Das Gewissen von der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Stuttgart zur Erlangung der Würde eines Doktors der Philosophie (Dr. phil.) genehmigte Abhandlung vorgelegt von Paul Dauner, geb. am 2.12.1975 in Göppingen Promotionsausschuss: Vorsitzender: Prof. Dr. Christoph Hubig Hauptberichter: Prof. Dr. Andreas Luckner Mitberichter: PD Dr. Peter Fischer Tag der mündlichen Prüfung: 11.3.2008 Stuttgart im April 2008 Institut für Philosophie Inhalt Vorwort.................................................................................................................................... 5 EINLEITUNG.......................................................................................................................... 6 Die Frage des Gewissens .......................................................................................... 6 Der Gang der Untersuchung ................................................................................... 10 A DER KOLLAPS DES GEWISSENS IM 20. JAHRHUNDERT .................................... 16 1 Die Eichmann-Kontroverse ......................................................................................... 17 2 Eichmanns Gewissen: Die „Banalität des Bösen“....................................................... 23 3 Der kollektive Gewissenskollaps................................................................................. 38 B ZURÜCK ZUM URSPRUNG ....................................................................................... 44 4 Die stoisch-christlichen Ursprünge.............................................................................. 45 Das höhere Selbst im Gewissen ............................................................................. 45 Die Kognition des Naturrechts durch das Gewissen .............................................. 46 Das wahre und das irrende Gewissen..................................................................... 50 5 Objektivistische Rekonstruktionen.............................................................................. 53 Rechtsphilosophische Tendenzen der 1960er Jahre ............................................... 53 Die objektivistische Fraktion des Zweiten Vatikanum (1962 – 1965)................... 56 6 Die Abkopplung von Gewissen und objektiver Sitte................................................... 60 Vorbemerkungen.................................................................................................... 60 Die rechtsgeschichtliche Herausbildung säkularer Gewissensfreiheit ................... 63 Der Konsistenzverlust des traditionellen (objektivistischen) Gewissens............... 66 C DAS SUBJEKTIVE GEWISSEN DER GEGENWART............................................... 73 7 Der freiheitsgeschichtliche Befund.............................................................................. 74 Das Grundrecht der Gewissensfreiheit................................................................... 74 Die objektiv-ethische Unbestimmbarkeit des modernen Gewissens...................... 78 Diskrepanz zwischen säkular und theologisch fundierter Gewissensfreiheit......... 80 Das verlorene Band zwischen Gewissen und objektiver Sitte ............................... 84 8 Die Problematik........................................................................................................... 90 Die Unbestimmtheit des Gewissens....................................................................... 93 Subjektivierung, Privatisierung, Isolierung, Verabsolutierung .............................. 96 Die programmatische Nichtbewertbarkeit von Gewissenspositionen.................. 100 9 Gegenwärtige Theorietendenzen ............................................................................... 104 Der psychologische Konturierungsversuch.......................................................... 104 Die praktische Vermeidung des Gewissens ......................................................... 113 Auslaufmodell Gewissen, Nachfolgemodell Verantwortung............................... 122 D ÜBERLEGUNGEN ZU EINER SUBJEKTSEITIGEN QUALIFIKATION .............. 136 10 Die subjektive Dimension des Gewissens ............................................................... 137 Die Asymmetrie von Theorie und Praxis ............................................................. 137 Die erstpersonale Perspektive des Gewissens ...................................................... 142 Die Identischsetzung von Gewissen und Klugheit............................................... 148 11 Die Reflektivität des Gewissens .............................................................................. 152 Strukturanalogien von conscientia und prudentia ................................................ 154 Der begleitende Charakter des Gewissens ........................................................... 159 Die Reflektivität des Gewissens........................................................................... 161 12 Theorien der Subjektseite des Gewissens: Kant und Fichte .................................... 169 Die selbstbezügliche Urteilskraft im Gewissen (Kant) ........................................ 172 Die Selbstreflexivität Fichtescher Gewissenstheorie ........................................... 179 Die Kontroverse um die Irrtumsthese................................................................... 183 Die Kontroverse um den Ketzerrichter................................................................. 188 Die Gewissheit sittlicher Selbsttätigkeit............................................................... 191 E DAS RADIKAL FRAGENDE GEWISSEN................................................................. 198 13 Die Grenzen des sicheren Gewissens in der Gegenwart.......................................... 199 Die Ermangelung des objektiv Guten................................................................... 199 Die faktischen Bedingungen moderner Lebenswelt............................................. 204 Vom Gewissheits- zum Ungewissheitsparadigma des Gewissens....................... 207 14 Der Grundgedanke des radikal fragenden Gewissens.............................................. 212 Die Gewissheit der Ungewissheit......................................................................... 212 Das radikale Fragen des Gewissens ..................................................................... 215 Die Frage nach der Freiheit des radikal fragenden Gewissens............................. 220 Korrelation von Fragen und Antworten beim radikal fragenden Gewissen......... 225 15 Die Entstehung und Erscheinung des radikal fragenden Gewissens ....................... 229 Abschied von der ultimativ antwortenden Gewissensstimme.............................. 229 Das Gewissen als aktivierte Bewusstseinsdifferenz............................................. 231 Zentrierung des zweifelnden und skrupulösen Gewissens................................... 241 Das dekonstruktivistische Gewissenserlebnis ...................................................... 244 16 Die Frage nach der Wirkung des radikal fragenden Gewissens .............................. 248 Das Verhältnis des radikal fragenden Gewissens zu Normen.............................. 248 Nicht-Motivationalität.......................................................................................... 250 Der Wert von Motivationsstörung und Nicht-Handeln........................................ 251 Die motivationale Relevanz des nicht-motivationalen Gewissens....................... 253 SCHLUSS. DER FALL EATHERLY ................................................................................. 257 LITERATUR ....................................................................................................................... 264 Siglenverzeichnis.................................................................................................. 264 Primärtexte............................................................................................................ 265 Sonstige Literatur.................................................................................................. 269 Summary. The study's question, course and tenor...............................................…….…..299 Vorwort Ohne die Unterstützung durch zahlreiche Personen und den lebendigen Diskurs mit Fachkollegen wäre diese Arbeit nicht entstanden. Mein Dank gilt zunächst meinen Eltern, Peter-Michael und Gertrud Dauner, ohne deren bedingungslosen Rückhalt ich weder Philosophie studieren, noch mich schließlich an ein Promotionsvorhaben hätte heranwagen können. Zu danken habe ich auch der Graduiertenförderung des Landes Baden-Württemberg für ein Stipendium, das es mir möglich gemacht hat, ein Forschungskontingent von enormem Ausmaß in einem überschaubaren Zeitraum zu bewältigen. Meinen ganz besonderen Dank möchte ich meinem Betreuer, apl. Prof. Dr. Andreas Luckner aussprechen, der immer kurzfristig für mich erreichbar war und auf dessen souveränen fachlichen Überblick und wertvollen Rat ich mich stets verlassen konnte. Apl. Prof. Dr. Peter Fischer danke ich für die Zweitbegutachtung. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des von Prof. Dr. Christoph Hubig geleiteten Doktoranden- und Habilitandenkolloquiums der Universität Stuttgart danke ich für ihre konstruktive Kritik an meinen Thesen. Bei Henrik Pontzen möchte ich mich für wichtige Forschungshinweise und bei Dr. Dr. Ingrid Shafik-Offterdinger für die unermüdliche Lektoratshilfe bedanken. Außerdem danke ich Dr. Martin Bauer für die (zu Beginn des Hauptstudiums) frühe Bekanntmachung
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