EINFÜHRUNG Das CCR Blickt Nun Auf Sieben Jahre Seines Bestehens

EINFÜHRUNG Das CCR Blickt Nun Auf Sieben Jahre Seines Bestehens

Einführung EINFÜHRUNG as CCR blickt nun auf sieben Jahre seines rité auf durchaus hohem Bestehens zurück. Gegründet wurde es im Niveau betrieben, aller- D Jahre 2003 als ein interdisziplinäres kardio- dings nicht in wünschens- vaskuläres Forschungszentrum an der Charité, einer wertem Maße koordiniert. renommierten, traditionsreichen Stätte medizinischer Verschiedene Hintergründe und Traditionen der ein- Forschung, die dieses Jahr auf ihr 300-jähriges Beste- zelnen Fakultäten und Klinika sowie die mangelnde hen zurückblickt. inhaltliche und strukturelle Vernetzung innerhalb der Zum Gründungszeitpunkt des CCR hatte die „alte“ Berliner kardiovaskulären Forschungsinstitutionen, Charité, also das Klinikum in Berlin-Mitte, das als zwischen Kardiologen, Nephrologen sowie kardio- Medizinische Fakultät der Berliner Humboldt Universi- vaskulär orientierten Physiologen und Pharmakolo- tät bis zur deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 gen, zwischen Grundlagenforschern und Klinikern der medizinische Leuchtturm der Deutschen Demo- an verschiedenen Standorten der Charité kann als kratischen Repu blik (DDR) eine Ursache dafür angesehen werden, dass es in war, bereits eine Fusion mit Berlin - mit Ausnahme eines „Transregio“-Verbundes dem Westberliner Virchow- der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zum Klinikum hinter sich; eine Thema Myokarditis - bisher nicht zu grösseren insti- weitere Fusion wurde in der tutionellen Forschungsverbünden kam, wie etwa zu folgenden Dekade mit dem einem kardiovaskulären Sonderforschungsbereich Universitätsklinikum „Ben- der DFG. jamin Franklin“ der Frei en Universität (West-) Berlins Mit der Gründung des CCR war die Hoffnung ver- vollzogen. Die Charité wurde bunden, diese Lücke zu schliessen, die teilweise damit als eigenständige Körperschaft mit beinahe divergierenden kardiovaskulären Forschungsaktivi- 15.000 Mitarbeitern zum grössten Universitäts klinikum täten einzufangen und zu gemeinsamen Projektan- Europas. Ähnliche Entwicklungen hat es in anderen strengungen zu bündeln. Dies ist bisher zum Teil europäischen Hauptstädten gegeben, z.B. in London gelungen. und Paris. Die Hintergründe dieser Fusionen waren im Wesentlichen ökonomischer, nicht unbedingt wis- senschaftlicher oder Patienten-ori- entierter Natur. Kardiovaskuläre Forschung im Grundlagen- und klinischen Berei ch wurde an allen Standorten der Cha- 5 Einführung Eine Initiative für einen Sonderforschungsbereich zum Eine weitere Bereicherung des CCR stellt die Auf- Thema Vaskulärer Stress ist auf den Weg gebracht. Sie nahme von Dr. Michael Schupp im August 2010 dar, wird wesentlich von Mitgliedern des CCR bestritten. eines ehemaligen Doktoranden aus dem Institut für Vielfache räumliche Umstrukturierungen sowie zeitrau- Pharmakologie im CCR, der nach einem fünfjährigen bende Vorbereitungen für einen neuen medizinischen Forschungsaufenthalt in den USA als Stipendiat der Studiengang an der Charité, beide insbesondere den Emmy-Noether-Stiftung der DFG ans CCR zurückge- Bereich der Vorklinik betreffend, haben dieses Projekt kehrt ist (siehe spezifischer Text). verzögert. Parallel