I Kreisarchiv Märkisch-Oderland Findbuch Stadtbauamt Strausberg 1854-1952 (A 1.3.1.) - Andreas Grape - Seelow 2015 II Inhaltsverzeichnis Vorwort III 1. Öffentliche bzw. städtische Grundstücke/ Gebäude 2 2. Private Grundstücke/ Gebäude 8 3. Planunterlagen 34 Ortsindex 39 Personenindex 39 Seelow 2015 Inhaltsverzeichnis III Vorwort Seit Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden in Preußen Baukontrollen aus denen sich die Baupolizeibehörden entwickelten. Die Baupolizei Strausberg übte die der Stadt als Baupolizeibehörde zustehenden Befugnisse entsprechend der allgemeinen preußischen Bestimmungen sowie der für die Stadt Strausberg ergangenen baurechtlichen Ortsvorschriften aus. Nach 1945 wurde sie in Stadtbauamt umbenannt. Hauptaufgabe der Baupolizeiämter war die Prüfung von Bauanträgen auf Rechtskonformität, also der Vereinbarkeit des Bauvorhabens mit den Vorschriften des Baurechts. Außerdem erteilten sie die Baugenehmigungen und überwachten die Einhaltung der Bauvorschriften bei der Errichtung, der Änderung und dem Abbruch von baulichen Anlagen. Weitere Aufgaben waren die Aufstellung von Bebauungsplänen und die Festlegung von Baufluchtlinien. Die Bauherren hatten mit einem Bauerlaubnisgesuch und durch das Einreichen der erforderlichen Zeichnungen (Lageplan, Grundriss, Aufriss, Ansichtszeichnung) die Lage und Errichtung der Baulichkeit ersichtlich zu machen. Baupolizeigebühren wurden für die Prüfung der Bauvorhaben und die Genehmigung zum Bau, für die Beaufsichtigung sowie Rohbau- und Gebrauchsabnahme, z. T. abgestuft nach dem Rauminhalt der Gebäude, erhoben.Bestimmungen über Bauten wurden und werden in Bauordnungen zusammengefasst. Bauordnungen regeln die grundsätzlichen Voraussetzungen für einen Bau. Folgende gesetzliche Grundlagen galten im Zeitraum ab 1872: - Bau-Polizei-Ordnung, I. für die Städte und II. für das platte Land der Regierungsbezirke Potsdam und Frankfurt a./O. vom 26.01.1872 und 15.03.1872 - Gesetz vom 25.08.1876 (G.S.S. 405) - Ortsstatut und Polizeiverordnung über Anlage, Veränderung, Unterhaltung und Einrichtung der Bürgersteige in der Stadt Strausberg vom 18.11.1887 bzw. 17.12.1887 - Ortsstatut und Polizeiverordnung betr. die Anlegung und Bebauung von Straßen und Plätzen im Gemeindebezirk Strausberg vom 12.04.1892 bzw. 18.06.1892 - Ordnung betr. die Erhebung von Gebühren für die Genehmigung von Bauten im Bezirke der Stadt Strausberg vom 22.12.1894 - Gesetz vom 10.08.1904 (G.S.S. 227) - Polizeiverordnung vom 05.03.1908 - Ordnung betr. die Erhebung von Gebühren für die Genehmigung von Bauten im Bezirk der Stadt Strausberg vom 26.06.1908 / 29.07.1908 - Baupolizeiverordnung für die Vororte von Berlin vom 30.01.1912 - Sonderpolizeiordnung vom 11.04.1919 - Baupolizeiverordnung vom 10.06.1922 - Baupolizeiverordnung für die Städte des Regierungsbezirks Potsdam vom 12.11.1925 - Baupolizeiverordnung für die Städte des Regierungsbezirks Frankfurt-Oder vom 20.01.1928 - Polizeiverordnung über den Anschluss der Stadt Strausberg an die Kanalisation vom 16.02.1929 - Polizeiverwaltungsgesetz vom 01.06.1931 - Ortssatzung der Stadtgemeinde Strausberg gegen die Verunstaltung von Straßen, Plätzen und Flächen vom 26.08.1931 bzw. 13.10.1931 - Verordnung über Baugestaltung