it would be breaking now.” Nur Michael C. Hall Triebe seines Sohnes in akzeptable und vor allem unnachweisbare kann diesen Satz sagen, so dass er nicht kalt, sondern traurig, Bahnen zu lenken. Seit dieser Zeit mordet Dexter nach dem “Code mitleiderregend und dennoch sarkastisch wirkt. Wir wollen in den of Harry”. Wenn die Polizei versagt, er aber durch unlautere Me- Fernseher fassen und Dexter umarmen, gleichzeitig schmunzeln thoden doch die Schuld eines Verbrechers nachweisen kann, ist wir. Wer hat sich noch nicht so gefühlt? Die Serie lässt uns einen dieser dran. Dexter lebt nicht mit den Menschen, er lebt neben Serienmörder lieben und verteidigen. Wir haben Angst um ihn und ihnen. Die Gefühle und Reaktionen, die er ausdrückt, sind meist bei jedem Mord, den er begeht, stehen wir ihm zur Seite, helfen gefälscht und mühsam antrainiert, um nicht aufzufallen. Wir haben mit, hoffen inständig, dass er nicht geschnappt oder einfach nur es hier also mit einem kalkulierenden, eiskalten, Selbstjustiz aus- aufgehalten wird. Dexter spricht unsere dunkelsten Triebe an, lebt übenden Mörder zu tun. Wieso lieben ihn alle so? unsere schlimmsten Fantasien aus und kommt davon. Er selbst Ich persönlich zähle auch zur Dexter-Fangemeinde. Die Serie ist nennt in der 2. Staffel seine Mordsucht “the dark passenger”. Als aufregend, nervenaufreibend, spannend à la Hitchcock. Dexter ist er es ausspricht, wissen wir es alle: auch wir haben so einen eine Figur, die jenseits aller moralischer und menschlicher Grenzen dunklen Passagier. Zwar schämen wir uns fast für unsere eigenen existiert, die sich über das System nicht nur hinwegsetzt, sondern schaurigen Gelüste, doch wir können und wollen sie nicht es auch schamlos zu seinen Gunsten ausnutzt. Er hat Macht und unbedingt ablegen. Wir lieben Dexter, weil wir ihm dankbar sind, Wissen. Und er hat eine Freundin, deren beide Kinder ihn lieben, dass er die Drecksarbeit für uns erledigt. Unsere Emotion sowie Kollegen, die ihn schätzen und eine leicht verrückte, ständig triumphiert über unseren Verstand. fluchende Adoptivschwester, die ihren Bruder vergöttert – all die- se Menschen wissen natürlich nichts vom “friendly neighbourhood Denn wir wissen, dass es falsch ist, Selbstjustiz zu üben. Wir serial killer”. wissen, dass unser Rechtssystem eine Daseinsberechtigung hat und nicht nur mit Unfähigen bemannt ist. Wir wissen, dass wir Wir lieben Dexter, weil er alles hat, was wir auch haben möchten, Mord nicht unterstützen dürfen. “Dexter” aber ist der Triumph aber nicht damit angibt. Außerdem hat er eine Menge Probleme, der Emotionen über den Intellekt. Und so kommt es, dass wir neu- die wir auch haben. Er erscheint uns menschlich, weil er im Grun- erdings einen Serienmörder lieben. de genommen genauso viel leidet wie wir: unter seinem Wesen, Anna Rudschies seinen Lebensumständen, seiner Vergangenheit und seiner unsiche- ren Zukunft. Wir lieben ihn, weil er uns Hoffnung schenkt: Wenn er es immer wieder schaffen kann, seinen Häschern (und ich spre- che hier von äußeren wie inneren Dämonen) einen Schritt voraus zu sein, dann können wir das wohl auch. Unsere Probleme bezie- hen sich ja nicht einmal auf Mord in all seinen Varianten! Wenn er es schafft, lieben zu lernen, dann ist auch für uns Hopfen und Anna freut sich über Ihr Feedback: Malz nicht verloren. [email protected] “Dexter” ist das beste Beispiel von Zuschauermanipulation, das mir seit Hitchcock begegnet ist. Das liegt auch am Rest der Beset- LASER HOTLINE Seite 3 Newsletter 12/09 (Nr. 254) Juli 2009 Wolfram Hannemanns Film-Blog Mittwoch, 24. Juni 2009 leinwand zurück. Und ihr neuer Wenn Sport politisch wird Ein weiterer Dokumentarfilm, der Film beweist, dass sie ihr Hand- Die richtig guten Geschichten sich mit Ausgrabungen uralter werk noch längst nicht verlernt hat. schreiben nicht Drehbuchautoren, Dinosaurierknochen beschäftigt. Die fast dokumentarisch gehaltene sondern das Leben... Die Wüste Gobi sowie Neumexiko Geschichte eines amerikanischen sind dieses Mal die Reiseziele der Bombensprengkommandos beim BERLIN 36 (1:1.85, DD 5.1) Paläontologen. Die Dokumentar- täglichen Einatz im Irak ist nicht
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