dazu beteiligt sich eine Reihe von Diesen erfreulichen Entwicklungen steht ein grosser Wissenschaftlern des CCR an einem Projektantrag Verlust entgegen: die Arbeitsgruppe von Prof. Patricia der Charité für ein vom Bundesministerium für Bildung Ruiz Noppinger hat Ende 2009 das CCR verlassen, und Forschung (BMBF) in Zusammenarbeit mit der da sich Frau Prof. Ruiz anderen Aufgaben im wissen- Helmholtz-Gesellschaft initiiertes deutschlandweites schaftlich-administrativen Bereich zugewandt hat. Vernetzungsprojekt namens „Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK)“. Die Initia tivanträge Die organisatorische Struktur des CCR hat sich im zu diesem Projekt sind eingereicht; eine erste Aus- Berichtszeitraum nicht wesentlich verändert; sie wahl unter den Antragstellern wird Ende des Jahres ist durch die im Jahre 2008 vom Fakultätsrat der stattfinden. Charité verabschiedete neue Satzung des CCR vorgegeben. Der CCR-Vorstand setzt sich wie folgt Im Mai 2010 hat das CCR eine wichtige Berei- zusammen: cherung erfahren durch Auf- nahme des von Prof. Pontus CCR-ORGANISATION: Persson geleiteten Institutes für Vorstand Vegetative Physiologie an der Cha- • Prof. Thomas Unger (Direktor) rité. Die Umsiedlung dieses Institutes • Prof. Axel R. Pries (stellvertretender Direktor) • Prof. Ulrich Kintscher war erforderlich geworden, da die • Prof. Harm Peters (kooptiert im Januar 2010 nach Charité sich von einer Vielzahl von Ausscheiden von Prof. Ruiz Noppinger) • Dekan/Dekanin der Charité Immobilien ausserhalb ihrer eigent- lichen Standorte getrennt hat. Die Satzungsgemäß gibt es weiterhin ein wichtiges Gremium, den Nutzerrat, der sich aus Projektleitern und technischen Mitarbeitern zusammensetzt. Einsicht in den gemeinsamen wis- In jüngster Zeit hat sich ein weiteres Gremium etabliert, die Arbeitsgruppen- und senschaftlichen Vorteil der Vereini- Projektleiterkonferenz, die zwar in der CCR-Satzung nicht vorgesehen ist, sich gung sowie die Bereitschaft beider aber zu einer wichtigen Informations- und Austauschbörse entwickelt hat, die einmal im Monat tagt. Seiten zu räumlichen Einschränkun- gen haben die Eingliederung der Seit 2010 hat das CCR eine wissenschaftliche Koordinatorin in der Person von Frau Dr. rer. nat. Karin Effertz. Sie kümmert sich um die Belange der Öffentlichkeits- Physiologie in ein bereits voll beleg- arbeit und unterstützt Verbundanträge und Verbundprojekte am CCR. tes Forschungszentrum erleichtert. 6 Einführung Die einzelnen wissen- Frank Zollmann entsteht die Firma CCR-Pharma schaftlichen Schwer- GmbH (siehe spezifischer Text zu diesem Projekt). punkte des CCR haben sich in den vergangenen Grosse Fortschritte hat ein weiteres Projekt aus diesem Jahren unterschiedlich Bereich gemacht: die Entwicklung eines Agonisten: entwickelt: des Angiotensin AT2-Rezeptors zum Medikament. Die von Dr. Ulrike Steckelings geführte Arbeitsgruppe hat Die kardiovaskuläre Geschlechterforschung ist den ersten Vertreter dieser neuen Substanzgruppe, ihren Weg konsequent weiter gegangen. Die von Compound 21, erfolgreich in einer Vielzahl von expe- Prof. Regitz-Zagrosek geleitete DFG-Forschergruppe rimentellen Ansätzen in vitro und in vivo getestet. zum Thema geschlechtsspezifischer Mechanismen Zahlreiche Kooperationen im In- und