vom 10.11.1936 - Gesetz über die Neugestaltung deutscher Städte vom 04.10.1937 - Polizeiverordnungen über den Schutz der Arbeiter und die Fürsorge der Arbeiter auf Bauten -------------------- Der Bestand enthält die überlieferten Bauakten der Stadt Strausberg aus dem Zeitraum von 1854 bis 1952. Die Unterlagen wurden jahrzehntelang im feuchten Keller des Rates des Kreises bzw. der Kreisverwaltung in der Klosterstraße gelagert, sodass an vielen Stücken Verfärbungen und Schimmelbefall festzustellen ist. Die Akten, die im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch preußische Fadenheftung formiert waren, sind später aufgetrennt worden. Die Einzelschriftstücke wurden gelocht und in Stehordnern abgelegt. Zum Teil ist die ursprüngliche, innere Ordnung, die nicht einheitlich sondern z. T. kaufmännisch, z. T. buchmäßig angelegt war, einzelner Akten zerstört worden. Wo dies erkennbar und möglich war, wurde dieser Zustand korrigiert. Es erfolgte eine grundlegende technische Bearbeitung. Es wurde festgestellt, dass mehrere ursprünglich noch vorhandene Akten verloren gegangen sind. Eine Kassation ist wegen der Bedeutung des Bestandes für die Geschichte der Stadt Strausberg nicht vorgenommen worden. Die Verzeichnung erfolgte auf Grundlage der Straßennamen des von der Stadt Strausberg im Jahr 1939 herausgegebenen Stadtplans, da die überwiegende Mehrzahl der Straßen auch in den Akten so bezeichnet werden. Von diesem Prinzip gibt es folgende Abweichungen, die der historischen Aktenbildung geschuldet sind: Bramer Siedlung, Jenseits des Sees, Postbruch, Vor dem Müncheberger Tor sowie Wilhelmshof bilden zusätzliche Verzeichnungseinheiten. Seelow 2015 Inhaltsverzeichnis IV Die Verzeichnungseinheiten wurden nach den Straßennamen alphabetisch sortiert. Wenn Haus- oder Parzellennummern zu ermitteln waren, sind diese angegeben. Nicht immer war es genau ersichtlich, ob es sich um eine Haus- oder eine Parzellennummer handelte. Hausnummern sind z. T. im Laufe der Zeit verändert worden und stimmen kaum noch mit der heutigen Nummerierung überein. Nicht immer war es deutlich, ob der beantragte Bau letztendlich zur Ausführung gekommen ist. Meist ist dies jedoch vermerkt worden. Der Bestand wurde wie folgt neu gegliedert: 1. Öffentliche bzw. städtische Grundstücke/Gebäude 2. Private Grundstücke/Gebäude und 3. Planunterlagen. Ab 2009 hat es bei der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises einen Erschließungsversuch gegeben, der aber aus archivarischer Sicht als unbefriedigend gelten muss. Die endgültige Bearbeitung erfolgte von 2013 bis 2015. -------------------- Aufgrund der allgemeinen schlechten archivalischen Überlieferungslage ist der Bestand für die Geschichte der Stadt eine wertvolle historische Quelle. Er dokumentiert nicht nur die Bautätigkeit und das Wachsen der Stadt Strausberg in 100 Jahren, sondern enthält auch die Namen von ca. 2000 Strausberger Bürgern und Siedlern, die durch ein Personenregister erschlossen sind. Die Akten selbst enthalten v. a. Baubeschreibungen, Bauscheine, Gebrauchsabnahmescheine, Hypothekensachen, Korrespondenz, Ansichten, Grundrisse, Lagepläne, statische Berechnungen und Zeichnungen für die Errichtung von Wohn- oder Nebengebäuden. Im Zusammenhang mit dem Anbringen oder Aufstellen von Werbung existieren einige wenige Fotos aus den 30er Jahren, die Außenansichten von Gebäuden zeigen. Die umfangreiche Plansammlung enthält u. a. Aufteilungs-, Fluchtlinien-, Lage- und Parzellierungspläne. Bauherren waren anfangs v. a. Fabrikanten, Handwerker und Kaufleute aus Berlin, später auch Personen mit vermutlich geringeren Einkommen. Als Bauherren traten u. a. der Bildhauer Paul Behnke, weitere Künstler und Schriftsteller sowie einige Reichstagsabgeordnete auf. In vielen Akten hat der spätere Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg (1856-1921), der von 1886 bis 1896 als Landrat des Kreises Oberbarnim Eingaben und Beschwerden unterzeichnete, schriftliche Spuren hinterlassen. -------------------- Als Zitierweise wird Archivbezeichnung, Bestand, Nummer der Akteneinheit, Band und Blatt, z. B. "KAMOL, A 1.3.1., Nr. 93, Bd. 3, Bl. 177" empfohlen. -------------------- Literatur: Béringuier, Claus: Zur Geschichte von Strausberg-Vorstadt mit dem Schwerpunkt seiner Baugeschichte von den Anfängen bis zum Jahr 2004, Akanthus. Verein für Regionalgeschichte und Denkmalpflege, 15/2005. Ders.: Sammlung zur Geschichte und Herkunft der Strausberger Namen, Akanthus. Verein für Regionalgeschichte und Denkmalpflege, 21/2008. Stadt Strausberg (Hrsg.): Stadtplan der Stadt Strausberg, 1939. Stadtplan Strausberg und Umgebung mit Straßenverzeichnis, Berlin/Leipzig, 4. Aufl. 1978. Stadtplan Strausberg mit Umgebung, Berlin/Leipzig, 1987. Strausberg Stadtplan 1999/2000 Geschäftsempfehlungen, Strausberger Stadtplanverlag, Strausberg, o.J. -------------------- Seelow 2015 Inhaltsverzeichnis V Straßenkonkordanz: Ahornstraße - hist. Bezeichnungen: Ahornallee, Am neuen Schützenhaus, Am Schlächterberg Altlandsberger Chaussee - hist. Bezeichnungen: Am Quast, Hohenfließ Am Waldessaum - hist. Bezeichnung: Am neuen Schützenhaus Bahnhofstraße - hist. Bezeichnung: Auf dem Quast Barnimstraße - hist. Bezeichnung: Alter Milkau Weg Beerenstraße - 1939 war die spätere Mittelalle Teil der Beerenstraße Bergstraße - hist. Bezeichnungen: Am neuen Schützenhaus, Am Schlächterberg Berliner Straße - hist. Bez.: Neue Wilhelmstraße, Verlängerte Wilhelmstraße, Wolfstal Birkenstraße - hist. Bez.: Birkenallee Bismarckstraße - nach 1945 Kopernikusstraße Bramer Siedlung - nach 1945 Friedrich-Schiller-Höhe [umfasst: Kavelweg/Kavelstraße, Richardsdorfer Straße, Wegendorfer Straße, Gielsdorfer Straße, Hirschfelder Straße, Heidestraße, Grüner Weg, Seestraße (vor 1935 Wiesenstraße), Wesendahler Straße] Bromberger Straße - nach 1945 Gorkistraße Buchenstraße - vor 1935 Buchenallee Buchhorst - nach 1945 Buchhorststraße Danziger Straße - nach 1945 Goethestraße Dirschauer Straße - nach 1945 Bruno-Bürgel-Straße Eichenstraße - vorher Lindenallee Fredastraße - nach 1945 Käthe-Kollwitz-Straße Friedrichstraße - nach 1945 Lassallestraße, ab 1972 Waldemarstraße Gnesener Straße - nach 1945 Tolstoistraße Herrenseestraße - später Herrenseeallee Hindenburgstraße - nach 1945 Paul-Singer-Straße Hinter der Stadtmauer - später An der Stadtmauer Horst-Wessel-Straße - nach 1945 Max-Liebermann-Straße Kaiserstraße - nach 1945 Ernst-Thälmann-Straße Kirschenstraße
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