Ausland sind im der Myokardhypertrophie, die wesentlich von CCR- Rahmen dieses Projektes entstanden. Compound 21 Wissenschaftlern getragen wird, sieht einer zweiten wird nach Abschluss gegenwärtiger toxikologischer Förderperiode entgegen (siehe gesonderter Textbei- Untersuchungen voraussichtlich Anfang 2011 in die trag); das DFG-Graduiertenkolleg 754-Myokardiale Phase I der klinischen Erprobung gehen. Genexpression- und Funktion Das in Zusammenarbeit mit der Firma Vicore in befindet sich in der Auslaufphase. Göteborg/Schweden sowie der Universität Uppsala/ Dieses Kolleg hat mit seinen zahl- Schweden durchgeführte Projekt wird seit neuestem reichen Stipendiaten/innen die aus Europäischen wissenschaftliche Arbeit am CCR Fördermitteln im seit seiner Gründung bereichert. Rahmen des Euro­ stars-Programms Der relativ neue Forschungsschwerpunkt Drug Deve­ gefördert (siehe spe- lopment hat sich besonders rapide entwickelt: Die zifischer Text zu die- der Arbeitsgruppe von PD Heiko Funke-Kaiser vom sem Projekt). BMBF im Rahmen des Go Bio-Programms sowie von der Investitionsbank Berlin (IBB) im Rahmen des Pro­ Die Arbeitsgruppe um Prof. Ulrich Kintscher beschäf- fit-Programms bereitgestellten Mittel in Millionenhöhe tigt sich im Rahmen ihrer Untersuchungen zellulärer für das Projekt zur Entwicklung eines Hemmstoffs des Transkriptionsfaktoren weiterhin mit der Entwicklung vor einigen Jahren entdeckten (Pro)-Renin-Rezeptors von Modulatoren des Transkriptionsfaktors PPARγ zu wurden erfolgreich zur Findung von Molekülen mit den Medikamenten mit metabolischer Indikation auf der gewünschten Eigenschaften eingesetzt. Die Forde- Basis bereits bestehender Strukturen von Arzneimit- rung des BMBF, mit Hilfe des Go Bio-Projektes eine teln. Start-Up Firma aus der Charité heraus zu gründen, wurde erfüllt: Mit den Gründern PD Heiko Funke- Die Entwicklung von Arzneimitteln, in der Vergangen- Kaiser, Dr. Jan Schefe, Prof. Thomas Unger und Dr. heit fast ausschliesslich eine Domaine der Pharma- zeutischen Industrie, hat sich, wie am Beispiel CCR 7 Einführung zu sehen, zum Teil in den akademischen Bereich ver- den verschiedenen Charité-Standorten, als auch aus lagert, insbesondere, was die frühen Phasen der Ent- dem Max-Delbrück Centrum für Molekulare Medizin wicklung angeht. Schlagworte in dieser Hinsicht sind (MDC) in Berlin-Buch. die sog. Innovationslücke bei der Industrie, aber auch Im Bereich der vaskulären Forschung am CCR hat die sog. Translationslücke bei der Umsetzung von sich weiterhin das von PD Ivo Buschmann initiierte und neuen, der akademischen Forschung entstammen- geleitete internationale Arteriogenese Netzwerk (Art. den, Substanzen in die industrielle Weiterentwicklung Net) mittlerweile fest etabliert. Diese Arbeitsgruppe, zu Arzneimitteln. Angesichts der grossen Bedeutung die ein gemeinsames Labor mit derjenigen von Fer- dieses aktuellen Umbruchs für die Weiterentwicklung dinand LeNoble am MDC betreibt, hat erfolgreich des CCR findet sich in diesem Report ein Artikel von Fördermittel von Seiten öffentlicher und industrieller Prof. Garret A. FitzGerald, Direktor des Institute for Drittmittelgeber eingeworben und bietet ein gutes Bei- Translational Medicine and Therapeutics an

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